Digi Schrott & Analog Hype..

Oxygène schrieb:
Wie die Sammelleidenschaft letztlich auf den Bereich der Synthesizer übergegriffen hat, ist mir allerdings nicht klar.

Menschen sammeln doch ALLES, Bierdeckel, Eierbecher, Briefmarken (ziemlich freaky he..)...
Da ist es in meinen Augen nicht sonderlich seltsam, das auch Synthesizer zum Objekt der Sammelbegierde werden..(sehen in meinen Augen auch
wesentlich stylischer aus als Briefmarken..aber das ist auch wieder Geschmacksache)
Viel interessanter finde ich die Frage: "Warum sammeln Menschen überhaupt?"..
Ist das bestreben "alles klomplett zu haben" der Grund für die manischen Auswüchse, die so eine Leidenschaft annehmen kann?
Was hat man beispielweise davon, ein und dasselbe Produkt in zehn verschiedenen Farben zu haben?
Rational ist das jedenfalls nicht zu erklären (ausser als Wertanlage vielleicht..)..
Es ist doch nun aber wiederum so, das die wenigsten Sammler nicht im Traum daran denken, die geliebten Objekte für so etwas schnödes
wiel Geld wieder her zu geben...Wertanlage??
Ist das verzweifelte Streben nach "Vollkommenheit" die Antriebsfeder für diesen "Wahnsinn"..
Vielleicht wird da einem Ziel hinterher gerannt, was auf diese Weise gar nicht zu erreichen ist... I don´t know ... :|
Meinungen..?
 
intercorni schrieb:
Dann müsste das ganz Große Ding kommen, was FM wieder in die Begierde der Musiker steigen lässt.
Das kann ein neuer Act sein der Digitalkisten verwendet, eine Stilrichtung bei der Britzeln authentisch aus einem 7-Bit Wandler5 kommt etc.
Sowas ist nicht rational, das war das revival der Analogen auch nicht. Die Leute die damit was gemacht haben haben sich einen Dreck um die Technik geschert. Die nahmen das was damals billig war. Nur die Plagiatoren denken daß man einen bestimmten Synth braucht um Musik machen zu können.
 
Bluescreen schrieb:
Moogulator schrieb:
Und der Rest könnte heute sehr berühmt sein, wenn Knöpfe dran wären.

Ich glaube, Du überschätzt das. Synthesizer mit Knöpfen sind beliebter weil sie besser aussehen. Die meisten Knöpfe außer Cutoff und Resonance rosten aber mit der Zeit ein.
Während viele aus der Rocker, Prog-Rocker-, Elektroniker-, Hippie-Generation der 70er es geschafft haben, mit komplettem Outfit, Philosophie und entsprechenden Kultgegenständen bis in die Gegenwart zu überleben, sind die androgynen Figuren der digitalen 80er komplett ausgestorben. Irgendwie scheint diese ganze Zeit nicht so prägend gewesen zu sein.

Also ich sehe ne Menge 80erismen. Und da werden entsprechende Helden auch ziemlich hoch gehalten. Vermutlich bist DU in der ProgRockzeit aufgewachsen und bemerkst die anderen nur nicht' so? ;-)
Der Zugang ist nur ein Teil, das stimmt. Ich habe es etwas zu sehr abgekürzt. Aber dezimiert ist es insgsamt ziemlich und einen DX7 kann man per Software "scheinbar" eher emulieren (ja, irgendwie..) und die meisten wollen oder brauchen keine 100%-identische Version, sondern nur was, wo sie das auch machen können. Das klappt halt bei digitalen leichter - so scheint es. Die Workstations von heute sind auch alle Software. Deshalb ist der Hauptabsatzmarkt für Hardware weg. DAS ist das eigentliche Problem. die Analogen sind immer noch nur halb gut in Software, aber besser teilweise als ihr Ruf. Denke, da sind ganz praktische und finanzielle Interessen drin. Heute denkt man da natürlich so, denn man muss sich die Burg nicht mehr hinstellen. Ob der X den Y Sound "hat" ist dann noch der Faktor, der auch mit ein paar guten Presets oder Kaufpaketen auskommt - Da gibt es halt schon sehr viele Samplepacks, die das auch erledigen. Auch die Liquid Dinger erscheinen effektiver als zB PM Synths. Dabei zählt eher der erste Eindruck, nicht die sehr genaue objektive Sicht. Das halte ich für den eigentlichen Grund, und mehr zu tun wäre bei eingen Digitalen auch. Ich denke mal, dass weniger Leute wirklich alles verstanden haben und eines nicht vergessen: Bis in die späten 90er hinen galt das Motto: Zur Inspiriation oder für XY kauf ich mir was? ...
Heute schauen die Leute viel mehr hin, ob sie es mit vorhandenem Zeug machen können oder wenn sie was brauchen, .. prüft man es halt genauer.
Und heutige Teile können teilweise manches noch nebenbei mit. Andere können sogar weniger als Software. Die Welt schaut dann also nach Kategorien wie "brauche ich so einen Spacesound" oder "Naturinstrumente" oder wirklich Elektronikbastelabteilung etc..
Weil es gibt so viel, da kann man das auch. Heute stellt man sich daher auf den Clavia noch einen Synth für "Funky Synth Dingens" oder so. Das ist ja nicht mehr der Alleskönner mit Euphoriezusatz. Das ist auch zeitgeistmäßig in den 70/80 und bis in den 90er noch gewesen. Umgeknickt ist das meiner Ansicht in der Jahrtausendwende so etwa.

Will sagen: Vielfältig ist das und einige Freaks hier haben natürlich auch ihre Digitalen. Aber die paar Sammler und Althasen, die vielleicht auch aus "funktioniert noch" oder "ich arbeite so" den Kram noch haben, nutzen es halt weil es geht. Wer heute sonst anfängt achtet halt mehr drauf und stellt sich nur dazu, was wirklich viel mehr bringt. Da stehen Analoge auch eher im Kurs, auch wegen der klanglichen Unterschiede. Der Rest kann ja auch Software…

Ob das SO genau auch stimmt ist ein anderes Kapitel, aber viele dieser Sachen sind es wohl..
 
also der FM7 war für mich eine Offenbarung. Mit einem MIDI-Keyboard, einer Doepfer Drehbank, und dieser genialen Software an einem "DX7" rumschrauben, das war für mich der Hammer. Heute noch, ich möchte eigentlich gar keinen echten DX7. Mittlerweile steuere ich den FM8 mit Total Recall (bidirektional, die Drehbank hat ausgedient) und habe bei einem Programmwechsel die Parameter sogar dargestellt. Oder anders gesagt: für mich ist der FM7/8 der bessere DX7.

Ich finde die FM-Sounds dieses 6-Operatoren-Konzepts nach wie vor aktuell und überzeugend. Digital at it's best.
 
Ganz ehrlich brauch man heutzutage nichts weiter als einen ordentlichen Computer mit etwas Software. Damit lassen sich auch prima
analoge Sounds auf virtueller Basis erzeugen. Wenn man eine kommerzielle Veranlagung hat, dann kommt es doch eher auf
die Komposition als auf einen puristischen und echten Analogsound an.
 
intercorni schrieb:
Wenn man eine kommerzielle Veranlagung hat, dann kommt es doch eher auf
die Komposition als auf einen puristischen und echten Analogsound an.

das verstehe ich nicht - ein schlechter song wird doch auch nicht mehr besser, wenn er mit analogen geräten aufgenommen wird. umgekehrt habe ich schon oft gedacht, tolle tune, mieser sound (fusion!) aber noch nie: mit "puristischen analogsounds" wäre es besser geworden. höchstens: "hätte herr corea doch so viel geschmack als synth-spieler wie als pianist und komponist!"

und was hat gute komposition mit kommerzieller ausrichtung zu tun?

zurück zum thema: der punkt ist doch eher, dass leute modebedingt hoffen, sich mit "analog sound" das einzukaufen, was musikalisch fehlt.
 
intercorni schrieb:
Ganz ehrlich brauch man heutzutage nichts weiter als einen ordentlichen Computer mit etwas Software. Damit lassen sich auch prima analoge Sounds auf virtueller Basis erzeugen. Wenn man eine kommerzielle Veranlagung hat, dann kommt es doch eher auf
die Komposition als auf einen puristischen und echten Analogsound an.
Jein ;-) ... Objektiv stimmt es sicherlich, dass man mit guter Software und/oder Hardware-VAs wie dem NM G2 oder dem Nord Lead zu 95% an den Klang von analogen Synthesizern herankommt. Es stimmt sicherlich auch, dass die Komposition wichtiger ist als ein puristischer Sound. Bleibt aber immer die Frage, was mehr inspiriert. Mir persönlich geht das Musikmachen vor einem Computerbildschirm zunehmend auf die Nerven.

Ich würde immer noch sagen, dass mit meinem NM G2 eigentlich alles geht und er im Grunde jeden Analogsynthesizer überflüssig macht. Und doch: wenn ich alte Aufnahmen höre, bei denen ich den Korg Poly 61, den Roland Juno oder den Waldorf Pulse benutzt habe, bin ich oft überrascht, wie das damals geklungen hat und auch, was mir damals eingefallen ist.

Ich denke insbesondere im Kontext mit akustischen und elektro-akustischen Instrumenten (z.B. einer Rockband) fügen sich echt analoge Synthesizer oft organischer ein.
 
Zum Kultstatus fehlt der FM die deutlich erkennbare Signatur, wenn ich meinen Ohren trauen kann werden aber immer noch recht viele FM Sounds fuer Baesse, Stabs, Percussions etc. eingesetzt. Wie bei den Analogen auch, muss man bei Software sich immer ein klein wenig mehr Muehe geben bis es wie das Original klingt, die digitalen Ecken und Kanten muss man FM7/8 immer erst antrainieren. Der Klang ist, anders als in div. Berichten/Artikeln etc. behauptet, keine Frage der Wandler, sondern eher eine Frage der verwendeten Algorithmen und deren Aufloesung. Wer sich z.B. die Service Manuals der alten FM-Synths anschaut wird sehen, dass selbst der fuer seinen "LOFI" Sound bekannten FB01 ein "floating D/A Converter" mit 10 Bit Mantisse + 3 Bit Exponent (laut Data Sheet besitzt der YM3012 damit eine 16 Bit Dynamik) besitzt, wobei im FB01 das LSB (least significant bit) der Mantisse nicht genutzt wird.

Was den Klang betrifft, ist der mindestens so wichtig wie die Auswahl und Art der Farben bei einem Bild, es macht einen Unterschied ob man mit Oel, Kohle oder Wasserfarben malt, selbst wenn der Inhalt der Gleiche ist. Jetzt kommt mir bitte nicht mit aehnlichen Klaengen, denn die Textur und Veraenderung eines Klangs ist ebenso wichtig wie die reine Klangfarbe...
 
doctorno schrieb:
Ich denke insbesondere im Kontext mit akustischen und elektro-akustischen Instrumenten (z.B. einer Rockband) fügen sich echt analoge Synthesizer oft organischer ein.
Aber das ist doch eher eine Frage des Mixings. Ich bin ein Freund es echten Analog-Sounds bin aber dennoch überzeugt, dass man eine gute Produktion ausschließlich Digital fahren kann.
 
intercorni schrieb:
Aber das ist doch eher eine Frage des Mixings. Ich bin ein Freund es echten Analog-Sounds bin aber dennoch überzeugt, dass man eine gute Produktion ausschließlich Digital fahren kann.
Ja, sicher, z.B. mein Lieblings-Keyboarder Robert Jan Stips von The Nits arbeitet seit 20 Jahren nur mit Digitalsynthesizern und der Sound der Nits ist immer vom Allerfeinsten, aber es kommt halt darauf an, womit man sich selbst am wohlsten fühlt.
 
Keine Frage, wohl sollte man sich schon dabei fühlen. Ich halte es aus eher praktischen Gründen so,
dass der erste kompositorische Teil komplett in der DAW mit Software erfolgt.
Danach wird der Gesang aufgenommen und dabei muss ich meistens bestimmte
Instrumentalspuren noch verändern. Das würde nicht gehen, wenn ich gleich
den Analogsound als Audio aufnehmen würde.
Erst nachdem die Vocals im Kasten sind, ersetze ich die Sounds und schmeiße
die analogen Kisten an.
 
intercorni schrieb:
Danach wird der Gesang aufgenommen und dabei muss ich meistens bestimmte
Instrumentalspuren noch verändern. Das würde nicht gehen, wenn ich gleich den Analogsound als Audio aufnehmen würde.
Doch, Du müsstest den Kram halt neu spielen ;-) ... Das wäre dann meine Arbeitsweise, da ich inzwischen meistens wieder mit der analogen Bandmaschine arbeite.
 
doctorno schrieb:
Ich denke insbesondere im Kontext mit akustischen und elektro-akustischen Instrumenten (z.B. einer Rockband) fügen sich echt analoge Synthesizer oft organischer ein.
Das ist auch meine Erfahrung. Die Synth-Parts der Prepro-Demos meines neuen Albums waren alle mit NI Massive gemacht. Erst bei der richtigen Produktion wurden A6 und DotCom ins eingesetzt. Und da ich in Sachen Klangfarbe etc. dieselben Sounds mit den Analogen haben wollte, führte das dazu dass ich mit den Analogen die digitalen Vorgaben zu approximieren versuchte. Also mal umgekehrt. :lol:
Am Ende waren die Sounds also 95% identisch, da ich Massive auch hauptsächlich VA-mässig benutzt habe (also klassische Analog-Wellenformen etc.). Nur klang es einfach besser, bettete sich besser in den Band-Kontext ein und war für den Studio Producer einfacher zum mischen.
Live ist was anderes, weil da noch soviele andere Faktoren mitspielen (Amps).

Bezgl. Threadtitel: Ich traue stets nur meinen Ohren und nicht irgendeinem Hype. Digital, Analog -who cares what's in the box? :dunno:

"If it sounds good, it is good."
(-Duke Ellington)
 
fab schrieb:
Oxygène schrieb:
Wie die Sammelleidenschaft letztlich auf den Bereich der
Synthesizer übergegriffen hat, ist mir allerdings nicht klar.

ganz einfach: die sammler bezeichnen sich als musiker. ihnen geht es selbstverständlich nur
um den klang, nichts anderes. wie den hi-end-hifi-käufern auch, oder den radfahrern, die 7
verschiedene räder nur zum radeln brauchen oder auch den besitzern großer automobile, die
nur schnell und komfortabel fahren wollen. es geht natürlich nicht um puren besitz und
status, das wäre ja primitiv.

Ja, diese - bewußt oder unbewußt - als Musiker "getarnten" Sammler gibt es definitiv. Ich
glaube aber, es gibt seit den 90ern zusätzlich dazu auch solche Sammler, die sich
tatsächlich "nur" als Sammler bezeichnen. Vielleicht liegt das daran, daß einige technische
Museen damals damit anfingen, elektronische Musikinstrumente für die Nachwelt zu erhalten.
Und wenn sowas ein Museum macht, dann werden private Sammler natürlich hellhörig.


tulle schrieb:
intercorni schrieb:
Dann müsste das ganz Große Ding kommen, was FM wieder in die Begierde der Musiker steigen lässt.
Das kann ein neuer Act sein der Digitalkisten verwendet, eine Stilrichtung bei der Britzeln
authentisch aus einem 7-Bit Wandler5 kommt etc.
Sowas ist nicht rational, das war das revival der Analogen auch nicht. Die Leute die damit
was gemacht haben haben sich einen Dreck um die Technik geschert. Die nahmen das was damals billig war. Nur die Plagiatoren denken daß man einen bestimmten Synth braucht um Musik machen zu können.

Ich denke auch, daß Vieles passieren kann, was wir uns heute nur schwer vorstellen können.
Und um den DX7 gibt es ja auch durchaus eine historisch nicht unwesentlich bedeutsame Aura,
war er doch DER Synthi, der die Synthis revolutionierte, wie auch immer diese Revolution
aussah.
Und ich bin auch der Meinung, daß Hypes in der Synthesizer-Szene nichts mit der Technik des
Gerätes zu tun haben. Seien wir doch mal ehrlich: Wir, die wir hier in diesem Forum sind,
schätzen doch im Grunde den Synthesizer mit ALL seinen technologischen Stilblüten. Wir mögen es, mit diesen Maschinen Klänge herzustellen, die in unsere Kompositionen einfließen. Wir sehen also daß wir uns mit dem Synthesizer in der wunderbaren Position befinden, nicht nur die Melodie sondern auch die Klangfarbe eines unserer Musik selbst entwerfen zu können. Das ist es, was ein Synthetisist schätzt. Wie GENAU man nun die Klangfarbe entwickeln kann, ist dabei eher zweitrangig.
Davon völlig unabhängig ist der Hype um eine ganz bestimmte Kategorie von Insrumenten, ob
das nun vielseitige oder einfältige Geräte sind. (Daß ein Modularsystem mit seinen
Möglichkeiten einen Hype erzeugt, leuchtet ja eher ein als der Hype, den einen TB-303
verursacht hat.) Konkret sieht man das an Rolands TR-909 und TB-303: Fast zehn Jahre lang
gab es sie, und kaum jemand empfand sie als Besonderheiten; dann - od du großes Wunder -
wurden sie zu DEN Kultgegenständen einer ganzen Szene. Dabei hattan sich ihre
Soundmöglichkeiten nicht verändert. Was sich verändert hatte, war die Einstellung der
Menschen zu diesen Geräten.
Und ebenso war es bei den meisten Analogen, und so wird es irgendwann mal bei anderen
Instrumenten sein, vielleicht beim DX7, vielleicht auch nicht.


kubeoner schrieb:
Rational ist das jedenfalls nicht zu erklären (ausser als Wertanlage vielleicht..)..
Es ist doch nun aber wiederum so, das die wenigsten Sammler nicht im Traum daran denken, die geliebten Objekte für so etwas schnödes
wiel Geld wieder her zu geben...Wertanlage??
Ist das verzweifelte Streben nach "Vollkommenheit" die Antriebsfeder für diesen
"Wahnsinn"..
Vielleicht wird da einem Ziel hinterher gerannt, was auf diese Weise gar nicht zu erreichen
ist... I don´t know ... :|
Meinungen..?

Vielleicht hat der Sammeltrieb irgendeine genetische Grundlage aus ferner Zeit, als die
natürliche Auslese bei der Gattung Homo dadurch funktionierte, daß diejenigen, die sich gut
auf verschiedene Gegebenheiten einstellen konnten, überlebten, und die anderen nicht. Hatte
man unterschiedliche Steinwerkzeuge in der Höhe rumliegen, konnte man vielleicht schneller
an irgendwelche eßbaren Teile von Beutetieren und Pflanzen rankommen.
Und diese Art der Bevorratung für den Fall des Falles ist im Gencode verblieben. Da sie
heutzutage aber nicht mehr fürs Überleben relevant ist, nimmt sie scheinbar nutzlose Formen
an und verleitet Menschen zum Horten von Briefmarken usw.
 
Bluescreen schrieb:
Die meisten Knöpfe außer Cutoff und Resonance rosten aber mit der Zeit ein.

Dank modularer Zuweisung kann man dem im G2 prima entgegenwirken. Den Nachteil der dann flächendeckenden Abnutzung sollte man aber auch erwähnen. ;-)
 
Ich war gestern abend bei einer Pink Floyd Cover-Band. Alle paar Jahre kann ich mir das nochmal ganz gut anhören.

Die Jungs hatten einen Mini auf der Bühne. Aber nicht etwa der Keyboarder, der hatte dieses Roland(?) VK Hammond-Imitat, einen Triton und ein Digitalpiano. Den Mini-Moog hat der Bassist bei 2 Liedern statt Bassgitarre gespielt.

Frevel? Verschwendung? Nimmt der Kerl doch glatt einen Mini vom Markt, der damit einem ambitionierten Synthesisten zur Verwirklichung überirdischer Klanggebilde nicht mehr zur Verfügung steht ;-) Oder einfach lapidare Marktrealität?
 
Möchte nicht wissen, wieviel "Retro" bzw. Sammlerteile irgendwo vor sich hinrotten...
 
intercorni schrieb:
Ganz ehrlich brauch man heutzutage nichts weiter als einen ordentlichen Computer mit etwas Software. Damit lassen sich auch prima
analoge Sounds auf virtueller Basis erzeugen. Wenn man eine kommerzielle Veranlagung hat, dann kommt es doch eher auf
die Komposition als auf einen puristischen und echten Analogsound an.

Brauchen tut man nicht mehr. Meine Aussage vor einigen Jahren war die gleiche. Allerdings machts Spass an den Knöpfen zu drehen und die grossteil schrottigen GUIs (analoge Geräte nachbilden am Bildschirm) der Plugins sind meines Erachtens noch immer der grösste Fehler der SW Industrie. Wenn die und die User endlich mal einsehen würden das an die modernen Verhältnisse (Bildschirm) angepasste GUIs besser zu bedienen wären als irgendwelche abgebildete Retro Knöpfchen dann würde sich vielleicht mal etwas ändern. Gibt ja ein paar löbliche Beispiele.
Aber wie gesagt, die Haptik ist mit anfassbaren Geräten schon eine andere und wie gesagt ... wenns Spass macht ;-)
 
RetroSound schrieb:
dotterl schrieb:
Möchte nicht wissen, wieviel "Retro" bzw. Sammlerteile irgendwo vor sich hinrotten...

Was ist überhaupt aus der Wahnsinns-Sammlung von Michael Leicher geworden?


Der Mann ist ein rotes Tuch für mich und treibt meinen Blutdruck schon mit Namensnennung in die Höhe. Was für ein unglaubliches A... . Ich hatte ja schon vor jahren geschrieben das der die Synths wie Holzscheite im keller stapelt. Der Typ ist imho als Musiker, als Sammler und als Mensch eine katastrophe. Würde mich nicht wundern wenn der hier auch unterwegs ist. :mad:
 
das musste ich auch feststellen, dass es solche Sammler gibt, die Musikinstrumente als Handelsware, aber nicht als Instrumente betrachten. Früher war ein Musikinstrument ja etwas Heiliges. Die Zeiten haben sich geändert, Musikinstrumente werden heute nicht mehr vom Musiker selbst gefertigt, aber für mich haben diese Sachen immer noch etwas Heiliges an sich.

Andererseits haben diese Sammler auch eine nützliche Funktion. Sie erhalten und pflegen altes Gerät und verkaufen es in einem funktionsfähigen Zustand. Das kommt dann den Musikern wieder zugute.
 
Die Preisentwicklung einiger Geräte bringt natürlich auch Spekulanten auf den Trichter.

Wer vor ein paar Jahren einen JP-8 , ARP-2600 etc. gekauft hat, kann sich jetzt über den 2-3 fachen Wert freuen. Die Rendite bekommst du bei keiner Bank, vorausgesetzt die Kiste reißt in der Zeit nicht die Hufe hoch. Also ein Rest-Risiko bleibt.
 
RetroSound schrieb:
Also ein Rest-Risiko bleibt.

Das Risiko haftet aber so ziemlich allen Spekulationen an. Synthesizer als blose Wertanlage....irgendwie doof :|
Die Spekulanten fegen den Markt leer und machen das Rare noch Rrrrarerr.. shit!!!!
 
dann ist dieser Herr ein Trottel.

Als ich mal zu einem Sammler ging, konnte ich meinen VC330 sogar auswählen, mit Kippschalter, oder mit Drucktaster. Dazu noch ein Case, das möglicherweise gar nicht original ist, und die ganze Sache in bestem Zustand zu einem vernünftigen Preis. Ich war zwar ziemlich geschockt, dass es Leute gibt, die solche Kostbarkeiten im Keller stapeln und gar nicht spielen damit, aber vom Service her fand ich das eigentlich ganz toll. Aber eben, das war vor 15 Jahren. Heute ist solcher Service bei günstigem Preis wohl nicht mehr der Fall.
 


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