DSP56300 -> DSP-Emulator für Virus (Ostirus), Clavia Nord Lead (Nodal Red), Waldorf Microwave XT (Xenia), MicroQ (Vavra) …

Ich finde, dass die Emulation eher den Sinn hinterfragt. Mit Adam Szabo gibt es mit Viper bereits einen annäherend guten Klon mit entsprechend guter Performance. Selbst Christoph Kemper äusserte sich mal so, dass er auch nur noch Native programmieren würde.
 
Aber das Teil vom Adam läuft nur auf dem PC, eine Mac Version gab es bisher noch nicht... Aber, der Vorteil wäre, du kannst die mitlerweile 10.000 Presets und mehr alle in der Emulation benutzen... Schon nicht schlecht...

Frank
 
Also emuliert man genau den Synth, den es noch zu kaufen gibt...
Das war ganz und gar nicht die Intention des Projekts.

Meine persönliche Motivation war, zu zeigen, dass es machbar ist, Hardware zu 100% akkurat und in Echtzeit zu emulieren. Die viele Jahre lang überall geführte Diskussion über "Hardware VS Software" bekommt hiermit eine schöne Krone aufgesetzt, denn die VA-Synthesizer sind nun mal nichts anderes als Software. Das habe ich auch schon vor 20 Jahren behauptet, hat aber niemanden interessiert.
Zudem gibt es viele "Emulationen" alter Synthesizer, die alle aber eigentlich nur ein mehr oder weniger genauer Nachbau sind. Durch den Ansatz, eine echte Emulation der im Gerät verwendeten Chips zu nutzen erreicht man 100% den Klang des Originals, das Einzige, was wegfällt, ist der D/A Wandler.

Und mal davon abgesehen, haben wir mit dem Virus nicht mal als erstes angefangen, er war nur als erster lauffähig. Der Grund ist relativ trivial: Beim Virus macht der DSP so gut wie alles, sogar die MIDI-Behandlung, der verwendete Microcontroller ist einfach zu "dumm" um großartigere Aufgaben zu übernehmen. Der macht nichts anderes als MIDI mehr oder weniger durchzuschleifen, Preset-Management, LCD-Ansteuerung und Potis auslesen und an den DSP schicken. Bei den Waldorfs sieht das komplett anders aus, der dort verwendete Motorola 68k war in meinem Atari der Hauptprozessor! Bei den Waldorfs hat der deutlich mehr mit der Sound-Engine zu tun.

Ich persönlich bin viel mehr am (micro)Q interessiert, ich mag die Oszillatoren der Q-Reihe einfach lieber. Aber ich mach das alles nicht alleine, sondern bin Teil eines Teams. Die ROMs zu analysieren und wie man dann aus ihnen den DSP-Code ausliest und initialisiert/startet machen andere. Mein Part ist die Emulation des 56k DSPs und das Verpacken des ganzen in Plugins.

Ich persönlich habe ganz und gar nichts gegen Access. Im Gegenteil, ich würde mich ja freuen, wenn sich von denen endlich mal jemand bei uns meldet, wie gerne würde ich mit Christoph über das Projekt reden, eventuell hätte er ja sogar Interesse an dem Emulator. Es gäbe auch ein paar Dinge, die er am Code ändern könnte, sodass der Emulator deutlich performater arbeitet. Ich portiere den Recompiler gerade auf ARMv8, dann läuft er sogar auf einem Raspberry Pi 3/4 und dem Apple M1. Ein Virus TI3 wäre machbar ohne den Code neuschreiben zu müssen.
Aber der Fokus liegt leider komplett auf dem Kemper Profiler. Wie seit Jahren mit den Mac-Usern umgangen wird, die ihre Total Integration verloren haben nur weil keiner bei denen mal den Treiber an Catalina anpasst, ist irgendwie traurig.
 
Gebe dir vollkommen Recht, ich bin auch einer der seit 20 Jahren zu denen gehört der sagt: Scheiß egal ob Software oder Hardware, analog oder digital, wichtig ist das es gut Klingt und spaß macht...

Zu Access vs. Waldorf: Ja, ich bin auch einer der die Waldorf's immer gegenüber den Virus bevorzugt haben wegen den OSC, ich habe/hatte auch immer mehr den Draht zu Waldorf aber nachdem Waldorf Konkurs ging, habe ich an den Laden nicht mehr geglaubt und alle meine Geräte verkauft, leider... War eine doofe Idee, dafür kam ein TI ins Haus und ich muss schon sagen, ich habe ihn so immer nett gefunden aber wenn man erst einmal damit richtig Arbeitet, hat es schon spaß gemacht. Seit dem steht der hier immer noch.

Zu Kemper an sich: Ich könnte, falls du es selber nicht schon versucht hast, auch Kontakt aufbauen zum Christoph. Aber wie du schon sagtest, liegt das Interesse mehr an dem Compiler, aber Fragen kostet ja nischt...!

Frank
 
Ich find das echt mega spannend. Den Virus in der DAW auf Mac M1. Take my Money!
 
Meine persönliche Motivation war, zu zeigen, dass es machbar ist, Hardware zu 100% akkurat und in Echtzeit zu emulieren. Die viele Jahre lang überall geführte Diskussion über "Hardware VS Software" bekommt hiermit eine schöne Krone aufgesetzt, denn die VA-Synthesizer sind nun mal nichts anderes als Software. Das habe ich auch schon vor 20 Jahren behauptet, hat aber niemanden interessiert.
Ihr emuliert einen spezifischen DSP auf einer General Purpose CPU, nicht Hardware jeder Art in Software. Das schmälert die Leistung nicht (Kudos sowieso), rückt die Aussage aber etwas besser in den Kontext. Die alte Diskussion endete regelmäßig in der Erkenntnis, dass Code für Fixed Point und Code für Floating Point, vor allem auch in Anbetracht unterschiedlicher Systemarchitekturen, nicht 1:1 übertragbar ist.

Bei Waldorf wurde von Q über mQ bis Blofeld immer mehr vom Host in den DSP verlagert. Beim mQ wurde der Code von verschiedenen Entwicklern erstellt und es gab eine definierte Schnittstelle zwischen Host und DSP. Quasi wie eine CPU die Curtis Chips über CV steuert.

Quantec ist es leider nie gelungen, eine 1:1 Kopie des QRS (Custom Hardware) auf einem DSP zum Fliegen zu bekommen, sie hatten es aber auf der Liste.

Klaus Fischer konnte die komplette TTL-Engine des Barth Audios mit einem modernen Prozessor ersetzen, der 1:1 bis auf das letzte Bit genau die Berechnungen und Funktionen der originalen Hardware ersetzt, allerdings nutzt das nur denen, die so ihren Audios modernisieren können, alles Drumherum musste ja bestehen bleiben.

Liesse sich ein 56K DSP in einen FPGA packen? Das wäre für Neuauflagen sicher interessanter, sollte man an dedizierter Hardware AKA Kopierschutz Interesse haben.
 
Ihr emuliert einen spezifischen DSP auf einer General Purpose CPU, nicht Hardware jeder Art in Software
Stimmt, das ist etwas unglücklich formuliert.

Die alte Diskussion endete regelmäßig in der Erkenntnis, dass Code für Fixed Point und Code für Floating Point, vor allem auch in Anbetracht unterschiedlicher Systemarchitekturen, nicht 1:1 übertragbar ist.
Das finde ich etwas seltsam, denn dagegen spricht ja schon der Grundsatz von Alan Turing :)

Liesse sich ein 56K DSP in einen FPGA packen? Das wäre für Neuauflagen sicher interessanter, sollte man an dedizierter Hardware AKA Kopierschutz Interesse haben.
Ich denke ja, ohne aber in irgendeiner Weise größere Erfahrung mit FPGAs zu haben. Wobei ich mich dann frage, warum nicht schon andere darauf gekommen sind.
 
Ich vermute mal, dass Access nicht die Resourcen dazu hat. Wenn man sich den Zustand der TI Software anschaut (hust Catalina Support hust), dann könnte man meinen, Access ist in der Zeit eingefroren. (Btw, die Access Webseite nutzt immer noch Flash für die Audio Demos...)
 
Zu Kemper an sich: Ich könnte, falls du es selber nicht schon versucht hast, auch Kontakt aufbauen zum Christoph. Aber wie du schon sagtest, liegt das Interesse mehr an dem Compiler, aber Fragen kostet ja nischt...!
Mir würde es schon reichen, wenn ich wüsste, dass sie davon wüssten :) Wenn Du die Möglichkeit hast, sie/ihn erreichen wäre das in der Tat prima! Danke schonmal.
 
Ich habe mich schlau gemacht, das Projekt ist den Access Leuten durchaus bekannt und dem Christoph auch, mehr evtl. darüber nach der Urlaubsphase in der er gerade, und ich auch, steckt!!!

Frank
 
Das finde ich etwas seltsam, denn dagegen spricht ja schon der Grundsatz von Alan Turing
Nun, man treibt ja im wesentlichen nummerische Mathematik und die muss man ja jeweils anders implementieren. Rundungsthematiken und anderes auch sind verschieden. Ich stecke ja seit langem mit der Waldorf Truppe oft die Köpfe zusammen und aus diesen Projekten weiss ich, dass eben Code nicht 1:1 übertragbar ist. Als Beispiel mag hier das Kammfilter dienen. Ist im Q, mQ, Komplexer, Largo und Blofeld drinnen. Klingt immer anders.

Euer Ansatz ist ja ein anderer, es wird der DSP emuliert und dieser führt dann den Code aus. Für ein neues Produkt, was von Grunde auf entwickelt wird, würde man diesen Weg wohl nicht wählen, es sei denn, man ist an einer 1:1 Emulation interessiert. Oder wie im Fall des Virus (nun kommt meine eigene wilde Mutmassung) könnte die Motivation sein, ein Legacy-Produkt mit minimalem Aufwand am Leben zu erhalten (weil alte Chips nicht mehr verfügbar sind und die Experten fehlen, den Code anzupassen/neu zu schreiben).

Wenn man sich den Zustand der TI Software anschaut (hust Catalina Support hust), dann könnte man meinen, Access ist in der Zeit eingefroren.
Man steckt dort in Sachzwängen und Toolketten fest und müsste vermutlich komplett von vorne anfangen.

Ich vermute mal, dass Access nicht die Resourcen dazu hat.
Sehe ich auch so, bzw. es fehlt einfach das Interesse, welches auf dem Kemper Profiling Amp liegt. Ein gewissermassen disruptives Produkt und vermutlich kommerziell sehr interessant.
 
Ich würd was hinlegen für eine AU/VST Version eines Virus. So wie der von der TC Powercore damals. Leute! Das wäre der Oberhammer!
 
War heute nochmal auf der Access/Virus Website (virus.info) und es ist tatsächlich so, dass man dort die Soundbeispiele nur mittels Flash-Plugin abspielen kann (eine Technik, die seit geraumer Zeit tot ist und sogar mittlerweile aus Sicherheitsgründen deinstalliert wird).

Frage mich halt ehrlich, ob man da auch in Sachzwängen und Toolketten festhängt, oder ob der Virus eigentlich längst abgekündigt ist und man die Website nur noch proforma online hält…
 
Zuletzt bearbeitet:
ob der Virus eigentlich längst abgekündigt ist und man die Website nur noch proforma online hält…
Und dafür könnte man den Verantwortlichen bei Access echt ins Gesicht spucken. Die Kiste ist so mega geil und schon so lange erhältlich und keine Ahnung wie viele Tausend Stück die davon vertickt haben. Aber dann sollen sie gefälligst den Preis endlich runter nehmen. Die Kosten der Entwicklung sind längst eingefahren und massig Gewinn mit Sicherheit auch.

Bei 50% Preisnachlass würde ich jetzt sofort einen Ti2 kaufen.. auch ohne Software Support. Aber die stecken den Kopf in den Sand nach Motto, hoffentlich sieht mich keiner. Pervers ist das.
 
Letztendlich können wir philosophieren was das Problem ist mit Access und dem Virus, es ist so einiges zu hören gewesen und das halte ich auch für die Gründe z.B. dass das interesse einfach an dem Kemper amp liegt. Genug Leute und coder arbeiten da ja und man fummelt ja auch an etwas rum,
nur wo ich alles Recht geben muss ist:

Man sollte langsam mal klare Kante zeigen und sagen: Jungs und Mädels, wir haben den Support für die Kiste eingestellt ! Das sollte man machen und ist auch, wie ich finden, den 1000en Menschen die einen Virus besitzen, auch so kommunizieren...

Das macht man einfach so...

Frank
 
hab mal ne frage zum betrieb des emus unter maschine:
läuft soweit sehr geschmeidig der emu, per program change kann man vom masterkeyboard die patches auswählen.
nur wenn ich den editor virus-hc oder so unter mschine nutzen will bekomme ich die midiverkabelung nicht gestrahlt.
so wies bei vsthost geht funktioniert es hier definitiv nicht...also falls jemand das erreicht hat wär ich froh um tips
 
leute was soll ich sagen...mit virus-b rom steckt der dsp-emulator 90% aller plugins klanglich locker in die tasche. wenn das ein kommerzielles produkt würde - 100% kaufgarantie
ich hatte noch nie nen virus b unter den fingern, knackig, breit , vor allem die band+highpass sounds , die sequenzersounds, die bässe mit velocitymod...einfach nur geil.

interssanterweise kackt das virus-c rom irgendwie ab. wobei ich jetz nur die presets benutzt hab.
alternativ wenns günstig einen virus-b als hardware gibt könnt ich auch schwach werden
das is echt für mich die größte überraschung des jahres:banane:
 
Zuletzt bearbeitet:
leute was soll ich sagen...mit virus-b rom steckt der dsp-emulator 90% aller plugins klanglich locker in die tasche. wenn das ein kommerzielles produkt würde - 100% kaufgarantie
ich hatte noch nie nen virus b unter den fingern, knackig, breit , vor allem die band+highpass sounds , die sequenzersounds, die bässe mit velocitymod...einfach nur geil.

interssanterweise kackt das virus-c rom irgendwie ab. wobei ich jetz nur die presets benutzt hab.
alternativ wenns günstig einen virus-b als hardware gibt könnt ich auch schwach werden
das is echt für mich die größte überraschung des jahres:banane:

Wie gesagt, ich find das auch mega und würd sofort 300+ für so ein Plugin hinlegen. Ohne mit der Wimper zu Zucken.
 
leute was soll ich sagen...mit virus-b rom steckt der dsp-emulator 90% aller plugins klanglich locker in die tasche. wenn das ein kommerzielles produkt würde - 100% kaufgarantie
ich hatte noch nie nen virus b unter den fingern, knackig, breit , vor allem die band+highpass sounds , die sequenzersounds, die bässe mit velocitymod...einfach nur geil.

interssanterweise kackt das virus-c rom irgendwie ab. wobei ich jetz nur die presets benutzt hab.
alternativ wenns günstig einen virus-b als hardware gibt könnt ich auch schwach werden
das is echt für mich die größte überraschung des jahres:banane:
Warum nicht gleich 'nen TI nehmen, mit zwei weiteren Envelopes, Wavetables - mit div. Funktionen zum verbiegen und 'ner Menge guter Effekte gleichzeitig pro MIDI Kanal.
 
Alle Achtung! Tolle Arbeit!

Es klingt sehr überzeugend!

Kommt das so aus´m "Code" oder hängt da noch was klangformendes dran?

Und dann kommt mir noch die Frage auf, warum Softsynths 25 Jahre nach dem der Virus Code geschrieben
wurde, nicht so "phantastisch" klingen? Das Plugin liefert ein sehr verwertbares Signal. Viel besser als das
was Serum, Spire oder Sylenth usw bieten. Krass... sehr krass. Bin beeindruckt!

Und dank des Editors absolut nutzbar.
 
Und dann kommt mir noch die Frage auf, warum Softsynths 25 Jahre nach dem der Virus Code geschrieben wurde, nicht so "phantastisch" klingen?
Der Virus hat den Ruf, ein Sweetspot Synth zu sein, der also immer gut klingt. Da mag man mitgehen, oder auch nicht.

Das Plugin liefert ein sehr verwertbares Signal. Viel besser als das was Serum, Spire oder Sylenth usw bieten.
Du magst offenbar diesen Trancehupen Sound. Andere Mütter haben aber auch schöne Töchter...
 
Kommt das so aus´m "Code" oder hängt da noch was klangformendes dran?
Das kommt alles 1:1 so aus dem Code.

Einzig die Samplerate müssen wir im Plugin konvertieren, da diese mit 46875 Hz (12Mhz Takt durch 256) für eine DAW recht ungewöhnlich ist.

Die Test-Konsole, ein Kommandozeilenprogramm zu Testzwecken schreibt 24 Bit Wave-Files mit dieser krummen Samplerate, da hat man dann bit-genau das, was aus dem Audio-Interface des DSP kommt.
 
ich kann mich da knastkaffee nur anschließen, für mich bestes vst 2021! und jetz noch mit gui und brutalst unkompliziert...vielen vielen dank dafür!:cheer:
 
Das tolle ist: Es gibt keinen Grund mehr "Ti" zu nutzen.

Fürn Hardwarevirus gibts VirusHC und ergänzend die Emu.

Besser gehts nicht!
 
Schön, dass es das gibt und vielen Dank für all die Arbeit und Euer bewundernswertes Engagement.

Für mich sehe ich trotzdem keinen großen Nutzen darin. Die Vorbilder sind Hardware-Synths, die auf Software-Basis laufen. Der Mehrwert der Vorbilder gegenüber Soft-Synths ist die direkte Bedienung der Hardware über Regler, Schalter und kleine zielführende Displays. Evtl. sind auch noch gleich Tastatur und Spielhilfen mit verbaut. Mit anderen Worten: Es sind Musikinstrumente zum Anfassen und Musik machen. Das hier ist bloß irgendein weiteres PlugIn. Wer braucht noch mehr Synth-PlugIns? Ich jedenfalls habe schon viel zu viele, die ich im Unterschied zu meinen Hardware-Synths nie verwende.
 


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