DX7 II Sollbruchstellen

Hallo alle zusammen,

bin kurz davor, mir einen DX7 II zuzulegen und wollte mich nur mal ein wenig schlau machen, auf was ich besonders achten sollte, wenn ich das Teil mal anspiele. Für welche Schwäche ist der DX7 II berühmt?

Vielen Dank für Eure Antworten!
 
Die häufigsten Fehler beim DX7II sind das Floppylaufwerk beim FD (Dreck, Antriebsriemen), die Tastatur (Kontakte verdreckt, Federn ausgehängt), verschlissene Bedienfeldtaster (reagieren nur auf sehr festen Druck) und leere Speicherbatterie (wird im Display angezeigt). Ansonsten ist das eine solide gebaute Kiste, mit der man viel Freude haben kann.
 
Ich habe seit 30 Jahren einen DX7s, bei dem ja Hardware und Tonerzeugung weitgehend identisch sind mit dem DX7II.

Trotz intensiver Nutzung (geschätzte 1000 Sounds programmiert und oft gespielt) habe ich bislang nur einige Drucktaster, die für Soundauswahl und Programmierung benutzt werden, in die Knie zwingen können. Extrem solides Teil.

Also: Natürlich die Tastatur prüfen, als nächstes die Drucktaster. Sehr wichtig sind Bedienelemente, vor allem der Volume-Slider. Auch Pitch-bend und Modulationsrad enthalten Potentiometer und sind anfällig für Abnutzung.

Ein Bandkollege von mir hat mal vorgeschlagen, die Elektrolytkondensatoren auf der Platine austauschen zu lassen, zur Vorsorge. Microbug, weißt Du, ob es damit bei Vintage-Synths ab und zu Probleme gibt?
 
Kann leider nix zu beitragen, der

läuft....
läuft....
läuft....
läuft....
und läuft....

der wird mich höchst wahrscheinlich überleben.
 
Ein Bandkollege von mir hat mal vorgeschlagen, die Elektrolytkondensatoren auf der Platine austauschen zu lassen, zur Vorsorge. Microbug, weißt Du, ob es damit bei Vintage-Synths ab und zu Probleme gibt?
Ich bin zwar nicht microbug, aber kann bestätigen, daß auf der Netzteilplatine die Elkos gerne schwächeln,wenn der Synth schon älter ist und noch kein Austausch stattfand, ebenso der kleine Elko (C38), welcher die Batterie stützt. Habe vor einiger Zeit bei meinem DX7IID das Netzteil mit neuen Elkos bestückt, ebenso das Mainboard - ausgenommen die nicht polarisierten (NP)-Typen. Taster alle komplett ersetzt, einige wollten nicht mehr so richtig. Wichtig: wenn man schon mal dabei ist, die Lötstellen aller Klinken- und MIDI-Buchsen kontrollieren! Die rappeln sich bei häufigem Ein- und Ausstecken gern los, und dann hat's Aussetzer oder MIDI-Fehler. Am Besten alle nachlöten, kostet wenig Zeit und man hat diesbezüglich echt Ruhe!
 
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Ein Bandkollege von mir hat mal vorgeschlagen, die Elektrolytkondensatoren auf der Platine austauschen zu lassen, zur Vorsorge. Microbug, weißt Du, ob es damit bei Vintage-Synths ab und zu Probleme gibt?

Kann man machen, ja.

Vorsicht: das Netzteil ist kein Konventionelles, sondern bereits ein Schaltnetzteil, allerdings auch entweder ein Yamaha Eigenbau oder für Yamaha angefertigt. Hier müssen sogenannte low ESR Typen rein, und zudem von jemandem, der weiß was er tut, gemacht werden, weil tödliche Netzspannung anliegt, auch noch lange nach dem Ausschalten!
 
Nicht anrühren. Das Ding ist gebaut wie ein Panzer. Einer der stabilsten und zuverlässigsten Synths die es gibt.
Nie auseinander bauen. Danach geht der nicht mehr. Nie mehr.
;-)
 
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Kann ja jeder behaupteten.
Gib mal nicht so an. :p
 
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Hi Leute,

tausend Dank für die vielen Tipps!

Bin, seit ich neben meinem Little Phatty noch einen polyphonen suche und mir erstmal keinen OB-6 leisten kann, als Zwischenschritt wieder auf den DX7 geraten, den ich tausendfach (soundmässig) aus meiner Erinnerung wieder wachgerufen habe (bin ja ein Kind der 80er). Er triggert tatsächlich alte muskilasche Areale, die etliche Jahre verschüttet waren :frolic:.

Bin noch nicht ganz klar, ob ich zu einen DX7 oder DX II D oder FD tendieren sollte. Die Unterschiede sind mir auf dem Papier klar. Klanglich habe ich auf YouTube schon zwei Vergleiche gehört, die aber relativ marginal fand.

Liebe Grüsse in die Runde!!!
 
Ich finde die Unterschiede zwischen Mk I und II nicht marginal. Der II geht im Bassbereich tiefer runter und produziert weniger Störgeräusche.
Man muss natürlich beide haben.
 
Also DX7 hab ich auch schon mehrere repariert.
Wenn man nur ein wenig Ahnung von Elektronik hat, braucht man da keine Angst zu haben.
Warum soll der nicht mehr funktionieren, wenn man ihn zerlegt hat???
Solang man auf statische Aufladung achtet und alle Stecker richtig zusammenbaut gibts da kein Problem.
In seinem Alter hat der Synth auch mal einen Batteriewechsel und Reinigung nötig.
Wie schon geschrieben, sollt man die Elkos prüfen.
Wer keine Ahnung von Elektronik und Mechanik (Gehäuse) hat sollte natürlich die Finger davon lassen.
 
Der DX7 ist ein Gedicht zum reparieren. Wenn man keine zwei linken Hände hat kann man so wie alles selber machen.
Beim MK1 geht gerne mal das Netzteil flöten, im Sinne von kalten/gebrochenen Lötstellen. Diese nachzulöten ist keine Weltsaufgabe.

Betreffend Klang: Der Unterschied ist zwar nicht marginal aber nicht so wahnsinnig wie immer alle behaupten. Man muss schon genauer hinhören um einen Unterschied festzustellen. Im Mix spielt das gar keine Rolle. Der IIFD klingt jedoch etwas "brillianter" und polierter.
 
Ich würde ein Gerät erst auseinanderbauen, wenn definitiv was wichtiges kaputt ist. Von diesen prophylaktischen Massnahmen wie Kondensatoren tauschen halte ich nicht viel.
 
Ich würde ein Gerät erst auseinanderbauen, wenn definitiv was wichtiges kaputt ist. Von diesen prophylaktischen Massnahmen wie Kondensatoren tauschen halte ich nicht viel.

Gerade den DX7II schraube ich never ever auf. Alleine die ganzen Schrauben auf der Unterseite wieder in exakte Position zu bringen, ist mir jedenfalls eine halbe Stunde Technikergage wert. Beim 1er ist das etwas simpler. Aber dennoch ist man kein Held, wenn man sich neben den Tausendsassafähigkeiten von Klavier bis Technobassline auch noch als Instrumentenreparateur versteht, aber eigentlich der Voll-Laie auf diesem Sektor ist. Nicht ohne Grund fragen gerade Vintage Keys Techniker vor Auftragsannahme nach, ob man denn schon selber dran rumgefummelt hat. Die wissen, warum das eine Rolle spielt für den KV :)

Übrigens ist die DX7II Tastatur einen Tick anders als die des 1er Modells, hat einen etwas konkreteren Anschlag.
 
Elkos haben eine Lebensdauer, die sich alle 10° Temperaturerhöhung halbiert. Und von dem Verhältnis aus Nennspannung und tatsächlicher Betriebsspannung bestimmt wird.

Deswegen halten die ganzen 1µ/50V Elkos, die an ein paar Volt hängen und mitten auf der Platine auch ewig, trotz Nennlebensdauer von 1000h.
Die Elkos im Netzteil, strombelastet, nahe der Nennspannung und gut beheizt von den Halbleitern gleich nebenan, können dagegen schon ausfallen, obwohl sie i.A. mit 5000h@85° spezifiert sind. Sitzt da ein 105° Typ, dann lebt der schon 20000h, läuft das ganze bei realistischen 55° dann 160000h, das sind runde 18 Jahre Dauerbetrieb.
(Nur um man zu veranschaulichen, warum da so *völlig* unterschiedliche Eindrücke entstehen können. Das ist nämlich schlichtweg pauschal nicht entscheidbar. Der eine Elko läuft mit 80% Nennspannung direkt neben dem maximal warmen Kühlkörper, gar nicht weit daneben, aber 30° kälter sitzt sein Kollege bei 50% Nennspannung und lebt ewig. )

Von daher ist prophylaktisches Kondensatortauschen eher Unsinn. Entweder man weiß, das der in der Kiste gerne mal stirb, man sieht, das er wirklich alt und gestresst ist (weil man die Konstruktion beurteilen kann!), oder man lässt es.
Schaltnetzteilelkos sind wegen der hohen Strombelastung und der Nähe zu warmen Teilen kritisch. Dummerweise müssen die schlimmstenfalls einen recht genau passenden ESR haben, damit die Schaltung weiterhin läuft. (Das betrifft die Ausgangselkos, der Elko im Eingang ist da weniger kritisch. )

Aber dennoch ist man kein Held, wenn man sich neben den Tausendsassafähigkeiten von Klavier bis Technobassline auch noch als Instrumentenreparateur versteht,

Das übliche vorgehen ist doch, das Gerät erst mal aufzuschrauben und rein zu gucken. Dann im Forum fragen, was das sein könnte.
Dabei dann völlig überrascht fest stellen, das man weder ein Messgerät hat, noch damit umgehen könnte, der Handlungsspielraum also exakt Null ist.
Anschließend wird das Gerät dann, sorgfältig von den in naher Zukunft zu verbaselnden Schrauben getrennt, in die Ecke gestellt.
 
Alleine die ganzen Schrauben auf der Unterseite wieder in exakte Position zu bringen, ist mir jedenfalls eine halbe Stunde Technikergage wert.
Hab' ich folgendermaßen gelöst: alle Schrauben mit gleichem Gewinde & gleicher Länge mit einem Tröpfchen Schraubensicherungslack gekennzeichnet (verschiedene Farben). Die Position(en) der jeweiligen Schrauben bekamen auf dem 'Bodenblech' ebenfalls entsprechende Farbtupfer - und schon ist alles nur noch halb so schwer ;-)
 
Hab' ich folgendermaßen gelöst: alle Schrauben mit gleichem Gewinde & gleicher Länge mit einem Tröpfchen Schraubensicherungslack gekennzeichnet (verschiedene Farben). Die Position(en) der jeweiligen Schrauben bekamen auf dem 'Bodenblech' ebenfalls entsprechende Farbtupfer - und schon ist alles nur noch halb so schwer ;-)

Das ist alles ganz wunderbar. Dass es sich nicht ums schwer oder leicht gehen dreht, ist aber klar, ne? Siehe Nordcores Kommentar. Ich habe in den vergangenen Jahrzehnten schon sehr viele Versuche gesehen und übrigens auch ne Menge DX7 1er aufgeschraubt, die Speichererweiterung eingebaut und auch die Chipsfüßchen dabei nicht abgebrochen. In die PF15s den Expansionsoundchip reingelötet und nix kaputtgemacht dabei. Aber eigentlich wollte ich ja rechtfertigend gar nicht sagen, was ich alles kann und das, obwohl ich sogar die Eichhörnchensprache beherrsche :)
 
Gerade den DX7II schraube ich never ever auf. Alleine die ganzen Schrauben auf der Unterseite wieder in exakte Position zu bringen, ist mir jedenfalls eine halbe Stunde Technikergage wert.

Es gibt verschiedene Schraubentypen, die alle im Servicemanual aufgeführt sind, und wenn man die beim Auseinandernehmen entsprechend sortiert, bekommt man das auch problemlos wieder zusammen.
 
Deswegen halten die ganzen 1µ/50V Elkos, die an ein paar Volt hängen und mitten auf der Platine auch ewig, trotz Nennlebensdauer von 1000h.

Dachte ich auch mal, wurde aber bei meiner CR-80 eines Besseren belehrt. Das Ding hatte einen extrem leisen Hauptausgang, Kopfhörer war ok. Stellte sich raus, die ganzen 1uF Elkos, die direkt im Signalweg liegen, platt waren. Nach Austausch hatte ich wieder einen ordentlichen Pegel am Ausgang.
 


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