Nein, das waren keine Presets, sondern eigene Sounds. Natürlich sind deutlich lebendigere Sounds mit mehr Details möglich und auch die FX habe ich oben bei den Einzelsounds kaum genutzt. Das war wie gesagt ein eher zweckgebundenes Soundset.
Diese rauchig - orgeligen Flächen bekommt man ganz gut mit String - oder Choir - Samples hin, wenn man die Resonatoren bis an die Grenzen treibt. Selbst Noise funktioniert, da es hier tonal spielbar wird. Wer mal mit einem Flanger / Kammfilter experimentiert hat und sich das jetzt polyphon spielbar vorstellt bekommt eine Vorstellung von den Möglichkeiten und Grenzen. Mit dem Flanger teilt sich das Ding auch die Probleme - es kann durchaus zu heftigen Resonanzen und Auslöschungen kommen. Das hört man u.a. in den Einzelbeispielen oben, wenn Sounds plötzlich die Lautstärke ändern oder Nebengeräusche zu hören sind.
Ferner ist es u.a. möglich, die Resonatoren anders zu stimmen als die Treiber (von den ganzen anderen Möglichkeiten mal abgesehen), wodurch auch subtil inharmonische / schleifende Sounds möglich werden, ohne dass es gleich komplett schief klingt.
Oder man verschiebt die Stimmung der Resonatoren in eine andere Oktave: Das letzte Beispiel besteht aus einem Streichersample, dessen Resonator so tief ist, dass er anfängt zu 'scheppern'. Davon zwei Elemente parallen nach L/R gepannt und mit invertiertem LFO auf dem Amp für das Panning. Dazu noch ein Bassound in die Mitte, damit er Fundament bekommt. Den Sound hört man auch in 'Stormchaser'.
Vocal-/ phaserartigen Sounds bekommt man gut durch mehrere parallele Elemente mit leicht unterschiedlichen Filtersettings und - modulationen hin. Das ist ja ein altbekannter Trick, der z.Bsp. auch beim JD800 in den Presets zu finden ist. Nur klingt es hier eben sehr eigen und "schmatzig".
Ein paar Sounds errinnern sogar an FM - die wurden mit den LFOs gemacht, welche für einen 90s - Workstation - Synth recht schnell sein können (ich glaube sogar bis zu 400 Hz). Aber da fängt die Engine dann schon an, etwas unzuverlässig zu reagieren und beispielsweise Attacks zu verschlucken.
Aber richtig metallisch oder strahlend klingt in der Kiste fast gar nichts. Eher "geblasen, gestrichen und gehaucht" - selbst die Becken klingen irgendwie heiser. Dafür muss man Verwendung haben oder viel nacharbeiten. Sonst kann es passieren, dass einem dieser Charakter auf Dauer etwas auf den Sack geht.
Problematisch war das gerade damals in der Band, wo ich so einige Mühe hatte, mich mit der Kiste gegen die Mitstreiter durchzusetzen. Für mich ist das also eher ein Spezialgerät, weniger ein Allrounder.