Eurodance - Sounds, Produktionstechniken etcpp

K

Klangbasis

|||||
Hallo Forum,

ich bin drauf und dran, mit meiner Sängerin ein Eurodance-Projekt zu starten ;-)

Eigentlich machen wir andere Musik (Rock, Soul), aber irgendwie haben wir ziemlich viel "Early-90-Gene" in uns und wollen uns mal dazu etwas ausleben. Da ich eigentlich Gitarrist bin und Synths eher ein Nebeninstrument ist, hab ich nun nicht soo viel Ahnung von Synths, so dass ich mir überlege, wie ich an den typischen 90er Jahre Eurodance/Dancefloor Sound komme (also nicht die schnellere Rave-Variante, sondern eher die erste Hälfte der 90er mit Snap, Culture Beat etc...).

Ich habe seit 2 Tagen einen Behringer Deepmind-6 und demnächst ein Roland System-8.

Wie komme ich zb an diesen oktavierten bzw gequinteten Sound aus Mr.Vain, der syncron zur Gitarre spielt (ist ja durchweg auch Stil-prägend). Ich hab mich gestern an den Deepmind gesetzt und bin da etwas in die Nähe gekommen - sind das schlicht 2 leicht verstimmte Sägezähne?

Drums sind vermutlich zum Großteil 909?

Für weitere Hinweise zu "Making-of-Eurodance-Sounds" bin ich sehr dankbar.

Danke,
 
Zuletzt bearbeitet:
würd mich nicht wundern wenn da sehr viel digitale Klangerzeuger dabei sind, also garnicht mal original analoge Klangerzeuger. Anfang der 90er waren die digitalen Synths und Sampler weit verbreitet und beliebt. Also ein AKAI S1000 sampler, ne Drumlib von ner Sample CD reinladen und Du hast die Drumsounds. Irgendjemand auf gearslutz meint der Lead könnte ne Korg 01/W gewesen sein. https://www.gearslutz.com/board/ele...oduction/222551-mr-vain-bass-synth-sound.html
 
sicherlich hatten alle grösseren Produzenten einen, wenn nicht sogar mehrere hardware Sampler. Ich kann mir sehr gut vorstellen dass vieles auch aus Samplern kommt, denn es gab bereits 1993 so einige kommerzielle Sample CDs, auch mit Synthie sounds als Mutisamples. Anfangs eher noch Audio CDs zum selber sampeln änderte sich dass dann immer mehr zu Sample CDs im AKAI format.
 
Zuletzt bearbeitet:
Definitiv wurde der Korg M1 viel benutzt. Der Piano teil in Rythm is a dancer is jedenfalls von einem. Der Bass ist wohl von nem FM synth.

Ja, die M1 Sounds muss man haben, wenn man 90er Jahre Musik machen will, alleine schon das Rave/Housepiano oder auch die choralen Sounds, da kriege ich gleich wieder Gänsehaut.
Genau deswegen habe ich mir die VSTi Version von Korg geholt, da sind einfach so viele ikonische Sounds dabei.

Und wie eigentlich immer, Youtube bietet zu jedem Theme Tutorials
 
Wurde schon alles gesagt, man nahm was aktuell vorhanden war.
D50, M1, T3, SY77, JD800 etc. Und natürlich Microwave und Sampler, Sampler, Sampler. Natürlich auch Kawai K4 (Teil der gestackten Hook bei Mr. Vain), Matrix 1000 sah man viel und die Roland Junos (106, Alpha etc.).

Münzing ( Snap) schwor auf den Microwave für Bässe, Kai Matthisen (Mr. Präsident) liebte den JV1080.
 
Torsten Fenslau erzählte in einem Interview, vermutlich Keyboards, dass der Mr. Vain Sound die Korg 01w/fd war. Das passt, den mit der T2 konnte ich damals sehr ähnliche digitale Leads erzeugen.
 
Probier mal den Ravegenerator 2. Ist zwar Softi aber der enthält so ziemlich alle 90er Jahre Dance Synthi Sounds von a bis z in guter Qualität und ist sogar kostenlos. Weil diese Sounds extra nochmal selber Schrauben ist ja auch Quatsch. Find ich.
 

Anhänge

  • rave-generator-2-768x424.jpg
    rave-generator-2-768x424.jpg
    69,4 KB · Aufrufe: 5
Ja, der Ravegenerator ist super, habe auch schon überlegt gehabt den hier zu erwähnen, dachte aber, dass er für Eurodance dann zu Rave und Hardcore-lastig ist. Aber der ein oder andere Bass-Klassiker ist ja auch dabei. Jedenfalls ein super Teil mit richtig geilen Sounds.
 
Da der Largo einige Gene der MW beherbergt - kann er diese perkussiven Bässe erzeugen?

Eine Qualität des MW Basses war eine Art Verzerrung aus dem Amplifer Beide Wellenformen auf 7 und Huiiiii. Bei dem Snap Beispiel könnt ich schwören der Sound wurde nachträglich nochmal runtergepitched.

Aber auch bin ich schon auf nen FM Synth reingefallen, wo ich Stein und Bein schwören wollte es wär ein MW Bass ;-)

Gruß
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, habe mir vor kurzem nochmal die Eurodance Doku angeschaut (sorry es war einfach meine Zeit damals) und bin auf folgende Frage gestossen. Wer war eigentlich die erste Band/Interpret/Project das den typischen Sägezahn Lead Sound mit Chorus oder zwei Zähne leicht verstimmt verwendet oder erfunden hat? Weiss das jemand? Das würde mich brennend interessieren.
 
Die Grenzen verschwimmen da, der Frankfurt-Sound (Techno-Vorläufer) hatte den schon teils ab 1987 in diversen Stücken, die waren aber bis auf evtl. 16 Bit oder OFF eher „non-kommerziell“.
 
Hier hab ich noch einen...es handelt sich um Capella, die diesen frühen "Supersaw" ähnlichen Sound verwendet haben. Nachdem es den JP 8000 oder den Virus 1993 ja noch nicht gab, ist die frage, mit was dieser mehrschichtige Sound erzeugt wurde. Meiner Meinung ist das definitv digital, aber einer der verdächtigen Rompler kann es ja eigentlich nicht sein weil die ja nicht so viele Sägezähne übereinander stapeln können. Bei den JV und JD Geräten sind es ja maximal 4. Ich hatte in einem anderen Forum gelesen, das der Produzent Walter Cremonini damals wohl sehr viele D50´s übereinander im Studio hatte. Könnten es mehrere geschichtete D50 Säge-Zähne sein?
Der D50 war ja glaube ich so gesehen bei Saw und Rechteck ein VA Synth oder?

Cappella
 
Das dürfte eigentlich ganz simple PWM sein mit Chorus oder Phaser hinten dran und bisserl Delay und Reverb. Da brauchst keine virtuell analoge Supersaw.
Hört sich dann ungefähr so an:

Btw: Hinter Cappella stand übrigens Gianfranco Bortolotti und nicht Walter Cremonini ;-)

Ach ok interessant. Danke für die Erläuterung. Geht das mit jedem Synthesizer? Mich interessiert bei den Songs ja immer welches Gerät damals Original verwendet wurde und weniger wie man es nachbauen kann. Aber ich danke dir trotzdem für deine Mühe. Interessant das diese PMW Erzeugung sich wie eine Supersaw anhört.
 
Ach ok interessant. Danke für die Erläuterung. Geht das mit jedem Synthesizer? Mich interessiert bei den Songs ja immer welches Gerät damals Original verwendet wurde und weniger wie man es nachbauen kann. Aber ich danke dir trotzdem für deine Mühe. Interessant das diese PMW Erzeugung sich wie eine Supersaw anhört.
Das geht mit allen Synths die PWM anbieten. Den kurzen Clip hab ich mit dem Roland Alpha Juno eingespielt, der die PWM Sache ganz gut macht. Neben dem internen Chorus hab ich noch nen externen benutzt und ich glaube dass das in dem von dir geposteten Track von Cappella eben den Sound ausmacht, der Chorus. Damit klingt das ziemlich dick und vielschichtig, so vielschichtig dass du dachtest es wäre ne Supersaw ))).
Welcher Synth letztendlich damals verwendet wurde kann ich dir aber leider ned sagen, weiß ich nicht.
 
Bei Capella You Got 2 Know dürfte es ein Layer sein. Klingt für mich so. Ich glaube, da hört man diesen Roland Rock Organ Sound ganz gut raus, der auch bei Don’t you want me von Felix zum Einsatz kam.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Klinkenstecher @Tom Noise
Danke euch für die Infos. Also dann spricht wharscheinlich auch wieder alles für einen Roland Rompler. Vielleicht sollte ich mir echt einen Roland jv oder jd kaufen. Da hätte ich ja dann alle diese Soundz drinne die ich so liebe.

Kann man mit den Romplern dann auch die von Klinkenstecker beschriebene PWM Wellenform machen?
 
Nein, die Roland JV Reihe hat nur Samples. Und dieser Orgelsound ist in anderen Geräten zu finden… wie zB dem JX-10. Ich würde Dir eher was Neues empfehlen, das zusätzlich Synthesemodelle hat, wie zB Fantom oder Jupiter/Juno X… oder gleich die Roland Cloud.
 
Würde schon Sinn machen sich was eher Neues zu kaufen. Wenn ich es aber richtig im Kopf hab (oder aus den vergangenen Posts mutmaße), geht es ihm um den 90er Sound bzw. den Sounds der damaligen Eurodancehits. Und da würde ich halt echt so ne alte PCM-Kiste empfehlen, weil da sind genau diese Sounds von damals in einer Box, egal ob JD oder JV. Wobei die JD Reihe preislich (aus welchen Gründen auch immer) schon sehr abgehoben ist und es sich meiner Meinung nach nicht lohnt, nur aus Liebhaberei um oder über 1000 € für so eine alte Kiste auszugeben. Beim JD-800 kann ich es noch ein wenig verstehen, weil es da ja das Red Glue Problem gab und einige Echtzeitregler verbaut sind. Wenn das alles mal überholt wurde, kann das scho ins Geld gehen. Aber beim JD-990 sehe ich keinen Grund für einen Gebrauchtpreis von 1000 €.

Daher würde ich dir @frankyboi letztlich die JV Serie empfehlen, welche um 300-500 € liegt. Einziger Unterschied ist dass die JV Serie bis 32 khz und JD bis 44,1 khz hochgehen. Aber das ist meiner Meinung nach -zumindest wenn die Sounds in einem Track eingebettet sind- vernachlässigbar. Und da du das Gerät ja nur wegen dem 90er Sound möchtes, ist es noch unerheblicher ob 32 oder 44,1 khz, zumal die JV Serie mehr Waveforms an Board haben.

Btw @Tom Noise ich glaube sogar, dass man mit dem JV/JD PWM realisieren kann. Zumindest gab es da wohl mal so einen Trick. Muss ich bei Gelegenheit mal checken.
 
Würde schon Sinn machen sich was eher Neues zu kaufen. Wenn ich es aber richtig im Kopf hab (oder aus den vergangenen Posts mutmaße), geht es ihm um den 90er Sound bzw. den Sounds der damaligen Eurodancehits. Und da würde ich halt echt so ne alte PCM-Kiste empfehlen, weil da sind genau diese Sounds von damals in einer Box, egal ob JD oder JV. Wobei die JD Reihe preislich (aus welchen Gründen auch immer) schon sehr abgehoben ist und es sich meiner Meinung nach nicht lohnt, nur aus Liebhaberei um oder über 1000 € für so eine alte Kiste auszugeben. Beim JD-800 kann ich es noch ein wenig verstehen, weil es da ja das Red Glue Problem gab und einige Echtzeitregler verbaut sind. Wenn das alles mal überholt wurde, kann das scho ins Geld gehen. Aber beim JD-990 sehe ich keinen Grund für einen Gebrauchtpreis von 1000 €.

Daher würde ich dir @frankyboi letztlich die JV Serie empfehlen, welche um 300-500 € liegt. Einziger Unterschied ist dass die JV Serie bis 32 khz und JD bis 44,1 khz hochgehen. Aber das ist meiner Meinung nach -zumindest wenn die Sounds in einem Track eingebettet sind- vernachlässigbar. Und da du das Gerät ja nur wegen dem 90er Sound möchtes, ist es noch unerheblicher ob 32 oder 44,1 khz, zumal die JV Serie mehr Waveforms an Board haben.

Btw @Tom Noise ich glaube sogar, dass man mit dem JV/JD PWM realisieren kann. Zumindest gab es da wohl mal so einen Trick. Muss ich bei Gelegenheit mal checken.
Ja, wenn das Teil solche Structures bietet, dann geht das. Klingt halt anders. Ich habe die neueren Teile empfohlen, weil sie die gleichen Rohsamples auch drin haben und Rompler und Synth in Einem sind. Da kann man direkt im Gerät layern.
Finde ich persönlich sinnvoll, weil irgendwie alles an Bord ist, aber jeder Jeck ist anders.
 
Jap, da hast du natürlich Recht. Würde grundsätzlich mehr Sinn machen. Was auf jeden Fall auch zu empfehlen ist, ist ein XV 5080. Der hat alle Samples der JV/JD Serie. Oder halt die Roland Cloud. Und was für @frankyboi auch noch lesenswert ist, ist die Seite von Don Solaris. Dort werden viele Infos über die Rolandmaschinen erläutert.

Ich persönlich bin mit den Roland Digitalsynths (ich nenne sie extra nicht Rompler) musikalisch aufgewachsen, war mein erster Synth damals und gebe ich nicht mehr her. Danach ging es bei mir dann mit VA (Virus, JP8k) los. Und ja, PWM kann man damit auch programmieren, auch wenn sie mir beim Alpha Juno deutlich besser gefällt, haha.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben