sbur schrieb:
Ich möchte hier keinen Streit vom Zaun brechen, aber ich finde der Vergleich hinkt jetzt etwas. Nur weil schon einmal jemand auf die Idee gekommen ist einen Modular-Synth in ein 3HE Rack einzubauen, Dieter Doepfer abzusprechen, er hätte das, was wir heute allgemein als "Eurorack" bezeichnen, in die Wege geleiet. Möglicherweise hat er sich auch vom BME System inspirieren lassen. Aber wo wären wir heute, wenn man am Europa-Karten Format (150 x 100 mm) und 31-poligen Stiftleisten festgehalten hätte. Klar, das war damals Stand der Technik.
Ich weiß natürlich nicht, ob Du eine Kristallkugel hast, vielleicht gäbe es ja quadratische Frontplatten, was würde das ändern? Also ich bin ja nur 40 Jahre dabei aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen aus den äusseren Abmessungen eine Aussage über Qualität oder Sinnhaftigkeit zu konstruieren. Gleichwohl finde ich es bezeichnend, dass hier mit aller Gewalt versucht wird, Herrn Döpfer auf einen Sockel zu stellen während man andere diskreditiert. Das ist doch doof!
sbur schrieb:
Ich habe während meiner Ausbildung mal einen Kabelbaum für ein komplettes 19 Zoll/3HE Labornetzteil gebunden. Das ganze Netzteil wurde während der Ausbildung gefertigt, verteilt über 3 Jahre. Alles selbst gefertigt, bis zur Wicklung des Trafos. Der Kabelbaum war sicherlich komplexer als für die Versorgung des BME Systems, aber auch wenn man die Stiftleisten direkt mit Silberdraht verbindet, ist das eine Arbeit die heute keiner mehr machen möchte.
LOL, da kommst Du mir mit so einem Kleinprojekt-Kabelbaum gerade richtig: Ich kenne Kabelbäume, die aber hatten an den Hauptstämmen 200 und mehr Leitungen. Das waren Kabelbäume für die Gestellrahmen der Vermittlungstechnik (Wähler, Relais, usw- Telefonzeug eben) Aber ich verstehe eigentlich nicht, was das jetzt mit dem Thema zu tun hat, Du willst nicht behaupten, ein paar gerade Blankdrähte zwischen die Steckbuchsen eines Baugruppenträgers zu löten wäre ein großer Aufwand? Auch mit "Vorverkabelung" sind nicht mehr als 6 nötig und für Faule gibt es (oder gab es?) Fertiggehäuse die komplett mit Vielfach, Buchsen und Schienen bestückt sind im Fachhandel (nicht ganz billig allerdings)
sbur schrieb:
Zudem denke ich, dass sich der Begriff "Eurorack" mittlerweile nicht nur auf das 3HE Format bezieht, sondern auch auf den Bus. Aber das ist vielleicht nur meine eigene Wahrnehmung.
Möglich, kann ich nicht sagen. Ich denke, das Format ist vor allem deshalb so schnell verbreitet worden weil die Produkte billig (!) waren. Mir persönlich wäre von der Größe ein Zwischending lieber. Die 3HE sind mir zu fummelig und unpraktisch. Darunter leidet dann auch die Übersichtlichkeit bei größeren Systemen. Die 5U-Systeme werden hingegen schnell sehr groß, ich war jetzt z.B. an eine Grenze gestoßen bei der ich die Module im obersten Gehäuse nur noch auf Zehenspitzen erreichen konnte. (Unterbau musste tiefergelegt und die oberen Gehäuse nach vorn geneigt werden)
Was mir sonst nicht so bei den Euroracks gefällt, was aber auch eine ganz persönliche Sache ist: Die Aufteilung, also wo Regler sitzen, wo die Buchsen usw. ist recht zufällig. Von verbreiteten "Designverbrechen" will ich mal nicht reden, aber solche Systeme sehen oft unübersichtlich, unaufgeräumt aus. Schlecht wenn man während des Spiels mal umpatcht. Dann machen viele Module mit einer Überzahl von, gerne auch besonders hellen, blendenden Leuchtdioden, den Eindruck von Spielzeug. (was nicht ungewollt ist)
Fakt ist, dass sich vor allem 2 Abmessungen etabliert haben und das wird wohl auch so bleiben. Wenn dan noch die Qualität stimmt, sollte man zufrieden sein.