Hmm, ist gar nicht so leicht. Aber erstmal: Mich würde interessieren, was halt die Ecke der vorherigen 10k bis 100k Verkäufen an Tonträgern heute machen. Die meinte ich jedenfalls (zu denen mich Dirk komischerweise einzählen wollte). Die haben bereits ein Publikum und füllen bereits von allein Läden in nahezu jeder Stadt mit mind 300 Leuten. Das ist für mich was, wo man sagen kann: Das sind vermutlich gute Leute.
so jetzt wirds nochmal lang..
Klammern wir mal die superguten Jazzer und so aus, wo halt noch andere Faktoren ne Rolle spielen und mp3 bedeutet ansich immer irgendwo Popmusik. Klassik und so weiter läuft ja da auch klassisch weiter.
Nehmen wir auch an, Musik wäre Online besser, von mir aus 24Bit und 129 kHz für die Beruhigung, auch wenn keine Fledermaus den Kram anhören wird. Dazu noch ein 5000 dpi Cover und halt pro Song von mir aus sogar sowas wie ein Cover.
Es GIBT noch Käufer, aber es gibt eben mehr Sauger4free als je vorher. Weil es eben geht. Und ich glaube sowas hängt von ganz anderen Faktoren ab, ob man das tut. Ansonsten ist es bei Software zwar auch jedem bekannt, aber da muss man oft knacken und es ist auch klar, dass das nicht normal ist Bei Musik ist es das aber wohl schon. War es aber schon zu Tapezeiten. Man hat es gemacht und kaufte sich die besten Sachen aber auf Platte und CDs später. Aber jetzt ist es quasi super (sage ich mal) und man bekommt Preise. Ist es das wert? Oder ist es das nicht? Ich würde gefühlt sagen, dass jetzt spätestens der Vertrieb wegfällt und so ein Portal eben seine paar Cent auch einsammeln kann. Dann das Label, was aber hier sicher eher eine Promoagentur oder sowas ist, die das überhaupt so bekannt macht, dass einer überhaupt danach sucht. Deshalb sage ich auch vielen, dass eine reine Listung gar nix bringt. Ich mein wenn ich da jetzt gelistet bin ist das niedlich, aber wer soll das denn kaufen? Kaufen wird man halt, was man kennt oder schonmal gehört hat. Aber: Es ist eben heute eine viel größere Möglichkeit grade für NEUE durch Youtube und Freezeug, wo es meiner Ansicht aber auch viel Kopier und Noise und so gibt, den man nicht unbedingt haben muss. Man muss also suchen. Mehr noch als vorher. Hab früher meine Platten in speziellen Läden gefunden aber ich wusste: DIE haben mind 1-3 Platten, die ich kaufen werde. Also hab ich das gemacht. Und bevor man die nicht mehr bekommt, kauft man sie dann. Die besten. Und schon ist gesiebt. Diese Siebung ist schwerer geworden. Es gibt ja auch inzwischen so geile ältere Musik, da es Tonträger eben noch nicht so lang gibt, ich meine relativ. Und so eine Produktion: Da war das genau so wie jetzt mit den Instrumenten: Das Recording wurde erschwinglich in den 80ern. Und in den 90ern richtig und heute ist ALLEs da, wenn du faktisch einen Computer gekauft hast. Naja, oder noch 350 drauf fürn Microkorg oder so.
Weiss nicht. Namen und Promo ist heute wichtig, diese Präsenzsache. Man sieht es hier im Umfeld oder nicht weit von hier, wie sich alle präsentieren und so weiter.
Kaufen tu ich eigentlich nur Tracks, die ich wirklich will. Aber ich hab auch einige Kartons mit Sachen, die ich heute nur noch durchschnittlich finde. Die hat man halt schon bezahlt. Man kann natürlich sogar Cds wieder verkaufen und irgendwann kopieren sich dann alle alles runter. Deshalb sind sie auch billiger gebraucht.
Und hier fängt es an. Von dieser Kopie hat der Macher ja nix.
Aber Dirk warf mir oben vor, dass diese Musiker und Gegenleistung Sache quasi pillepalle ist. Ist es das?
Wie regelt man das wirklich cool und fair für alle beteiligten?
Das fänd ich schon interessant. Einige sagen: Frei machen, vorteil: man bekommt alles und es ist nichts mehr vergriffen. Nachteil: Musiker bekommt kein Geld. Es gab aber auch schon abspielbezogene Gebühren. Also wenn ich den Track höre, zahl ich dafür. Fragt sich auch wieviel.
Daher: Wie viel wert ist Musik wirklich? Ich wüsste es nicht. Aber ich weiss auch, dass mir pro hören 1€ viel viel zu viel wäre. 1€ pro Song find ich auch sone Sache. Aber es gibt ja Songs, die echt so der Hammer sind, da würde ich das auch ausgeben.
Ich hab wirklich viel Geld in Musik gesteckt, besonders in meiner Zeit vor 25 oder noch etwas mehr. Das stimmt also auch, dass die Leute unter 26 am meisten kaufen. Hab ich. Und wie.
Depeche Mode rauf, Skinny Puppy wieder runter. Bekloppt. Und oft war es auch vom Gefühl oft rar, limitiert und so. Also auch Wertigkeit.
Ich hab im anderen Thread auch rausgelesen, dass diese Wertigkeit echt wichtig ist. Das kann man schwer simulieren. Man müsste quasi Infos zurückhalten und so. Aber natürlich nur da, wo auch Potential ist. Also eben auch nicht so Forenoisium, sondern richtig mit Weltklasse-Charakter. Ok, ich werd das anders bewerten, es muss mir halt gefallen für mind 99cent
Aber wie dem auch sei. Aber das mit Backcatalogue stimmt aus meiner Sicht nicht. Die meisten Sachen sind grade im Netz für Geld zu haben. Beispiel? Portion Control. Deren alte Sachen waren jahrelang vergriffen und sehr teuer. Schwer zu bekommen. Und komischerweise auch sowas wie ein Geheimtipp. Die sind heute noch nicht wirklich bekannt, aber sie haben eigentlich das erfunden, was Skinny Puppy dann weitergemacht haben und andere auch. Haben ihre Wurzeln auch eher in PostPunk/Industrial. Das hat uns aber vermutlich alle geflasht, dieser Geist halt. Cabaret Voltaire und Consorten.
Deren Kram kannste heute alles bekommen. Ich weiss nicht mal, ob ich heute alles kaufen wollte. Denn manche Dinge sind auch over. Aber einiges aus Nostalgie vielleicht doch. Überlege ich grade. Einiges hab ich noch auf Platte, anderes auf Tapes. Und ja, diese Tapes bekam ich auch nur schwer. Und heute wären das ja geklaute mp3, die man aber vielleicht auch nicht sofort bekommt. Sprich: Der Reiz dieser Suche ist auch wieder im illegalen Bereich oder es gibt sie einfach garnicht.
Bin echt gespannt ,was da draus wird. Ob ich noch Raise the Pulse und Co haben muss, weiss ich nicht. Diese Platten haben über 100€ gekostet, aber das ist mir ansich wurscht. Mir ging es damals und heute nur um die Musik. Aber das ist eben die Frage: Ist das selbstverarschung? Ist es nicht auch cool, dass etwas so schwer zu bekommen ist oder war? Und dann konnte man in bestimmten Szenen sogar damit angeben, auch das hab ich erlebt. War man vielleicht auch stolz, dass man das oder das hatte? Ich glaub schon. Das wäre unehrlich. Man hatte die Band am besten "erfunden"
Und ja, ich spreche hier echt nur vom hören. Audophilie ist echt krass. Hab noch einen Kumpel aus dieser extremen Audiozeit und der kennt heute nich jeden Millimeter Schallmaterial. Und ich war wohl genau so, hab mich da total abgenabelt. Heute weiss ich fast nix. Mir gefiel auch diese Szene nicht mehr so sehr, da kam grad so eine neue Welle auf, die mir zu eingekastelt wirkte. Naja, so wie jetzt bei Glitch oder IDM. Alles kopiert mehr oder weniger Stil und Mittel.
Aber eben nicht alle. Die Guten sind da und die Gründer und die wo man einfach nur sagen kann: DAs ist zeitlos. Und das müsste es wert sein. DIESe Leute mein ich. DIE würde ich gern animieren, viel Musik zu machen.