@Stue Ich habe mich schon sehr detailliert über den PolyBrute in diesem Thread ausgelassen und meine Meinung zum Synth steht. Ich meine, der PolyBrute ist analog und der Iridium digital. Der eine hat viele, viele Knoepfe und der andere ein Touchscreen fuer viele seiner Eingaben. Vom Sound werden da wohl auch viele Unterschiede sein, da der PB ausser analog nicht viel kann, auch wenn die analoge Schiene hier mit Waveformfolder, linear FM, Filter FM, Multimode Filter, two Filter und und und sicher nicht Dein normaler Juno oder Jupiter ist. So, vom Klang her werden die wohl sehr verschieden sein.
Zur Anwendung: was mich am PB gereizt hat war die Matrix mit dem Sequencer. Obwohl er polyphon ausgelegt ist, verwendet man ihn doch meist in monophonen Betrieb, aehnlich wie bem JX-3P schon. Ich habe so einiges erstellt, aber noch nicht viel davon in der Musik untergebracht. Der PB ist relativ einfach zu bedienen und der Grundsound ist sehr schoen. Daher koennen schnell die normalen Bread&Butter analogen Sounds erstellt werden. Streicher, Pad, Evolvierendes geht einfach von der Hand, besonders athmosphaerisch wenn man die Efx dazukommt. Super Bass: Moogy und Deep. Alleine dafür schon das Geld wert. Schnelle Huellkurven fuer Sequencer Sounds. Superschräge Sachen sind weniger seine Stärken, eher die Sweetspot sounds. Viele Spielhilfen fuer Live Einspielungen. Ja, das sind die Sachen, die mir einfallen, wenn ich am PolyBrute sitze.
Ich moechte nochmals erwähnen, dass man mit dem Ding die schrägsten Akkorde spielen kann und die sich im musikalischen Sinne entwickeln. Das kann ich nicht von meinen anderen Analogen behaupten, wo mein Gehirn auf bestimmte Frequenzverstimmungen mit einer Dissonanz reagiert. Ich weiss jetzt nicht das technisch oder wissenschaftlich zu begründen, aber es ist fuer mich so und macht das Erstellen von neuen Harmonien oder Disharmonien so interessant. Man kommt auf Dinge, die ich in meinen 40 Jahren Synthesizern nie so entdeckt habe.
Wenn ich es jetzt so zusammenfassen dürfte, was den PolyBrute in meinem Stall so besonders macht, ist es wohl das. Er ist irgendwie wie ein Juno oder Jupiter(8). Er ist relativ einfach zu bedienen, hat einen grossen Sweetspot und klingt unheimlich gut und organisch (aber nicht Rolandisch). Er kann aber deutlich mehr und hält mein Interesse an neuen Sachen aufrecht. Zumal ist der Ladder Filter klanglich super implementiert (mit den ADSRs und LFOs hoert sich das alles super harmonisch an). Mit dem Sequenzer und den Effekten ist er fast schon eine kleine Workstation.
Zusatz: wegen der 6 Stimmen bin ich weniger besorgt, jetzt, wo ich ihn habe. Ja, 8 Stimmen sind immer besser als 6. Dafür gibt es keine Lüfter!!! lol. Irgendwie hat Arturia das Voicemanagement unter Kontrolle und wenn es mal knapp wird kann man den Hall noch dazunehmen um zu kaschieren.