Bei den Tunings handelt es sich um die Standardstimmung plus 16 alternative Stimmungen.
Details aus den letzten DSI-Handbüchern:
1. Gleichstufige Stimmung (nicht löschbar)
Die vorherrschende Stimmung in der westlichen Musik, basierend auf zwölf identischen Halbtonschritten.
2. Naturtonreihe
Basierend auf dem Ausgangston A (= 27,5 Hz) geben MIDI-Noten 36-95 die Obertöne 2 bis 60 wieder. Das tiefe C auf einem standardmäßigen Fünf-Oktaven-Keyboard fungiert als Grundton (55 Hz) und die Obertöne lassen sich von dort aus aufwärts spielen. Die Tasten außerhalb dieses Fünf-Oktaven-Umfangs geben die Intervalle der Carlos’schen harmonischen Zwölfton-Stimmung wieder (siehe unten).
3. Carlos’sche harmonische Zwölfton-Stimmung
Die von Wendy Carlos für das Album Beauty in the Beast (1986) entwickelte Stimmung basiert auf sich in jeder Oktave wiederholende Obertöne. A = 1/1 (440 Hz).
Skalierung: 1/1 17/16 9/8 19/16 5/4 21/16 11/8 3/2 13/8 27/16 7/4 15/8
4. Mitteltönige Stimmung
Eine temperierte Stimmung, die seit der Renaissance, im Barock und bis ins 19. Jahrhundert verwendet wurde. Sie zeichnet sich gegenüber der gleichstufigen Stimmung durch reinere Terzen aus, ist aber umgekehrt nicht so flexibel wie diese, wenn es um Modulationen geht. Diese Stimmung klingt am besten in der Tonart C. C = 1/1 (160 Hz).
5. Gleichstufige Viertelton-Stimmung
Die im 19. Jahrhundert entwickelte Stimmung umfasst 24 abstandsgleich gestimmte Töne pro Oktave. In Mitteleuropa wurde diese Stimmung ab den 1920er Jahren in der Neuen Musik verwendet. Für Tasteninstrumente erfand Willi Möllendorff eine spezielle Klaviatur mit zusätzlichen Tasten. Zu den Komponisten der Viertelton-Musik zählen unter anderem Pierre Boulez, Julián Carrillo, Charles Ives und Karlheinz Stockhausen.
6. Gleichmäßige Neunzehntönige Stimmung
Die im 16. Jahrhundert entwickelte Stimmung umfasst 19 abstandsgleich gestimmte Töne pro Oktave. Zwischen den direkt benachbarten Tönen liegt ein Tonhöhenunterschied von 63,16 Cent. Ähnlich der mitteltönigen Stimmung, zeichnet sich auch diese Stimmung gegenüber der gleichstufigen Stimmung durch reinere Terzen aus.
7. Gleichmäßige Einunddreißigtönige Stimmung
Die im 17. Jahrhundert entwickelte Stimmung umfasst 31 abstandsgleich gestimmte Töne pro Oktave. Zwischen den direkt benachbarten Tönen liegt ein Tonhöhenunterschied von 38,71 Cent. Die resultierende Skala wird von vielen als bester Kompromiss für eine reine Stimmung betrachtet. Es kann jedoch sehr schwierig sein, einen Überblick über die Intervalle zu behalten.
8. Pythagoreische Stimmung in C
Als eine der frühesten Stimmungssysteme überhaupt, basiert die Pythagoreische Stimmung auf Intervallen, die durch eine Abfolge von reinen Quinten definiert werden. Diese Stimmung war bis zum Ende des Mittelalters allgemeingültig. Sie eignet sich für monophone Melodien, die zusammen mit Quinten-Drones gespielt werden. Für Akkorde ist diese Stimmung nur eingeschränkt brauchbar. C = 1/1 (261,625 Hz).
Skalierung: 1/1 256/243 9/8 32/27 81/64 4/3 729/512 3/2 128/81 27/16 16/9 243/128
9. Reine Stimmung in A mit septimalem Tritonus bei D#
Eine gleichklingende 5-Limit-Stimmung. Bei einer 5-Limit-Stimmung werden die einzelnen Töne durch die Potenzierung der Frequenz des Grundtons mit den Primzahlen bis 5 ermittelt. 2er-Potenzen repräsentieren Oktavintervalle, 3er-Potenzen repräsentieren reine Quinten und 5er-Potenzen repräsentieren große Terzen. Daher sind 5-Limit-Stimmungen ausschließlich aus Erweiterungen dreier reingestimmter Intervalle (Oktaven, Terzen und Quinten) konstruiert. Die einzige Ausnahme stellt in diesem Fall der Tritonus D# dar, der Ihnen ermöglicht, bluesartige Septimen zu spielen. A = 1/1 (440 Hz).
Skalierung: 1/1 16/15 9/8 6/5 5/4 7/5 3/2 8/5 5/3 9/5 15/8
10. 3-5-Gitter in A
Eine reine 3- und 5-Limit-Stimmung, die auf symmetrischen Verhältnissen zwischen den einzelnen Noten basiert. (In der Mathematik sind Gitter als regelmäßige Mengen zu verstehen. Sie finden beispielsweise Anwendung in der Gruppentheorie, der Geometrie und bei Approximationsfragestellungen.) A = 1/1 (440 Hz).
Skalierung: 1/1 16/15 10/9 6/5 5/4 4/3 64/45 3/2 8/5 5/3 16/9 15/8
11. 3-7-Gitter in A
Eine reine 3- und 7-Limit-Stimmung, die auf symmetrischen Verhältnissen zwischen den einzelnen Noten basiert. Einige der Intervalle liegen sehr nah beieinander, so dass Ihnen verschiedene tonale Möglichkeiten für ein und denselben Akkord zur Verfügung stehen. A = 1/1 (440 Hz).
Skalierung: 1/1 9/8 8/7 7/6 9/7 21/16 4/3 3/2 32/21 12/7 7/4 63/32
12. Other Musics’ Septimale schwarze Tasten in C
Diese Stimmung wurde von der Gruppe Other Music für deren selbst hergestelltes Gamelan entwickelt. Sie ermöglicht eine Reihe interessanter harmonischer Varianten hinsichtlich der Tongeschlechter. C = 1/1 (261,625 Hz).
Skalierung: 1/1 15/14 9/8 7/6 5/4 4/3 7/5 3/2 14/9 5/3 7/4 15/8
14. Daniel Schmidts Pélog/Sléndro
Die vom Komponisten und Gamelan-Hersteller Daniel Schmidt für die Gruppe The Berkeley Gamelan entwickelte Stimmung geht zurück auf zwei traditionelle indonesische Gamelan-Stimmungen: Pélog und Sléndro. Bei Pélog handelt es sich um eine heptatonische, bei Sléndro um eine pentatonische Stimmung. Auf ein Keyboard übertragen, korrespondieren die weißen Tasten mit Pélog, die schwarzen Tasten mit Sléndro. Die Töne H und Bb stellen für die jeweilige Stimmung den Ausgangston dar. Beachten Sie, dass einige der Töne dieselbe Frequenz haben. Dadurch, dass Schmidt beide Ausgangstöne auf 60 Hz stimmte, fand er einen kreativen Weg, die Frequenz des Netzbrummens in seine Stimmung zu integrieren. Bb, H = 1/1 (60 Hz).
Skalierung: 1/1 1/1 9/8 7/6 5/4 4/3 11/8 3/2 3/2 7/4 7/4 15/8
14. Yamahas reine Dur-Stimmung in C
Als Yamaha sich dazu entschloss, mikrotonale Stimmungen in ihren FM-Synthesizern zu integrieren, wählten sie diese und die folgende Stimmung als repräsentative reine Stimmungen. Für viele Leute stellten diese Beispiele eine Einführung in reine Stimmungen dar. Die reine Dur-Stimmung gibt großen Terzen den Vorzug bei erhöhten Tönen und setzt die reine Quarte ins Verhältnis zur großen Sekunde. C = 1/1 (261,625).
Skalierung: 1/1 16/15 9/8 6/5 5/4 4/3 45/32 3/2 8/5 5/3 16/9 15/8
15. Yamahas reine Moll-Stimmung in C
Analog zur vorhergehenden reinen Dur-Stimmung, gibt die reine Moll-Stimmung kleinen Terzen den Vorzug bei erhöhten Tönen und setzt die reine Quinte ins Verhältnis zur großen Sekunde. C = 1/1 (261,625).
Skalierung: 1/1 25/24 10/9 6/5 5/4 4/3 45/32 3/2 8/5 5/3 16/9 15/8
16. Harry Partchs reine dreiundvierzigstufige 11-Limit-Stimmung
Als einer der Pioniere der modernen mikrotonalen Musik, gründete Harry Partch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein einzigartiges Orchester, das in dieser Stimmung Partchs Kompositionen spielt. Der Großteil der Intervalle in dieser dichten Skala ermöglicht ausdrucksstarke Akkorde und komplexe Tonartwechsel. Die knappen Intervalle erlauben außerdem Instrumenten mit festgelegten Stimmungen, wie beispielsweise Marimbas und Orgeln, Glissando-ähnliche Passagen zu spielen. G = 1/1 (392 Hz, MIDI-Note 67).
Skalierung: 1/1 81/80 33/32 21/20 16/15 12/11 11/10 10/9 9/8 8/7 7/6 32/27 6/5 11/9 5/4 14/11 9/7 21/16 4/3 27/20 11/8 7/5 10/7 16/11 40/27 3/2 32/21 14/9 11/7 8/5 18/11 5/3 27/16 12/7 7/4 16/9 9/5 20/11 11/6 15/8 40/21 64/33 160/81
17. Arabische Zwölfton-Stimmung
Eine Zwölfton-Annäherung an das arabische Stimmungssystem, die in einigen Keyboards vorkommt, die für die Aufführung arabischer Musik entwickelt wurden. Hierbei handelt es sich weder um eine reine, noch um eine gleichstufige Stimmung. Dies ist eine Übersicht über die Intervalle im Verhältnis zu C (auf der linken Seite finden Sie die MIDI-Notennummer, auf der rechten Seite das Intervall im Cent-Maß):
60 = 0 Cent
61 = +151 Cent
62 = +204 Cent
63 = +294 Cent
64 = +355 Cent
65 = +498 Cent
66 = +649 Cent
67 = +702 Cent
68 = +853 Cent
69 = +906 Cent
70 = +996 Cent
71 = +1057 Cent
72 = +1200 Cent