Du hast die Wahl: EMS Synthi AKS od. ARP 2600

Welcher Synthesizer?

  • EMS Synthi AKS

    Stimmen: 8 32,0%
  • ARP2600

    Stimmen: 17 68,0%

  • Umfrageteilnehmer
    25
König Alfons schrieb:
Bernie hat geschrieben:
Der ARP mag auf den ersten Blick "musikalischer" erscheinen, ist aber eigentlich recht konservativ, ja fast schon etwas langweilig.
Der EMS bietet mir deutlich mehr Möglichkeiten um externe Signale mit einzubinden, ...
Für experimentele Sachen ist der viel flexibler.

Diese Sichtweise würde ich einem Laien zuordnen, der beide Geräte nicht kennt und wenig bis keine Ahnung von Synthesizern im Allgemeinen hat.
Der ARP ist genauso konservativ wie jeder andere modulare/halbmodulare Synthesizer, In wie weit der EMS AKS das Gegenteil darstellen soll, kann ich nicht nachvollziehen. Oft kommen Laien auf Grund des Erscheinungsbilds mit Steckfeld und Joystick (Coolness Faktor) zu der Annahme, der EMS AKS sei eher was für "Klangingenieure" und somit für "experimentelle Sachen" (Zitat Bernie) geeignet. Das stimmt aber gar nicht, denn wenn man dem Synthesizer auf den Grund geht, ist dieser sogar für diesen Anwendungszweck weniger geeignet als der ARP 2600. Dass man externe Signale (Audio, Steuerspannung, Auslöseimpulse) beim ARP 2600 einbinden kann, zeigt schon ein flüchtiger Blick auf die Abbildung der Frontplatte. In wie weit mich das eine oder andere Instrument mehr oder weniger anspricht, ist daher eher dem emotionalen Bereich zuzuordnen, Allgemeingültigkeit hat das dann nicht. Fragen?
Hab echt keine Zeit, kann aber beim besten Willen den Sequencer am ARP nicht finden.
 
Der Sequencer hat weder mit der Einbindung von externen Signalen zu tun, noch dient er experimenten Sachen. Der ARP 2600 verfügt über einen Zufallsgenerator (S&H), den man bei EMS (Random Voltage Generator) damals für DM 2.335 zusätzlich erwerben durfte.
 
Habe keinen 2600er und auch keinen AKS.
Daher meine Frage, kann man mit dem Arp 2600 auch die Trapezoid Sachen aus dem Synthi A machen ?
 
Was sind für dich die Merkmale der "Trapezoid Sachen"? Retrigger, Attack-Time, On-Time, Off-Time oder VC-Decay?
 
Zotterl schrieb:
[...] wie wirkt sich die Arbeit mit dem Kreuzschienenverteiler aus; dient dieser als zusätzliche
Inspirationsquelle bzw. wirkt er auf die Arbeitsweise ein, so dass der Begriff "experimentell" mit dieser Kiste eben
sehr häufig assoziiert wird?

"Experimentell" nur in soweit, als dass sich der "Kopfkratzfaktor" beim Verknüpfen der einzelnen Baugruppen öfter einstellt als beim 2600, bei dem ich jederzeit ziemlich genau weiß, was ich tue und dementsprechend schnell zu dem Resultat komme, das ich mir vorstelle. Dazu kommt beim EMS noch die merkwürdige Hüllkurve mit ihren Retrigger-Möglichkeiten und die komische Einbindung externer Signale sowie die (Modulations-)Mixer in den einzelnen Baugruppen, die nicht immer das machen, was sie sollen -- ich will den Sägezahn-Output von VCO 1 nehmen, um die Filterfrequenz zu modulieren, muß den Output aber gering halten, damit das Audiosignal, das ich gleichzeitig in den Ringmodulator geschickt habe, nicht anfängt zu übersteuern...

All das führt natürlich zu einem als "experimentell" wahrgenommenen Klangereignis -- man frickelt halt so vor sich hin und um das angestrebte Resultat herum, wobei man beim ARP ziemlich schnell auf den Punkt kommt. "Experimentell" hat oft etwas von "Provisorium" und "Prototyp" ("da muß ich nochmal nacharbeiten, aber für den Anfang reicht's").

Beim 2600 brauche ich auch keine Brille.

Stephen
 
Wie gesagt ich besitze beide Geräte nicht.
Habe nur den Analogue Systems Trapezoid Generator mit EMS Filter und die VCS3 App für das iPad.
Ein TTSH ist mir zu teuer für ein DIY Gerät.
Deswegen kann ich mir kein Bild machen
Die Originale fallen für mich aus Pragmatischen gründen durch.
 
König Alfons schrieb:
Der Sequencer hat weder mit der Einbindung von externen Signalen zu tun, noch dient er experimenten Sachen. Der ARP 2600 verfügt über einen Zufallsgenerator (S&H), den man bei EMS (Random Voltage Generator) damals für DM 2.335 zusätzlich erwerben durfte.
ich weiß das auch. Bin jetzt grad auf dem Sprung in den Urlaub, lass uns danach weiter diskutieren.
 
Dann verstehe ich deine Frage nicht.

Versuchen wir's mal so rum:
1. Der EMS Trapezoid Generator liefert Steuerspannungen. Als Parameter stehen zur Verfügung: Attack-Time, On-Time, Decay Time (spannungssteuerbar) und Off-Time. Bei Off-Time = max. läuft der Trapezoid Generator nicht periodisch ab, stattdessen muss im ein Auslöseimpuls zugeführt werden. Der EMS hat ein rotes Lämpchen

2. Der ARP 2600 ADSR Envelope Generator liefert Steuerspannungen, Als Parameter stehen zur Verfügung: Attack-Rime, Decay-Time, Sustain-Level, Lelease-Time. Er läuft nicht periodisch ab, wird aber durch einen Auslöseimpuls in Gang gesetzt. Dieser kann einmalig (Tastatur) oder periodisch, beispielsweise von einem LFO kommen. Wir finden keine Regler für On-Time und Off-Time. Wird jedoch VCO 2 in der Funktion als LFO genutzt, können mittels Pulsbreite diese Werte eingestellt werden. Der ARP hat kein rotes Lämpchen.

Weitere Fragen?
 
König Alfons schrieb:
[...] Er läuft nicht periodisch ab, wird aber durch einen Auslöseimpuls in Gang gesetzt. Dieser kann einmalig (Tastatur) oder periodisch, beispielsweise von einem LFO kommen. Wir finden keine Regler für On-Time und Off-Time. Wird jedoch VCO 2 in der Funktion als LFO genutzt, können mittels Pulsbreite diese Werte eingestellt werden. Der ARP hat kein rotes Lämpchen.

Weitere Fragen?

NIcht zu vergessen der kleine rote Knopf, an dem "Manual Gate" steht.

Stephen
 
Beide haben rote Knöpfchen, beim EMS ist er groß und hellrot, beim ARP klein und dunkelrot.

Offensichtliche Kritikpunkte beim EMS Synthi A wurden beim Synthi P behoben, das Gerät wurde aber nicht in Serie produziert.

synthip.gif


Quelle: http://www.emssynthesisers.co.uk/emsprods.html
 
Kommt drauf an, warauf du Wert legst. VC-Decay kann der ARP nicht, dafür hat er einen linearen und einen exponentiellen Streuereingang beim VCA, was dann beim ADSR alle drei Zeiten beeinflusst. Sinnvolle Sache.
 
Zotterl schrieb:
Für welchen Synth würdest Du Dich nun entscheiden?

ich würd einfach beide nehmen, selektionsproblem gelöst und ist sehr viel stressfreier, da man eben nach lust und laune mal diesen oder jenen synth nutzen kann, oder evtl sogar beide gleichzeitig. Oder wenn jemand zu besuch kommt dann kann man auch zu zweit, jeder an einem gerät, an den knöppen rumdrehen... gibts dann auch kein streit wer am filter drehen darf. :idea:


mahlzeit
 
Setzen Sechs.
Bitte nochmal über das Prinzip der Entscheidung sinnieren.
 
Das Spezielle des EMS ist nicht unbedingt seine technische Ebene sondern dieser spezielle Sound.
Wenn man sich für ihn entscheidet, tut man das weil er eben diesen Klang und Verhalten hat.

Er ist da doch deutlich herausstechend und in der Lage ziemlich morbide Klanglandschaften zu bauen. Das macht ihn eigentlich aus. Er ist auch in der Hinsicht speziell, dass an ihm nichts so ist wie sonstwo und auch, dass er ziemlich unzuverlässig ist. Leider.
Als einziger Synth ist er etwas anstrengend. Als gewählter Klangfaktor für ein bestimmtes Ziel in Klangästhetik ist er wiederum eine gute Wahl oder kann das sein.

Es ließe sich in Teilen nur sagen, welche Baugruppe für welche Dinge sorgen, die ihn genau so klingen lassen. Ich würde aber jedes zuverlässigere Gerät vorziehen, was als Clone so gebaut ist, dass es einfach nie kaputt geht aber den gleichen oder flexibleren Charakter hat.

Die echte Welt hat natürlich nicht die Wahl zwischen genau einem Synth, allerdings ist der EMS nunmal extrem teuer, so auch der ARP. Der Minimoog ist sozusagen das erschwinglichste Teil (auch lustig) - und vermutlich auch das am leichtesten zu verstehende auch.

Das beantwortet nicht die Eingangsfrage, dies ist mir klar.
Für mich ist das so absolut auch nicht zu beantworten, da ich mich an meinem eigenen Ziel orientiere. Da würde ein EMS zwar sehr spannend sein, aber für die tägliche Arbeit und Umgang ist vermutlich ein Minimoog bzw 2600 praktikabler. Der EMS ist kein "guter Hauptsynthesizer", aber ein hervorragender Ergänzer und Lieferant des sehr speziellen Tons.

Ich kenne alle drei genannten Maschinen gut und habe damit gearbeitet.
Die meisten Dinge sind ohne Frage am schnellsten am Moog erstellt, aber - er kann auch nicht alles. Der ARP hat für das Besondere die S/H Abteilung und die OSCs kann man frei verschalten, außerdem gibt es PWM. Leider nur einen Sinus in VCO2 und ein Ringmod. Somit ist FM und Ringmod möglich. Es gibt die Hallspirale und insgesamt ein regelbares Rauschen ist schon ein nettes Paket. Sync haben übrigens alle 3 nicht ;-)
Aber ihr hier wisst das ohnehin.

Ich würde empfehlen, sich Clones von den dreien anzufertigen, die Originale kann ja keiner mehr bezahlen.
Ich vermute, dass die meisten hier bis auf wenige überhaupt in der Lage sind diese Entscheidung zu treffen zumal sie so radikal sind. In Wirklichkeit hat man ja nunmal den Rechner und schon dies oder das - und es gibt tolle Synths und Dudelsäcke "neu" - mit Anleitung.
Da sucht man sich sowas aus, weil man wirklich den Sound will und genau den.

Wie ich auf Gearnews schon schrieb, ist nur beim Minimoog sowas wie eine Neuauflage durchaus denkbar und sogar nahe liegend. Da besteht also Hoffnung.
 
Ich kann mir auch einen Fuß abhacken. Dann tanze ich ganz besonders.
 
König Alfons schrieb:
Ich kann mir auch einen Fuß abhacken. Dann tanze ich ganz besonders.

Würde ich ja nicht machen, erscheint mir sehr unattraktiv.
Das wäre mein väterlicher Rat. Füße sind im Allgemeinen ziemlich nützlich und - das schönste was sie noch tun können ist natürlich tanzen. Ihr werdet sehn'.
 
ARP.

Ich habe beide Instrumente Anfang/Mitte der 70er kennengelernt. Der EMS hat mich damals technisch fasziniert, insbesondere der Kreuzschienenverteiler. Aber musikalisch liegt er für mich weit hinter dem ARP zurück.
Die Sägezähne des ARP machen für mich bis heute mit die besten Strings aus, die aus einem Synthesizer herauskommen. Zu hören waren sie später noch in den Enkeln des ARP, dem Chroma und dem Chroma Polaris.

Hier klingt der ARP - Nussknackersuite von Kraft&Alexander:
maxresdefault.jpg



(Die Streicher hört man am besten gegen Ende, beim Blumenwalzer)
So was habe ich jedenfalls noch nie aus dem EMS gehört, eher eine Quietschkiste.

Auch die Sinfonie 1812 von den gleichen Interpreten ist hörenswert.

edit: zu doof zum Einbinden von YT...
 
Video geht nicht :sad:
Schade, hätte ich gerne gehört!

Auf Brian Eno's "Music For Airports, Pt 2/2" ist auch eiN ARP2600 mit wunderbaren Sägezahn-Sounds zu hören.

Gibts auf YT leider nicht im Original, nur reverse & halfspeed

 
König Alfons schrieb:
Kommt drauf an, warauf du Wert legst. VC-Decay kann der ARP nicht, dafür hat er einen linearen und einen exponentiellen Streuereingang beim VCA, was dann beim ADSR alle drei Zeiten beeinflusst. Sinnvolle Sache.
Er kann u. a. Effektsounds, die sich so mit keiner anderen Kiste erzeugen lassen. Am Arp fehlen mir Joystick und Sequencer, außerdem ist der Sound recht gewöhnlich und banal, das kann ich mit anderen auch.
 
Wenn Schwachsinn zum Feature wird. Erinnert mich an den Witz, wo ein Afrikaner über Kurzwell Deutsch gelernt hat.
 


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