Dante im Studioumfeld

aven

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Ich überlege und recherchiere zur Zeit über die Zukunft der Aufnahmetechnik in meinen Studio.
Aktuell hängen zwei Audio-Interfaces (USB und ADAT) über USB mit 16 Audio Kanälen am Rechner (MAC).
Ich patche über Patchbays die Geräte auf die Audio-Interfaces.

Mein Plan ist, mehr Audio Kanäle zur Verfügung zu haben und letztendlich eine (fast) feste Verkabelung zu haben.
Die wichtigsten Geräte möchte ich immer zur Verfügung haben, ohne Patchbay.
Und das Mischpult soll weg, es ist groß und meist werden nur 4-8 Inputs genutzt.

Erste Überlegung war ein RME digiface USB mit 4 ADAT Wandlern zu nutzen. -> 32 Kanäle.

Aktuell bin ich bei einer Dante Variante mit einem FERROFISH VERTO64 – 64×64 ADAT<>Dante Konverter.
Im ersten Schritt würde ich auch erst einmal 4 ADAT Wandler dranhängen. -> 32 Kanäle.
Vorteil sehe ich bei der Überlegung, das man flexibel nach oben ist. Bis 64 Kanäle.


Die "Einschränkungen" von ADAT sind mir bewusst, maximal 48kHz bei 8 Kanälen, "alte" Technik. Passt für meine Ansprüche.
Auch die "Abhängigkeit" von Audinate ist mir klar. Nicht optimal, aber ein Punkt mit dem ich leben kann (und muss).
Lizenz für die Virtual Soundcard und Via muss extra erworben werden. Da es aber Übertragbare Lizenzen gibt, ist das eine einmalige Investition (ca. 140€).

Netzwerk mit gutem Switch ist vorhanden.


Es stellen sich ein paar Fragen, auf die ich nicht wirklich eine Antwort finde:

Bekomme ich wirklich 64 Kanäle mit 24 Bit/48kHz _simultan_ in den Rechner?
Da wird die Limitierung doch am Rechner liegen (Festplatte, RAM, CPU)?

Latenzen sollen in einem ähnlichen Bereich wie mit einem USB Interface liegen, stimmt das?

Gibt es (bessere) Alternativen die in einem ähnlichen Preisrahmen liegen?

Hat jemand einen ähnlichen oder sogar gleichen Aufbau und kann über Vor- und Nachteile berichten?

Ich frage mich, ob ich bei dieser Dante Lösung etwas ganz entscheidendes übersehe?
 
Ciao @aven

Bekomme ich wirklich 64 Kanäle mit 24 Bit/48kHz _simultan_ in den Rechner?
Da wird die Limitierung doch am Rechner liegen (Festplatte, RAM, CPU)?
64 Kanäle sind rechnerisch knapp 74Mbit/s, das kann halbwegs aktuelle Hardware problemlos meistern.

Latenzen sollen in einem ähnlichen Bereich wie mit einem USB Interface liegen, stimmt das?
wenn Du Hardwareinterfaces nutzt. Die virtuellen Interfaces haben eine bedeutend höhere Latenz.

Gibt es (bessere) Alternativen die in einem ähnlichen Preisrahmen liegen?
Alternativ MADI, ist spezialisierter, etwas kleinere Latenz, hat aber keine Routingmöglichkeiten. Persönlich finde ich aber Dante zukunftsgerichteter. Teuer ist beides.

Hat jemand einen ähnlichen oder sogar gleichen Aufbau und kann über Vor- und Nachteile berichten?
Privat, im eigenen Studio, meinen Livejobs mit meiner Hardware: nein, da mir noch zu teuer, da bin ich (noch) mit dem A&H proprietären System unterwegs. Ich habe aber Zugang (und tlw. Beteiligung) zu Infra mit Dante und arbeite nicht ungerne mit dem System. Es hilft, IT Background zu haben, gewisse Administrativa erschliessen sich einem nicht IT Affinen Nutzer gar nicht intuitiv.

Ich frage mich, ob ich bei dieser Dante Lösung etwas ganz entscheidendes übersehe?
Die Planung des Netzes punkto Topologie und Infra ist sehr wichtig. Je komplexer das Netzwerk wird, desto wichtiger, sonst kann es zu problematischen Flaschenhälsen kommen. Mein persönlicher Tipp: Von Anfang an Danteverkehr mittels VLAN Segmentierung vom restlichen Datenverkehr logisch trennen und QoS taggen. Dante nutzt standardmässig die selben Features wie VoIP und kann dementsprechend in Switches bevorzugt werden.

Gruss
claudio
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das digiface usb,
Habe erst gestern ein Bild gesehen (youtube?), da waren 2 digifaces nebeneinander. Also wird man am Mac auch 2 gleichzeitig betreiben können?
Die Frage ist nur, wann der USB am Rechner zum Flaschenhals wird?
 
@claudio Danke für Deine Einschätzung. Das untermauert meine Gedanken und Planungen.
Netzwerk-Skills sind vorhanden und die Netzwerk-Hardware hier im Haus unterstützt die Anforderungen.
Ich habe auch den Eindruck, das sich die Audio-Welt eher in die Dante Richtung entwickeln wird, als in die Madi-Technik.
Aber wer weiss das schon genau. ;-)

@JohnMac Diese Variante mit 2 Stück RME digiface USB hatte ich auch auf dem Zettel. Ist mir aber zu "nerdig".
Ich habe da die Vermutung das dieses Konstrukt nicht stabil läuft.
 
Ich habe auch den Eindruck, das sich die Audio-Welt eher in die Dante Richtung entwickeln wird, als in die Madi-Technik.
Aber wer weiss das schon genau. ;-)
eben. Lange lagen die Hoffnungen auf AVB, auch meine. Auch und vor allem, da AVB nicht proprietär und ein offener Standard ist, was mir eigentlich sympathischer wäre.

Das - mitunter teure - Problem mit AVB ist, dass sämtliche Netzhardware, welche routen soll, "avb-aware" sein muss, weil AVB auf der Verbindungsschicht definiert ist, dabei trotzdem eine höhere Latenz und einen tieferen Channelcount als Dante hat. Das machten die Australier einfach besser, da sie ihr Protokoll in die Vermittlungsschicht gelegt haben, und so einfach das IP Routing nutzen.
 


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