Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe!

Klar, bei Elektro gibts kaum was, was nicht geht. Trotzdem:

Ich habe mir jetzt schon mehrere Mixing Tutorials in diversen Magazinen (Keys, etc.) durchgelesen, und bin doch immer wieder genervt, dass die Hauptschwerpunkte auf der Mikrofonierung und Aussteuerung von Instrumenten liegen, die für mich aber überhaupt keine Rolle spielen. Ich nehm keine Drums oder Gitarren auf - nur Vocals :) Der Rest halt nur Synthesizer oder Romplerzeug.

Gibt's denn irgendwo eine Arrangement/Mixing-Einführung, die sich speziell an Elektroniker im Frühstadium wendet?
Sowohl Software als auch Hardware-Synths?

Oder hat jemand nen Tipp, wie ich mein Arrangement, meinen Sound, meinen Mix, meine Arbeitsweise am besten verbessern kann?

Hier mal mein aktuelles Gear, zur Orientierung - auch wenn das vielleicht keine große Rolle spielt.
Computer: iMac (2010)
Boxen: esi nEar 05 (neue Boxen sind für Sommer geplant, z.B. Adam A7)
Audio-Interface: Echo Audiofire 4 (RME Fireface für Sommer geplant)
Mikro-Preamp: Great River ME1NV (bleibt)
Mikro: Shure SM7B
DAW: Logic Pro (aktuell)
Meistbenutzte Softsynths: Geist, Minimonsta, Oddity, Sylenth, Pro53, Reaktor (v.a. Solina)
Hardware Synthesizer: Mopho, Blofeld, MS2000, Kurzweil PX1X, MFB 503 (geplant: Juno 60, Monomachine)
Submixer für Synths: Yamaha MG10/2

Im Moment gehe ich so vor, dass ich als erstes ne Beat-Grundlage mit Geist erschaffe, den Bass mit Mopho, Minimonsta oder Oddity einspiele, und dann gehts schon los mit meinem Wischiwaschi-Workflow. Null System im Arrangement, pures Chaos, meist bleibt ein Track so unvollendet, weil ich mich in Auswahlmöglichkeiten verliere und dann schnell die Lust vergeht. Alle Versuche, mich irgendwie einzugrenzen, sind gescheitert - denn auf der anderen Seite denk ich mir "hach, ich kann doch den Blofeld nicht ganz vernachlässigen" oder "ich brauch jetzt doch noch den Dark Energy" oder "es wär doch schade, alles nur mit minimonsta zu mache!".
Dann kommt dann auch noch die Frage, mit wem mache ich Pads, was kommt sonst noch hinzu, etc....

zur Grundlage meiner Arbeitsweise sei auch noch gesagt, dass ich nie mit Loops oder Samples arbeite, alles wird von mir im Moment selbst eingespielt, was auch schnell ermüdet. Sequencer wird bisher auch noch nicht genutzt, ist aber geplant (Monomachine). Ich hab halt immer einen klassischen Songaufbau, bin im Pop zuhause, weniger der Elektrobrizzelzischwuschnoise-Frickler, wobei sowas natürlich auch in meiner Musik vorkommen darf.

Ach ich weiß nicht wo ich anfangen soll, mich zügeln bzw motivieren soll, ich ersaufe in Möglichkeiten und sehe, dass ich irgendwie eine Arrangement-und Mixing-Routine brauche, aber ich kann mich zu nichts durchringen! Und vor lauter Gedanken und philosophischem Planen geschiet nix! :sad:

Jemand nen Tipp?
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

ja : ließ dir dein posting durch und achte drauf was es dir sagt!!! eigentlich gibst du dir alle antworten schon selbst ...
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Du meinst doch hoffentlich nicht etwa, dass ich mich für etwas entscheiden soll :mrgreen:

Na dann versuch ich das doch nochmal...
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Ich kann nur beitragen, dass eine so durchgeplante Reihenfolge die Musik ansich nicht besser oder schlechter macht. Du musst deine innere Sache einfach wirklich selbst finden. Das Gear ist ok, daran liegt es eher nicht und besonders übertrieben viel/wenig ists auch nicht. Deine Frage ziel doch eher ins Innere deiner Welt, die kann man schwer nur beantworten.

Vorschlag: einfach machen?
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Polarelch schrieb:
...Hauptschwerpunkte auf der Mikrofonierung und Aussteuerung von Instrumenten liegen, die für mich aber überhaupt keine Rolle spielen. Ich nehm keine Drums oder Gitarren auf - nur Vocals :) Der Rest halt nur Synthesizer... jemand nen Tipp, wie ich mein Arrangement, meinen Sound, meinen Mix, meine Arbeitsweise am besten verbessern kann... Null System im Arrangement, pures Chaos, meist bleibt ein Track so unvollendet, weil ich mich in Auswahlmöglichkeiten verliere und dann schnell die Lust vergeht...zur Grundlage meiner Arbeitsweise sei auch noch gesagt, dass ich nie mit Loops oder Samples arbeite, alles wird von mir im Moment selbst eingespielt, was auch schnell ermüdet...Ach ich weiß nicht wo ich anfangen soll, mich zügeln bzw motivieren soll, ich ersaufe in Möglichkeiten und sehe, dass ich irgendwie eine Arrangement-und Mixing-Routine brauche, aber ich kann mich zu nichts durchringen! Und vor lauter Gedanken und philosophischem Planen geschieht nix! :sad:

kenn ich nur allzu gut... oft mangelt es mir an zeit und vor allem an der richtigen herangehensweise, wenn man jeden sound von null an neu schraubt ist es wichtig von vorne rein ergebnisse zu speichern, zu benennen etc. da ich das nie gepeilt bekomme, weil ich meistens durch unlust den kram ohne zu speichern ausschalte, fällt es mir extrem schwer die ideen später wieder zu rekonstruieren...
ein anderer punkt der nicht zu unterschätzen ist, ist die arbeitsplatz ergonomie, die bei mir sehr stark zur ermüdung beträgt (irgendwann kauf ich mir so'n tabletdings und steuer alles vom bett aus :gay: ).... naja ich werde demnächst mein studio komplett neu (und bequem) aufbauen (zurzeit stauben die meistens synth noch aus platzmangel ein). frührer hatte ich einen wesentlich besser eingerichteten arbeitsplatz, was spürbar zur produktivität beigetragen hat....
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Polarelch schrieb:
Hier mal mein aktuelles Gear, zur Orientierung - auch wenn das vielleicht keine große Rolle spielt.
Computer: iMac (2010)
Boxen: esi nEar 05 (neue Boxen sind für Sommer geplant, z.B. Adam A7)
Audio-Interface: Echo Audiofire 4 (RME Fireface für Sommer geplant)
Mikro-Preamp: Great River ME1NV (bleibt)
Mikro: Shure SM7B
DAW: Logic Pro (aktuell)
Meistbenutzte Softsynths: Geist, Minimonsta, Oddity, Sylenth, Pro53, Reaktor (v.a. Solina)
Hardware Synthesizer: Mopho, Blofeld, MS2000, Kurzweil PX1X, MFB 503 (geplant: Juno 60, Monomachine)
Submixer für Synths: Yamaha MG10/2
(…)
meist bleibt ein Track so unvollendet, weil ich mich in Auswahlmöglichkeiten verliere und dann schnell die Lust vergeht.
(…)
ich ersaufe in Möglichkeiten…
Jemand nen Tipp?
Als erstes Einkaufsstopp. Jetzt. Radikal. Auch keine Demoversionen, Free- und Sharewares mehr installieren.

Ach ich weiß nicht wo ich anfangen soll, mich zügeln bzw motivieren soll,
Es gab mal eine Kleinanzeige in der Keys, ich weiss nicht, ob die Dame noch aktiv ist:
 

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Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Hihi :) Kaufstop klingt hart, ist sicher auch gut, aber ich brauch doch noch ... :mrgreen: ... nen analogen polyphonen, und ne Monomachine (ich hab noch keinen Sequenzer!). Die zwei noch und dann ist erstmal nix angesagt, was Gear angeht.

Das mit der Studio-Einteilung kann ich absolut bestätigen, aber da kann ich im Moment nix ändern, auch wenn es nicht optimal ist. Am meisten hat's mir in meiner alten Wohnung in Köln Spaß gemacht, als ich das Studio im Wintergarten mit Blick auf den Innenhof hatte.... ach ja :heul:
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Polarelch schrieb:
Hihi :) Kaufstop klingt hart, ist sicher auch gut, aber ich brauch doch noch ... :mrgreen: ... nen analogen polyphonen, und ne Monomachine (ich hab noch keinen Sequenzer!). Die zwei noch und dann ist erstmal nix angesagt, was Gear angeht.

Nein, nein, nein, die brauchst Du nicht. Du hast bereits alle Werkzeuge, um Musik zu machen! Du hast sogar mehr als genug Instrumente!
Und Deinen eigenen Worten nach ersäufst schon jetzt in Möglichkeiten – das ist das Problem, nicht fehlende Hardware-Sequencer und nicht vorhandene polyphone Synthesizer. Arbeite mit dem, was Du hast. Anders geht es nicht.

Oder dreht es sich in Wahrheit darum, Geräte zu sammeln? Dann könnte es sein, dass Du das Ziel der Musikproduktion vor Dir selbst und anderen als Begründung für den Erwerb aller möglichen Trümmer vorschiebst…
…mach Dich davon frei, kauf' die Teile, weil Du sie liebst, steh' dazu und hör auf, Dir und anderen was vorzumachen.

Beides ist gut. Aber wenn man merkt, dass das eine dem anderen in die Quere kommt, ist es sinnvoll, sich für eines zu entscheiden.
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Viele Menschen glauben, ihre Kreativität und musikalische Qualität wachse mit der Menge der zur Verfügung stehenden Gerätschaften. Das stimmt aber gar nicht, denn wir wissen, dass übertriebenes Streben nach zusätzlicher Technik letztendlich nur eine Rechtfertigung für eigenes Unvermögen ist.
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

aliced25 schrieb:
kenn ich nur allzu gut... oft mangelt es mir an zeit und vor allem an der richtigen herangehensweise, wenn man jeden sound von null an neu schraubt ist es wichtig von vorne rein ergebnisse zu speichern, zu benennen etc. da ich das nie gepeilt bekomme, weil ich meistens durch unlust den kram ohne zu speichern ausschalte, fällt es mir extrem schwer die ideen später wieder zu rekonstruieren....

vielleicht wünschen sich deswegen ja so mancher ne UNDO funktion in grooveboxen :mrgreen:
(die das speichern quasi übernimmt!)

die vielfallt ist schon manchmal ermüdend scheiße und endet doch in unordnung, quasi zum "in ruhe lassen" :shock:

oder wie bei so manchem heutzutage, wohl in einem bewertbaren kopfkino ;-)

ein tip, der mit selber wirklich schwer fällt: weniger ist oft mehr :!: :roll:
.

lustig war auch ein beitrag von einer neuem krankheitsbild = aufschieberitis :idea:

da macht man dann immer genau was anderes von dem, was man eigentlich vor hatte. nur damit man einen gewissen druck in sich erzeugt "ach ich mache das morgen bzw später", dann könnte man es machen und man putzt dann doch erstmal und schiebt quasi immer wieder irgendwelche dinge vor sich her, die man eigentlich machen wollte und wird irgendwie nur sehr schwer fertig :idea:

nach borderline und messiwahn ist das nun ne neue studentische erkenntniss ;-) :mrgreen:

ich meine ja, deren ursprung ist allg. ADS ;-)
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Polarelch schrieb:
Das mit der Studio-Einteilung kann ich absolut bestätigen, aber da kann ich im Moment nix ändern, auch wenn es nicht optimal ist. Am meisten hat's mir in meiner alten Wohnung in Köln Spaß gemacht, als ich das Studio im Wintergarten mit Blick auf den Innenhof hatte.... ach ja :heul:

oft spiegelt auch nur das äußere, das innere wieder :!:

manche zustände sind dabei nicht nur gefühl viel produktiver :!:

viele depressive menschen bauen sich deswegen auch förmlich zu und wissen dann meist nicht wirklich, wo sie anfangen sollen spaß zu haben :|

nur das sieht man schon bei kindern: an den wirklich kleinen dingen des lebens ;-)

deswegen ist auch ne TB 303 so kultgeil :mrgreen:
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

andere arbeitsweise ausprobieren.

einfach mal nur so loops dubben .... und spaß haben.

nur sounds bauen und schichten _ einfach mal n guten ambienttune machen.

livestereorecordings machen _ da kann und muß man hinterher nicht mehr viel machen - es erhöt die produktivität und zwingt zur reduktion. gleichzeitig steigert es die intiutivität und lägt stärken und schwächen deiner sounds und deines arragierens offen ....


viele sachen so recorden und jemandem vorspielen, der keine ahnung von musikmachen hat aber dir ehrlich sagt was er/sie denkt .... muß ja nicht mal wissen von wem das zeug ist!
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

jaash schrieb:
viele sachen so recorden und jemandem vorspielen, der keine ahnung von musikmachen hat aber dir ehrlich sagt was er/sie denkt .... muß ja nicht mal wissen von wem das zeug ist!

ach da kann es im umfeld schon mal echt happern :shock: (DSDS mäßig :mrgreen: )

klingt nett, schön & naja = hilft oft auch nicht wirklich weiter :roll:

am lustigsten finde ich, deinen track von nem kumpel jemanden anderen anpreisen zu lassen ;-)
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

und da haben wir es wieder nach erfolgreicher G.A.S. behandlung erfolgt:

Die Behandlung der Prokrastination gestaltet sich in vielen Fällen als sehr schwierig, ähnlich problematisch wie eine Depression. Professor Ferrari von der De Paul Universität in Chicago sagte in einem Interview mit der Psychology Today: "Telling someone who procrastinates to buy a weekly planner is like telling someone with chronic depression to just cheer up," (Jemandem der auschiebt zu sagen, dass er sich einen Wochenplaner kaufen soll, ist wie wie einem chronisch Depressiven zu sagen, er solle fröhlich sein). (Psychology Today, 23 August 2003)

Es gibt wohl kaum einen Menschen, der nicht in irgendeiner Form von der Aufschieberei betroffen ist. Das Aufschieben scheint eine angeborene Eigenschaft zu sein. Jeder schiebt irgendwann Aufgaben vor sich her. In vielen harmlosen Fällen lässt sich das Problem des Aufschiebens durch Selbstanalyse und Bewusstwerdung der Zusammenhänge und darauf folgende konsequente Selbstdisziplin lösen. Leider gibt es aber auch viele extreme Fälle der Prokrastination: So z.B.wenn z.B. dieses Verhalten ernste Probleme im zwischenmenschlichen oder finanziellen Bereich entstehen, in denen ohne professionelle Hilfe eine Besserung sehr unwahrscheinlich, wenn nicht gar unmöglich ist. Psychologische Beratungsstellen helfen bei der weitergehenden Beratung. Wenn sich Ängste und Depressionen einstellen, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für eine Psychotherapie.

Eine Lösung des Problems kann im Prinzip in drei Zuständen enden, was natürlich noch nichts über den Weg sagt:
Man schafft es, das zu tun, was man bisher aufgeschoben hatte, also z.B. Steuererklärung fertigstellen, Wohnung-, Keller- etc. aufräumen, Roman schreiben.
Man hält weiter alles in der Schwebe und man akzeptiert sein Aufschiebeverhalten. Dann muss man jedoch lernen mit den negativen Folgen, z.B. Frust und Selbstverachtung, umzugehen oder sie in positive Bahnen zu kanalisieren. Zum Beispiel kann es ja sein, dass jemand nur den Traum braucht, einmal einen Roman zu schreiben, aber es im Innersten gar nicht richtig will. Eine solche Person erhält sich ihren Traum durch weiteres Aufschieben. Die Zerstörung eines solchen Traumes ist häufig nicht sinnvoll.
Man ändert seine Vorhaben. Das heißt man trennt sich von unsinnigen Zielen. Im einfachen Fall kann dies heißen, dass man z.B. innerlich darauf verzichtet, den Boden der Garage zu fliesen. Im ernsteren Fall kann es heißen, dass man den Arbeitgeber oder gar das Arbeitsgebiet wechselt.


:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Hmm also gewissermaßen stimmt das wohl mit der Aufschieberei.
Ich glaube ein Grund dafür, warum ich davon betroffen bin ist, dass sich in mir über die Jahre so viele Songideen angesammelt haben (es sind hunderte), und ich mir irgendwie in den Kopf gesetzt habe, meine alten Sachen, die ich nur mal in den 90ern und frühen 00ern mit Tischhupe auf Kassette aufgenommen habe, neu für CD einzuspielen.
Ich denke irgendwie, ich muss die ganzen alten Sachen mal aufnehmen, damit ich meinen Kopf wieder für Neues freihabe.

Aber das ist irgendwie das Problem...
meine produktivsten Phasen waren mit nem Yamaha-PSR-Teil und später mit Korg Triton. Wohlgemerkt jeweils ausschließlich. Aber der Sound war mir nicht gut genug, nicht kreativ genug da nur Presetschleudern, außerdem wollte ich ja die Möglichkeit haben, die Sachen auf CD zu machen, daher vor 8 Jahren der Schritt hin zum Homestudio, worauf auch schon bald die Synth-Sammelei angefangen hat.
Mttlerweile hab ich mich früher oder später verabschiedet von (einatmen): Virus TI, Cubase, An1x, MFB Synth Lite II, microkorg, micron, Juno D, diverse masterkeyboards, PRO 12 ASB, 2 Arturia-Synths, Plugiator,..... (ausatmen).
Über die Jahre hinweg unverzichtbar war für mich vor allem Minimonsta und Oddity, und die Möglichkeit für Rompler-Sounds (Kurzweil, Logic-Instrumente). Mopho wird wohl auch langfristig hier sein.

Ein anderes problem ist dass ich ne Trennung für Live und für Studio mache, weil ich kein Auto hab aber kein Bock auf Laptop auf der Bühne habe. Daher der Drang nach leichtem Hardwaregear, was mich zum Kauf für so Sachen wie Juno Di gezwungen hat. Den hab ich nun aber doch nie verwendet, weil für meine neue Band nur der Mopho Sinn machte.

Heute war ich wegen nem Steinberg-Key (brauche ich für nen Weiterverkauf) im Laden, da hat mich doch glatt wieder was neues angelächelt, dieses Korg-Stage-Piano-Teil, und auch der neue Motif klingt so geil, ach es ist zum heulen...
selbst wenn ich mir die jetzt auch noch kaufen würde (wenn ich das Geld hätte), dann wären sie mir dann doch wieder zu groß und zu schwer für den Proberaum...

ich weiß nicht.
Die Theorie, dass man vielleicht gar nicht will (weil man aufschiebt) klingt plausibel. Aber ich denke nicht, dass ich überhaupt keine Musik machen will, ich bin doch Musiker, wennauch irgendwie gefrustet, verhindert, orientierungslos...

Manchmal würd ich gerne alles hier rausschmeißen und komplett neu aber mit deutlich weniger und ergonomischer einrichten.
Es waren halt einige Fehlkäufe in den letzten Jahren dabei, die viel Geld, Zeit und Motivation gekostet haben... inklusive Totalausfall eines damals neuen teuren PCs vom "Audio-Spezialisten", das mich total überfrachtende NI Komplete, das mittlerweile für mich unnötige Kore 2, sowie ein viel zu großer iMac......

ich gehe mal genauer in mich und mach dann mal Nägel mit Köpfen. Wahrscheinlich muss ich den Rotstift radikal ansetzen was vorhandenes Gear sowie Pläne betrifft....
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Konzepte wie viel oder wenig zu haben sind unabhängig vom Output. Manche brauchen das, kaufen dann aber wieder zu oder tun weg - Es ist halt wichtig deine pers. Note zu finden. Vielleicht geht der eine gern in den Wald zur Inspiration oder mit nem iPad gleich und macht das dort, der andere braucht Unzufriedenheit und ein dritter macht einfach.

Bin sicher, dass das nicht viel mit dem Gear zu tun hat, so es denn deine Arbeitsweise als solche nicht behindert. Da gibt es heute immer weniger, was wirklich solche Gründe haben kann. Es kommt vor, dass dies oder das Konzept - zB Hardware bestimmte Software oder Arbeitsweise hilft. Wenn du Musik machen liebst, machst du einfach. Wenn es dir hilft irgendwelche grün leuchtenden Sachen gegen blaue auszutauschen, dann ist das ok, aber..

Vielleicht machst du dir einfach zu viele Gedanken. Das mit live kann man zwar immer als Kompromiss ansehen und es gibt viele Kompromisslösungen, aber weder viel noch wenig Zeug macht selig. Das wirst du mit dem "Ist-Zustand" auch hinbekommen müssen. Wenn du viel doof findest, dann mach halt weniger, macht bestimmt bessere Musik ;-)

Aber genug negativ, versuch doch mal rauszufinden, womit du gern was machst, was dich inspiriert. Wo gute Ergebnisse kommen und was dir was bringt. Das ist nicht immer einfach, habe auch selbst zu dem ein oder anderen erst später gefunden. Eins davon habe ich sogar früher abgelehnt, weil ich doof war und zu engstirnig das einfach mal zu machen.
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

wie serge schon geschrieben hat, kaufstop.
ich empfehle ausserdem "save" stop. keine angefangenen baustellen mehr sammeln.
fang an zu jammen.spiele um des spielen willens. lass ne lieblingsmp3 laufen und jamme auf dem synth per hand dazu. synce den lfo auf pitch ode rfilte rper gehör bzw feeling dazu. usw. programmier ein beat und spiele halbe stunde lang bassline ,trainiere die finger.
wenn du jamst oder "produzd dann recorde das ergebniss am ende zum analysieren oder lade es als forumsspam hier hoch.
mach das mal paar monate so . und dann mach dich nochmal an tracks ran..

und überlege, was braucht es für ienen guten track? genau.
drums, bass, lead und fx lametta. im grunde NUR 4 spuren. gute tracks kommen mit wenig elemente aus.
wozu tausend geräte? klar, wegen den sounds. aber sound alleine macht noch kein track. sondern die harmonien und geschehnisse auf der zeitleiste.
hast du dich schonmal mit bridges,breaks,leads,chorus,fill ins also die klassischen arrangiertechniken befasst?
hilft ungemein stücke fertig zu stellen,an einem abend...ratzfatz.

AABA,AABC,ABCD,AAAB..usw.

sagt dir das was?
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Das kann ein Weg sein, er muss ja finden was ER gut findet und inspiriert..
Kenne Leute, die nicht gern jammen, auch wenn das für mich super ist.
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Klar hab ich mich mit ABABCB usw befasst, das ist bei mir drin. Songrwiting ist jetzt auch weniger das Problem, vielmehr Entscheidungsfragen bei Instrumentierung.

Moogulator, vielen Dank für Deinen Post, fand ich sehr hilfreich... dieser "Kaufstop!" Aufruf ist mir dagegen nicht so geheuer :D

Trigger: Was ich ab und zu gerne mache ist, z.B. letzte Woche nach nem Abend mit Freunden in der Kneipe, hier mal ne Stunde mit MainStage rumjammen und den Record button gedrückt lassen. Allerdings brauchen meine Tracks mehr als Beat, Bass, Lead und FX... Piano spielt ne große Rolle in meiner Musik, Pads ebenso...

Moogulator: Was mir Spaß macht sind übersichtliche Instrumente, wo ich weiß: Da ist der FIlter, hier ADSR, usw. Dasselbe hat mich heute auch beim Antesten des Korg SV-1 begeistert, einfach diese Übersicht, dieses Instrumenten-Feeling. Ich brauche keine zig Modulationsziele und LFOs und so weiter, daher lacht mich auch der Juno 60 so an - diese musikalische Übersicht bei gleichzeitigem Wunsch-Sound. Ich will mir nicht groß nen Kopf machen müssen, will aber eben auch nicht *nur* Presets abfeuern...

Gescheitert bin ich an so überfrachteten Sachen wie das meiste von Native Instruments, aber auch so Menü-Goliaths wie Virus und ich befürchte auch Blofeld. Wobei ich beim Blofeld weniger den Sound liebe als vielmehr die Tastatur, die mir alleine das Geld wert ist - da gibt es rein gar nichts vergleichbares im Bereich der Midi-Keyboards. Nix!

Vielleicht muss ich ganz einfach diesen Berg - nein Himalaya - von Plänen aus dem Kopf rausbekommen und mich in den nächsten 3 Monaten nicht mit 5 Alben sondern vielleicht mit 5 Tracks auseinandersetzen.
Das kenn ich vom Aufräumen her. Wenn ich denke (oh Gott ich muss die ganze Wohnung aufräumen!) setze ich mich gleich an den Laptop und kucke lieber nach Gearporn :D Aber wenn ich dann nen Anfang mache, z.B. nur mit nem Mülleimer rumlaufen und erstmal den ganzen Müll einsammeln, dann ist der erste Schritt getan und der Rest erscheint dann nicht mehr so gewaltig. Vielleicht sollte ich so mal an die Musik gehen. Und vielleicht sollte ich mal ein paar Sachen wegstellen um sie nicht gleich zu verkaufen, und dann mit nem Minimalsetup ausprobieren...

aber Moogulator, du hast völlig Recht, ich mache mir zu viele Gedanken, und das Thema Musik ist da bei weitem nicht das einzige.
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Elektrokamerad schrieb:
Viele Menschen glauben, ihre Kreativität und musikalische Qualität wachse mit der Menge der zur Verfügung stehenden Gerätschaften.
vielleicht finden sie es auch einfach nur gut, viele tolle gerätschaften zu haben ...
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

CR schrieb:
Elektrokamerad schrieb:
Viele Menschen glauben, ihre Kreativität und musikalische Qualität wachse mit der Menge der zur Verfügung stehenden Gerätschaften.
vielleicht finden sie es auch einfach nur gut, viele tolle gerätschaften zu haben ...

stimme letzterem zu.
Siehe meine Aussage von vorher... als ich nur mit einem Yamaha PSR Teil "gearbeitet" habe, war ich viel produktiver.
Das wollte allerdings mit dem Sound kaum jemand hören ;-) Aber mehr Lieder sind dabei doch rausgekommen.

Dem gegenüber steht halt tatsächlich mein Interesse für Gerätschaften, und die Suche nach meinem Sound.
Und ich denke, man kann nie auslernen, und so braucht es eine Weile, bis man den aktuellen sowie den Vintage-Markt einigermaßen überschauen kann, bis man die gängigen Klassiker zumindest auf Youtube oder VSE gesichtet hat, bis man weiß welche Synths zu einem passen könnten von Sound und Interface her.
Und bis man das weiß, ändern sich womöglich schon wieder die aktuellen Geschmäcker eines selbst.

Den Sound, den ich heute anstreben würde, ist ein komplett anderer als noch vor 10 Jahren.

Ich glaube nicht dass neues Gear für Blockaden sorgt, ich glaube eher man braucht ab und zu nen neuen input, etwas neues im Studio was einen genau dort hinzieht. Einige Anschaffungen haben diese Anziehungskraft erstaunlich lange, andere sind nur ein paar Tage attraktiv. Aber die lohnen sich manchmal nicht weiterzuverkaufen, und schon staut es sich an.

Meine derzeitige Blockade hängt eher mit der Frage zusammen "ja was nehm ich denn jetzt".
Vor allem Komplete von NI erweist sich da als sehr - ich will nicht sagen störend - aber doch ablenkend.
Ich überlege derzeit einen Bundle-Verkauf mit Kore, da ich die beiden Sachen auch nur im Bundle verkaufen darf (Quelle: NI), aber das soll jetzt nicht hier hingehören.

Und ich glaube, ein zweiter Faktor für meine Blockade ist meine Internetsucht........... :roll:

Ich glaub ich muss mir mal freie Tage ganz für die Musik reservieren. Dieses aufschieben auf den Abend hilft mir nicht weiter, dann bin ich nur noch müder... obwohl ich nachts am besten Musik machen kann, es ist für den nächsten Tag nicht gut :)
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Polarelch schrieb:
Vielleicht sollte ich so mal an die Musik gehen. Und vielleicht sollte ich mal ein paar Sachen wegstellen um sie nicht gleich zu verkaufen, und dann mit nem Minimalsetup ausprobieren...
:supi:
später kann man immer noch Geräte dazu tun, die man weggestellt hat.

Soundauswahl, Arrangement und Mixing sind denke ich bei jedem anders und vor allem Track-abhängig.

Ich beginne oft nur mit einem Beat, dann Bass und dann Sounds. Andererseits finde ich mich auch in
Situationen wieder, wo ich nur an einem Sound schraube und dann plötzlich eine Melodie klimper, die
mir gefällt. Dann fang ich damit an und erstelle ein Gerüst, um diesen Sound. Letztendlich ist es egal,
wie ich beginne, denn so nach und nach entsteht bei mir dann erstmal ein Loop mit verschiedenen
Elementen. Währenddessen mixe ich immer nebenher mit. Ich habe dabei immer eine Vorstellung,
wie es klingen soll, dementsprechend passe ich die Elemente schon so an, daß es meinem Wunschklang
entspricht. Dadurch kann ich, wenn ich neue Elemente hinzufüge, hören, ob diese in das bisherige
Konstrukt passen oder nicht. Am Ende steht dann meist ein Loop da, mit dem ich arbeiten kann.
Anschließend stelle ich ein grobes Arrangement zusammen und arbeite an den Übergängen, Effekten usw...
Am Ende werden die Spuren nach Bedarf mit EQ gesäubert und in Gruppen zusammengefasst.
Die Gruppen bearbeite ich dann nochmal nach z.B. mit Parallelkompression.
Wie gesagt, das ist meine persönliche Arbeitsweise, die bei mir am besten funktioniert....

Über das Abmischen habe ich auch viel gelesen und alles an Theorie verschlungen,
was ich bekommen konnte. Danach wollte ich die angesammelte Theorie umsetzen und war bitter
enttäuscht darüber, daß die praktischen Ergebnisse sehr weit davon entfernt waren, was ich mir eigentlich
vorgestellt hatte. So habe ich dann beispielsweise nur Beats erstellt und versucht diese so gut, wie möglich
abzumischen. Erst ohne, dann mit Bass usw... Es dauert einfach eine gewisse Zeit, bis einem die Zusammenhänge
klar werden und man eine gewisse Erfahrung bekommt. Mir hat das Experimentieren mit Kompressoren und EQs viel gebracht.
Wenn ich jetzt zurückblicke und mir ansehe, wie übertrieben ich z.T. die ganzen Tools eingesetzt habe, graust
es mir ganz gewaltig und auch wenn ich mir die Ergebnisse anhöre :mrgreen: Es war eine Art Grenzen
ausloten und umso schöner ist es, wenn man nach der Ganzen Zeit sieht, daß man Fortschritte gemacht hat.
Ich bin wahrlich noch nicht dort, wo ich sein möchte, wenn es ums Abmischen geht aber ich lerne jeden Tag
dazu und gewinne mehr Erfahrung, je mehr ich mache - nur so werde ich besser.
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Polarelch schrieb:
Das kenn ich vom Aufräumen her. Wenn ich denke (oh Gott ich muss die ganze Wohnung aufräumen!) setze ich mich gleich an den Laptop und kucke lieber nach Gearporn :D Aber wenn ich dann nen Anfang mache, z.B. nur mit nem Mülleimer rumlaufen und erstmal den ganzen Müll einsammeln, dann ist der erste Schritt getan und der Rest erscheint dann nicht mehr so gewaltig. Vielleicht sollte ich so mal an die Musik gehen. Und vielleicht sollte ich mal ein paar Sachen wegstellen um sie nicht gleich zu verkaufen, und dann mit nem Minimalsetup ausprobieren...

aber Moogulator, du hast völlig Recht, ich mache mir zu viele Gedanken, und das Thema Musik ist da bei weitem nicht das einzige.

warum klingt das für mich schon die ganze zeit nach "zugestellt" :?:

ich würde vorschlagen, mal "außen" ordnung zu machen. kauf dir vielleicht gar sowas wie ein flipchart und schreibe auf, was dir direkt wichtig ist und womit du am besten klar kommst. vielleicht eben die spontaneinfälle, die dir beim aufräumen kommen :idea:
(kannst du denn überhaupt noch vom feeling her deine alten tracks nachbauen oder bist du schon auch im grain-universum gefangen :mrgreen: )

das flipchart dann irgendwohin stellen, damit du öfter dran erinnert wirst beim erstmal vielleicht zufälligem lesen:
psychologisch ist es meist durchaus besser dinge außerhalb des kopfes (durchaus nieder geschrieben) zu bewerten, weils dann quasi aus dem kopf ist und dort dann platz für neues entsteht :!:

wie lange brauchst du eigentlich für sounds einstellen oder doch eher presetuserverschrauber :?:

bist du eher mittlerweile ein computerschieber oder magst du auch bei geräten bestimmte dinge zu erkunden und die dort vielleicht zum bewegen bringen :?: hast du eine bestimmte vorliebe für bestimmte sound...gerade wenn ich an yamaha PSR denke :?: (ich zumindest fand es immer geil, wenn ich den polymorph proggramierte und aufeinmal die kiste angefangen hat eine art eigenleben zu entwickeln! nur hab ich den nicht mehr )


weil ich im tip geben oft besser bin, als im selber umsetzen, noch was ganz abgefahrenes spontanes:

schreib doch mal deine letzten 10 jahre so ein wenig memoarisch aus dem kopf, ohne musik dabei zu machen und schau, was passiert, wenn du damit fertig bist, mit deinem musikalischen backround :idea: !!!

vielleicht würde das mir auch helfen, hauptsache die sachen aus dem kopf bekommen, weil der kopf hat in der regel spaß am:

denke nie gedacht zu haben, denn das denken der gedanken ist gedankenloses denken :mrgreen:
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Polarelch schrieb:
Allerdings brauchen meine Tracks mehr als Beat, Bass, Lead und FX... Piano spielt ne große Rolle in meiner Musik, Pads ebenso...
Wenn Du jetzt ganz tapfer bist, dann spielst Du uns jetzt hier was von Dir vor. Wir werden das dann kommentieren, zerpflücken, kein gutes haar an Dir lassen und dich einen völligen Versager titulieren, aber vielleicht kommt dann ja auch der eine oder andere Satz dabei rum, aus dem Du was mitnimmst :)

Florian
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

florian_anwander schrieb:
Polarelch schrieb:
Allerdings brauchen meine Tracks mehr als Beat, Bass, Lead und FX... Piano spielt ne große Rolle in meiner Musik, Pads ebenso...
Wenn Du jetzt ganz tapfer bist, dann spielst Du uns jetzt hier was von Dir vor. Wir werden das dann kommentieren, zerpflücken, kein gutes haar an Dir lassen und dich einen völligen Versager titulieren, aber vielleicht kommt dann ja auch der eine oder andere Satz dabei rum, aus dem Du was mitnimmst :)

Florian

auch immer :supi:

wobei mir selber auch auffällt mich mal mit soundcloud zu beschäftigen :roll:
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Wow, danke an Dimi, Chain und Florian für die letzten 3-4 Beiträge, da fallen gleich ein paar Groschen mehr.

chain schrieb:
(kannst du denn überhaupt noch vom feeling her deine alten tracks nachbauen oder bist du schon auch im grain-universum gefangen :mrgreen: )

Ich glaube da triggerst du was wichtiges an. Es ist so dass bei mir immer, egal ob bei mir oder bei anderen, der Song - also die Komposition - im Vordergrund steht. Ich merke das dann immer wenn jemand über irgendwas anderes sagt "das ist doch ein scheiß Sound" usw - mir fällt das oft nie auf, da der Sound für mich noch nie so ne übergeordnete Rolle gespielt hat. Alleingestellt schon, als Gesamtproduktion weniger.
Klar hab ich dann den Unterschied (deutlich) gemerkt erstmal was Klavier angeht im Vergleich PSR > Triton und dann auch noch mal Triton > Kurzweil... und als ich heute den Motif XF angetestet habe kam dann nochmal ne Erleuchtung.
Aber es ist oft so, um mal die Frage zu beantworten, dass ich den Song-Ablauf, Harmonien, etc total reproduzieren kann, das Zeug liegt auch jahrelang teilweise nur bei mir im Kopf rum, d.h. ich kann es sofort auf einem (tasten-)instrument spielen.
Allerdings geht das mit unterschiedlichen Sounds. Das ist es. Ich habe oft keinen bestimmten Sound im Kopf sondern schaue dann mit einem Instrument was passt. Wenn da nix passt nehme ich das nächste Instrument.

Was die andere Frage angeht: Ich fange immer mit nem Preset an und modelliere es dann so wie ich es für den Song passend finde. Also mal Cutoff weiter auf oder zu, andere Wellenform ausprobieren, LFO ändern... gegeneinander leicht verstimmen, solche Sachen halt. Von Grund auf eigene Sounds bastel ich weniger, aber pure Presetschlampe bin ich auch nicht, höchstens wenn es um so Romplersachen wie Piano, Strings, Harfe etc. geht. Aber Synths verwende ich als solche instrumente, ich bin mit Vangelis und Jarre großgeworden inkl. viiiiele Besuche im Planetarium und nachmittags Cosmos im Fernsehn kucken.... daher der langgehegte Wunsch Richtung Synthesizer, wozu es aber bei mir dann wegen bisher fehlendem Geld und Infos doch erst in den 00ern kam.

Niedergeschrieben hab ich schon vieles, ob neulich im Zug, oder mal im Wartezimmer beim Arzt, also da bin ich schon sehr aktiv :) Ist jetzt keine Flip-Chart, aber so ähnlich: Ich hab mir gerade gestern in Logic rechts bei den Notizen einen Leitfaden mit ein paar Ideen zur Vorgehensweise zusammengestellt.
Den hab ich gerade eben auch mal ausprobiert mit ner kurzen Songidee von 2008, und mir ist da auch grade aufgefallen, dass da bei mir vieles sehr beliebig geschieht.
Ich fange da jetzt auch mit Beat an, zumindest mit Hilfsbeat, dann Bass, dann spiele ich zur Orientierung die Harmonien mit Klaviersound ein (zur späteren Stummschaltung oder Doch-Nutzung). Dann versuche ich, den wichtigsten Sound für den Song, den ich vielleicht auch schon im Kopf hab, möglichst genau zu reproduzieren, mit welchem Instrument auch immer.
Danach wähle ich mir noch 1-2 Lieblingssynths womit ich den Rest einspiele, aber hier fängt es dann oft an, beliebig zu werden. D.h. ich improvisiere meistens während der Aufnahme, bin oft zu faul Fehler zu beseitigen, und am Schluss denke ich dann ja es klingt zwar - aber eben irgendwie beliebig. Unterbewusst hab ich das schon vor Threadbeginn gewusst, aber das hat sich dabei jetzt glaub ich so herauskristallisiert. Und die Menge der vorhandenen Plugins trägt dann natürlich auch zur Beliebigkeit bei, genauso wie die Gedanken an die zig anderen Songideen, die da noch aufgenommen werden wollen/sollen...

hier mal zwei nicht mehr ganz so frische Songs von mir... irgendwie war ich damals (2008) aber sogar noch produktiver.
Denkt Euch mal den Gesang weg, mir haben schon viele gesagt dass er unterirdisch ist ;-)

src: http://soundcloud.com/felix-penk/sound-alarm

src: http://soundcloud.com/felix-penk/accident
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Polarelch schrieb:
Es ist so dass bei mir immer, egal ob bei mir oder bei anderen, der Song - also die Komposition - im Vordergrund steht. Ich merke das dann immer wenn jemand über irgendwas anderes sagt "das ist doch ein scheiß Sound" usw - mir fällt das oft nie auf, da der Sound für mich noch nie so ne übergeordnete Rolle gespielt hat.

Kann es sein, dass die Songs selbst Dich letztlich mehr interessieren als deren Klanggestalt?
Hast Du schon mal darüber nachgedacht, Dich mit jemandem zusammen zu tun, dessen Interessenlage genau umgekehrt ist?
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

Ok, mal meine Meinung dazu (Vorsicht, ich mache Trance :mrgreen: ), hab mir die Sachen jetzt paar mal angehört:

Der erste Song gefällt mir irgendwie gar nicht, da stimmt nichts so richtig, am besten ist es noch ab 2.30 bis 2.50
Auch der Drumpart, da ist nachher "bischen viel" Geklopfe; Geklatsche und Rumore drin, da wäre weniger mehr, was fürs ganze Lied gilt.
Dieser schräge Sound der da ab und an hoch kommt, klingt zwar nicht schlecht, passt aber nicht so ganz, finde ich.
Der ganze Song ist auch irgendwie "überladen" mit (deinem?) Gesang, welchen ansich ich gar nicht so übel finde.
Den track würde ich wegwerfen und komplett neu, mit der Basis 2.30 bis 2.50, ganz anders arrangiert, aufziehen.

Der 2te Track gefällt mir schon wesentlich besser, hört sich in der ersten Hälfte bischen wie Peter Gabriel an, so stylistisch gesehen halt.
Den würde ich komplett überarbeiten, das Gebimmel etc. mehr in Hintergrund, mystischer, mit viel mehr FX drauf, einen sonorigeren Grundklang (Bass) dazu, also keinen Basslauf, sondern so was langezogenes.
Dann versuch im Gesang einfach mal mehr "kehliger", "versoffener" zu klingen :mrgreen: , ja ich weiss ist schwer, würde aber hier genial kommen.
Der Gesang muss, ich sags nochmal, wie ein Instrument sein - sonst hört sich das an, als wolltest du die Leute "zutexten".
Im 2ten Teil würde ich das Piano durch etwas synthigeres austauschen und etwas mehr in den Hintergrung bringen und etwas mehr Bass könnte da auch nicht schaden.

Ich würde den Gesang wie ein Instrument behandeln, also nur da einsetzen, wo er wirklich gut kommt - und vor allem nicht zuviel davon. Zur Klangqualität selbst kann ich leider nicht allzuviel sagen, da im Büro uber Kopfhörer gehört.
Lässt sich alles schwer in Worte fassen, aber so in etwa sehe ICH das jedenfalls mal "ganz grob". ;-)
 
Re: Elektromix Grundlagen? Arrangement Workflow? Ich ersaufe

So, wie versprochen das Niedermachen:

Kurzform: Die Arrangements wären ok, wenn die Stimme das aushalten würde.
Langform: Du machst englischen BombastPoprock. Der ist klassischerweise vom Arrangement kitschig überladen. Das gehört so und ist gut so, und ich finde dass Du das recht gut machst und auch garnicht mal so schlecht mischst ... nur (vorsicht ab jetzt tuts sehr sehr weh!): Das zwar recht charaktervolle, aber wackelige Stimmchen, das dazu singt, hält dummerweise diese Arrangementwucht nicht aus. Wenn sich da eine Stimmgewalt vom Ausmaß eines Elton John oder Jimmy Summerville entgegenstellen würde, wäre das Arrangement und der Mix kein Problem.

Du hast also zwei Chancen: Du suchst einen anderen Sänger oder reduzierst Deine Arrangements auf ein Minimum an Instrumentalisierung und singst selbst dazu. Deine Stimme hat was, aber sie taugt überhaupt nicht für diesen Stil.

Gewaltkur: Probier mal den ersten Titel (der natuerlich viel viel besser ist!) mit einem beatbox Rhytmus ala DR55 oder Korg Minipops und nur einer Oktavsprungsequenz als Grundton-Begleitung. Im Refrain legst Du nur die Akkorde mit dem Klavier dazu. Immer schön auf die eins, kein EltonJohn'sches Rumgediddel!

Anspieltipp: Wolke - Ich will mich befreien (5 Titel EP). Nicht unbedingt von der Stimme her, sondern was das Arrangement angeht
 


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