Eine DX7 Restauration, mechanische Fragen

Astralix

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Nach 30 Jahren möchte ich mich mal wieder mit der Synthese von Musik beschäftigen. Aber Elektronik / Software ist neben meinem Beruf ebenfalls mein Hobby. Was liegt also näher, als sich ein defektes Keyboard zu kaufen und es zu restaurieren.
Die DX7 ist berühmt und berüchtigt, aber nicht dafür bekannt, dass es ihre speziellen Chips immer wieder zerlegt. Displays, Tasten, Kondensatoren und so weiter sind alle neu beschaffbar.

Mein "Gesellenstück" ist angekommen und wurde wie beschrieben mit Koffer und zwei ROMs geliefert, YAMAHA ROM 1 und 2. Die System Bänke waren aber alle "hinne", aberdas Kopieren von der ROM Cartridge 1 hat nichts geholfen, jetzt zeigt die DX7 zwar sinnvolle Daten im LCD, aber Töne produziert sie nicht. Es ist aber ein SPX Modul verbaut, damit kenne ich mich noch nicht aus, habe aber hier schon gelesen, dass man das auch initialisieren muss.

Auf der Elektronik-Seite werde ich die Batterie wechseln, den RIFA Kondensator ersetzen bevor er platzt und mir die Netzteilkondensatoren aber auch die auf dem Mainboard ansehen, exemplarisch messen und wenn einer faul ist, dann werden alle gewechselt. Schließlich sind sie alle gleich alt und haben das gleiche durch gemacht. Ob ich das LCD wechsle, weiß ich noch nicht, das schaue ich mir an, sobald das Gerät einen ersten Ton von sich gibt.

Mechanisch habe ich aber gleich zwei Fragen:
1) Das Gerät ist mit einigen Aufklebern versehen und ich möchte wissen, ob hier jemand mit Kleber-Entferner Erfahrung gemacht hat und weiß, welcher den Lack des Gerätes nicht angreift? Aktuell habe ich Uhu Etikettenentferner da stehen, habe ihn aber bislang nur auf blaken Aluminium Flächen eingesetzt.

2) Das Gerät wurde ohne die Schrauben vom oberen Gehäuse geliefert. Weiß jemand welche Schrauben das sind, bzw. kann mir Gewinde und Länge nennen?

Vielen Dank schon mal!
 
Aufkleber entfernen:
1.) Aufkleber mittels Föhn erwärmen und ganz langsam abziehen (Falls ein Abschaben erforderlich ist, die Fingernägel und/oder ein flaches (bzw. flachgeschliffenes) Kunststoffteil in Verbindung mit gewöhnlichem Haushalts-Pflanzenöl (bzw. Salatöl) verwenden).
2.) Klebereste in Verbindung mit reichlich Pflanzenöl (bzw. Salatöl) und einem Tuch abreiben (Mitunter zwar etwas mühsam, jedoch die schonendste Variante).
3.) Am Schluß: Mit Wasser verdünntes Spülmittel zur Entfernung des Öls verwenden.
 
Ah! Guter Hinweis! Speiseöl statt WD40, letzteres kann auf Lack zu aggressiv sein.
Als Schaber habe ich Kunststoff / Gummi-Schaber irgendwo herum liegen. Das ist auch eine Idee. Jetzt wo Du es sagst.
 
Auf der Elektronik-Seite werde ich die Batterie wechseln, ....sobald das Gerät einen ersten Ton von sich gibt.
Die Batterie würde ich als aller erstes wechseln. Vermutlich ist die viel zu schwach und Du wirst nach jedem aus und wieder einschalten die Daten von den Cartdriges neu ins SRAM laden müssen.

Was das "produziert keine Töne angeht": das hängt auch an den globalen "Functions", deren Werte werden ja auch im SRAM gehalten wurden und jetzt weg sind. Da müssen erst mal wieder sinnvolle Werte rein.
 
Achja: die Schrauben sind metrische Gewinde (ich glaub M4). Die Länge ist nach meiner Erinnerung unkritisch 8mm oder 10mm sollten passen.
 
Habe eben mal eine Bestandsaufnahme gemacht, rein Optisch ist da noch der erste RIFA und auch die erste Batterie drin, der RIFA ist schon gebrochen aber nicht eskaliert. Da ich passenden Ersatz eh da habe, ist der gleich fällig. Die Batterie meldet 2.8V und sollte damit noch gut genug sein, um zu prüfen ob er generell mal funktioniert.

Was die Bedienung angeht, liege ich noch ein Stück weit zurück. Ich glaube ich konnte Bänke aus dem ROM Modul in die interne Bank kopieren, jedenfalls zeigt das LCD da jetzt keinen Schrott mehr an.
Die anderen Parameter und auch die Auswahl der Parameter für das SPX-1 v1.62 Modul konnte ich noch nicht nachvollziehen. Ich muss da entweder mal das Handbuch lesen oder mir eine Klick-für-Klick Anleitung auf YouTube suchen.

Aktuell noch die Bestandsaufnahme für die Reparatur eines Stabilock 4015 fertig machen und was essen. Dann DX7...
 
So, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Die DX7 funktioniert tadellos!
Mir war die Bedienung noch nicht klar, aber wenn man eine ROM Bank ins RAM lädt, dann muss man über FUNC 12 oder FUNC 13 einmal auf FUNCION INIT gehen und bestätigen. Sonst steht nach einem Batteriewechsel wohl gerne mal alle VOLUME=0 und KEY L=-C2 und KEY H=-C2 und damit ist die Lautstärke für alle Speicher 0 und alle Tasten deaktiviert.
Ich mag mich irren, aber man muss wohl erst bei einem Preset diese Parameter entsprechend einstellen und bei FUNCTION INIT werden die dann auf alle Presets der Bank angewandt. Und das muss man ggf für alle Bänke separat wiederholen.

Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Ich kann so eine DX7 blind messen und löten, aber vom Einstellen und Spielen bin ich noch weit entfernt... (Erst mal den Rost aus den Fingern üben)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Einstieg war mit GSM und Messsystemen von R&S. Ein Wandel&Goltermann Spektrumanalysator war auch im Boot. Lange her.
 
Was das "produziert keine Töne angeht": das hängt auch an den globalen "Functions", deren Werte werden ja auch im SRAM gehalten wurden und jetzt weg sind. Da müssen erst mal wieder sinnvolle Werte rein.

Genau, z.B. beim "Key Limit". Das obere Limit steht bei leerer Batterie auf der niedrigst möglichen Note. Folglich kein Ton.
 
Das steht bei mir alles im Labor. SMIQ, SME, FMA, ZVR, FSIQ, FSEB...
Für das Forum hier eher interessant sind aber URE3, FMA und UPA. UPL oder UPV suche ich noch.
Aber ich habe erst einmal alles was man von DC bis 7GHz braucht. Dazu viele Sachen für analoge und digitale Übertragungsverfahren.

Meine Synthesizer Zeiten sind lange her. Habe als Studi in einer kleinen Computer-Bude PCs verkauft, wo aber der Schwerpunkt auf PC und Midi lag. Der Chef hatte eine DX7 als Einspielkeyboard und ein Rack voller Mischer und Sampler. Dazu einen echten anlogen Formant. Also habe ich mit dem Formant Klänge gebastelt und dann kamen die in den Yamaha oder Korg Sampler und dann hat Cheffe in die Tasten gelangt und was draus gemacht.
 
Genau, z.B. beim "Key Limit". Das obere Limit steht bei leerer Batterie auf der niedrigst möglichen Note. Folglich kein Ton.
Ja, worüber ich gestolpert bin ist, dass ich erst mal nicht so tief einsteigen wollte mit dem Bedienen und Verstehen, bevor mir klar ist, ob ich das Ding retten kann. Aber um es zu analysieren, muss ich es erst mal bedienen können...

Nun ist klar, da ist definitiv nichts dran defekt oder vergammelt, was nicht noch neu zu haben wäre. Also kann ich mir Gedanken über eine Reinigung, neue Schrauben, entfernen von Aufklebern machen.
Thermografie mache ich auch noch um zu sehen, ob da heimlich ein Glättungskondensator vor sich hin köchelt. Das LCD muss etwas lesbarerem weichen! Und die Taste 13 wurde scheinbar ziemlich strapaziert.

Und natürlich braucht es dann einen Ständer und was passendes zum Sitzen, eventuell kann das vorhandene Android oder Windows Tablet auch schon mal was mit dem billigen Midi Interface machen.

Außerdem habe ich die coolen Chimes auf einem der ROMs gefunden, schwupps durfte ich an den PC verschwinden, meine Frau klimpert jetzt am Keyboard... Das wird noch was :engarde:
 


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