Kaufhilfe (analoger) Monosynth für Einsteiger: Grandmother? Taiga?

Hilfe zu einem klaren Problem - was kaufen für das hier beschriebene Problem…
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wiggel

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Hallo,

ich bin neu hier und habe gleich eine Frage :)

Ich bastele seit zwei Jahren "in the box", Pop im weiteren Sinne, mit Bitwig und verschiedenen Softsynths (F-em, Repro, Diva, Quanta 2, TAL J-8, BX Oberhausen). Zur Eingabe habe ich ein Alesis V61 Keyboard, einen Launchpad Pro und einen Touché. Nun überlege ich mir einen ersten Hardware-Synth zuzulegen.

Ich möchte

- mehr Gefühl für die "Basics" der Synthese bekommen (und dann zB auch Diva vielleicht besser verstehen)
- die Parameter direkter im Zugriff haben (Filter...)
- dabei vielleicht auch Klangmöglichkeiten bekommen, die mit Software nicht so leicht zu erreichen sind
- Sound von Funkbässen bis zu experimentellem Gefrickel

Ich habe den Eindruck, dazu könnte ein Monosynth mit Patchfeld passen. Zuerst ist mir der Arturia Minibrute 2 aufgefallen, dann fand ich die Moog Grandmother prima, und jetzt bin ich auf den Pittsburgh Taiga gestoßen.

Was empfehlt ihr? Preisbereich bis etwa 900 € (die Grandmother würde ich mir wohl gebraucht zulegen)... Den Taiga würde ich wohl zuerst mit dem Launchpad Pro ansteuern, und vielleicht gibts dann später mal sowas wie einen Keystep 37 dazu.
 
MMN ist DER Basic-Monophone zum Lernen der Behringer Pro One, zwei Oszillatoren + Noise Generator und eine sehr flexible Modulationsmatrix - aber alles, "Gefrickel" wie du es nennst, kann der nicht recht, aber für alle monophonen Brot und Butter-Sounds kommst du mit dem Ding und ein paar FX ewig aus.

Außerdem keine Doppelbelegungen :)
 
Danke für die schnellen Tipps! Hier mal zwei Beispiele, was ich so bisher mache:


(Das zweite ist Bitwig Grid, daher etwas endlos...) Im Vergleich zu dem Malevolent sieht der Minibrute nach mehr Gegenwert aus, finde ich? Ich muss die aber alle mal in echt anschauen...
 
Minibrute 2 erfüllt alle genannten Anforderungen und kann von zart bis hart und man lernt "Synthese" mit der Option über das Patchfeld auch experimenteller zu werden. Grandmother setzt voraus das man sich bereits mit Substraktiver Synthese auskennt um wirklich das Optimum aus dem Instrument rauszuholen. Würde ich daher nicht als Anfängersynth empfehlen, eher ein Spezialist als Zweitsynth.
Der Malevolent ist klanglich ein ziemlicher Spezialist und eher als rauher Bursche einzusetzen.

Mehr zum Minibrute 2 hier im Test von Theo Bloderer. Seine Klangdemos sind hervorragend um die Vielfältigkeit des Synths zu demonstrieren.

Und hier ein wenig Minibrute 2 Klangdemos:

Minibrute 2 Demo #2

Minibrute 2 Demo #1
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke, den Minibrute schau ich mir nochmal genauer an. Taiga + Launchpad wäre wohl wirklich eine eher umständliche Lösung, aber die Demos klingen schon cool...

Das Interface sollte passen, ich habe ein Saffire 6 USB, das ist zwar älter, aber hat Midi I/O und auch zwei Eingänge. Vom Launchpad kann man wohl ohne Adapter direkt in den Taiga stöpseln, die haben beide die gleichen TRS A-MIDI-Buchsen.
 
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moin,
ein ganz einfacher monophoner wäre der behringer poly d..

solider grundsound und lädt zum schrauben ein.
allerdings nicht so mega experimentell / ohne mod matrix.

dafür mit kleinem sequencer und arp.
 
Ich würde Dir Grandmother empfehlen, wenn Du den Moog Vintage Sound magst. Oma kann vielleicht ein wenig weniger als die anderen genannten, kann aber durch ein kleines Modularsetup (noch ein LFO, noch eine Hüllkurve....) erweitert werden, klingt phantastisch und kann sich im Mix immer gut durchsetzen.
 
Ich würde hier auch in Richtung Poly-D gehen.

Pros:

- 4 Oszillatoren + LFO (auch der 3. Osc kann für Cross- und Filtermod verwendet werden)
- 2 Hüllkurven
- Ladderfilter
- kann Paraphonie
- Distortion und Chorus
- Velocity und Aftertouch (letzteres nur über die interne Tastatur)
- paar Patchbuchsen hat er auch, aber hauptsächlich für die Steuerung über Velocity und AT.

Die Grandmother ist auch nicht schlecht, aber doch noch etwas reduzierter (dafür kann sie Osc-Sync und hat mehr Patchpoints).
 
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Der Moog ist sicher kein Fehler. Wenn du ihn gebraucht kaufst, kannst Du ihn wahrscheinlich bei Nichtgefallen fast für dasselbe wieder verkaufen. Bietet den klassischen saftigen Moogsound. Zumindest hast Du das Thema dann durch und weißt was damit gemeint ist und worauf sich viele andere Geräte beziehen. Zum erlernen der Grundzüge wie das funktioniert ist das Teil auch gut. Andere aber auch.
Ansonsten gibt es heutzutage so viele Geräte, die sich in Teilbereichen so viel überdecken, da weiß man nicht was man sagen soll. Was mich persönlich bei vielen Geräten stört ist, dass man keine Sounds abspeichern kann. Gerade wenn man daran herumspielt und sich das aneignet ist es doch blöd wenn man nichts von seinem Ausprobieren am nächsten Tag nochmal anhören/verfeinern kann. Beim Musikmachen ist es auch von Vorteil wenn man auf eine Bank zurückgreifen kann, die man sich angelegt hat. So ist nix drin und muss immer neu eingestellt werden. Weiter finde ich eine gute FX-Sektion nicht zu verachten. Soundbank + FX als Teil vom Sound kennst du wahrscheinlich auch gewohnheitsmäßig eher von den Plugins. So ein Hardwaremono hat meistens nicht nur keinen Speicher, sondern ist in der Regel auch furztrocken.
Aber da gehen die Meinungen noch weiter auseinander.
Grundsätzlich ist auch noch zu überlegen, ob Du manchmal einfach nur ein Gerät mit aufs Sofa nehmen willst, einschalten und erforschen. Dann ist es von Vorteil was mit Tastatur zu haben und nichts verkablen zu müssen. Das bremst den Spieltrieb doch mit unter.
Echt analoge Synth mit Speicher und FX findest Du im Preissegment nur von anderen Herstellern.
Wenn es auch Virtuell Analog und noch andere Syntheseformen sein darf, schau Dir doch mal den Arturia MiniFreak an. Ich habe den nicht, aber der scheint extrem vielseitig zu sein. Der braucht keine Patchbay für das was er macht. Ich kann Dir aber nicht sagen wie gut er Dir subtraktive Synthese beibringen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Taiga ist super, ich würde den aber nur sehr ambitionierten Einsteigern empfehlen, da hier einige Dinge doch etwas anders funktionieren, als man es von den üblichen Verdächtigen gewohnt ist. Wenn du Lust hast zu experimentieren, ist der aber gut und die Möglichkeiten gehen viel weiter als bei vielen anderen Synths. Es ist aber defintiv kein Sweet-Spot-only-Gerät.
Grandmother ist da viel einfacher zu verstehen, die farblich abgesetzten Funktionseinheiten helfen zusätzlich. Sound ist typisch Moog, da kann man nicht viel falsch machen, wenn man denn den Klang mag.

Falls es auch ein Behringer sein darf: Der 2600 ist auch toll und bietet etliche Möglichkeiten zum Experimentieren. Dauert aber ebenfalls etwas, bis man sich als Einsteiger da hineingefuchst hat.
 
Du machst mit keinem der genannten etwas verkehrt. Im Zweifel bekommst Du die auch alle schnell wieder los ohne existenszgefährdenden Verlust. Besonders als Anfänger gilt: Versuch macht kluch ;-)

Nur der Vollständigkeit halber empfehle ich mal noch die Novation Bass Station II. Die klingt super, ist durchaus flexibel, kann alles grundlegende und ist leicht und übersichtlich bedienbar. Imo ein perfekter Anfänger Synth.
Dank der Speicherbarkeit kann man sich auch mal einfach aufs Soundschrauben konzentrieren und einfach abspeichern, wenn man was tolles hin bekommen hat und das dann beliebige Zeit später einfach per Knopfdruck wieder abrufen und auch bei einem Song einsetzen. Das bieten die meisten oben genannten leider nicht.
 
das ist halt immer eine Geschmacksfrage: Speicherbarkeit auf der einen Seite (dafür zeigen die Regler idr. das falsche an und/oder es wird mit Doppelbelegungen gearbeitet), oder "what you see is what you get", aber dafür kann nicht gespeichert werden. Idealerweise hat man beides im Haus: Für das anvisierte Budget gäbe es auch (knapp) eine BSII plus einen Poly-D (oder BSII plus Model-D plus Pro-1). ;-)
 
Oder einen Minibrute 2 S (489) plus Eventide Ultra Tap (259) (oder Memory Man mit Hazarai 219) und dann ist vom Budget immer noch genug für die nächsten zwei Restaurantbesuche übrig.
 
In den Demos auf Youtube finde ich den Minibrute 2 meistens etwas zu buzzy - vermutlich sind es Sägezahn und Rechteck, die haben so ein bestimmtes Summen/Schnarren, das ich vielleicht manchmal ganz gut finde, aber es wirkt so als wäre das ganz oft dabei. Der Bass in dem Ambient-Demo hat auch diese "Brizzeln"... Vermutlich kann man das mit einem EQ regeln (?), aber ist für mich ein Minuspunkt. Der Moog scheint vielleicht einfach nicht so viele Obertöne zu haben, und der Taiga klingt für mich in den Demos ausgewogener. Auch die Filter klingen für mich auf Youtube bei den anderen besser.

Hier ein Demo, wo der Taiga auch mal Lärm macht, aber eben nicht so schnarrt:


https://youtu.be/o-pzxGa0T7M

Über die Bass Station und die verschiedenen Behringers mache ich mich mal schlau :)

Der Behringer 2600 klingt jedenfalls gut und vielseitig, aber ist er wirklich einsteigerfreundlicher als der Taiga? Kommt jedenfalls auf die Liste...
 
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Gerade das Schnarren/Summen/brizzeln mag ich an dem Synth. Aber ich kann verstehen, wenn das nicht jeder mag.
 
Der Behringer 2600 klingt jedenfalls gut und vielseitig, aber ist er wirklich einsteigerfreundlicher als der Taiga? Kommt jedenfalls auf die Liste...
ARP hat die Dingers mal als Lehrinstrumente für Musikschulen entwickelt und hat sowohl auf dem Bedienpanel wie auch in der Anleitung (1:1 wie beim BARP) sehr einsteigerfreundlich gearbeitet - das und die ewige tonale Range macht das Ding eigentlich zu dem, was du suchst, wenn du dir dazu noch ein MIDI-Keyboard holen willst.

Dazu gibt's tausende Patch Sheets zum Nachbauen :)
 
Danke, den Minibrute schau ich mir nochmal genauer an. Taiga + Launchpad wäre wohl wirklich eine eher umständliche Lösung, aber die Demos klingen schon cool...
Taiga und Arturia Keystep sollte sehr gut passen. Der Einfache Keystep ist ausreichend (ich fand den Pro zu kompliziert). Der Keystep kann auch CV/Gate ausgeben.
 
Ich hänge mich hier mal dran und bin neugierig, wo die Reise letztlich hingegangen ist?

Hab seit einer Zeit den Minibrute 2. Das Erkunden und Patchen macht Spaß, die Bandbreite ist super und mit dem Beatstep Pro gehen noch mal mehr Türen auf. Aber: beim Filter fehlt mir was. Hab verschiedene Ansätze probiert, er macht mich einfach nicht an. Bei der Bass Station II fand ich das noch wilder, die hab ich nach kurzem Anspielen gleich verworfen. Die Filter des MicroKorg oder JD-Xi machen da mehr Laune- et is, wie et is.
Sicher könnten jetzt die ersten Module dazukommen, aber lieber wäre mir als Basis ein semimodularer Monosynth, der die wichtigsten Basics mitbringt und soundmäßig das Herz anspricht: also Grandmother.
Ist auch kein Drama, hab vorab einen Verlust durchs Weiterverkaufen beim MB2 eingerechnet, einiges gelernt und damit wichtige Erkenntnis gewonnen.

Da es ohne Vergleichen und Kopf zerbrechen natürlich nicht gehen darf, bin ich neugierig, wie eure Erfahrungen mit dem Taiga sind. Die West Coast Tür darf als nächstes aufgehen, da hätte der Taiga ja bereits einiges an Bord. Danke euch!
 
Da es ohne Vergleichen und Kopf zerbrechen natürlich nicht gehen darf, bin ich neugierig, wie eure Erfahrungen mit dem Taiga sind.
hab ihn da und bisher noch nicht mit dem Gedanken gespielt, ihn wieder abzustoßen. Die Kiste ist aber eher was für "ab und zu, wenn es mal anders klingen soll" und nicht das tägliche Arbeitstier (das wäre dann eher der Neutron oder der 2600er).
Man kann den sicher so einsetzen, aber dann muss man sich wohl etwas mehr reinfuchsen als ich das tue, denn die Skalierung und das Verhalten vieler Parameter ist schon sehr ungewohnt, wenn man typische "East Coast"-Subtraktive gewohnt ist. Ich würde den Taiga wohl immer in Kombination mit einem Neutron oä. einsetzen, der bei Bedarf den saftigen/knackigen Filtersound hat, den man gewohnt ist. Cross-Patching geht ja ohne Probleme.

... und wenn man nur eine Prise West Coast will (z.B. einen Waveshaper und ein Lowpass-Gate), reicht vielleicht auch ein West Pest (z.B. in Kombination mit Neutron, 2600, Grandmother, Mother32).
 
die Skalierung und das Verhalten vieler Parameter ist schon sehr ungewohnt
Danke für das umfangreiche Feedback. Erinnere mich, davon auch an anderer Stelle gelesen zu haben.
Das tägliche Arbeitstier ist genau das, was ich suche und nicht zuletzt find ich die GM auch extrem schön.
Jawoll, West Pest könnte ich mir als nächsten Schritt gut vorstellen, aber das hat keine Eile.
 
Das tägliche Arbeitstier ist genau das, was ich suche und nicht zuletzt find ich die GM auch extrem schön.
Ich hatte die GM auch einige Jahre - schöner Synth, aber man muss schon bedenken, dass die Möglichkeiten mit nur einer Envelope, einem LFO usw. recht eingeschränkt sind. Daher habe ich meistens andere Module vom Neutron oder dem Behringer 2600 eingeschleift. Stand-Alone habe ich die Grandmother fast nur für Bass-Sounds genutzt.
 
Ich habe den Taiga gekauft und bin mit der Entscheidung zufrieden. Damit geh total viel was ich spannend finde. Zum Beispiel bastele ich gerade so einen Bass, bei dem man schön die Saiten schnarren hört - das kann die Grandmother nach meinem Eindruck nicht.

Der Punkt bei der Taiga mit der Skalierung stimmt, bei einigen Parametern z.B. im ADSR braucht man Fingerspitzengefühl. Und ich spiele auch mit dem Gedanken, mir in ein oder zwei Jahren vielleicht ein Moog-mäßiges Ladderfilter zuzulegen, um näher an ein paar klassische Sounds zu kommen.

Alles in allem: Mit der Grandmother machst du sicher nichts falsch, aber vielleicht ist der Taiga spannender.
 

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  • Farafina 2023-11-12 1556.mp3
    1,1 MB
ich spiele auch mit dem Gedanken, mir in ein oder zwei Jahren vielleicht ein Moog-mäßiges Ladderfilter zuzulegen, um näher an ein paar klassische Sounds zu kommen.
Ich habe mir ja kürzlich das Behringer System 35 zugelegt - das ist auch ein guter Sparringspartner für den Taiga (hat ja klanglich durchaus Parallelen mit der Grandmother).

Mit der Grandmother machst du sicher nichts falsch, aber vielleicht ist der Taiga spannender.
Das stimmt definitiv.
 
Ich habe den Taiga gekauft und bin mit der Entscheidung zufrieden. Damit geh total viel was ich spannend finde. Zum Beispiel bastele ich gerade so einen Bass, bei dem man schön die Saiten schnarren hört - das kann die Grandmother nach meinem Eindruck nicht.

Der Punkt bei der Taiga mit der Skalierung stimmt, bei einigen Parametern z.B. im ADSR braucht man Fingerspitzengefühl. Und ich spiele auch mit dem Gedanken, mir in ein oder zwei Jahren vielleicht ein Moog-mäßiges Ladderfilter zuzulegen, um näher an ein paar klassische Sounds zu kommen.
Da die Ausgangsfrage für Dich ja inzwischen beantwortet ist: Wenn Du irgendwann mal den Taiga erweitern möchtest bzw. weiter (klanglich) in das East-Coast-Territorium vordringen möchtest, schau außer auf Moog ruhig auch mal auf ARP. Der (Korg) ARP 2600 M (oder die entsprechenden Behringer-Kopien) ist aus meiner Sicht einer der durchdachtesten Synthesizer ever mit tollem Klang und ideal zum Lernen - denn dafür war er von Anfang an auch mit konzipiert (nicht ausschließlich dafür, aber es war ein Aspekt bei der Entwicklung).

Und wenn es nur ein Modul zur Ergänzung sein soll: Studio Electronics Tonestar 2600 ist eine feine Sache:
 


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