Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spielen

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thomasra

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Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spielen

Hallo,

ich habe mir den vorsatz genommen mich etwas in musikproduktion einzuarbeiten.
Ich besitze einen Korg MicroKorg auf dem ich grundsätzlich aber nur sounds ausprobieren kann, da mir jegliche Vorkentnisse fehlen.
hierzu hab ich einige fragen:

1. beim ersten versuch musik mit meinem synth zu machen, ist mir aufgefallen da von null angefangen, jeglcihes keyboard ähnliches handling (spieltechniken etc) leider fehlt. Soll ich nun noch etwas Geld in ein midi keyboard investieren, um einen dvd kurs (keyboard grundkurs) zu absolvieren ? Oder geht dieses auch mit meinem microkorg der leider nur 26 tasten hat.

2. außerdem fehlt mir wohl die harmonische klangwahrnehmung. Ist sowas in einem guten keyboard grundkurs dabei ? Könnt iohr mir einen empfehlen ?

3. hab ein macbook pro und hier die funktion piano über garageband mit angeschlossenem midikeyboard zu spielen. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Kurs ?

Musik würde ich gern wie der Interpreten: Mount Kimbie, James Blake, Burial/four tet aber auch harmonischere sachen wie hot chip oder anderen synth pop.

reicht hierzu mein microkorg oder sollte ich mir eins wie das akai mpk mini zulegen, dass außerdem noch ein paar sample pads beinhaltet ?

Ich hoffe die eine oder andere Frage kann beantwortet werden. Vielen Lieben Dank
 
Re: Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spi

Hi. Deine Fragen sind gar nicht so einfach zu beantworten.

zu 1: Es gibt viele elektronische Musiker, die nicht oder kaum spielen können. Ich kanns ein bischen und finde es sehr hilfreich um auf Ideen zu kommen, aber auch um der Musik leben zu geben - unperfektion rein zu bringen. Ich hab meine, für mich ausreichende Spieltechnik über YouTube-Videos gelernt. Ich könnte Live am Keyboard nicht bestehen, aber es reicht um Midinoten in den PC zu spielen. Wie gut du spielen können willst wirst du mit der Zeit herausfinden.

zu 2: Es dauert sein Gehör zu entwickeln. Wenn du das Thema eher praktisch nach Gefühl angehen willst, ist es einfacher erstmal mit Standartsounds zu spielen, also irgendwas Pianoähnliches - mit verdrehten Effektsounds tut man sich oft schwerer.
Es gibt aber auch eine Menge Bücher zum Thema "Harmonielehre". Steht fast überall das gleiche drin. Das Thema ist etwas trocken und man versteht nicht alles auf Anhieb. Es lohnt sich schon sich ab und an damit zu beschäftigen, wenn man sich allerdings darauf versteift könnten sich die Tracks sehr langweilig anhören, weil zu sehr nach Regeln aufgebaut. Auch da ist spielen können ganz hilfreich weil man innerhalb kürzester Zeit verschiedene Versionen durchprobieren kann und somit relativ schnell vorankommt, auch abseits von ausgetretenen Theoriepfaden.

zum Microkorg und zu Garageband kann ich leider nichts sagen, aber vieles in der Musikproduktion wird nicht durch den Synthesizer selbst, sondern durch zusätzliche Effekte gemacht (EQ, Reverb, Delay etc - sollte in Garageband vorhanden sein). Lässt sich sicher einiges aus dem Ding rausholen. Auch da gibt es den theoretischen Weg mit Büchern oder einfach Ausprobieren. Je nach Laune. Das wichtigste ist der Spaß, der sowohl beim Begreifen von Theorie wie auch beim Glückstreffer nach Gehör durch wildes Rumprobieren entstehen kann.

Viel Glück auf deiner Reise, lass dich nicht entmutigen wenn die ersten Versuche keine Hits werden. :supi:
 
Re: Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spi

Ein Quintenzirkel könnte dir sicher ohne harmonielehre schon mal weiter helfen Was klavier und so angeht, kommt man gut wenn man die akorde etwas lernt youtube hilft da immer. Letztendlich muss ich mich meinen vorredner anschließen und sagen das man "eigentlich" nur so viel können muss um ideen festzuhalten und etwas menschlichkeit in das lied zu bringen.

Der microkorg hat einen guten ARP. Spiel mal etwas mit den rum. Oder lass den über midi laufen und spiel mit den sounds delay und so müsste der korg ja haben soweit ich mich entsinne. Ich komponier fastkeinen synthsound ohne ARP.
 
Re: Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spi

Das mag jetzt etwas komisch klingen, aber ich hab damals zum einsteigen mir so ein Orgel für Anfänger Buch auf dem flohmarkt gekauft.irgendwas mit Blues und Orgel und so. Keine Kinderlieder und keine Toten alten Männer. Da standen dann so Dinge drin, wie man die Finger auf die Tasten verteilt, wie die Dinger heissen, die Intervalle und wofür sie gut sind usw. Und es war erklärt, wie man mittels pentatonik (wirst du dann sehen) auf vorgegebene Harmonien improvisiert.

Wichtig ist, dass du erstmal auf einem Keyboard dich zurechtfindest.

Ich würde allerdings nicht mit dem korg anfangen, sondern irgendwo ein richtiges midikeyboard mit grossen Tasten und 4 oder 5 Oktaven kaufen. Das mpk Mini ist noch weniger geeignet, da es noch winziger ist. Zumal dein korg wohl kaputt ist, meiner hat 37 Tasten, wenn deiner nur 26 hat, dann hat dich der Verkäufer bei ebay wohl übers Ohr gehauen . :selfhammer:
 
Re: Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spi

___


https://www.thomann.de/de/roland_a49_black.htm

für relativ wenig Geld ein wirklich gutes ( schön spielbares ) Midi Keyboard - Preisleistung super da wirklich Gute Tastatur - Einzig das es kein Aftertouch hat
ist schade - schmälert aber das Spiel-vergnügen nicht wirklich
:supi:
 
Re: Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spi

=== Keyboard ===
4-5 Oktaven in Standardgröße ist schon ein guter Tipp, wenn man keine Klavier-Stücke spielen möchte, die einen größeren Tonumfang benötigen. Ich würde allerdings zum Klimpern und zum Lernen von Harmonien etc. ein Keyboard mit eingebauter Klangerzeugung empfehlen, das sofort funktioniert ohne erst Software im Computer anschmeißen zu müssen. Man könnte das Spiel natürlich auch weiterspielen und eine dicke Workstation empfehlen, damit man ohne Computer auch mehrspurig sequencen kann. Eine ältere gebrauchte könnte man sogar sehr günstig bekommen. Allerdings würde sie dann neben kleinem Display bestimmt kein USB haben, so dass zum Anschluss an den Computer ein USB-MIDI-Interface benötigt wird, das allerdings gebraucht auch sehr wenig kostet.

=== Musiktheorie ===
Was musikalische Kenntnisse anbelangt: Das Thema ist sehr komplex, deshalb sollte man zum Einstieg geeignete Informationsquellen und Lernmethoden wählen, die einen nicht sofort überfordern. Wenn man auch richtig Keyboard spielen lernen möchte, sollte man auf die Fingerstellung achten. Die Grundlagen kann man auch von einem klassisch ausgebildeten Klavier-Lehrer lernen, wenn man akzeptieren kann, dass der Unterricht sehr Klavier-orientiert sein würde und sich auf eher einfachere klassische Stücke bzw. Kinderlieder beschränken würde. Aber am Anfang kann man eh nicht sofort loslegen und Konzerte spielen. Musiktheoretisch lernt man da auch die Basics, auf die man später aufbauen kann. Denn musikalische Grundlagen findet man schon in der klassischen Musik. Die Harmonielehre ist zwar inzwischen weiterentwickelt, aber die Grundlagen sind dieselben. Wenn man Dreiklänge und einigermaßen Spielen gelernt hat, kann man die Klassik auch verlassen und sich weiterentwickeln.
 
Re: Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spi

Ich schweife mal ein bisschen ab - oder geb Dir zumindest keine echte Hilfestellung - aber vielleicht hilft es ein bisschen.

Ich hab richtig klassisch Klavier gelernt, mit Bach-Invention und so, und konnte nach ein paar Jahren auch ganz manierlich Klavier spielen, hatte aber trotzdem keinen blassen Schimmer von Harmonielehre oder Songstruktur. Das habe ich dann gaaanz langsam durch Nachspielen von Pop/Rock-Sachen gelernt - damals hauptsächlich Bluesrock.
:floet:
Jetzt, wo ich das den ganze Harmonielehre-Krempel doch ganz gut drauf habe, stelle ich fest, dass es eigentlich kaum eine verbreite Lehrmethode gibt, die dem Lernenden von der Hör- und Nachspiel-Praxis ausgehend in die Harmonielehre- und Kompositions-Prinzipien einführt. Alle Lernmaterialien (seien es Youtube-Kurse oder irgendwelche Notenbücher) fangen immer mit der Theorie an, und suchen sich ein Beispiel aus der Praxis dazu. So lernt der Mensch aber normalerweise nicht; das übliche Lernen ist eigentlich das imitative und dann adaptive Lernen. Also erst Nachspielen, dann ähnlich selber machen, und dann anhand dieses "ähnlich nachbauen" so langsam verstehen, was da passiert.


Eines muss ich allerdings sagen: durch die Tatsache, dass ich das mechanische Klavierspielen beherrscht habe, fiel mir dann das Erlernen der Theorie deutlich leichter. Wenn ich gleichzeitig mit verknoteten Fingern und verknoteten Akkordvorstellungen zu kämpfen gehabt hätte, dann wäre es deutlich schwieriger gewesen. Von daher macht es vielleicht doch Sinn, einfach erstmal ganz doof ein bisschen Klavierspiel zu lernen.


Musik würde ich gern wie der Interpreten: Mount Kimbie, James Blake, Burial/four tet aber auch harmonischere sachen wie hot chip oder anderen synth pop.
Dazu noch ein kleiner Kommentar: Das sind alles nur scheinbar einfache harmonische Sachen. Tatsächlich sind aber oft jazzige Harmonien dabei, oder etwas versteckte Harmoniken (so mit: Bass spielt nicht den Grundton, sondern die Terz...). Und dann kommt hinzu, dass solche Musik oft nur einen Ausschnitt aus einer üblichen harmonischen Progression nimmt - oft nur die letzen drei oder vier Akkorde einer harmonischen Entwicklung, die ein "normaler" klassischer Arrangeur sich so gar nicht ausdenken würde; der würde vorher noch vier andere Akkorde setzen, die aber eben Burial weglassen. Die drehen dann eine Schleife auf den letzten vier Akkorden einer eigentlich acht-Akkord-Phrase. Das ist etwas, das Dir kein einziger üblicher in Pop/Rock verstrickter Lehrer beibringen wird, weil er nicht so tickt.
 
Re: Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spi

Hatte auch 13 Jahre klassische Klavierausbildung. Neben der harmonischen Analyse von eingeübten oder einzuübenden Stücken, so wie es die Jazzer machen, habe ich vorallem die ganzen Sounddesign Sachen vermisst! Klar, meine Lehrer und Lehrerinnen wussten wie man mit Spieltechnik den Sound verändern kann, aber der eigentliche Spass fängt doch erst an, wenn man so ein Kasten mal aufmacht! Ich bin mir daher sehr sicher, dass es in der Klavierdidaktik noch vieles zu verbessern gibt...

Ich hab sehr großen Respekt vor den Leuten, die Musik mit Tasteninstrumenten aber ohne Klavierausbildung machen. Insbesondere dann, wenn jemand dann noch um Generationen schneller, besser, exakter, grooviger, gefühlvoller, eleganter, cooler und virtuoser spielt als ich....
 
Re: Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spi

psicolor schrieb:
Ich hab sehr großen Respekt vor den Leuten, die Musik mit Tasteninstrumenten aber ohne Klavierausbildung machen. Insbesondere dann, wenn jemand dann noch um Generationen schneller, besser, exakter, grooviger, gefühlvoller, eleganter, cooler und virtuoser spielt als ich....
:supi:
 
Re: Grundlegende Fragen zum Thema produzieren / Keyboard spi

Ein tolle Methode um Klavier oder ein anderes Tasteninstrument zu lernen ist von Wei Tsin Fu entwickelt worden. Beginnt ganz von vorn und versucht linke und rechte Hirnhälft zusammen zu bringen, beim lernen. Ich habe mir das klavierspielen z.T. mit Lehrer und auch alleine mit diesem und dem 2. Teil beigebracht. Es bringt recht schnelle Erfolge, man muss keine Noten lernen, was ich auch sehr gut fand, Rhythmen werden über Worte vermittelt, ähnlich wie bei Konnakol...

http://www.musikfoyer.de/shop/product_info.php?products_id=3

Jeden Tag ein bisschen üben, mit der Zeit geht es dann schon ganz gut.

Harmonielehre von Frank Haunschild finde ich auch ganz brauchbar, beim 2. Teil ist auch ein großes Poster dabei, auf dem abgebildet ist, wie die Akkorde alle so miteinander verbunden sind....

http://www.session.de/blog/noten-buecher-dvds/haunschild-neue-harmonielehre.html

Ich hoffe ich konnte etwas weiterhelfen!?

Gruß

El Miguel
 


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