billig vs teure Lötstation

Pins umbiegen ist tabu.
Nun - ich würde sagen: nicht unbedingt. Mache ich auch - allerdings nur nur so weit, daß die Bauteile beim Umdrehen der Platine nicht herausfallen. Also die 'Beinchen' nur so weit spreizen wie nötig, und das ist dann gar nicht so viel. Dann lassen sich die Teile, ein gutes Entlöt-Equipment vorausgesetzt, auch im Fall der Fälle problemlos wieder entlöten.

IC-Fassungen werden erst an einem Bein (ohne Umbiegen!) mit etwas Lötzinn 'angeheftet', dann diagonal dazu ein zweites, dann wird komplett verlötet...

Klar: die Beine beim umbiegen 'flach auffe Platine legen' geht mal gar nicht...!
 
Meine Tante hatte früher medizinische Geräte in Heimarbeit gelötet. Sie hatte hierfür einen Wende-Rahmen für die Platine. Nachdem sie die Platine bestückt hatte, legte sie eine Schaumstoffmatte darüber, welche sie mit einer Platte fixierte. Dann wendete sie den Rahmen, um alle Komponenten in einem Rutsch zu löten. Fand ich damals (vor 35 Jahren) sehr clever.
 
Der Rahmen ist aus der Schweiz, kostet ca. 300€, gibt’s bei tme und glaube auch bei Weidinger.
Die Weller Absaugung ist Variabel einzustellen, meiner Katze ist es zu laut.
Ich sage mal so, ich kann nebenbei ohne Probleme Youtube laufen lassen und das auf Zimmerlautstärke und verstehe noch was dort erzählt wird.
Ist ähnlich laut/leise wie eine gute Aussenabluft Dunstabzugshaube auf mittlerer Stellung oder als Vergleich wie ein moderner BMW bei 200kmh auf der Autobahn ?
 
Warum verwendet ihr zuhause bleifreies Lot? Das hat nur Nachteile: Höherer Schmelzpunkt notwendig, schlechtere Fließ- und Bindeeigenschaften, mehr und giftigere Chemikalien im Flussmittel (und damit auch im Dampf), schlechtere Langzeithaltbarkeit.

Ja, Blei ist ein hochproblematisches Umweltgift, aber meine Geräte baue / restauriere ich nicht für die Mülltonne. Und beim Löten nimmt man kein Blei auf, solange man den Zinn nicht in den Mund nimmt, Essen von der Werkstatt fernhält und sich nach der Arbeit immer schön die Hände wäscht.

Viel schlimmer war dieses Bleigießen, gern im Küchenwaschbecken und mit Essgeschirr, und dann hinterher in den normalen Abfall... Das wurde erst vor kurzem komplett verboten, viel später als ROHS....
 
Warum verwendet ihr zuhause bleifreies Lot?
Mache ich nicht! Ich habe noch genug vom L-Sn60PbCu2 (in 1 mm & 0,5 mm), daß es bis an mein Lebensende reichen wird. Mit bleifreiem Lot habe ich (damals im Betrieb) keine wirklich guten Erfahrungen gemacht - kommt mir nicht an die Lötspitze(n)! Kann natürlich jeder anders sehen, ich persönlich habe in dieser Hinsicht meinen felsenfesten Grundsatz gefasst...

Das hat nur Nachteile: Höherer Schmelzpunkt notwendig, schlechtere Fließ- und Bindeeigenschaften, mehr und giftigere Chemikalien im Flussmittel (und damit auch im Dampf), schlechtere Langzeithaltbarkeit.
Sehe ich genauso - gibt auch im Netz genug negative Anmerkungen zu bleifreiem Lot. Evtl. ist jedoch auch die Marke bzw. der Hersteller eines solchen Lots mit kriegsentscheidend...
 
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Wo bekommt man denn noch gutes altes bleihaltiges Lötzinn her?
Meins ist nämlich auch fast alle und auf das bleifreie möchte ich nur ungern umsteigen.
 
meine Geräte baue / restauriere ich nicht für die Mülltonne.

Jepp. Und in allen Geräten, die ich im Lauf meines über halbjahrhundertjährigen Lebens bisher gelötbastelt habe, ist insgesamt - sogar erheblich - weniger Blei als in einem einzigen Autoakku.

Wo bekommt man denn noch gutes altes bleihaltiges Lötzinn her?

Ich habe vor einiger Zeit auch gesucht und bin dann bei Bürklin fündig geworden. Ich komme mit diesem Lötzinn super zurecht und kann es weiterempfehlen.
 
Bleifreies Lot/Lötzinn
Seit Einführung der RoHS-Richtlinie geht das Schreckgespenst um, dass bleihaltiges Löten verboten ist.
Doch bleifreies Lötzinn ist nach der RoHS-Richtlinie nur in kommerziellen Geräten vorgeschrieben.
Das bedeutet, im Privatbereich darf man immer noch mit bleihaltigem Lötzinn arbeiten.10.05.2020


 
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Guckt euch mal die Richtlinie an:
2011/65/EU

Und gutes bleifreies lässt sich 1A löten, bisschen Silber und Kupferanteil und schon ist das mit der richtigen Temperatur perfekt.
Mit Gewerbe kann man weiterhin verbleites kaufen, z.B. für Reparaturen.
 
Hab viele Jahre mit einer ERSA MS6000 gearbeitet.

Dachte dann das eine ERSA Analog 60 ein guter Ersatz wäre.

Nach einem Schrecklichen Lötwochenende damit, wo ich doepfer BUS Platinen reparieren musste blieb die Spitze bei den Massestellen kleben. Trotz "450 Grad". Die gabs scheinbar nur im Manual.

Ich hab sie zurückgegeben und mir eine JBC Digital gekauft.

Ich denke die 80er Jahre Marken Lötstationen, kann man mit den Adequaten Nachfolgern von heute, nicht mehr vergleichen.

Da hat man früher besseres gebaut bei einigen Herstellern.
 
Guckt euch mal die Richtlinie an:
2011/65/EU

Und gutes bleifreies lässt sich 1A löten, bisschen Silber und Kupferanteil und schon ist das mit der richtigen Temperatur perfekt.
Mit Gewerbe kann man weiterhin verbleites kaufen, z.B. für Reparaturen.
Aus meiner Sicht spricht so einiges gegen das bleifreie Lot.
- ca. 40°C höhere Löttemperatur
- schlechtere Benetzungseigenschaften des Lots
- stark erhöhte Abnutzung der Lötspitzen
- ca. 250% mehr schädliche Partikel in den Lötdämpfen

Besonders die 40°C höhere Löttemperatur könnten empfindliche Bauteile schon mal übel nehmen...
 
Hey wie sieht’s eigentlich mit den Billigheimer Reworkstations mit Heizplatte und Lötkolben aus, hat da jemand Erfahrung mit gemacht?
Sieht eigentlich wie die Eier legende Wollmilchsau aus.
Spiel echt mit dem Gedanken mir die zu holen:
6109-02.jpg

wobei es ein relabel von der Hier zu sein scheint:
 
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Ich benutze daheim seit Jahrzehnten den Lötkolben von meinem Dad, den ich schon in meiner Kindheit benutzte.
Einen 16W ERSA Tip 260 mit feiner Lötspitze. Für gröberes den 25W und größere hab ich auch noch von meiem Dad übernommen.
Wie ich sehe gibt's den sogar heute noch. Natürlich kam, kommt und wird nur Bleilot an die Spitze kommen.
Auf Arbeit hammer zwar auch nur Lötstationen, aber daheim konnte ich mit dem ERSA bislang alles Feine löten. Auch SMD Teile gehen problemlos.
Ein Lötkolben bleibt ein Lötkolben, bleibt ein Lötkolben... :nihao:
 
So, nach der Weller Odyssey und einer stornierten Bestellung habe ich jetzt eine JBC CD-2BQE hier. UNFASSBAR gut.. Erstmal die wertige Verarbeitung und dann das Löten. Oh gott..
Ich war ja mit meiner alten Station garnicht unzufrieden aber jetzt weiß ich was ich vermisst habe :D Ist keine bezahlte Werbung hier haha
Bin einfach nur aus dem Häuschen grad und freu mich wie ein Kind an Weihnachten... mal sehen wann JBC Weller und Ersa in der Industrie ablöst ...
Das einzige was ich zu bemängeln habe: ich finde bei dem Premium Preis könnte man mal wenigstens eine Standard Lötspitze mit dabei packen
 
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Interessant. Kannst du beschreiben, was den Unterschied ausmacht?
 
Kann jemand ein günstiges Lötset mit Temperaturanzeige (muss nicht zu genau sein) und austauschbaren Spitzen empfehlen oder zusammenstellen?
 
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Kann jemand ein günstiges Lötset mit Temperaturanzeige (muss nicht zu genau sein) und austauschbaren Spitzen empfehlen oder zusammenstellen?
Ich sag dir ganz klar, nimm ein günstiges von Amazon, meine hat 25€ mit Entlötpumpe,Lötzinn und nochn paar Kleinigkeiten gekostet, hat zwar keine Anzeige, ist aber regelbar, läuft jetzt seit ca. 3 Jahren fast täglich und ich nutze noch immer die erste Spitze.
 
Ich möchte aber eins mit austauschbaren Spitzen (versch. Dicken) und einer Anzeige.. :guckstdu:
 
Ich möchte aber eins mit austauschbaren Spitzen (versch. Dicken) und einer Anzeige.. :guckstdu:
Was nicht heißen muss, dass sie teuer sein muss, bei meiner kann man die Spitzen übrigens auch tauschen ;-) . Ich wollte damit nur sagen, dass so eine günstige Station auch lange halten kann, wenn man pfleglich mit ihr umgeht. :)
 


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