Re: DeMotivator - Kritk an Audiodistribution / Linux allgeme
Ich glaub die Kritik ist nur etwas insistent, und wegen dieser Sache wirkt es sehr unversöhnlich. Das ist mein Eindruck.
Aber in der Sache ist es so:
Linux hat sich weiter entwickelt, die meisten Musiker sind nicht immer Tech-Nerds. Das muss man bis her dem Klischee nach sein, damit man die wichtigsten Dinge zusammen bekommen und - man bekommt vorerst weniger Softwareangebote. Das ist sicher fair, wenn man den ganzen Support von Win und OS X sieht, was eben am kommerziellen Druck liegt, welcher aber auch einfach durch die Masse der User da ist.
Diese wird erst kippen, wenn es Musiker gibt, die Lust haben und es machen und als Menge auffallen. Das ist also für den einen Idealismus, für den anderen sowas wie Flucht vor dem großen Zeug - also gerade Musiker machen sich um solche Dinge schon oft Gedanken.
Meine Ansage wäre die:
Ja, es gibt weniger, das bestreitet keiner. Es gibt auch keinen Reaktor oder massig Plugins.
Es gibt aber ordentliche DAWs mit guten Bordmitteln, was Ardour, Bitwig und Renoise zeigen.
Dazu gibt es U-HE Plugins und ein paar freie aber auch wenige andere Plugs, es gibt kommerzielle Angebote, welche aber seltener sind als auf den großen Plattformen, da Linux auch deutlich mehr in der Server-Ecke etabliert ist und so gar nicht bei Audio und Video. Dennoch ist es möglich damit zu arbeiten ohne das es schlecht ist.
Dabei sehe ich Leute mit Hardware als große Zielgruppe, die einen günstigen DAW-Rechner suchen, der das kann was viele hier ja offensichtlich tun - man nutzt vielleicht maaaal ein Plugin, aber meist recorded man, mixt und macht seine Standardsachen. Und dafür kann man doch durchaus schon jetzt mit Linux recht weit kommen.
Mir fehlt so ein wenig der neutrale Blick, der das so zusammenfasst.
Das ist hiermit mal der Versuch das einzuordnen. Mehr wollen die Linuxer sicher auch nicht für sich reklamieren. Und - unter Linux gibt es weniger Zeugs was mit läuft und die Maschine bremst. Das ist schon merklich. Also - man hat schon ein durchaus attraktives System, sicher hat man weniger User und somit ist es schwerer da rein zu kommen. Außerdem sind die meist in der IT Ecke unterwegs oder zumindest in der Lage und willens ein bisschen zu nerden. Und - die Frage in Motivator ist - was muss man heute wissen und was braucht man, um heute als Noob sowas zusammenzukleben und es gut am laufen zu halten. Ist das schwer? Ist es leicht? Muss man was wissen oder reicht ein kleiner Satz an Kram wie in OS X "rechte reparieren" zu kennen oder muss man doch noch ein paar Terminalbefehle wissen?
Sowas ist eigentlich der Hintergrund, damit andere das einfach nachbauen können wenn sie Bock dazu haben, schließlich werden die meisten noch immer eine Win/OSX Kiste im Hauptbetrieb haben aber mit einer älteren 2-128 Core Maschine mal reinschnuppern. Das ist der Anspruch. Und ggf. Mutige, die einfach das weniger "kommerzielle" mögen und die weniger eingeengten Möglichkeiten aber auch die damit verbundenen Schwierigkeiten klar bekommt.
Hoffe damit ist die Kritik schon mit drin, als sich fast triumphierend dies oder das hin zu werfen. Kommt mir so ein wenig unfreundlicher vor als es sein könnte. Könnte man ja auch sammeln und abgleichen. Man muss nicht am Ende einen Kompromiss machen, kann dann jeder selbst einschätzen, aber manche brauchen dafür ggf. eine Hilfe - damit sie das für sich und realistisch tun können.
Das wäre was ich dazu denke.
Ich bin ansich "gern" bei OS X, aber die bauen in letzter Zeit echt ne Menge Bugs weil sie mit ihrem eigenen 1-Jahres Takt nicht klar kommen und bei Win 10 weiss man auch nicht recht, was das wird. Und 8 und noch mehr 8.1 hat mir mehr graue Haare gemacht als alle Windowsen davor, bis ich da dies oder das mal zum laufen brachte - oder - bemerkte, dass es eben auch nicht so richtig ging oder schlecht oder mit eigentlich doofem Treiber, weil - das halt 8.1 ist.
Ein wenig von dem wird man unter Linux wohl auch haben, weil nicht alles richtig supported wird. Das würde bei mehr Usern bald mehr. Bin ich sicher, verkaufen wollen die ja. Aber die machen keinen Support für ein kaum genutztes OS. Das ist auch nachvollziehbar - das ist einfach effizient.
Noch? Man weiss ja nie, wenn die anderen so weiter machen und Abos und so einführen, dann will ggf. der ein oder andere keine Groschen mehr rein stecken jeden Monat. Adobe und MS Office machen's vor. Ich will das nicht. Wenn Apple damit anfängt, werde ich den Ausstieg spätestens starten.