Elektronische Musik - Klassische EM / EM

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Anonymous

Guest
Da der Begriff "Elektronische Musik" historisch und musikwissenschaftlich sich eindeutig auf "Neue Musik", d.h. Musik aus dem Bereich der sogenannten E-Musik (Ernste Musik) bezieht und von Werner Meyer-Eppler, Professor am Institut für Phonetik und Kommunikationswissenschaft der Unversität Bonn, 1949 geprägt wurde, schlage ich zur Unterscheidung dessen, was man im heutigen Sprachgebrauch darunter versteht und auf das, was in Fokus der Forumbeiträge steht, den Begriff "Elektronisch erzeugte Musik", gekürzt "EEM", vor. Hier käme das Verständnis der Produktionsweise, nicht aber der Kompositionsweise, so wie es Meyer-Eppler und Eimert verstanden wissen wollten, zur Geltung. Sprachliche Trennschärfe ist nie von Nachteil und dient dem besseren Verständnis. Kunsthonig hat bekanntlich ja auch nichts mit Kunst zu tun.
 


src: https://vimeo.com/33649897


Long before the electro-rock bands of today discovered they could augment their music with synthesizers, Silver Apples, a seminal psychedelic duo from New York City, incorporated the then-analogue tones of keyboards into their rock sound. In 1967, when members of the influenctial electronic band, Kraftwerk were still processing acoustic instruments with electronic effects, Simeon Coxe III, a.k.a. Simeon, was already wielding a full-on (abeit primitive) custom made synthesizer.

During the 60s, while Simeon was singing in a bar band in New York City and growing board of the sounds of a guitar, an epiphany struck him when he played a oscillator over a Rolling Stone record. He was visiting a classical composer, who was using the oscillator to play along to Beethoven. Excited by the sound of audio signals combined with rock music, Simeon brought his new toy to jam on during his band’s rehearsal. The atonal noises made by the synth annoyed his bandmates, to the point that they abandoned the project. Only one member stayed with Simeon—drummer Danny Taylor, who once played with Jimi Hendrix.
 
The Rolling Stones' involvment with analog synthesizers is a fascinating saga. While other bands would seem to be more obvious candidates as unusual electronic instrument pioneers (the Beach Boys and the theremin-driven "Good Vibrations," the Beatles with their "Strawberry Fields Forever" mellotron and much of "Abbey Road"), the blues-obsessed Stones actually purchased as a group an early Moog sequencer.

Sam Umland, a professor of English at the University of Nebraska at Kearney, has an illuminating post about the Rolling Stones' own synthesizer on his "60x50" music blog: "Apparently at the time the idea was that Mick was going to use the Moog synthesizer 'as his instrument in the band,'" writes Umland, quoting Trevor Pinch and Frank Trocco's "Analog Days: The Invention and Impact of the Moog Synthesizer" (Harvard University Press, 2002), the indispensable source for the history of analog synthesizers.


"As is well known, Mick Jagger did not take up the synthesizer," adds Umland. "But, according to Pinch and Trocco, the Moog synthesizer originally purchased by the Stones lived on: 'It was sold on to the Hansa by the Wall recording studio in Berlin, where in 1973 Christoph Franke of Tangerine Dream purchased it for $15,000. The Moog sequencer became the defining element of Tangerine Dream’s sound, and the Moog became an enduring influence on the many waves of German electronic music in the 1970s.'"

The film clip of Keith Richards attempting to play an analog synthesizer comes from the art film "Umano Non Umano" (1969), produced by the great Italian pop artist Mario Schifano. "Keith is attempting to play what appears to be a custom-built modular synth," says rare instrument collector and musician Robbie Lee, who writes songs as Creature Automatic. "1969 was right on the cusp of commercial synths being available to rock musicians. Previously they were all at universities and government-sponsored experimental tape centers."
 
Diese ganzen erbsenzählenden Schubladen gehen mir langsam auf den Sack!

"Oh, ein grünes Fleckchen auf Rosa-Grund, und das auch noch 72 bis 79, das muss "Schöneberger Bretter-Gymnasium" sein."

Zudem dümpelt es mir zu sehr in "gut/böse".

Mit Nichts aus der Gosse = gut?
Vollgefressen und High-Tech = böse?

Das ist mir hier alles zu viel Klischee... keine langen Haare, keine Jeansweste, stinkt nicht...das kann kein Rock'n'Roller sein!


Und ja, es gibt wunderbare "Synthesizermusik" mit nur Wavestation-Presets!
 
Grimsel schrieb:
[ http://vimeo.com/33649897 (•Vimeo VIDEOLINK) ]


Long before the electro-rock bands of today discovered they could augment their music with synthesizers, Silver Apples, a seminal psychedelic duo from New York City, incorporated the then-analogue tones of keyboards into their rock sound. In 1967, when members of the influenctial electronic band, Kraftwerk were still processing acoustic instruments with electronic effects, Simeon Coxe III, a.k.a. Simeon, was already wielding a full-on (abeit primitive) custom made synthesizer.

During the 60s, while Simeon was singing in a bar band in New York City and growing board of the sounds of a guitar, an epiphany struck him when he played a oscillator over a Rolling Stone record. He was visiting a classical composer, who was using the oscillator to play along to Beethoven. Excited by the sound of audio signals combined with rock music, Simeon brought his new toy to jam on during his band’s rehearsal. The atonal noises made by the synth annoyed his bandmates, to the point that they abandoned the project. Only one member stayed with Simeon—drummer Danny Taylor, who once played with Jimi Hendrix.

Interessant ist die Musik schon, auch wenn es keine komplette, elektronische Musik ist, weil das Schlagzeug herkömmlich ist bzw. früher auch wahr. In Liebhaber-Kreisen haben sie durchaus ihrer Anhängerschaft. Hier haben wir noch einen Song von 2012. Der ist nicht schlecht, doch der klingt immer noch ziemlich psychedelisch und "hippieesk". Eine echte Weiterentwicklung fand also nicht statt, finde ich:

 
Der ist nicht schlecht, doch der klingt immer noch ziemlich psychedelisch und "hippieesk"

Mensch mit Maschine. Das der Nukleus der Progressiv Electronic Music (PEM) "hippiesk" ist, finde ich kaum verwunderlich...

Eine echte Weiterentwicklung fand also nicht statt, finde ich:
Nun, ich denke, das wird einige Zuschauer sehr begeistert und beeinflusst haben, ähnlich wie zehn Jahre später die ersten Kraftwerkauftritte im U.K.
Zumal in diesem Thread auch Pioniere, Querschläger und Exoten ihre Berechtigung haben sollten.
Hier geht es aber bitte nicht um Hippies vs. whatever und auch nicht um "Kraftwerk und ihre übergeordnete Rolle in der elektronischen Pop Musik".
Also mach jetzt bitte nicht wieder das KW Fass auf. Alles easy. :peace:

(Oh frommer Wunsch :selfhammer: )
 
Hier...fällt mir spontan zur Synthesizermusik ein, meist so ca. 70er Jahre.


{URL}
 
Popcorn und Gary Numan würde ich rausnehmen, erfüllt den Tatbestand der Popmusik. Die ist anderweitig schon zu Genüge abgedeckt, und zielt musikalisch auch auf ein anderes Publikum ab

Morton Subotnick ist nie populäre Synthesisermusik der 1970er gewesen -- bis Anfang der 1990er kannte den hier in Europa kaum jemand, obwohl Subotnick mal mit Michael Hoenig zusammenarbeitete. Subotnick war immer Westcoast-Hochschul-Laboratoriums-Buchla-Musik, also im Prinzip das, was Carles Cohen an der Ostküste macht. Den kannte bis vor einigen Jahren auch kaum einer hier in Europa -- ganz zu schweigen von den Hörern populärelektronischer Unterhaltungsmusik, die sich regelmäßig Preise verleihen.

Der Vangelis-Track ist m. W. nicht die originale Fassung, sondern eine Coverversion des Niederländers EdStarink, der in den 1980ern und frühen 1990ern seine Brötchen (und seinen Fairlight und sein Synclavier) mit Coverfassungen von elektronischen Hits quer durch den Garten verdiente.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Popcorn und Gary Numan würde ich rausnehmen, erfüllt den Tatbestand der Popmusik.

Das ist korrekt, hier hätte ich eher Schulze, Jarre und TD und so weiter erwartet. Numan ist toll, gehört aber in New Wave bzw. Synthpop etc.
Hier wird eher Berliner Schule und so weiter auftauchen und und und..

Aber interessant, dachte bei dem Thema wäre kaum Dissenz darüber, was das genau sei - ask the Schwingungen People.
 
ppg360 schrieb:
Der Vangelis-Track ist m. W. nicht die originale Fassung, sondern eine Coverversion des Niederländers EdStarink, …
Ohne Trickserei ist "Spiral" von der gleichnamigen LP aus dem Jahre 1977 in Deutschland nicht auf YT zu hören.

Das famose Intro wurde auf einem Roland System-100 gemacht, hier hat's ein Eifriger mal am Original nachzubauen versucht:


Und – ich hätte es nicht für möglich gehalten – hier eine Version für Piano:

In meinen Ohren & Augen um Größenordnungen gelungener als Starinks Cover.

Interessanterweise wird "Spiral" auf "liveprog – platform for independent music" besprochen:


Ohne mich mit dieser Website näher beschäftigt zu haben, überrascht es mich, dass eine Site, die in ihrem Namen Verbindungen zu "Prog Rock" und "Independent Rock" zumindest nahelegt, diese für mich prototypische Scheibe "Synthesizermusik" bespricht – da "Prog Rock" und "Independent" für mich, ich schrieb's ja weiter oben, etwas gänzlich anderes bezeichnen als "Synthesizermusik".

Egal, hier mit "To the unknown Man" das wohl bekannteste Stück dieses Albums – einmal mehr Roland System-100 und Yamaha CS-80:


Eigenartigerweise muss ich bei "To the unknown Man" stets & unausweichlich auch an die Titelmusik des Softporno-Nebelstreifens "Bilitis" (ebenfalls aus 1977) von Francis Lai denken:


Um meinen Ruf hier vollends zu ruinieren, sei abschließend gebeichtet, dass beide Stücke – seit ich sie damals zum ersten Mal gehört habe – mir unkaputtbar fest ans Herz gewachsen sind. Möge man über mich herfallen.
 
serge schrieb:
ppg360 schrieb:
Der Vangelis-Track ist m. W. nicht die originale Fassung, sondern eine Coverversion des Niederländers Ed Starink, …
[...] Um meinen Ruf hier vollends zu ruinieren, sei abschließend gebeichtet, dass beide Stücke – seit ich sie damals zum ersten Mal gehört habe – mir unkaputtbar fest ans Herz gewachsen sind. Möge man über mich herfallen.

Da gibt's nichts, dessen man sich schämen müßte: Die Melodie ist ein Klassiker, typisch französische Instrumentierung für die damalige Zeit (Korg PS-3100, Yamaha CS-50/60) -- und das Albumsleeve habe ich mir als präadoleszenter auch immer gerne angesehen, nebst den Aushangfotos.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
…das Albumsleeve habe ich mir als präadoleszenter auch immer gerne angesehen, nebst den Aushangfotos.
Kann ich nur zu gut verstehen: Lechz, wie der große Alfred E. Neumann sagen würde.

Um die Begriffsverwirrung bzgl. des Threadtitels weiter voranzutreiben, nachfolgend ein weiteres Beispiel dessen, was für mich 1982 "Synthesizermusik" war: "Tiefenrausch" von ACI (musste dabei immer mit Grausen an den Lateinunterricht denken), ein Projekt von Helmut van Aaken unter Mitarbeit von unter anderem Udo Dahmen und Dieter Petereit.

Auch hier im Rückblick für mich überraschend, worunter dieses Album heute einsortiert wird (aber man lernt ja nie aus): Der obige YT-Link nennt's "Progressive Electronic", der hier vergibt gar die Label "Krautrock", "Prog Rock" und "Experimental".
 
Im musikalischen Bereich fällt mir dazu die Assoziation ein:
Acoustic Commercial Identity. Sie meint z.B. ein Musikensemble, das nur auf herkömmlichen Instrumenten spielt und
große Hits damit und dabei produziert und schreibt.

"ACI" hätte vielleicht bei der Wahl in den USA, bei der vor einigen Jahren falsch ausgezählt wurde, heißen können:
American Confusion Identity. ;-)
 
Meine erste Berührung mit Vangelis. "Hyper Olympics" auf dem C64. (Armkrämpfe 8) )
Ist zwar etwas Richard Clayderman-mäßig.. Aber, hey.. ist schließlich Vangelis.. Progrock Urgestein/ Synthgod / New Age Tralala..ähem..
 
serge schrieb:
Um die Begriffsverwirrung bzgl. des Threadtitels weiter voranzutreiben, nachfolgend ein weiteres Beispiel dessen, was für mich 1982 "Synthesizermusik" war: "Tiefenrausch" von ACI (musste dabei immer mit Grausen an den Lateinunterricht denken), ein Projekt von Helmut van Aaken unter Mitarbeit von unter anderem Udo Dahmen und Dieter Petereit.

Auch hier im Rückblick für mich überraschend, worunter dieses Album heute einsortiert wird (aber man lernt ja nie aus): Der obige YT-Link nennt's "Progressive Electronic", der hier vergibt gar die Label "Krautrock", "Prog Rock" und "Experimental".

Ja die schönen Schubladen... Als ich vor einigen Wochen aufm Flohmarkt zwei Schulze Platten aus den 70ern gekauft habe, meinte der Verkäufer dazu: "Krautrock".
 

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