Ich habe zur Zeit wieder eine Phase mit viel Output. Da ich zum Geldverdienen jede Woche 30 Stunden einer musikfremden Tätigkeit nachgehe und außerdem einen Sohn und einen Haushalt habe, komme ich im Moment auf etwa einen neuen Song pro Woche, wobei ich jeweils irgendwas zwischen 8 und 16 Stunden meiner Freizeit in ein Stück investiere. Prinzipiell hätte ich mehr Freizeit, häufig merke ich aber, dass es bei vielen (musikalischen) Arbeiten keinen Sinn macht anzufangen, wenn ich sowieso nur eine oder zwei Stunden am Stück zur Verfügung habe. Nun habe ich zwischen den Jahren Urlaub genommen mit dem Plan etwas ganz großes zu machen. Also EIN Stück, in das ich (wenn nötig) 100 Stunden Zeit zu investieren bereit bin. Ich werde auf jeden Fall genügend Essen vorkochen und ein paar Flaschen Leitungswasser an meinen Platz stellen. Somit gibt es nur noch eine handvoll Gründe, Pause machen zu müssen: Regeneration der Ohren, Klogang, Dehnübungen, Schlaf und ausgiebiges Fluchen, wenn ich wieder aus Versehen das Ergebnis von vielen Stunden Arbeit vernichte.
Da so ein großes Projekt für mich ziemliches Neuland ist, würde mich interessieren, ob ihr irgendwelche weiteren konkreten Tipps für diesen Fall habt. Es geht hier gar nicht unbedingt um musikalische Tipps (ich habe ja schon eine ungefähre Idee, was es werden soll), sondern eher um das ganze Außenrum. Wie geht ihr solche großen musikalischen Aufgaben an?
Außerdem stelle ich mir die Frage, ob ich mir da vielleicht zu viel vorgenommen habe, und mich vielleicht an ein Projekt in dem Umfang lieber vorsichtig herantasten sollte.
Ich finde das cool, wenn man es schafft, die Zeit für das freizuschaufeln, was Einem am Herzen liegt.
Tipps, hmmm?
Da ist ja jeder anders gestrickt.
Mir hilft Einsamkeit.
Offline sein und sich nicht ablenken lassen find ich ganz wichtig.
Dann bleibt man eher im Flow (falls man mal im Flow ist).
Nachts arbeiten find ich auch netter (auch weil man weniger abgelenkt wird).
Irgendwo hier im Forum hab ich auch mal gelesen, dass man (sinngemäß) auch zwischen "kreativen" und eher "unkreativen" Tätigkeiten unterscheiden kann.
Also "unkreative" Tätigkeiten wären z.B. Samples schneiden, Schlagwörter vergeben für die Sample-Library, Bedienungsanleitungen wälzen, etc.
Wenns gerade nicht so läuft mit dem Flow, könnte man was von den "unkreativen" Tätigkeiten machen... (oder mal raus an die frische Luft gehen, kann auch was bringen).
Zwischenetappen bei größeren Projekten definieren, ist denke ich auch ne sinnvolle Idee.
Je nachdem wieviel Selbstdisziplin du hast, kannst du dich dabei quasi selbst kontrollieren.
Oder was mir z.B. in nem anderen Bereich mal geholfen hat, ist dass man eine externe Person von seinen (Zwischen-) Zielen in Kenntnis setzt und sie bittet zu bestimmten Zeitpunkten dich zu kontaktieren und nachzufragen, ob man die selbst gesteckten Ziele erreicht hat.
Klingt vielleicht komisch, aber mir half dieser "soziale Druck" von aussen.
Wünsche dir viel Spaß beim Machen!