DX7 II D: Aftertouch defekt

AxelFH

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Guten Tag
Bei meinen DX7 II D funktioniert der Aftertouch nicht mehr richtig: Aftertouch via MIDI IN wird fehlerfrei empfangen/ausgewertet, Aftertouch bei Local Controll on oder via MIDI OUT an andere Geräte ist fehlerhaft - also ist die Tastatur fehlerhaft - oder der Sensor-Auswerter (eine kleine Platine, welche ich kurz nach dem Kauf des DX7 (11.1988 ) auswechseln musste, weil defekt).
Mal einfach so raus gefragt: Was tun?
Danke und Gruss
Axel
 
Hmmm - wie äußert sich denn der Fehler? Gar kein Aftertouch (mehr), nur unzureichend/sporadisch/aussetzend oder so? Trat der Fehler 'urplötzlich' auf oder hat er 'sich irgendwie angekündigt'? Synth aufgehabt und nun 'nix AT mehr'?
 
AT funktioniert bei allen Tasten. Aber etwa die Hälfte bis zwei Drittel müssen sehr stark gedrückt werden, bis ein Effekt eintritt.
Verteilt sind diese über die ganze Tastatur.
Einen Unterbruch schliesse ich deshalb aus.
Und weil einige Tasten korrekt funktionieren, schliesse ich auch einen Defekt der Platine mit der Sensor-Auswertung aus und eine Justierung ist nicht angezeigt.
Bleibt der Sensor, der an einigen Stellen nicht mehr genügend empfindlich scheint.
Weil ich AT länger nicht gebraucht habe, weiss ich nicht, seit wann der Defekt besteht und wie er sich entwickelt hat.
Geöffnet habe ich das Gerät zuvor zuletzt 1988 und danach funktionierte er einwandfrei und transportiert habe ich ihn schon ein paar Jahre nicht mehr.
Feuchtigkeit könnte ursächlich sein: erst seit 1..2 Jahre habe ich einen Luftentfeuchter im Einsatz, die Jahre davor hatte ich es im Sommer öfters unangenehm. Andere Geräte zeigen zwar keine Störungen, wobei die mit Tastatur noch recht jung sind und die 19-Zöller nichts derartiges wie - in meinem SY-1 hatte ich den AT-Sensor gesehen: Wenn ich mich recht erinnere ein textiles Band, welches wohl schon auf zu hohe Feuchtigkeit reagieren kann - einen AT-Sensor verbaut bekommen haben.
 
Soweit ich weiß ist über (oder auf) dem eigentlichen Sensor ein Filzstreifen angebracht - dieser härtet über die Jahre wohl mehr oder weniger aus, was dann einen solchen 'Effekt' verursacht... ich selber habe den AT-Sensor noch nie genauer unter die Lupe genommen. Ich habe allerdings noch eine komplette Ersatz-Tastatur zu liegen, die könnte ich mir mal näher ansehen. Evtl. läßt sich der Filzstreifen entfernen und durch einen 'frischen' ersetzen - den kompletten AT-Sensor 'incl. Alles' gibt's bei Yamaha, soweit mir bekannt, schon lange nicht mehr als Ersatzteil zu ordern. Falls jedoch jemand diesbezüglich anderslautende/gegenteilige Informationen hat - immer raus damit!

Hier mal ein Link zum Thema 'Filzstreifen'...

https://www.selbstklebe-filz.de/epages/78058249.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/78058249/Products/FS-2MM

für den Fall der Fälle... ;-)
 
Filzstreifen, Jahre, Austrocknung... - dann war mein Musikraum wohl doch zu wenig feucht ;-)

Danke Miks; ich werd' wohl den AT-Sensor freilegen und wieder berichten.
 
Au ja, mach mal - vielleicht kann ich (und können auch Andere) davon auch noch was lernen/mitnehmen. Mach am besten reichlich gute Bilder, und v o r s i c h t i g arbeiten - wenn hin, dann hin! Pass auf den Folienleiter-Anschluß vom Sensor zur AT-Platine auf - is' empfindlich... ;-)
 
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DasProjekt Boardschönheit eV. bedankt sich lieb!

AT ist eine Art Kontaktmatte oder auch nur ein Sensor unter der Tastatur, dieser ist vermutlich defekt, nicht richtig angeschlossen oder so - der müsste geprüft werden, idealerweise ist er nur nicht mehr richtig verbunden.
 
Der AT-Sensor ist ein Streifen unter der Tastatur, dessen elektrischer Widerstand vom Tastendruck abhängt und das Mass für die Modulationsstärke ist.
Ohne Tastendruck messe ich zu Beginn 11 kOhm, etwas später um die 21 kOhm und mit (vertretbarem) maximalem Tastendruck je nach Taste zwischen 40 und 300 Ohm. Offenbar hat der Sensor seine Linearität verloren.
Ob/wie die reaktiviert werden kann?

Zur Alternative neuen Sensor einbauen: Mir scheint, am Anfang war der AT-Sensor, um den wurde die Tastatur gebaut und dann der ganze Rest. Will meinen: um an den Sensor zu gelangen, muss ich erst die Tastatur durch Lösen mehrerer Halterungen von Platinen frei legen und dann die Tasten ausbauen.
Dazu habe ich im Moment keine Lust.

Hat jemand eine Idee oder Erfahrung?

Miks: Das Verbindungskabel zwischen Sensor und Platine ist (in meinem Gerät) ein zweiadriges und abgeschirmtes Rundkabel; sieht robust aus.

Beste Grüsse
Axel
 
Miks: Das Verbindungskabel zwischen Sensor und Platine ist (in meinem Gerät) ein zweiadriges und abgeschirmtes Rundkabel
Schee - timmt! Hab' gerade mal im Keller (sprich: an der Reserve-Tastatur) nachgesehen - da ist's genauso. Da hab' ich wohl bei dem erwähnten Folienleiter irgend einen anderen Synth im Kopf 'visualisiert'... mea culpa :nihao:

Wenn's die Tage mal passt, werde ich das Keybed mal hochholen und näher in Augenschein nehmen - z.B. auch mal die Widerstände messen und schauen, wie sich die dann ermittelten Werte zu Deinen verhalten... und mir den Sensor auch optisch mal näher zu Gemüte führen - wofür's auch immer gut ist... ;-)

Wie sagt(e) doch Kaiser Franz immer: schaun' mer mal :cool:
 
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Im Netz gibts Anleitungen zur Reparatur des Aftertouches bei Roland Synths, zB JX-8P, vielleicht helfen die ja auch.

Die Konstruktion des Aftertouchs mittels diesem mäanderförmigen Sensors ist eigentlich Standard, außer vielleicht bei Herstellern, die eigene Wege gingen (beim Böhm Midikey ist das mit zwei Reflexlichtschranken am Tastaturrahmen gelöst) oder auch PolyAT verbauten.
 
Der Korg M1 hat übrigens die gleiche Tastatur wie der DX7 - stammt auch von Yamaha (Korg gehörte eine Weile zu Yamaha...).
 
Nicht ganz.

Die Tastatur des DX7 I stammte aus den Pianos PF-10/15 (FX), erst die des DX7II, FS-C61, wurde in leichterer Ausführung als FS-61 in M1, Wavestation, 01/W, T-Serie, SY77, EX-Modelle bis hin zur ersten Motif verbaut. Die 76er Version hieß FS-E76 und steckte im EX5, W5, SY99 und Motif-7.
Die FS-Tastatur hat mechanische Kontakte und Blattfedern unter den Tasten, also ganz andere Konstruktion als die üblichen Gummikontakte und Federn am hinteren Ende und besonders beim DX7II macht diese Tastatur den Großteil des Gewichtes aus.
 
Hmmm - was mich etwas irritiert ist die Bezeichnung: "Aftertouch 76" - das sieht für mich so aus, als wäre das ein AT-Sensor für eine 76er Tastatur?! Sollte dem so sein, weiß ich nicht, ob der Sensor ohne weiteres 'kürzbar' wäre, z.B. durch simples Abschneiden... aber da hätte ich so meine Zweifel (da noch nie gebraucht/gemacht). Falls jemand zum Thema 'Kürzen' eines derartigen AT-Sensors nähere Angaben machen kann - immer her damit ;-)
 
diese Strips werden meines Wissens eh als Meterware hergestellt und einfach auf die passende Länge abgeschnitten. Die Kalibrierung der Grundkapazität und ihrer Änderung beim Drücken einer Taste wird eh in der analogen Auswerteschaltung vorgenommen.
 
Das kann eigentlich nur kapazitiv gehen, schau Dir das Ganze mal an, ist doch quasi ein abgerollter Folienkondensator. Für Widerstand müßten da irgendwo Kohleschichten sein, was nicht der Fall ist. Das Ganze ist genauso aufgebaut wie ein Foliensandwich einer Billigtastatur, nur daß da keine Ausschnitte sind, damit die Flächen bei Druck Kontakt bekommen, es rücken nur die Metallfelder näher aneinander, daher auch das Muster.
 
...schau Dir das Ganze mal an, ist doch quasi ein abgerollter Folienkondensator. Für Widerstand müßten da irgendwo Kohleschichten sein, was nicht der Fall ist.
Wenn ich ohne Weiteres mit meinen Augen ordentlich ran käme, würde ich das vielleicht sehen. Wie oben schon beschrieben ist der AT der Nabel des DX7II:xenwink:
 
Wenn ich ohne Weiteres mit meinen Augen ordentlich ran käme, würde ich das vielleicht sehen. Wie oben schon beschrieben ist der AT der Nabel des DX7II:xenwink:

Ich muß mich da korrigieren: @Jenzz hat mich neulich drauf hingewiesen, daß das Ganze nicht kapazitiv funktioniert, sondern in der Tat ein Widerstand ist. Ich hab so einen Strip grad vor mir, kann die Schicht aber auch nicht erkennen.
 
Achguck, ich dachte, der Sensor wäre schön früher entwickelt worden, denn einer der ersten Synths mit Aftertouch war ja neben dem CS-80, auch der Multimoog, und dort arbeitet das Ganze tatsächlich kapazitiv - das muß ich wohl im Gedächtnis gehabt haben.
 
Moin .-)

Ich habe in meinen Unterlagen von früher (1995) noch etwas Info gefunden, die evtl. auch eine Erklärung des fehlerhaften Verhaltens des Sensors in diesem Fall ist. FSR-Sensoren haben nämlich eine Lüftungsöffnung, durch die evtl. Feuchte eindringen kann:

FSR_3.jpg


Ich habe mal meine Blättersammlung in ein PDF gegossen, die Infoblätter stammen vom damaligen Interlink-Vertrieb Electrade in Gräfeling.



Jenzz
 

Anhänge

  • FSR-Info.pdf
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Moin .-)

Naja, das man das auch in Musikinstrumenten nutzt ist ja nur eine von vielen Anwendungen und eher eine Nische.

Der wohl grösste Einsatzbereich ist im Automobilsektor, da werden die Streifen zur Sitzbelegungserkennung (wenn z.B. niemand auf dem Beifahrersitz sitzt, geht auch dessen Airbag nicht auf) oder als Einklemmdetektor (Streifen sitzt in der Fensterdichtung) bei Fensterhebern genutzt.

Jenzz
 


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