Giorgio Moroder Huldigung

Klangreisender schrieb:
fruchtbaren Arbeiten im Bereich Elektronik von Tangerine Dream
Die Fruchtbarkeit von TD im Bereich Elektronik bezieht sich vor allem darauf, dass es bis heute als Errungenschaft angesehen wird, wenn ein Synthesizer eine Arpeggiator drin hat, der auf Hold 16tel nach ob und unten bibbeln kann.

"Fickmusik" gemacht hat.
Die kann halt nur derjenige brauchen, der noch "fickt". Dass da bei manchen kein Bedarf besteht, kannst Du Herrn Moroder nicht vorwerfen. (Erinnert ein bisschen an den Autoaufkleber aus den achtziger Jahren: "Du fährst den Benz, aber das Mädchen sitzt in meinem Auto").
 
fanwander schrieb:
Klangreisender schrieb:
fruchtbaren Arbeiten im Bereich Elektronik von Tangerine Dream
Die Fruchtbarkeit von TD im Bereich Elektronik bezieht sich vor allem darauf, dass es bis heute als Errungenschaft angesehen wird, wenn ein Synthesizer eine Arpeggiator drin hat, der auf Hold 16tel nach ob und unten bibbeln kann.

"Fickmusik" gemacht hat.
Die kann halt nur derjenige brauchen, der noch "fickt". Dass da bei manchen kein Bedarf besteht, kannst Du Herrn Moroder nicht vorwerfen. (Erinnert ein bisschen an den Autoaufkleber aus den achtziger Jahren: "Du fährst den Benz, aber das Mädchen sitzt in meinem Auto").

Es gibt auch Menschen, die haben selbst Phantasie. Die brauchen dafür keine äußeren Anregungen dieser Art. Bei Moroder`s Musik fehlt einfach - wenigstens größtenteils - der Intellekt und ein gewisser Tiefgang oder diese Form der Originalität wie bei den Genannten. Gute Melodien, aber wenig künstlerische Substanz. Gute Melodien, aber wenig künstlerische Substanz. Heutztage passt der Satz zu, sorry für den Vergleich, Dieter Bohlen.
 
Und die Sequenz auf "I Feel Love" hat er von Eberhard Schoener geklaut. Schoener hatte damals den ersten Moog-Synthesizer in München, auf dem auch Moroder spielen durfte.

„Beim Moog-Synthesizer war ein Sequenzer dabei. Dieser Sequenzer erlaubte es, ganz bestimmte Tonfolgen zu wiederholen und so den Black-&-Decker-Effekt hervorzurufen. Wir wurden für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert, da das Black-&-Decker-Prinzip etwas völlig Neues war.“ Einige Zeit später hörte Schoener ähnliche Klänge in einer New Yorker Disco. Es war der Nummer 1-Hit „I Feel Love“ von Donna Summer, der von Giorgio Moroder produziert war und der diesen Sound von Schoener genutzt hatte. Einen Rechtstreit verlor Schoener aber später.

musikzirkus-magazin
 
Klangreisender schrieb:
Es gibt auch Menschen, die haben selbst Phantasie. Die brauchen dafür keine äußeren Anregungen dieser Art.
Der Begriff kam von dir...


Gute Melodien, aber wenig künstlerische Substanz.
Was anderes als die Melodie ist denn die künstlerische Substanz?
Du meinst vielleicht die Ausgestaltung (Arrangement und Produktion), aber die ist Handwerk nicht Kunst. Das wurde hier sehr gezielt und extrem gekonnt auf ein Massenpublikum ausgerichtet. Bei den Melodien sind Kraftwerk ja wirklich auch ganz groß.

Ich denke die künstlerische Größe darf zB an der Anzahl der Coverversionen ausmachen. Denn da zeigt sich der Kern der Komposition. Da sind KW wohl Giorgio Moroder etwas voraus (wobei da halt nie "ein Moroder Cover" dabei steht, sondern "Cover des Donna Summer Songs .... "; das wäre für einen Musikwissenschaftler sicher interessant die Coverversionen sauber zu zählen).
 
Meine meinung zu KW versus M:

KRAFTWERK hat die bis dahin gültigen musikalischen parameter verschoben (Dazu gehört mut!)

MORODER hat, wenn überhaupt, diese für seine zwecke benutzt - das ist eine ganz andere ebene.

Er brauchte nur noch die dreistigkeit zu haben, die damaligen sexuellen schranken zu überschreiten.
Ihm haftet auch eine art schltzohrigkeit an; er ist sicherlich ein guter beobachter, aber auch ein guter praktiker.

Moroder ist ein guter musiker, für mich ist er kein künstler!
 
Nick Name schrieb:
Moroder ist ein guter musiker, für mich ist er kein künstler!
Da kann ich gut zustimmen. Auch die "Bauernschläue" ist sicher ein gewichtiger Grund für sein Bedeutung in der Musikwelt. "Bauernschläue" ist jetzt ein blöder Begriff. Ich meine damit, dass er erkannt hat, welche Musik, wer in welchem Kontext will. Und "erkennen" bedeutet hier nicht, Erwartungshaltungen mit Bekanntem bedienen. Es bedeutet: erkennen, dass etwas, das es bislang nur in einem engen Kontext gab (eben Sequencer Musik in der Elektronik), in einem ganz anderen Kontext funktionieren wird, was sich bis dato noch niemand vorstellen konnte (eben der Sequencer-Sound auf der Tanzfläche).
Das ist sicher nicht genuin erfindend, aber es zeugt von einer Transferleistung und einer Vorstellungsgabe, die anderen verwehrt bleibt.
 
Hatte ich schon viel früher als Moroder erkannt und die Erkenntnisse gerne mit lieben Kunden geteilt.
 
Dirk Matten schrieb:
https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=31&t=84015&p=919161&hilit=black+%26+Decker#p919161
Bitte auch meine Replik darauf lesen. Der Kern ist doch, dass wir unter "Produzent" heute eine Person verstehen, die viel direkter in das tatsächliche handwerkliche Bedienen der Instrumente eingebunden ist. Das war damals nicht so. Ich zitier mich selbst:

"Produzent" im heutigen Sinne ist ja nicht das, was man in den 70ern und 80ern unter dieser Bezeichnung verstanden hat. Ein Produzent damals hat kein Mischpult angelangt, und nie einen Synthi bedient. Der war ein Regisseur, der daneben gesessen ist, und die Arbeit der anderen koordiniert, geleitet und bewertet hat
.
 
Dirk Matten schrieb:
Hatte ich schon viel früher als Moroder erkannt und die Erkenntnisse gerne mit lieben Kunden geteilt.
Erkannt haben es ggf viele. Nur gemacht haben es die und Deine lieben Kunden nicht.

Ich hab mir in den 70er Jahren auch immer gedacht, warum macht eigentlich keiner "harte Rockmusik" mit Synthis. Gemacht habens dann halt Gary Newman und später Front242 und wie sie dann alle hießen. Ich habs nicht gemacht - mein Gedanke zählt also nicht.
 
Meine Antwort ist auf deinen Satz zu verstehen. War das von mir aus missverständlich formuliert?
Es bedeutet: erkennen, dass etwas, das es bislang nur in einem engen Kontext gab (eben Sequencer Musik in der Elektronik), in einem ganz anderen Kontext funktionieren wird, was sich bis dato noch niemand vorstellen konnte (eben der Sequencer-Sound auf der Tanzfläche).
 
Dirk Matten schrieb:
Meine Antwort ist auf deinen Satz zu verstehen. War das von mir aus missverständlich formuliert?
Das hatte ich schon verstanden. Ich wollte damit sagen, dass nicht nur Du und Giorgio das erkannt haben, sondern vermutlich Du und Giorgio und viele andere, aber eben nur Giorgio hat es dann auch tatsächlich umgesetzt.
 
Du hattest von "erkennen" geschrieben", was ich als kreative Leistung betrachte, sozusagen ein künstlerischer Blick in die Zukunft. Von Realisierung hatte ich nichts gelesen. Richtig ist, dass Ergebnisse und nicht Ideen zählen. Aber das war nicht der von dir angesprochene Punkt.
 
Ist es so schwierig zu erkennen, auf welche Aussage ich mich bezogen hatte? Wird mir langsam echt zu dumm.
Es bedeutet: erkennen, dass etwas, das es bislang nur in einem engen Kontext gab (eben Sequencer Musik in der Elektronik), in einem ganz anderen Kontext funktionieren wird, was sich bis dato noch niemand vorstellen konnte (eben der Sequencer-Sound auf der Tanzfläche).

Vielleicht solltest du den Satz ergänzen mit : Es bedeutet: erkennen und kommerziell erfolgreich umsetzen, was es ...
 
Dirk Matten schrieb:
Ist es so schwierig zu erkennen, auf welche Aussage ich mich bezogen hatte? Wird mir langsam echt zu dumm.
[...]
Vielleicht solltest du den Satz ergänzen mit : Es bedeutet: erkennen und kommerziell erfolgreich umsetzen, was es ...
Hab ich doch danach. So ist das mit Kommunikation.
1.) Person A macht Aussage 1 (Florian: "Moroder hat erkannt...")
2.) Diese erzeugt Reaktion 1 von Person B. (Dirk: "Hab ich auch erkannt...")
3.) Diese erzeugt Reaktion 2 von Person A. (Florian: "Mag schon sein, aber nur Moroder hat auch gemacht...")
4.) Diese erzeugt wiederum Reaktion 2 von Person B (Dirk: "Meine Aussage bezog sich auf [1]"),
5.) Diese erzeugt Reaktion 3 von Person A, welche nun die Schritte 1 bis 4 inkludiert (Florian: "hab ich schon verstanden, aber inzwischen habe ich das präzisiert...")
6.) Wenn nun darauf Reaktion 3 von Person B erfolgt, dann sollte Person B auch in der Lage sein, die Schritte 1 bis 5 zu berücksichtigen. Da hakt es nun aber scheinbar.
 
fanwander schrieb:
Dirk Matten schrieb:
Ist es so schwierig zu erkennen, auf welche Aussage ich mich bezogen hatte? Wird mir langsam echt zu dumm.
[...]
Vielleicht solltest du den Satz ergänzen mit : Es bedeutet: erkennen und kommerziell erfolgreich umsetzen, was es ...
Hab ich doch danach. So ist das mit Kommunikation.
1.) Person A macht Aussage 1 (Florian: "Moroder hat erkannt...")
2.) Diese erzeugt Reaktion 1 von Person B. (Dirk: "Hab ich auch erkannt...")
3.) Diese erzeugt Reaktion 2 von Person A. (Florian: "Mag schon sein, aber nur Moroder hat auch gemacht...")
4.) Diese erzeugt wiederum Reaktion 2 von Person B (Dirk: "Meine Aussage bezog sich auf [1]"),
5.) Diese erzeugt Reaktion 3 von Person A, welche nun die Schritte 1 bis 4 inkludiert (Florian: "hab ich schon verstanden, aber inzwischen habe ich das präzisiert...")
6.) Wenn nun darauf Reaktion 3 von Person B erfolgt, dann sollte Person B auch in der Lage sein, die Schritte 1 bis 5 zu berücksichtigen. Da hakt es nun aber scheinbar.

Bin ja nicht doof, wollte lediglich darauf hinweisen, Aussagen von Anfang an gehaltvoll zu formulieren. Wir können in Zukunft auch beliebige Wortkombinationen posten und ihnen durch spätere Ergänzungen und Erläuterung versuchen einen minimalen Sinn geben. Muss jetzt noch zwei Oberhemden bügeln und danach Geschirr spülen.
 
Dirk Matten schrieb:
Wir können in Zukunft auch beliebige Wortkombinationen posten und ihnen durch spätere Ergänzungen und Erläuterung versuchen einen minimalen Sinn geben.
Es ist das Konzept von Kommunikation im Sinne von Gesprächen oder Schriftwechseln, dass man durch Kombination mehrerer Aussagen zu einem Erkenntnisgewinn kommt. Was Du meinst ist Proklamation. Die erfordert dann keine Antwort...

Muss jetzt noch zwei Oberhemden bügeln und danach Geschirr spülen.
 
Jetzt muss ich doch einmal ganz vorsichtig fragen und hoffe, dass das nicht unfreundlich oder sogar beleidigend aufgefasst wird, ob dir bei deiner ersten Aussage nicht klar war, dass sie so an sich Quark ist, da eine Idee erst durch Umsetzung und - möglicherweise auch kommeziellen Erfolg, in diesem Fall bei elektronischer Diskomusik - beachtungswürdig ist?
 
Dirk Matten schrieb:
Jetzt muss ich doch einmal ganz vorsichtig fragen und hoffe, dass das nicht unfreundlich oder sogar beleidigend aufgefasst wird, ob dir bei deiner ersten Aussage nicht klar war, dass sie so an sich Quark ist, d.h. eine Idee erst durch Umsetzung und - möglicherweise auch kommeziellen Erfolg, in diesem Fall bei elektronischer Diskomusik - beachtungswürdig ist?
Ich hatte halt fälschlich angenommen, allen sei klar, dass meine Aussage auch umfasst, dass die Umsetzung der Erkenntnis zur Leistung dazugehört.
 
Siehste, haste wieder was gelernt. Immer schön schreiben, was man auch meint.
 
Dirk Matten schrieb:
Immer schön schreiben, was man auch meint.
Das letze Mal als ich diesen Rat berücksichtigt habe, raunte jemand im Raume, ich solle doch an den Radikalenerlass denken ... aber das ist eine andere Geschichte. Kurz danach passierte mir sowieso die schon erzählte Story zu Giorgio, und dann war das andere Berufsziel eh hinfällig.
:opa:
 
Ist doch nix. Anlässlich des legendären Freitagkonzerts von The Mother of Invention bei den Internationalen Essener Songtagen 1968 haben mein Freund Lutwin und ich in einer Probenpause (Kleppermantel bekleidet) auf Kindersaxophonen, Funktionsweise ähnlich Kazoo, "Der Mond ist aufgegangen" gespielt. War ja auch so gegen 23 Uhr. Frank Zappa und Roy Estrada haben andächtig zugehört und freundlich geklatscht. Da kannste nicht gegen anstinken. Und Moroder? Päh.
 
Für die anderen Nutzer gibt es hier erst mal einige wenige - zumindest plakative - Referenzen von "Kraftwerk", die vielleicht manche kennen. Ansonsten können wir auch tiefer einsteigen und nutzen andere. Den Sequenzer, mit Namen "Step", hat ja wohl auch zuerst z.B. die Berliner Schule genutzt.

Folgender Link ist mit Phil Oakey (Human League), Stockhausen, Björk, Andrew Fletcher (Depeche Mode), Grandmaster Flash, Arthur Baker, Carl Craig u.a. versehen:


"Covers":

Außerdem gibt es auf Platte von "U2" den Titel "Neon Lights" - wie auch von diesen Bands:


Noch mehr "Models":


Ein paar Samples in Schrift:
http://www.whosampled.com/Kraftwerk/
http://www.laweekly.com/music/the-best- ... rk-4521125

Und in Bild einige Samples und Inspirationen, von denen die meisten verbrieft sind:


Diesen Song hat David Bowie ja für Florian Schneider geschrieben und den interpretierte auch Philip Glass.
Bowie:

Glass:
 
Klangreisender schrieb:
Sehr geehrter Herr Fanclub-Vorsitzender. Kann man eigentlich irgendwo bei Ihnen Schals, Mützen, Umhängetaschen mit dem Logo Ihres Vereins kaufen? Ich wäre auch sehr an großflächigen Aufklebern und einem gehäkelte Klorollenüberzieher für die Heckablage meines Mitsubishi Carisma GDI interessiert. Auf dem Ford Granada habe ich überall Energie Kottbus Aufkleber (Aber das hat mittlerweile hier auch der letzte Depp) und mein Kollege (der Arsch) hat einen Klorollenüberzieher von FC Bayern. Ihren Verein kannte ich noch gar nicht, aber er scheint ja in einer ganz dollen Liga zu spielen. Das darf ja nicht mal die Sportschau übertragen, denn sonst hätte ich das längst schon mal im Fehrnsehn gesehn.

Viele Grüße
Ihr Bewunderer!
:adore:
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Alternatives Posting:


Wir lassen HalexD und den Klangreisenden mal eine Youtubezitate-Battle ausfechten (Die härtere Variante, sie während des Happyknobbings in einen Raum zu sperren, und dann Wetten auf Ihren Zustand beim Öffnen der Türe nach einem Tag abzuschließen, verkneife ich mir)
 


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