... Man hat ein paar große Vorteile, wenn man alleine an einem Projekt arbeitet, und einige Nachteile. Ich möchte nur eines sagen: Die Vervielfachung der Anzahl der Mitarbeiter an einem Projekt erhöht weder die Qualität noch die Entwicklungszeit, es sei denn, alle Funktionen stehen im rechten Winkel zueinander und die Mitarbeiter sind sehr gut.
Ja, wir haben alle "The mythical man-month" gelesen, denke ich.
Ich werde arrogant klingen, aber während meiner Laufbahn als Ingenieur ist mir aufgefallen, dass viele Entwickler zwar einige Programmiersprachen beherrschen und eine technische Ausbildung bzw. einen Abschluss haben, aber keine Ahnung, wie man Software entwickelt... Das ist ein echtes Problem, und zwar in vielen Branchen, die auf Softwarequalität angewiesen sind. Und ich muss schmunzeln, wenn einige Leute, insbesondere der Chef von NVDIA, sagen, dass IA die Ingenieure ersetzen wird. Sie wird Code-Pisser ersetzen, ja. Beim Software-Engineering geht es nicht um das Schreiben von Code, sondern darum, Probleme klar zu identifizieren, sie einzugrenzen und elegante Lösungen anzubieten, die unseren Bedürfnissen als Menschen entsprechen...
Schade, dass das wahre Problem bei der Aussage des Chefs von NVidia nicht erkannt hast: das alleinige Vorhandensein dies IA (Shrek-Charakter? AI nehme ich an?) wird den Druck auf alle Beteiligten erhöhen und sich damit auf die "Nicht-Code-Pisser" ausweiten. Das wird nicht viel anders sein, als in der Welt der Musiker, ist höchstens eine Frage der Zeit und Qualität. Aus dir spricht der typische Ingenieur-Boy, der für die Kollateralschäden NULL Blick hat. Jetzt sind Musikgeräte glücklicherweise nichts, womit man irgendwelchen großen Schaden anrichten kann, ganz im Gegenteil sogar, aber ein nicht unerheblicher Prozentsatz der anderen Dinge schon. Da war ich auch mal, vor 20 Jahren, oder so. Ich bin sehr froh, dass ich aufgewacht bin. (Das Genie Mark Zuckerberg versteht vermutlich bis heute nicht, warum er mehrfach irgendwo hinzitiert worden ist, zum Beispiel vor den Senat, den Kongress etc., so sind sie, diese "Genies".) Ich empfehle dir dringendst die Auseinandersetzung mit dem Buddhismus.
Ungeachtet dessen macht der obige Satz dich persönlich deswegen allein aufgrund seiner Existenz aber trotzdem weder zum "Code-Pisser", noch zum allwissenden Software-Ingenieur (womit ich keineswegs deine Leistung herabwürdigen möchte, nur den Logikbruch in deiner Argumentation aufzeigen möchte, obwohl du gar kein "Code-Pisser" zu sein vorgibst), der keine Fehler macht, denn darum ging es mir mit meinen Aussagen oben. Anders ausgedrückt: nur weil ich sage, ich schätze Beethoven, macht mich das nicht automatisch zu Beethoven II.
Und genau betrachtet müssten alle "Genies" eigentlich gerade an Klima-Lösungen arbeiten, und nicht an Synthesizern, nur mal so am Rande bemerkt.