Digi Schrott & Analog Hype..

kubeoner schrieb:
Das Risiko haftet aber so ziemlich allen Spekulationen an.

stimmt! im investmentbereich gilt, je höher die in aussicht gestellte rendite(versprechung) eines investments, bzw einer spekulation, umso höher ist dann auch das risiko. diese variablen korrelieren.
hohes risiko gleich event hohe rendite.
 
Man sollte musikalische Entscheidungen weder von finanziellen noch von anderen Nutzern abhängig machen, weder als Antihaltung noch als irgend eine andere, sondern unabhängig von der "Unabhängigkeit" entscheiden. Dann ist das Thema schnell erledigt und viel viel weniger schwer. Man kennt seine eigenen Vorlieben, Ziele und Vorstellungen und weiss dann auch was man will. Übrigens glaube ich schon, dass man auch zu genau weiss, was man mag. Daher würde ich hinzufügen, was man sinnvollerweise in seiner Musik benötigt oder auch gerne hätte.

Es gibt ja zzt ein ungeschriebenes Gesetz, dass viel Gear schlimm sei und minimal grade chic sei oder sowas? Vielleicht war es umgekehrt? Ich weiss es nicht mehr. Aber auch dem sollte man nicht folgen. Es stimmt meist nur für wenige, die sich das ausgedacht haben oder weil ein Bild in einer Zeitung das sehr gut vermittelt. Kollege Salz hatte mal "drüben" ein Netbook hingestellt, rechts und links Monitorboxen. Ohne Worte. Aussage ist klar und kommt cool. Geht mit einem aufgeräumten Set aber auch mit einer tollen Modularwand a la Bernies System etc. Vermutlich ist das nicht so ein Geheimwissen, was ich hier sage. Aber auch das sind nur Pixel, Vorstellungen und Erwartungshaltungen, die in der Praxis sehr viel schneller ganz anders aussehen.
 
Wieso? Es war nichts zu hören, es gibt nur das Bild. Mehr Beweise braucht man heute ja nicht. Heute würde ich ein iPhone da hin stellen, weil so ein Netbook echt prollig groß erscheinen würde. Die Boxen und ein Schreibtisch reichen, um die Message rüberzukriegen. Minimale Studios sind super, die sind immer aufgeräumt und keine Kabel liegen rum.

In den 80ern wollten alle in Beton leben, ein Futon oder eine Matratze und ein Bang & Olufsen Fernseher. Sonst nichts.
So, und als nächstes machen wir wieder Vielgearbashing, man kann alles so darstellen, dass es gut kommt.
 
Roland Quasimidi Ensoniq Novation Waldorf haben eigendlich (fast ;-) ) alle was "amtliches" Produziert.


isses aber nicht ... trotzdem... Zum Preis eines DSI Tetra

ok hin und wieder wird mal das oder jenes gehyped... Pro One? Sid? Curtis? etc...
aber imho großteils Markenfetischismus.

Ich mein wir sind schon soweit das einzelne singal ICs Kultstatus haben leute.

Was kommt als nächstes? Ein GAL22V10? :lol: ;-)
 
Na, hättest du DEN Namen Roland weggelassen und Quasimidi (wegen deiner Aussage von "amtlich"), dafür aber Anyware oder DIY hinzugefügt wäre das ggf. plausibel.

Ihr Klangamt.
Prüfstelle West.

Techno für 3 Euro.
 
nico_garcia schrieb:
kubeoner schrieb:
Das Risiko haftet aber so ziemlich allen Spekulationen an.

stimmt! im investmentbereich gilt, je höher die in aussicht gestellte rendite(versprechung) eines investments, bzw einer spekulation, umso höher ist dann auch das risiko. diese variablen korrelieren.
hohes risiko gleich event hohe rendite.

Aber nicht doch, die Bank (nicht unbedingt der einzelne Bänker) gewinnt immer. Musst einfach to big to fail sein, dann übernehmen ein paar Millionen Trottel Dein Risiko.
 
jane doe schrieb:
Moogulator schrieb:
Wieso? Es war nichts zu hören, es gibt nur das Bild.
eben. "image" ist alles. es ist die ikonographie, die den klang bildet. und das ist auch das ausschlaggebende bei der diskussion digital vs analog.

Jein. Doch wenn nur der den ersten Stein werfen soll, der ohne Sünde ist, dann lass ich es lieber sein. Da sind doch viele, wenn sie ehrlich sind nicht ganz frei von, dass sie bestimmte Instrumente "verkulten". Denn auch wenn die digitalen inzwischen sehr "analog" klingen können, und man pragmatisch gesehen auch mit Software sehr gute Ergebnisse erzielen kann, hätte ich ehrlich gesagt doch lieber nen Minimoog statt nen Minimax. Soll halt jeder nehmen, was ihm mehr Spass bringt und ihn stärker inspiriert. Ich beneide Leute, für die Software die richtige Lösung ist.
 
Ist das wirklich das Problem, wenn 2 Boxen und ein Netbook auch Kaufreize triggern oder zumindest als sehr chic gelten können? Ist auch Kult, nur anders. Was ist so schlimm an Kult? Weshalb wird das noch mal genau verurteilt?
 
Moogulator schrieb:
Ist das wirklich das Problem, wenn 2 Boxen und ein Netbook auch Kaufreize triggern oder zumindest als sehr chic gelten können? Ist auch Kult, nur anders. Was ist so schlimm an Kult? Weshalb wird das noch mal genau verurteilt?

Zu verurteilen ist da gar nix. Ist halt je nach Szene auch unterschiedlich, was als "chic" gilt (Raster Noton vs. Berliner Schule z.B., und die Moog-Gitarre wird wohl auch eher selten von Rockabilly-Bands verwendet, obwohl das ja u.U. ganz interessant sein könnte ;-)).
Statusdenken und Gruppenzwang mögen zwar dämlich sein sind aber halt auch allzumenschlich. Problematisch wird es aber m.E., wenn sich jemand von medial vermittelten Hypes und (u.U. nur eingebildetem) Gruppenzwang beherrschen lässt, statt rauszufinden welche Mittel für ihn am besten geeignet sind, seine Musik zu schaffen.
Finde es jedenfalls nicht schlecht, wenn Jordan Ruddess die B3 im Schrank lässt und statt dessen Prog-Rock mit nem Haken Continuum macht (auch wenn das nicht meine Art von Musik ist).


Ich wäre halt alleine aufgrund der Kosten- und Platzersparnis froh, wenn ich mich mit Software anfreunden könnte, aber das hab ich lange genug versucht, wird nix. Absynth mag noch so weitreichende Möglichkeiten bieten, wenn ich sie nicht nutze, weil mich das Interface verrückt macht und mich das Mausgeklicke nervt, liegen sie brach.
Darum bin ich jetzt dazu übergegangen mir in den nächsten Jahren zusätzlich zu meinem armen alten Prodigy noch einige wenige Hardware-Synths zuzulegen, die mir das Musikmachen erleichtern, statt mich zu nerven.

Manch Anderer wäre halt von Hardware genervt und nutzt die Vorzüge, die Software bietet.
 
Nochmal zu Michael Leicher:
Soweit ich weiß, hat er seine Sammlung schon vor Jahren (muss etwa 2004 gewesen sein) aufgelöst. Ich selbst habe damals ein paar seiner Sachen gekauft. Die meisten seiner Synthies waren defekt - hatte das Glück, viele der Sachen ausprobieren zu können. Vermutlich hat er trotzdem in der Summe viel Geld daran verdient, weil er die Sammlung zum "richtigen" Zeitpunkt verkauft hat. Ist halt wie bei Aktien... :lol:
 
Der Operator schrieb:
Vermutlich hat er trotzdem in der Summe viel Geld daran verdient, weil er die Sammlung zum "richtigen" Zeitpunkt verkauft hat. Ist halt wie bei Aktien...

Ein "richtiger" Sammler verkauft doch nix, der behält das ganze Gedöhns, damit die Nachwelt (oder zumindest die Erben) sich daran erfreuen können.
 
8Bit-Mellotron schrieb:
Statusdenken und Gruppenzwang mögen zwar dämlich sein sind aber halt auch allzumenschlich. Problematisch wird es aber m.E., wenn sich jemand von medial vermittelten Hypes und (u.U. nur eingebildetem) Gruppenzwang beherrschen lässt, statt rauszufinden welche Mittel für ihn am besten geeignet sind, seine Musik zu schaffen.
Sind das nicht eher Stielmittel? Ich sehs irgendwie so das gewisse Geräte einfach auch irgendwie die Arbeitsweise festlegen. Mit Octupus, Semtex, DRM1 und T-Resonator krig ich was hin das ähnlich klingen kann wie 808, 909, Electribe und Kaosspad. Nur damit würde ich mich nie in der Öffentlichkeit sehen lassen, es sieht einfach nicht so hoat aus außerdem isses sogar teurer :cry:
:gay:
 
Computerliebe schrieb:
Sind das nicht eher Stielmittel? Ich sehs irgendwie so das gewisse Geräte einfach auch irgendwie die Arbeitsweise festlegen.

Klar hat das verwendete Equipment nen Einfluss auf das Ergebnis, auch wenn die Dinger zum Glück i.d.R. noch jemanden brauchen, der sie in seinem Sinne bedient. Daher sollte man sich ja bei den Überlegungen was man verwendet eben soweit möglich vom angestrebten Resultat leiten lassen, auch wenn es den Kollegen vielleicht "uncool" erscheint.
Übrigens macht ein Octopus doch wesentlich mehr (auch visuell) her als ne Electribe, oder?
 
Und der semtex blinkt ja auch :fawk:

Hast recht, ist halt eine gewisse erwartungshaltung und so, aufn octupus wirkt man warscheinlich eher wie ein seiltänzer mit grooveboxen wie ein jongleur... oder wie kirk versus picard, stilsache die leute sind gewöhnt das der dj wie wild am mischpult fummelt und live das der hin und her hüpft zwischen seinen kisten.

Dieser Logik nach bräuchte ich zum richtig Posen halt dann ein Haken Fingerboard :oops:
 
Phil999 schrieb:
also der FM7 war für mich eine Offenbarung. Mit einem MIDI-Keyboard, einer Doepfer Drehbank, und dieser genialen Software an einem "DX7" rumschrauben, das war für mich der Hammer. Heute noch, ich möchte eigentlich gar keinen echten DX7. Mittlerweile steuere ich den FM8 mit Total Recall (bidirektional, die Drehbank hat ausgedient) und habe bei einem Programmwechsel die Parameter sogar dargestellt. Oder anders gesagt: für mich ist der FM7/8 der bessere DX7.

Ich finde die FM-Sounds dieses 6-Operatoren-Konzepts nach wie vor aktuell und überzeugend. Digital at it's best.

Ist zwar ein paar Seiten her, trotzdem mein Senf:

FM7 & FM8 sind schöne Tools, jedoch nervt mich der blasse "Bandpass/Highpass"-ähnliche Frequenzgang, ein DX7/TX802 oder FS1R bläst die Soft im Bassbereich an die Wand!
 
micromoog schrieb:
FM7 & FM8 sind schöne Tools, jedoch nervt mich der blasse "Bandpass/Highpass"-ähnliche Frequenzgang, ein DX7/TX802 oder FS1R bläst die Soft im Bassbereich an die Wand!

Ich hab keinen Hardware FM-Synth zum Vergleich, fand aber immer, dass der FM8 auch anständige Bässe hinbekommt. Zumindest so ein TX802 kostet ja nicht die Welt und Rackspace hätte ich auch frei, nur keinen Bock auf die Fummelei am kleinen Display bzw. evtl. vorhandene Editoren, die ja auch nicht immer das Gelbe vom Ei sind.
Meinst Du ein TX802 (oder evtl. TX7) lohnt sich noch trotz FM8?
 
Der FM8 bekommt sehr ordentliche Baesse hin, wenn man ihn nicht wie 'nen DX7 programmiert oder DX Sounds importiert, sondern ausgiebig Gebrauch von den zusaetzlichen Moeglichkeiten macht. Der Effekt ist aehnlich wie bei den alten Analogen, deren Sounds sich mit etwas Geschick auch mit 'nem guten VA nachbauen lassen, die alten Digital-Synths klingen halt sofort metallisch, hart und digital und muessen nicht erst noch dazu ueberredet werden.
 
micromoog schrieb:
FM7 & FM8 sind schöne Tools, jedoch nervt mich der blasse "Bandpass/Highpass"-ähnliche Frequenzgang, ein DX7/TX802 oder FS1R bläst die Soft im Bassbereich an die Wand!

das kann schon sein. Ich habe da auch keinen Vergleich mit der Hardware. Es ist ja oft so, dass Hardware druckvoller klingt. In diesem Falle auch bei einem digitalen Synthesizer.

Was mich so faszinierte war der Zugriff auf die Parameter, die man ja bei der Hardware nicht hat. In Echtzeit Operatorenwerte verändern und von einem Flötensound in einen metallischen Sound wechseln. Ich finde allgemein der Gedanke gut, Algorithmen als Software laufen zu lassen. Bei einem Hallplugin spart man sich das Gehäuse, die Anschlüsse, die analogen Teile, und kann die Kosten für diesen Hallalgorithmus drastisch senken mit einer Softwarelösung. So eben auch mit dem FM7/8. Ich komme mit wenig Geld und Aufwand an die FM-Synthese ran, ohne mir einen DX7 kaufen zu müssen. Na gut, die MIDI-Controller braucht's noch, aber die hatte ich schon zuvor.
 
Die Easy Edit Page im FM7/8 ist schon toll, um recht schnell und einfach die Sounds anzupassen oder verbiegen zu können.
Ich überlege ja auch schon seit Jahren, mir mal wieder einen TG77 ins Rack zu schrauben. Aber ich bezweifel, dass
es sich aus klanglicher Sicht lohnen würde.
 


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