Ehemaliges Studio für Elektronische Musik des WDR

Man stelle sich mal vor, es gäbe ein Picasso Museum und da würden ausschließlich Staffeleien, Leinwände, Farben und Pinsel ausgestellt, keine Gemälde oder Zeichnungen. Und alle Besucher interessierten sich ausschließlich für die Exponate.

das klingt richtig, scheint mir aber nicht zuende gedacht zu sein, denn immerhin heisst das, was in einem museum stattfindet, ja "ausstellung" und nicht "konzert".

obwohl es in der tat reichlich unfair ist, dass man bei den meisten konzerten auch viel zu sehen bekommt - es aber bei den wenigsten ausstellungen etwas zu hören gibt.

insbesondere das oben erwähnte deutsche museum in münchen ist ja weitestgehend frei von multimedialen erfahrungsräumen und eigentlich nur eine ansammlung von exponaten, bei denen man den hintergrund aufgrund nicht mitgelieferter informationen teilweise selbst erraten muss.

vielleicht sollte man es in "typisch deutsches museum" umbenennen.
 
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Ich halte es für bedingt sinnvoll, Werkzeuge - und das ist das WDR Studio nun mal - auszustellen, ohne das angemessen wie von mir oben geschrieben mit Informationen und Ergebnissen zu unterfüttern.
 
ich gehe mal bewusst konträr, obwohl das gar nicht meine meinung ist:

warum denn, wenn es doch ein werkzeugmuseum ist?

die kunstausstellung ist doch schon nebenan.
 
Gibt es eigentlich schon Neuigkeiten aus der Presse oder ein Feedback auf die Verlautbarung vom Haus Mödrath, also ausserhalb von sequencer.de?
Hat sich der Projektkreis oder der WDR dazu geäussert?
 
Wow, es gibt so gar kein Echo in der Presse oder so.
Das Thema scheint niemanden zu interessieren.
Oder?
 
Wow, es gibt so gar kein Echo in der Presse oder so.
Das Thema scheint niemanden zu interessieren.
Oder?

Es muss halt jemand das zur Presse tragen. Das bescheuerte ist ja aus meiner bescheidenen Perspektive, dass der Vorsitzende des Vereins eine höhere Position im WDR innehat. ... Der sitzt quasi an der Quelle.
 
Die werden sich niemals selbst kritisieren! Eher wird alles getrasht. Ist ja auch nur Elektronische Musik. Irgendein Elvis würde schon 20x gerettet werden. Oder irgendeine fucking Schraube irgendwo bei den "Beatles".
 
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Nun ja. Wie lange arbeitet man schon dran? Das wird doch offensichtlich nichts. Damals beim MAK hats ja auch nicht geklappt. Ich vermute, dass der WDR mit völlig überzogenen Forderungen in die Gespräche geht. Und das vor dem Hintergrund, dass die Bedingungen im Bickendorfer Keller bestenfalls geradeso annehmbar sind und ohne Einsatz von Herrn Müller das alles sowieso nur noch Schrott wäre (mit schien es dort etwas feucht zu sein). Spricht man zB mit Industriepartnern?
 
[...] Die Japaner aber schon. Man hatte ja Stockhausen damals einen kugelförmigen (?) Konzertsaal gebaut, meine ich mich zu erinnern.

Nur wg. der historischen Präzision in diesem Forum:
"Das Kugelauditorium in Osaka baute Deutschland für die Weltausstellung im Jahr 1970 nach künstlerischen Vorstellungen von
Karlheinz Stockhausen und einem audiotechnischen Konzept des Elektronischen Studios der TU Berlin"

Siehe:
 
Ich weiß nicht ganz, warum hier mehrfach gefordert wurde, Studierende der Musikhochschule sollten hier irgendwas machen, das wissenschaftlich aufarbeiten undsoweiter. Das wird nie passieren, sowas ist überhaupt nicht die Aufgabe einer Musikhochschule.
 
Ich weiß nicht ganz, warum hier mehrfach gefordert wurde, Studierende der Musikhochschule sollten hier irgendwas machen, das wissenschaftlich aufarbeiten undsoweiter. Das wird nie passieren, sowas ist überhaupt nicht die Aufgabe einer Musikhochschule.
Ja nun. Natürlich ist die Musikhochschule als Institution gemeint. Studierende würden darin arbeiten können bzw. aushelfen. Es gibt ja Lehrstühle für moderne Musik. Die Idee ist halt, dass das Studio damit tatsächlich Verwendung findet und passiv als totes Museumsstück herumsteht.
 
Nur wg. der historischen Präzision in diesem Forum:
"Das Kugelauditorium in Osaka baute Deutschland für die Weltausstellung im Jahr 1970 nach künstlerischen Vorstellungen von
Karlheinz Stockhausen und einem audiotechnischen Konzept des Elektronischen Studios der TU Berlin"

Siehe:

das wundert auch niemanden, dass der sich da eher selbst ein denkmal setzt, als dass es andere tun.

nur so funktioniert marketing, nur so wird man berühmt. :)
 
Meiner Ansicht nach würde das WDR Studio mit allen Geräten und Musikstücken und jemandem, der das halbwegs zusammen reimen kann sogar schon Spaß machen, könnte also auch ein Anfass-Ding sein - aber so, dass man das nachbauen kann und ein Gefühl dafür bekommt, was das bedeutet so zu arbeiten und aber auch den Start mit bekommt, wie man damals denken musste oder auch wie frei es andererseits sein kann von nichts zu starten und das eigene Atom der Sounds pro Song selbst erfinden. Wenn das vermittelt werden kann dadurch wäre das doch schon ziemlich cool.

Es gibt aber auch andere Wege, nur würde ich den Anspruch nicht zu hoch hängen, es ist schon gut, wenn man es überhaupt mal macht - und wenn sich da was entwickelt - super. Manches kann inspirieren und weiter bringen, schon auf kleinerer Flamme gekocht.
Aber weiter und schöner - ist natürlich auch noch besser.

Aber was die da tun hilft am Ende nicht - also WDR und Haus M. - es ist halt jetzt wieder auf Anfang und ob die das jetzt alles so lassen ohne Zugang - das wäre ja dann auch nicht gut für irgendwen, wenn die Sachen kaputt gehen ebenso. Ob man sie alle braucht - kann man noch überlegen.

Was erwartet ihr genau davon? Was würden die die da waren sagen? (ich war mehrfach da und fand es schon sehr sehenswert oder besser hörenswert) - es ist auch denkbar, dass die Besucher das mitbringen, denn wenn die richtigen dabei sind geht auch was.
Die Kenntnis der Stück oder das hören ist auch schon gut, wobei man das ja auch frei geben könnte.

Aber jetzt passiert vermutlich einfach nichts.
 
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das wundert auch niemanden, dass der sich da eher selbst ein denkmal setzt, als dass es andere tun.

nur so funktioniert marketing, nur so wird man berühmt. :)
Die konsequente Umsetzung der kompositorischen Idee, die Bewegung des Klanges im Raum in allen Ebenen mit dem Hörer in der Mitte steuern zu können, als „Marketing“ zu bezeichnen, ist schlicht Mumpitz.

Auch der Anwurf des „Denkmals“ geht ins Leere, denn leider wurde das Kugelauditorium nach Ende der Weltausstellung abgerissen, sonst könnten Interessierte heute noch Raumklangbewegungen hören, die selbst mit aktuellen Mehrkanal-Surround-Systemen nicht darstellbar sind.
 
Die konsequente Umsetzung der kompositorischen Idee, die Bewegung des Klanges im Raum in allen Ebenen mit dem Hörer in der Mitte steuern zu können, als „Marketing“ zu bezeichnen, ist schlicht Mumpitz.

das habe ich auch nicht getan.

ich habe nur festgestellt, dass die existenz eines "müller gebäudes" nicht das ergebnis des bekanntheitsgrades von herrn müller ist, der wiederum auf dessen bedeutung beruht, sondern dass die meisten "müller gebäude" auf dieser welt von herrn müller gleich selbst mitgestaltet wurden.

dass die mehrheit der betrachter das kugelauditorium damals (wie heute, rückblickend) eher mit dem namen des erfinders in verbindung bringen als wirklich selbst verstanden zu haben, welche künstlerische oder technische bedeutung mehrkanaltonsysteme haben, wie man die baut und wie die funktionieren, heißt für mich, dass das marketing (hier: das bewerben der eigenen person) dabei im vordergrund steht.


viele leute kennen heute die diversen spatialisationstechniken, wellenfeldsynthese or mehrkanalstandards, ohne überhaupt zu wissen, wer das mal ursprünglich erfunden hat. weil es nämlich scheißegal ist, wer es erfunden hat.

über das kugelauditorium hingegen weiß die halbe welt eher, dass es irgendwas mit stockhausen™ zu tun hat, als dass dort 50 lautsprecher ihren dienst tun und überwiegend beethoven in dem ding aufgeführt wurde.

und das langt ja auch, denn irgendwas mit stockhausen™ ist immer cool. und wer sich erlaubt, das in frage zu stellen, der ist halt ein kuffar und wird für vogelfrei erklärt.

für mich ist das das ergebnis perfektionierten marketings; jeder kennt die marke, aber ohne überhaupt zu wissen um was es geht.

du könntest jetzt als gegenargument anführen, dass die firmen von moog oder dolby auch den namen ihres gründers tragen. die behaupten allerdings auch nicht, künstler zu sein, deswegen ist das dort vollkommen legitim.
 
sonst könnten Interessierte heute noch Raumklangbewegungen hören, die selbst mit aktuellen Mehrkanal-Surround-Systemen nicht darstellbar sind.

Ich bin interessiert und habe schon ziemlich viele state of the art Mehrkanal-Surround-Systeme gehört. Atmos, HOA, WFS usw... Mich würde interessieren, was da nicht darstellbar sein soll. Gibt's vielleicht technische Infos zu dem Kugelraum in Osaka?
 
Ja der Mann hat viel Text hinterlassen.
Ich dachte vielleicht hat @serge, der den Raum vermutlich nie persönlich gehört hat, ein paar präzisere Quellenangaben, die seine Aussage untermauern.


Selbst aufwändigere Dolby-Atmos-Systeme bieten keine „mehrstöckige“ Anordnung über dem Hörer. Da ist bei einer Ebene über dem Publikum („Voice of God“) Schluß. Zudem erlaubt die Vielzahl der Lautsprecher den Verzicht auf Lokalisierung durch Phantomschallquellen.
 


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