Analoger Synthesizer "Tyrell" von Amazona.de

pulsn schrieb:
Naja...ein Deal könnte auch so laufen, das Behringer die Produktion tätigt, die "bekannte Marke" Firma aber dann den ganzen Rest übernimmt, sprich Marketing und Vertrieb, und B. bekommt dann alle Geräte auf einen Schlag sozusagen abgesetzt.
Ja, gute Idee.
Liebe Macher, lasst euch nicht von Griesgrams aus dem Forum runterziehen.

Ein Problem bei der Konzeption des Synths ist, dass die potentiellen User keine Homogenität, was die Wünsche angeht, besitzen.
Der eine möchte einen Juno/Jupiter, ein anderer einen 2. Andromeda, wieder einer ein Gerät mit vielen Knöpfen, macher gar einen VA- und alles soll spottbillig sein, aber stabil wie ein Panzer.

Als Hersteller würde ich einfach zwei oder drei Konzepte aufstellen und dann verbindliche Vorbestellungen dafür aufnehmen lassen oder gar eine Anzahlung machen lassen.

Egal, wie das Konzept ausfällt, es sollten keine Kompromisse beim Grundklang gemacht werden.
 
Ein Problem bei der Konzeption des Synths ist, dass die potentiellen User keine Homogenität, was die Wünsche angeht, besitzen.
Der eine möchte einen Juno/Jupiter, ein anderer einen 2. Andromeda, wieder einer ein Gerät mit vielen Knöpfen, macher gar einen VA- und alles soll spottbillig sein, aber stabil wie ein Panzer
.

Genau deshalb haben wir ein Jahr lang das "Experiment" betrieben und zwei Umfragen durchgeführt. Jetzt sind wir zwar schlauer, aber eine Lösung haben wir immer noch nicht. Irgendwie ist es dann Tyrell geworden. Klar kann das nicht allen gefallen. Wenn es ganz persönlich nach mir gegangen wäre: "Ein Juno 60 mit zwei Oszillatoren, Midi, 500 Euro - Bingo". (in mindestens zwei Tastenausführungen)
 
Bluescreen schrieb:
Ein analoger Behringer müsste sehr gut und sehr günstig sein um überhaupt eine geringe Marktchance zu haben. Wenn der Firmeninhaber abgesprungen ist, dann vermutlich nicht weil die Community böse ist. Das kennt er nämlich schon seit Jahren und es hat ihn nicht aufgehalten. Ich vermute, dass er eher analysiert hat, dass es nicht funktionieren wird..

Natürlich ist es schwer den guten Ruf wieder herzustellen, wenn die Verbindung eines Namens mit 'schlechter Qualität'
schon stark gefestigt ist. Andererseits könnte wahrscheinlich nur Behringer mit seinen Erfahrungen und finanziellen Möglichkeiten solch ein Gerät bauen und am Markt erfolgreich durchsetzen.

Ich schlage vor, Behringer gründet für dieses Projekt ein Sub-Label , Tyrell?.
Und dann geben wir alle echte Unterstützung und bekommen im Gegenzug ein Gerät für 1500 Euro anstatt marktüblicher 2499 Euro.


Ich plädiere hier für einen zweiten Anlauf, der diesmal konkrete
Fakten und Entwicklung nennt, nicht unbedingt OpenSource Hardware, aber OpenDevelopment mit einem Blog zu Status und Roadmap.

Es gibt auf der Welt bestimmt 1000 Leute, die einen 'neuen Jupiter-8' kaufen würden, falls dieser ein gutes Image trägt.
Selbst ich, obwohl ich das Original besitze und dies mein Lieblings-Synthesizer ist, ;-)
 
pulsn schrieb:
Was z.B. cool wäre...ein Matrix 1000 der statt SYSEX endlich CC verstehen könnte. Würde sich bestimmt wie geschnitten Brot verkaufen...
:roll: Wieso? Der M1K versteht zumindest CC7-Meldungen.
Den M6 kann man gar programmieren, dass er sich über beliebige CC-Werte modulieren lässt.
 
Tyrell schrieb:
Ein Juno 60 mit zwei Oszillatoren, Midi, 500 Euro - Bingo". (in mindestens zwei Tastenausführungen)

Statt 1 DCO -> 2 VCOs noch eine zweite Hüllkurve und fertig ist der Laden. Und selbst wenn der 800 kostet ist er auch gekauft :)
Mir ist der ganze Tyrell-Parameter-Wahnsinn viel zu kompliziert...für solche ausgefuchsten Soundbasteleien gibt es gute Plug-Ins.
Ich brauche einen Tastenkasten mit vielen Knöppen, ohne Menüs um schnell bei Jammen einen Sound zu bauen. Mehr nicht! Punkt! :nihao:
 
mc4 schrieb:
Es gibt auf der Welt bestimmt 1000 Leute, die einen 'neuen Jupiter-8' kaufen würden, falls dieser ein gutes Image trägt.
Selbst ich, obwohl ich das Original besitze und dies mein Lieblings-Synthesizer ist, ;-)

Das ist denkbar, aber vermutlich auch sehr schwer durch Marktforschung zu untermauern.

Seit Jahren wird im Netz von einem neuen Polymoog geträumt. Moog baut bisher trotzdem keinen. Vermutlich deshalb, weil sie glauben, dass doch wesentlich mehr Leute über das teure Teil reden als dann tatsächlich kaufen würden. Das wäre ein Traumsynthesizer im wahrsten Sinne des Wortes. Davon träumt man, kauft aber nicht, weil die Realität dann doch vom Traum abweicht und Kosten-/Nutzen-Relation sich sehr ungünstig darstellen.
 
Ich habe meinen Beitrag freiwillig und ohne "Druck" von außen zurück gezogen, da er offensichtlich als verletztend empfunden wurde, ich großen Respekt vor dem Engagement der Macher habe und das Projekt nicht durch unbedachte Äußerungen als wie immer auch erscheinen lassen möchte.
 
Bluescreen schrieb:
Seit Jahren wird im Netz von einem neuen Polymoog geträumt. Moog baut bisher trotzdem keinen. Vermutlich deshalb, weil sie glauben, dass doch wesentlich mehr Leute über das teure Teil reden als dann tatsächlich kaufen würden. Das wäre ein Traumsynthesizer im wahrsten Sinne des Wortes. Davon träumt man, kauft aber nicht, weil die Realität dann doch vom Traum abweicht und Kosten-/Nutzen-Relation sich sehr ungünstig darstellen.
Wenn man das Wort Jupiter oder Polymoog durch Prophet austauscht, würdest du sagen, der Prophet 08 war ein Erfolg oder eher Flop?
 
Tyrell schrieb:
Ein Problem bei der Konzeption des Synths ist, dass die potentiellen User keine Homogenität, was die Wünsche angeht, besitzen.
Der eine möchte einen Juno/Jupiter, ein anderer einen 2. Andromeda, wieder einer ein Gerät mit vielen Knöpfen, macher gar einen VA- und alles soll spottbillig sein, aber stabil wie ein Panzer
.

Genau deshalb haben wir ein Jahr lang das "Experiment" betrieben und zwei Umfragen durchgeführt. Jetzt sind wir zwar schlauer, aber eine Lösung haben wir immer noch nicht...

Für dieses Problem habe ich möglicherweise eine Lösung.

Um den Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Synth-Firmen zu erhalten
können die Macher mich als Audio-Developer gerne per email ( nicht PM )kontakten.
 
Tyrell schrieb:
Der Vorteil, der Matrix 1000 ist fast unkaputtbar, der Xpander hingegen hat nicht nur hohe Anschaffungskosten sondern steht mehr in der Werkstatt als im Studio ;-).

Meine Erfahrung ist das genaue Gegenteil. Ich hatte über ca. 7 Jahre 2 Matrix 1000 im Studio, bei denen immer wieder mal eine Stimme ausfiel, das Netzteil brummte auch gerne mal. Ein Xpander lief dagegen über 12 Jahre ausnahmslos fehlerfrei.
 
Blöde Frage, hätte man denn unbedingt fett "Behringer" drauf schreiben müssen?
Man hätte sich doch irgendein anderes Label einfallen lassen können. Das hätte das Image-Problem zumindest etwas abgemildert.
Klar hätten die "Wissenden" dann immer noch gemosert, aber ob wir paar Forums-Schlaumeier sooo marktrelevant sind?
 
Tyrell schrieb:
Das hat uns damals sehr geschadet. Uli Behringer war 5 cm davor auf den Knopf zu drücken und dieses Ding zu bauen

Tyrell schrieb:
Wie gesagt, es stand wirklich auf der Kippe. Bei einem Besuch in Manila und China hat mich Uli persönlich davon überzeugt, dass es machbar ist das Ding für unter 500,-- Euro zu bauen - incl. des Chorus.

Danke für den Einblick den Du hier gewährst, finde ich sehr viel inhaltsreicher als manch Gezeter (oder Gezeter über das Gezeter).

Dazu ein paar Anmerkungen:

1. es wundert mich, daß sich ein global agierendes Kaliber wie Behringer vom negativen Gegenwind 'der Community' in irgendeiner Weise beeinflussen lässt. Ich denke, die reale Schnittmenge von potentiellen Synth-Kunden und AKTIVEN Communityschreibern ist eher klein. Ich will nicht wissen was rausgekommen wäre wenn Korg seinerzeit die Community nach Ihrer Meinung zu den beiden erfolgreichen Modellen Poly6 oder DW8000 gefragt hätte.

2. es wundert mich, daß Behringer dann überhaupt noch Gitarren-Bodentreter baut. Ich kann mich täuschen aber ich glaube, die haben in der Guitarrero-Community auch keinen so guten Ruf.

3. es wundert mich warum Behringer nicht mal auf die Idee gekommen ist sich zu fragen, WOHER der Ruf eigentlich kommt. Ich glaube der Synth-Community wäre es herzlich egal ob Behringer oder Roland draufsteht. Meiner Meinung nach reagiert(e) die Community ablehnend aus der vorurteilsbehafteten Angst, daß seitens Behringer billige, kratzig laufende Fader verbaut werden (wie bei den Rack-EQs) die nach 3 Wochen anfangen zu knistern und mechanisch wackeln weil sie nicht mit einem Frontblech verschraubt sind. Roland-Fader sind z.b. erstaunlicherweise auch nach 20 Jahren (!) meist noch super in Schuss. Genau DAS ist es, was für mich einen legendären Ruf begründet und langfristiges Vertrauen in eine Marke schafft.

Ich weiss um den Preisdruck und daß wir immer alles ganz, ganz billig wollen. Aber warum bitte im Herstellungsprozess an 10 EUR sparen bei der essentiellen Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine - den Potis und Fadern?

Persönliche Einschätzung: Wenn Behringer das Ding 50 EUR teurer macht für WERTIGE Hardware und der Klang tatsächlich überzeugt, dann wette ich, dass die Community sehr schnell ihre Meinung ändert und Behringer das Teil aus den Händen reisst. Ganz abgesehen vom Imagegewinn für Behringer.
 
Tyrell schrieb:
Komisch: fast allen war die ganze Zeit klar, daß es ein total bescheuertes Projekt ist
Naja jetzt mal langsam. Mein Satz (auch wenn er so ausm zusammenhang gerissen, anders klingt) war ja Kritik an die Leute die das Projekt jetzt zerreisen. Also bitte.

Zum Thema Behringer:
Die Gefahr ist schon da, da sein Ruf wirklich vorrauseilt. ABER das wäre vielleicht sogar eine sehr gute Möglichkeit gewesen seinen Ruf zu verbessern ! Er hätte nur zusehen müssen, das der Synthi Charme und Mojo versprüht - trotz Rauschen usw. Denn am Ende entscheidet doch der Sound und setzt sich auch über Vorteile hinweg. Ich will da nur den Behringer Adat Wandler als Beispiel nennen, welcher bei Profis weltweit sehr hohes Ansehen geniest. ;-)

Gruß Zolo
 
stereoping schrieb:
... Roland-Fader sind z.b. erstaunlicherweise auch nach 20 Jahren (!) meist noch super in Schuss. Genau DAS ist es, was für mich einen legendären Ruf begründet und langfristiges Vertrauen in eine Marke schafft.

Ich weiss um den Preisdruck und daß wir immer alles ganz, ganz billig wollen. Aber warum bitte im Herstellungsprozess an 10 EUR sparen bei der essentiellen Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine - den Potis und Fadern?

Persönliche Einschätzung: Wenn Behringer das Ding 50 EUR teurer macht für WERTIGE Hardware und der Klang tatsächlich überzeugt, dann wette ich, dass die Community sehr schnell ihre Meinung ändert und Behringer das Teil aus den Händen reisst. Ganz abgesehen vom Imagegewinn für Behringer.

So sehe ich das auch. Meine Roland Fader laufen nach über 30 Jahren noch erste Sahne, das ist Militär-Qualität. ;-)

Wie uns der erfahrene electro_lurch bereits mitteilte, liegt der Kostenschwerpunkt auch nicht bei der Hardware.
Ziel muss sein, die sicher absetzbare Anzahl zu erhöhen, da können wir helfen.
 
Elektro_Lurch schrieb:
... und veranschlagen 1000 Geräte im ersten Jahr...

Das ist der eine Knackpunkt. Das ist die Dimension in der du und ich (wenn auch weniger, bin in einer anderen Branche) was dazu sagen können - und das heißt ganz klar: so geht es nicht.
Von der Kiste müsste wohl (ab) das 10 fache umgesetzt werden. (Macht z.B. 80000 Voice-Chips im Jahr. )
Ich weiß nicht, wie die Hersteller irgendwelcher Midi-Controller das machen, aber mein PCR 500 kostet 250€ im Laden und hat rund die Hälfte der Bedienteile die nötig sind. Daher meine obige Schätzung, das der Controllerteil "im Prinzip" für ca. 500€ (alles immer als Ladenpreis!) machbar ist.
Der nächste Punkt ist die Entwicklung - dafür braucht man 10 Leute, nicht einen. Auch das ist erst bei 10k-Stück/a drin.

Der andere ist einfach, dass Klang heute von Leuten beurteilt wird, die davon keine Ahnung haben. Mit Verlaub: selbst wenn man Dough Courtis noch als Werbeträger hätte, wäre es verdammt schwer ein Produkt zu bauen, was "gut klingt", bevor die Leute es gehört haben. Und *das* entscheidet heute über wohl und wehe...

Taschenmusikant schrieb:
Egal, wie das Konzept ausfällt, es sollten keine Kompromisse beim Grundklang gemacht werden.
Grundklang ist für Leute, die alle Regler auf 11 drehen. Das geht mit Mics Bloat-Konzept nicht mehr. Halte ich allerdings für einen schweren Fehler. Ich würde sogar über ein "professional" OS nachdenken, das als Hi-End vermarktet wird. (In wirklich allerdings vor allem alle Parameter auf kindersichere Werte begrenzt, die komplizierten weglässt, und dafür mindestens ein dutzend unsichtbare Modulationen macht, damit eine moderne Schaltung nach Vintage klingt. )
(Wir reden hier von einer Schaltung, bei der die Entwickler wissen was sie tun, *und* die weit weniger Restriktionen haben, was korrekte Lösungen angeht, als das in den 80ern der Fall war. )
Tyrell schrieb:
Jetzt sind wir zwar schlauer, aber eine Lösung haben wir immer noch nicht.
Wenn man o.g. Voice-Chips hat, kann man ganz gut verschiedene Geräte bauen.
Das Problem ist da auch wieder Marketing, denn die meisten hören eben nicht hin, sondern gucken wie die Teile lt Aufdruck klingen müssten. Und wenn da immer die gleichen Chips drin sitzen, dann klingt es eben immer gleich. Egal was für ein Blödsinn das faktisch ist.
Viele wesentliche Klangeinflüsse kann man ja steuerbar machen bzw. sind sie eine reine Software-Frage. Z.b. ob die PWM nun mehr wie beim CS-80 arbeitet (da kommt immer ein Ton) oder wie im Moog-Modular (schnürt den Ton bei "unter 0" Pulsbreite ab). Oder die ganze Pegelabstimmung um das Filter. Oder wo die Attack-Decay Schaltschwelle in der e-Funktion vom Attack sitzt.

Zolo schrieb:
Ich will da nur den Behringer Adat Wandler als Beispiel nennen, welcher bei Profis weltweit sehr hohes Ansehen geniest.
Naja, er gilt als "ok". Und das auch nur bei Leuten, die noch genug richtige Wandler für die wichtigen Spuren haben.
(Das gab es schon in den "geheimen Verführern": die Leute kaufen nur einen Kleinwagen, wenn sie auch einen großen, für ausreichend gefühlte Sicherheit, haben. )
 
Jörg schrieb:
Blöde Frage, hätte man denn unbedingt fett "Behringer" drauf schreiben müssen?
Man hätte sich doch irgendein anderes Label einfallen lassen können. Das hätte das Image-Problem zumindest etwas abgemildert.
Klar hätten die "Wissenden" dann immer noch gemosert, aber ob wir paar Forums-Schlaumeier sooo marktrelevant sind?

Ein Marke zu kreiern, die Analogsynthesizerkompetenz suggeriert wäre auf alle Fälle sinnvoll. Ich würde aber mal davon ausgehen, dass die Marketingabteilung der Firma B. sowas eh auf dem Schirm hatte - hoffe ich für die zumindestens.
 
Persönliche Einschätzung: Wenn Behringer das Ding 50 EUR teurer macht für WERTIGE Hardware und der Klang tatsächlich überzeugt, dann wette ich, dass die Community sehr schnell ihre Meinung ändert und Behringer das Teil aus den Händen reisst. Ganz abgesehen vom Imagegewinn für Behringer.

Meine Rede, aber zu jenem Zeitpunkt war die Zeit für ihn einfach noch nicht reif. Er hat all diese Argumente von mir gehört - fast 1:1 so wie du sie hier schreibst- und wie gesagt, es hat nur wenig gefehlt. Aber letztendlich ist die Entscheidung dann eben dagegen gefallen. Die Investitionen für ein solches Unterfangen, vor allem wenn man wirklich große Stückzahlen erreichen möchte, sind erheblich. Und genau an diesem Punkt kann negatives oder auch positives Feedback das Züngelchen an der Waage sein. Klar, an erster Stelle stehen all die anderen Faktoren und wirtschaftlichen Überlegungen. Aber warten wir ab. Ulis erstes produkt war immerhin ein selbstgebauter Synth - und bei dem Gedanken die alten Synths aufleben zu lassen, hatte er ein Leuchten in den Augen -- und zwar nicht weil er "Geld roch" - ganz im Gegenteil, sondern weil er die Dinger liebt genau wie wir. Der Umsatz läuft mit Mischpulten und Studioequipment, aber wir haben so lange über Synths gefachsimpelt (An einer Strandbar in Manila, kein Witz!!) das ich mit Sicherheit sagen kann, das wäre eine Herzenssache gewesen)
 
Taschenmusikant schrieb:
Wenn man das Wort Jupiter oder Polymoog durch Prophet austauscht, würdest du sagen, der Prophet 08 war ein Erfolg oder eher Flop?

Fangfrage? Ich weiss es natürlich nicht genau, vermute aber, dass er damit keinen Verlust gemacht hat, während er mit der Evolver-Serie vom wirtschaftlichen Erfolg her so rumgekrebst hat.

Allerdings hat er ja auch schon einen Großteil der Maßnahmen zur Kostenminimierung ausgenutzt: Kosten der Hardware soweit gedrückt wie gerade noch akzeptabel, Zugriff auf schon vorhandene Bausteine, Zugriff auf schon vorhandenes Ingenieurswissen, Maximierung der Eigenleistung, Auslagerung eines Teils der Entwicklung auf enthusiastische, aber kostenlose Freelancer. Und dann war der Name natürlich schon da.

Inzwischen ist, was den Prophet-Markt angeht, sicherlich Ernüchterung eingetreten. Er hat aber für DSI den Grundstock geschaffen um weiter entwickeln und überleben zu können. Allerdings nicht in Richtung Traumsynthesizer, sondern in Richtung kompakte und günstige kleine Kistchen für den, wenn man in Bezug auf Synthesizer überhaupt davon sprechen kann, Massenmarkt.
Der wird nämlich zum kommerziellen Erfolg gebraucht. Die wenigen alten Enthusiasten, die nach einer Prophet 5-Reinkarnation gieren, reichen nicht.
 
Ein Marke zu kreiern, die Analogsynthesizerkompetenz suggeriert wäre auf alle Fälle sinnvoll. Ich würde aber mal davon ausgehen, dass die Marketingabteilung der Firma B. sowas eh auf dem Schirm hatte - hoffe ich für die zumindestens.

Die Marketingabteilung bei Behringer ist übrigens Uli. Ähnlich wie Steve bei APPLE. Und ich denke ja. Mit Bugera hat es bei Behringer ja auch geklappt.
 
Bluescreen schrieb:
Taschenmusikant schrieb:
Wenn man das Wort Jupiter oder Polymoog durch Prophet austauscht, würdest du sagen, der Prophet 08 war ein Erfolg oder eher Flop?

Fangfrage? Ich weiss es natürlich nicht genau, vermute aber, dass er damit keinen Verlust gemacht hat, während er mit der Evolver-Serie vom wirtschaftlichen Erfolg her so rumgekrebst hat.

Das ist alles eine Frage der Zeit. Soweit ich weiß hat DSI die Reste des Curtis-Erbe aufgekauft. Wenn die letzten Chips verbraucht sind ist Schicht im Schacht. Um weiterhin polyphon-analog (finanzierbar) bauen zu können, muss erst ein Halbleiter dafür erschaffen werden. Das hat aktuell keiner auf dem Plan und die kleinen Musikfirmen nicht in der Hose (finanziell) - auch DSI nicht.
Aus diesem Grund wird es wohl demnächst bei VA bleiben. Außer Yamaha, Korg, Roland, Casio und Behringer schließen ein Abkommen über die Produktion eines gemeinsamen Halbleiters für polyphone Analoge ;-). Verzeihung, ich träume ja schon wieder.
 
Bluescreen schrieb:
Allerdings nicht in Richtung Traumsynthesizer, sondern in Richtung kompakte und günstige kleine Kistchen für den, wenn man in Bezug auf Synthesizer überhaupt davon sprechen kann, Massenmarkt.

In die Richtung ging der Behringer Entwurf ja auch - das wäre übrigens ein Teil gewesen, das die m.E. "fast aus dem Lagerbestand" hätten bauen können. Denn dessen Technik ist so einfach, das man das "diskret" aufbauen kann (=ohne Spezialchips). M.W. lässt Behringer übrigens seine eigenen Eimerkettenchips fertigen - die wären also gar nicht so das Problem...
 
Bluescreen schrieb:
Fangfrage? Ich weiss es natürlich nicht genau, vermute aber, dass er damit keinen Verlust gemacht hat, während er mit der Evolver-Serie vom wirtschaftlichen Erfolg her so rumgekrebst hat.

Allerdings hat er ja auch schon einen Großteil der Maßnahmen zur Kostenminimierung ausgenutzt: Kosten der Hardware soweit gedrückt wie gerade noch akzeptabel, Zugriff auf schon vorhandene Bausteine, Zugriff auf schon vorhandenes Ingenieurswissen, Maximierung der Eigenleistung, Auslagerung eines Teils der Entwicklung auf enthusiastische, aber kostenlose Freelancer. Und dann war der Name natürlich schon da.
Nun, da könnte man ansetzen, um vorhandenes Wissen zu nutzen, um nicht noch mal die gleichen Fehler wie der DS zu machen.
Wenn der Prophet ein Erfolg war, sollte das zukünftige Entwickler anspornen. Wenn nicht, kann man ebenfalls daraus lernen.
Und was die Chips angeht: Neue entwickeln oder vorhandene Lizenzen übernehmen, je nachdem was günstiger kommt.
 
@starkstrom
Guter Beitrag!
Genau solche Leute wie dich braucht es für so ein Projekt.

Mein Grundgedanke...
Wir haben hier im Forum ausgezeichnete Leute, die von der Materie richtig
Ahnung haben. Warum? Weil wir uns seit Jahrzehnten mit diesem Thema
beschäftigen. Es ist ein verwertbares Know-How mit noch hoher Konkurrenzfähigkeit vorhanden, ähnlich wie in der deutschen Auto-Industrie.

Ein Blick in die Zukunft ( ca 3-4 Jahre):
Wir können uns jetzt entscheiden,einen Synthesizer zu bauen, der auch der
aufsteigenden Mittelschicht in China als Status-Symbol gefällt,
oder wir warten bis die Chinesen dies selbst tun und wundern uns dann,
dass ja plötzlich doch 5000 Geräte verkauft werden ( weil die chinesische Mittelschicht 4000 davon kauft).
 
mc4 schrieb:
ARNTE schrieb:
was mich am meisten an vollidioten nervt ist, wenn vollidioten sich aufregen weil sie aufgrund ihrer beschränktheit was nicht verstehen, dafür aber andere verantwortlich machen, weil sie sogar noch zu blöde sind zu merken, dass sie zu blöde sind. :mad:

Verstehe ich nicht, es ist doch völlig logisch, dass ein Blöder sich über seine Fehleinschätzungen nicht im klaren ist.
Nur ein Schlauer weiss, dass er beschränkt ist.
Dafür gibt es sogar einen psychologischen Fachbegriff, der mir im Moment entfallen ist. Blöd von mir. ;-)

der sogenannte 'Dunning-Kruger-Effekt' ? (nach den Psychologen David Dunning und Justin Kruger)
der besagt, je weniger die Leute über etwas Bescheid wissen, desto übertrieben selbstsicher sind sie.
 
Starkstrom schrieb:
Tischhupe schrieb:
Jetzt wäre noch zu wünschen, dass die Potis und Fader mit mehr als 8Bit abgetastet werden. Ansonsten voll knorke ... oder töfte. :supi:
Die Midi-Stufigkeit ist zu einem guten Teil gar nicht den 7Bit zuzuschreiben, sondern (...)

Danke für deine Ausführungen. Ich bin techn./elektr. nicht so wirklich bewandert, aber es ist immer interessant solche Zusammenhänge erklärt zu bekommen. Da bekommt man einen realistischen Bezug zum Thema. :supi:
 
Tyrell schrieb:
oder der hier:

Träumen, Bildchen malen und reden ist einfach, handeln, Geld investieren und ein Hardware-Projekt zum Ende führen was ganz ganz anderes. Und wenn man das nicht selber kann, dann halt vielleicht die Klappe halten, weil man sich sonst einfach nur komplett lächerlich macht.

Ich les Amazona.de ja ganz gerne, aber was der Hirnschiss soll, keine Ahnung.
Da muss ich dann auch kein Insider wissen haben wie Phaedra schreibt:

Für das fehlende Insider-Wissen können die Leute hier nichts, dafür wissen sie um andere Dinge besser Bescheid. Community bedeutet auch Austausch.

Wer Kommentare schreibt wie "Träumen, Bildchen malen.." ist nämlich jener, dem das Insider-Wissen fehlt und nun wirklich keine Ahnung von der Materie hat. Er hätte sich mal an der eigenen Nase fassen und dem eigenen Ratschlag folgen sollen.
"Klappe halten".

Na, jetzt aber mal halblang. Um eueren Ansatz beknackt finden zu dürfen braucht man kein "insiderwissen".

Ihr stellt euch hin, klopft euch selber auf die Schulter, und meint, es wäre visionär sich vorzustellen, wie ein toller analoger Synthesizer fürn Appel undn Ei herzustellen wäre.

Ich denke fast jeder hier im Forum hat das Thema Traumsynth thematisch in Gedanken schon durchgespielt, bzw sogar selber schon mal angefangen in der Richtung zu basteln. Das ist noch keine Leistung.

In diesem Forum sind Leute, wie Jörg oder Kilian, die sich seit Jahren hinstellen (oder hingestellt haben) und trotz riesigem Gegenwind Sachen auf die Beine stellen.

Grad die Meinung vom Jörg zu dem Thema hier finde ich persönlich wichtiger als alles was da aus eurer Richtung kommt. Der redet eben nicht nur, oder erwartet von irgendeinem Industrie-Tycoon dass er einem doch bitte den feuchten Jungmädchentraum vom Idealsynth verwirklicht, sondern stellt sich hin und verwirklicht seine "Träume" mit eigenem hohen finanziellen Risiko.

Und kriegt hier oft so viel Gegenwind ab, dass ich mich oft frage, woher er diese stoische Gelassenheit nimmt. Da gehts um seine Träume, und vor allem um seine Existenz. Aber er bleibt ruhig, und zieht sein Ding durch. Dies gilt auch für all die Dave Smiths, L.L.Electronics, Elektrons und Roger Linns dieser Welt, die in einer knallharten Realität jeden Tag kalkulieren müssen.

Und dann kommen Leute wie ihr, und fangen an zu weinen, wenn jemand nicht vorbehaltlos zu klatschen anfängt, weil ihr irgendeine Idee zu nem "sauaffengeilen Synthesizer habt, der jetzt nur noch gebaut werden müsste".

Da kann ich einfach nur mit dem Kopf schütteln, sorry.

:doof:
 
Baut das Ding und gut ist, aber vorher sehe ich da auch keinen Grund in Begeisterung auszubrechen, sorry. :roll:
 
Toll finde ich ja, dass man an diesem Thread sehr schön sieht, wie lebendig, kritisch und sachverständig die Community ist. Doch nicht alles nur Nerds und Wolken-Kuckucksheim-Bewohner.

Schade, dass Herr Behringer die Chance nicht beim Schopf gepackt hat. Aber verständlich ist es aus seiner Sicht (mangelndes Vertrauen der Konsumenten) schon. Ich an seiner Stelle, hätte wohl eher mit "Jetzt erst recht. Denen werde ich es zeigen!" reagiert und alles daran gesetzt, dem Namen Behringer über den Synth einen ganz anderen Klang zu geben. Ich bin ein Anhänger von "Qualität überzeugt".
Nun ja, ich bin nicht Uli Behringer und habe keine Firma am Leben zu halten und weiß auch nicht, was das bedeutet.
Ich finde das Konzept des Tyrell klasse, auch wenn er mit der eigentlichen Idee nicht mehr viel gemein hat und wohl eher den anspruchsvollen Klangtüftler anspricht (was nichts Schlechtes ist) als den Musiker auf der Bühne. Obwohl er, wenn man genau drüber nachdenkt, auch für den Live-Keyboarder dennoch durch die vielen Regler recht gut geeignet scheint.
Nach Jörgs Gedanken zu dem Thema finanzielle Machbarkeit, habe ich zwar auch so meine Zweifel bekommen. Aber vielleicht wird es eine Subsumme des Konzepts geben?
 
Tyrell schrieb:
Vielleicht kommt da ja noch was, aber diese Möglichkeit wurde in Betracht gezogen. Ich glaube aber das sich Uli nun wieder auf sein Kerngeschäft konzentriert. Wie ihr sicher mitbekommen habt sind die Behringer Preise europaweit nochmals deutlich gesunken. Nicht etwa weil er nun noch günstiger produziert, sondern weil er die Vertriebs-Schiene komplett rausgenommen hat und den Handel direkt beliefert. Bedeutet, die Vertriebs-Marche wird eingespart und komplett an den User durchgereicht. Das gab in manchen Ländern viel böses Blut von Seiten der Vertriebe. Wenn überhaupt jemand ein dickes Fell hat, dann Uli.

Naja...ein Deal könnte auch so laufen, das Behringer die Produktion tätigt, die "bekannte Marke" Firma aber dann den ganzen Rest übernimmt, sprich Marketing und Vertrieb, und B. bekommt dann alle Geräte auf einen Schlag sozusagen abgesetzt.
 


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