Hier ein kurzer Zeitraffer:
Ich lebte damals in OWL (o Graus).
Aber manches hatte auch seine Vorzüge. Auch die Heimsuchung von Clubs und Discothekene, die noch staatlicherseits meinerseits unerwünscht war, stand mir seltsamer Weise immer offen.
Musikalisch:
EBM, Indie, Chicago House, Italo Discokrempel, Acid, Deep House, Rock&Roll, Rockabillly, Psychobilly, Ska, Punk, Soul, Hip Hop (wir nannten es zunächst noch Rap), Breakdance, Electro, Funk, Reggae und Reggae muffin house bzw. Hiphop.
Kulinarische Ausfälle: Mars, Raider, Snickers, Döner im Fladenbrot, Kafeee Jägermeister, Gyros in Lahmacun, Tequila Plopp, Patthorster Waldgeist und alles mit Blue curacao.
Dissen & Clubs: Go Parc (HF), Mikado (BI), Phoenix (HF), Cafe Europa (BI), Far Out (BI - Baghwahnalarm), PC 69, BI-Movie, Mad House (BI), Forum Enger (dieses eher Pinkrock und Indie ausgerichtete Kulturzentrum hat so manchen illustren Bands in die Schuhe geholfen - der Ableger grassiert heute noch in BI), Index Schüttdorf, Cincinatti (OS), Rodeo (Bad Oeynhausen), Wilhelmshöhe (Bünde - Deutschlands älteste Disse, hat jemand CC-Catch geschrien?
), Charlottenburg Spenge (Jugendclub), ToT Enger (Jugendclub) u. v. m.
Leute: Sehr illustre Gestalten, zwischen denen auch mal ne ordentliche Klopperei vonstatten ging (noch zu der Zeit, als die Meisten das überleben konnten)
Neonmönche (Nein, nicht die mit den Tragflügelfrisuren), Sharpskins, Redskins, Rockabillies, Psychobillies, Teds, Punks, Popper und wie auf dem Dorf üblich
hängengebliebene Altrocker (Schwermetaller mit Kutte, Shopper ((Nein, kein Einkaufswagen, wenn auch ähnlich)) und Co.), Fußballhools von der Blue Army (BI) und viele weitere.
Reisen: Unfreiwillig Frankreich - mutwillig Spanien und UK
Daraus resultierend Plattenkäufe,
was selbst aus OWL heraus in einigen Hits mündete, siehe Voyage, voyage, S-Express, C'est comme ca (Rita Mitsouko) u. a.
Computer: AMIGA 500 was sonst? Aber nen Atari hätte meinem musikalischen Fortschritt auch nicht geschadet.
Synth: Keinen (Welche Bank hätte ich auch überfallen sollen?).
Stars & Sternchen? Waren mir schon damals egal, hatte kein MTV.
Musikshows: Vielleicht noch Formel Eins, aber nur am Rande, wegen der Titelmelodei (yello).
Abhöre: Schneider sponsored bei Vaddern (wenn Du lachst, grabe ich mal meinen Universum Mono aus, den schenke ich Dir, denn was darauf klingt, klingt überall.)
Kneipen: Jugendkneipe Bügeleisen und da durfte sogar geraucht werden!
Kino: Oh man war da was los von div. Bonds (007) bis schlagmichtot - selbst in unserem Dorfkino vom Nachbardorf, was top war, denn auch während der Vorstellung, konnte man nicht nur rauchen, sondern auch per Knopfdruck Getränke & Leckereien zum Discounterpreis bestellen und sich fühlen, wie ein Pascha, wobei man noch in bequemen Sofas lümmelte.
Erfahrungen: Schwule gibt es tatsächlich, Kotzen ist ein guter Kumpel von Saufen, morgens sollteste noch Zigis einstecken haben, manchmal wäre es gut, ein Kondom in der Tasche zu haben, manchmal aber auch nicht, Punks sind keine Djs, sprich keinen Sharpskin auf seine Schnürsenkel an, erzähle keinem Blue Army Man was von München, mit Turnschuhen kommt man mitunter doch in den Laden, die süße Maus will leider nur Einen, der den Abend bezahlt (und auch nur dafür), Tommies sind nicht nur besoffene Schläger, Franzosen sind leider eher konservativ, Inländer mit Migrationshintergrund können richtig toll sein, nur leider gibt`s da auch ein Maximum an Arschgeigen, das Frühstyxradio kann dir den Sonntag retten, Pauker können richtig scheisse sein, elektonische Musik mag der Ostwestfale nur dann, wenn er es von seinem auserwählten Medium als Trend offeriert bekommt, mit acht Leuten im Mini fahren ist möglich, man sollte vielleicht doch nicht die Fraum vom Kumpel anbumsen, viele Probleme erledigen sich nach kurzer Zeit von selbts, auch der Freitod will geübt sein, platten kaufen ist geiler, als Platten stehlen (auch wenn der laden Promos vertikkert), begebe dich nie zum Walkmanklau in den örtlichen Supermarkt und lasse Dir von denSchulkumpels dazu tipps geben, Uromas Röhrenradios können deinen Cassettenrecoreder im Kinderzimmer in eine unerwünschte Beschallungsanlage der ganzen Straße verwandeln, DJ Freshmelk läuft am Plattenteller nich aus, eine Produktpräsentation von Low Spirit in Berlin kann auch glücken,viele Menschen, die sterben, verdienen das Leben, glotze immer auf das Verpackungsfinlay (unabhängig vom Produkt).
Was gab's sont? 3 Jahre ältere deutsche Programmierer, die dank Electronic Arts nen Programmiererkultstatus genossen, in Deutschland daher mit 17 Jahren offiziell nen 7er BMW mit allem schnickschnack fuhren und trotzdem Keine mehr abgeschleppt haben.
Ups, da ist doch schon eine Menge zusammen gekommen...wer weiß, wofür es gut ist.