Das Geoscoring
Neuerdings versucht die Schufa auf eine neue Datenquelle zuzugreifen, die mit dem Wohnort eines Antragstellers auf einen Kredit zu tun hat. Werden normalerweise Daten zur Person von der Schufa abgefragt, wie zum Beispiel das Geburtsdatum, Vor- und Zuname, das monatliche Einkommen, versucht die Schufa jetzt auch den Wohnort mit in die Berechnung des Scores einfließen zu lassen. Dadurch erhofft sich die Schufa Informationen über eine Person zu erhalten, die durch die geografische Lage des Wohnortes mitbestimmt wird. Besondere Beachtung erhält dabei das Wohngebiet, in denen generell viele Schuldner, viel Arbeitslose, viele sozial benachteiligte Menschen und viele kriminelle Menschen wohnen.
Die Schufa begründet dieses Vorgehen damit, dass in sozialen Brennpunkten und Stadtteilen mit den genannten Merkmalen die Wahrscheinlichkeit niedriger ist, einen Kredit zurückzuzahlen, als dies in reicheren und besser situierten Stadtteilen der Fall ist. Wer demnach in einem problembehafteten Stadtteil wohnt, soll laut Schufa eher dazu neigen seine Kredite nicht zurückzahlen. Dies wird auch damit begründet, dass die Statistik zeigt, dass Menschen aus den genannten Stadtteilen oder Städten wahrscheinlicher in eine Schieflage im Leben geraten und so nicht mehr genug Bonität aufweisen. Diese Vorgehensweise trifft ärmere Menschen mit der gesamten Brutalität der finanziellen Realität, denn die betroffenen Menschen können ihren Wohnort nicht einfach wechseln und in ein besser bewertetes Viertel ziehen, weil ihnen schlicht das Geld dazu fehlt.
Diese Faktoren sind für eine niedrigere Bonität in Bezug auf den Wohnort verantwortlich:
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- das durchschnittliche Monatseinkommen
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- die Arbeitslosenquote
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- der monetäre Besitz
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