Es gibt neue SSM Chips!

H

hairmetal

Guest
http://www.synthtopia.com/content/2...uctor-reissuing-classic-ssm-chips-for-synths/



SSM2044-SSI2144-e1492758275364.jpg




- Man startet die Produktion mit dem Reissue des klassischen (von Dave Rossum designten) SSM2044 Filter-Chip.

- Kopf der neuen Firma ist Dan Parks - in den 80ern CEO bei SSM.

- Erstes Produkt ist ein verbessertes Reissue des SSM2044, der SSI2144 Four Pole Voltage Controlled Filter.

- Der SSI2044 hat geringeres Rauschen, weniger feed-through, besseres Verhalten der Resonanz-Schaltung und für PCB-Layouts optimierte Pin-Verbindungen.

- Muster des 2144 sind für interissierte OEM's bereits erhältlich.

- Produktionsgrösse soll im späten Frühling erreicht werden.

- Er wird angeboten als "16-lead Shrink Small Outline Package (SSOP)".

- Der Preis beträgt $1.60 für eine Stückzahl von 1000.

- Man beabsichtigt, auch den Enthusiasten- und Hobby-Markt zu bedienen, via Wiederverkäufer.

- Weitere Chips sind in Plannung. Ein weiterer soll bereits im Sommer kommen.


http://www.soundsemiconductor.com/downloads/ssi2144datasheet.pdf



:nihao:
 
Coole Nachrichten. Aber "optimierte" Pin Verbindung heißt das, dass die neuen SSM nicht Pin kompatibel zu den alten sind? Wäre ja schade zwecks Ersatzteile.
 
Für DIL-Ersatz brauchst du doch sowieso einen Adapter vom SSOP Gehäuse, der kann das auch gleich umsortieren.

SSOP16 lässt sich quer zwischen einen IC-Sockel setzen, so ein Adapter ist daher relativ einfach möglich. Der 0.635mm Beinchenabstand ist auch noch halbwegs mit Hand lötbar.
(Wirklich eklig wird erst 0.5mm. Und 0.4mm gibt es zwar, aber das zickt dann selbst bei gewerblicher Fertigung schon mal rum. Anfangs "konnten" die Profis übrigens auch 0.5mm noch nicht so ohne weiteres, da hatten wir immer wieder mal Qualitätsprobleme. )

Wenn der Preis so halbwegs beim Kunden ankommt (typisch ist das doppelte der immer arg optimistischen "Richtpreise"), dann ist das Teil ja sehr interessant.
 
hyboid schrieb:
"Besseres Verhalten" my ass!

Ja, das mag das audioesoterische Goldohr verschrecken, aber die Entwickler und selbst die übrigen End-Kunden dürften doch z.B. weniger oft kaputt gehende Chips zu schätzen wissen.
(Neben Metall-Migrations Effekten vermute ich auch mal Latch-Up Effekte als Chip-Töter. Beides Dinge die aktuelle Prozesse doch deutlich reduzieren ... )

Und was funktional verbessert wurde steht doch recht konkret im Datenblatt: sie haben die Resonanz-Steuerung unabhängiger von den Fertigungstoleranzen gemacht. Klar, da muss man dann für authentisch-lebendigen Vintage-Sound mal wieder eine Modulation extra spendieren. Dafür ist dass dann aber freiwillig.
(Und nein, man will nicht unbedingt mit je nach Stimme verschiedenen "wo fängt das Filter zu schwingen an" Einstellungen zwangsbeglückt werden. )
 
Allroundlaie schrieb:
http://www.soundsemiconductor.com/

Ist das ein neuer DSI auf dem Bild?

Nein, das ist ein Mopho SE.

Zu den Chips: die Originaldesigns sind ja angeblich verlorengegangen (hat Rossum selbst mal gesagt), daher wohl der verbesserte Neuentwurf.

Ich hatte außerdem mal irgendwo gelesen, daß der 2044 Dave Rossums Variante der Moog-Kaskade in Chipform war, der 2040 dagegen ein OTA-Design. Keine Ahnung, ob das wirklich stimmt.
 
hairmetal_81 schrieb:
- Er wird angeboten als "16-lead Shrink Small Outline Package (SSOP)".
Wer sich bis zum Datenblatt durcharbeitet, wird dort einen Hinweis finden, dass "später" auch eine 16-LEAD EPOXY DIP Version geplant ist, wobei das Pinout aber identisch zu der SSOP Version sein wird.
Der Chip heisst übrigens SSI2144 FATKEYS™ FOUR-POLE VOLTAGE CONTROLLED FILTER.
 
Welche Geschmacksrichtungen? Nur Fatkeys oder auch ne Lightvariante dabei?
Lecker?
 
microbug schrieb:
Ich hatte außerdem mal irgendwo gelesen, daß der 2044 Dave Rossums Variante der Moog-Kaskade in Chipform war, der 2040 dagegen ein OTA-Design. Keine Ahnung, ob das wirklich stimmt.

Das ist korrekt, 2040 = OTA, 2044 = Moog...
Ich habe hier noch originale Datenblätter aus den 80ern, hab ich mal von Dr. Böhm abgestaubt (ja, die Orgel-Bausatz-Bude... war ja hier in der Nachbarschaft), die haben die Chips auch eine Zeit lang verbaut....

Jenzz
 
Jenzz schrieb:
Das ist korrekt, 2040 = OTA, 2044 = Moog...
Ich habe hier noch originale Datenblätter aus den 80ern, hab ich mal von Dr. Böhm abgestaubt (ja, die Orgel-Bausatz-Bude... war ja hier in der Nachbarschaft), die haben die Chips auch eine Zeit lang verbaut....

Ha, das hat mich dran erinnert, daß ich diese Datenblätter ja auch besitze, und ich hab sie damals von einem Ingenieubüro Seidel mit Sitz in Minden (sieh an) bekommen, die diese Teile hier in D vertrieben. Wenn Böhm die Dinger auch verbaut hat, gab es da sicher eine Verbindung, eine Adresse steht allerdings nicht drauf, nur ein Postfach.

Dort konnte ich auch das mit dem OTA beim 2040 nachvollziehen, ebenso das mit der Kaskade beim 2044, wobei da Transistoren zu sehen sind und keine Dioden. Auf dem Datenblatt steht auch, daß die Filterschaltung zum Patent angemeldet wurde.
 
Jenzz hat geschrieben:
Das ist korrekt, 2040 = OTA, 2044 = Moog...

Mal böse gefragt: Kann man das nicht heraushören? Ich weiß ja nicht, in welchen Synths diese Filter verbaut wurden, aber wenn man es nicht am Sound erkennt - ist der Unterschied dann so wichtig?

Hier im Forum wurde z.B. OTA Filtern schon nachgesagt, "steril" und "öde" zu klingen, um andere Filter (Moog, ARP, Roland) wird dagegen ein Riesenhype gemacht. Wenn ich mir aber einen Synth schon mit der Moog-Filter-Erwartung anhöre, spielt da nicht auch der Placebo-Effekt mit?

/provocation mode OFF
 
Tonerzeuger schrieb:
Mal böse gefragt: Kann man das nicht heraushören? Ich weiß ja nicht, in welchen Synths diese Filter verbaut wurden, aber wenn man es nicht am Sound erkennt - ist der Unterschied dann so wichtig?

Wo verbaut:

http://ssmcurtis.com/tag/ssm2044/ (wobei dort noch die Tridents fehlen)

http://ssmcurtis.com/tag/ssm2040/

Den Unterschied kann man insbesondere beim Prophet 5 schon raushören, wobei da der OTA-basierte SSM2040 eingesetzt wurde.

OTA-basierter Filter alleine heißt noch garnichts, es kommt auch bissl auf die Beschaltung und die Ansteuerung an, denn wenn man sich mal die aktuellen Synths anhört, die einen LM13700 als Filter einsetzen, gibts da schon Unterschiede (ich habe jetzt mal nur die aufgezählt, bei denen ich es definitiv weiß):

Oberheim SEMpro
DSI OB6
DSI Pro2 (Multimode VCF)
Sruthi mit SMR-4
Ambika SMR-4 (Tubika)
Roland JD-Xa

Beim JD-Xa hat man wohl eine Applikationsschaltung aus dem Hersteller-Datenblatt benutzt, denn IMHO ist das von allen Genannten der mit dem wenigsten Charakter.
 
Cool, danke für den Hinweis auf SSMCURTIS!

Ich will ja nicht bestreiten, dass verschiedene Filterschaltungen und -Chips unterschiedlich klingen. Habe selbst einen SE ATC-X Quad Filter, und da hört man auch zwischen den 24-dB-Varianten Unterschiede.

Lieber als vier Filtertypen wäre mir allerdings eine Bedienung mit vielen Knöpfen. Sollte mich vielleicht doch mal nach Boomstar oder einem gebrauchten SE-1 umschauen. Der SE-Sound an sich ist ja echt Sahne :)
 
Woher hast du diese Detailinfo? In meinem ollen Datenblatt steht das nicht drin.
 
Der SSI2144 hat anscheinend abwechselnd zueinander komplementäre Kaskadenstufen, entnehme ich dem Blockschaltbild. Es ist dann kein Wunder, dass die Betriebsspannung so klein sein darf. Ist das eine Neuerung, oder gab's das schon?
 
Hmmm... Ob man wohl mit den Chips auch was originelles anderes machen könnte anstatt nur das klassische VCF? Sind ja so schön billig.
 
Ein Video von der NAMM '18 mit Dan Parks, Präsident der Firma Sound Semiconductor.





Es tut sich also weiterhin was...
 
Ich bin kein Elektrotechniker, aber "Modern Process" ist wohl weniger irgendwelchen (ansonsten unpassenden, weil vom Original stark abweichenden) Spezifikationen des Chips an sich zuzuschreiben, als viel eher der (nun vielleicht etwas moderner umgesetzten) Fertigungsmethode.
 
Das ist ja mal ein very nerdy NAMM Messestand. So mit Labornetzteilen und Prototypen-Bastel-PCBs. Auf dem Board zum Filter sehe ich aber die 16-Pin SSOP Package (SMD) nicht?
 
Ich bin kein Elektrotechniker, aber "Modern Process" ist wohl weniger irgendwelchen (ansonsten unpassenden, weil vom Original stark abweichenden) Spezifikationen des Chips an sich zuzuschreiben, als viel eher der (nun vielleicht etwas moderner umgesetzten) Fertigungsmethode.
Geht auch nicht um Spezifikationen - in der Halbleiterfertigung bezieht sich der „Prozess“ insbesondere auf die Strukturbreite. Die Strukturen der Chips aus den 70er/80ern sind um Größenordnungen größer und bisher gibt es die überwiegende Ansicht hierzu, dass diese Dinge klangbeeinflussend sind. Ein Grund warum bei der Wiederauflage alter Synthesizer-Chips idR alte Fertigungsprozesse reaktiviert werden.

Bei Sound Semiconductor jetzt offensichtlich nicht... deshalb interessant ;-)
 


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