Meines (Halb)Wissens werden zufällige Timingschwankungen Jitter genannt und klingen alles andere als musikalisch. Falls man so einen geringen Zeitversatz von einigen Millisekunden überhaupt hört. Außerdem verstehe ich nicht, was das mit Swing oder Groove zu tun haben soll. Da geht es um „gezielte Timingschwankungen“, z.B. quantisieren.
Natürlich lasse ich mich gerne belehren.
Du hast natürlich recht und NICHTS an den ganzen Roland Kisten mit Sequencer klingt deswegen besonders weil bei Timing was magisches passiert - die Drummies sind für Analoge relativ bis sehr tight - aber natürlich Dimensionen von dem heute gewohnten "Samplegenau" entfernt.
Dass solche technisch bedingten geringen und Psychoakustisch meist deutlich unter einer Wahrnehmunsgrenze - in Bezug auf Zeitliche Auflösung - liegenden Effekte den Groove ausmachen sollen ist eine Mischung aus Esoterik und Unverständnis - denn natürlich ist "Groove" etwas das auf eine vorsätzliche, bewusste und gezielte Entscheidung zu einem musikalischen Kontext zurückzuführen ist.
Warum klingt eine 808 so lebendig ? Sicher nicht wegen einer möglichen Pi mal Daumen relativen Schwankung von 1, 2 Milliskeunden innerhalb verschiedener 4/4 Segmente bei Tenpo 120 die per se absolut unwahrnehmbar sind weil da schon von akustischer Makroskopie reden, oder wegen dem Versatzt im selben Zeitausflösungsbereich von einzelenen Klängen die auf dem gleichen Step kommen, sondern weil die analoge Kangerzeugung per se weder Phasenstarr noch pro Ton je klanglich indentisch ist. Weder die Klänge sind also je ident, noch derern Timing technisch perfekt und zusätzlich passieren auch noch leichte Kompressionseffekte im Mix Out die man mögen kann. die 1 ms Versatzt ist dabei aber das unwichtigste und wäre eher bei einem Sampler "nützlich" um nicht immer ein 100% identisches Klangbild zu liefern - aber dafür gibt es ja MIDI mit seinem "tollen" Timing
Mit Groove hat das aber nichts zu tun und bei der 303 braucht man da die zeitlichen "Schwächen" der CPU auch keinesfalls mystifizieren denn die Schwankungen sind - überdies ja Monophon - vielleicht in extremen Settings merkbar, tragen aber in aller Regel nichts zur musikalität bei sondern eher das Umgekehrte ist der Fall.
Das Thema kommt ja immer wieder mal und ich habe da auch viel selber gemessen.
Der nächste Mythos ist dann ja paradoxerwesie gleichzeitig der des tollen Timings bei analogem Getriggere - lustig nur, dass man da dann tatsächlich bei Roland - zum Beispiel - in Bereiche der Versätze kommt die auch nicht nur in als Phasenverwaschung sondern als tatsächlich rhytmisch wahrnembar sein können - da kann es nämlich bei gewissen Klassikern auch mal zu 15 ms Versatzt kommen bis der Ton zu einem Taktgeber hörbar ist.
Darum mein Rat: das Thema abhaken, denn es ist - so wie es oft dargestelt wird - eine Themenverfehlung.