Die Idee für den unverkennbaren Eingangsriff von Satisfaction kam Keith Richards in der Nacht zum 7. Mai 1965 nach dem fünften Konzert ihrer dritten US-Tournee, in Clearwater, Florida. Die Band war vom US-Publikum beim Gig gut aufgenommen worden; ihr Repertoire bestand zu der Zeit zu einem Großteil aus Coverversionen US-amerikanischer Hits von Künstlern wie Chuck Berry, Willie Dixon, Buddy Holly, Jimmy Reed oder Bo Diddley. Was ihnen fehlte, waren eigene Stücke. Keith konnte in der besagten Nacht im Fort Harrison Hotel nicht schlafen; ihm kam jedoch eine Akkordfolge in den Sinn, die er gleich auf der Gitarre spielte und mit seinem tragbaren Kassettenrekorder aufnahm – die Anfangssequenz von (I Can’t Get No) Satisfaction...
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...Am 10. Mai bereits wurde Satisfaction mit Produzent Manager Andrew Loog Oldham in den Chess-Studios in Chicago aufgenommen und am 12./13. Mai bei RCA in Hollywood ‚vollendet‘. Richards sang den Chor zu Jaggers Leadgesang und spielte Rhythmusgitarre. Jack Nitzsche, der zu dieser Zeit mit den Stones arbeitete, spielte das Tamburin ein, nachdem Jagger selbst zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis kam. Richards benutzte für seine Gitarre ein Maestro Fuzz-Tone FZ-1 Fuzz (hergestellt von Gibson). Dabei handelte es sich um ein Pedal, welches den Klang der E-Gitarre nebelhornähnlich verzerrte. Es war erst wenige Tage zuvor als technologische Innovation des elektrischen Gitarrenspiels auf den Markt gekommen, und Richards benutzte es bei der Aufnahme des Riffs vorerst lediglich zu experimentellen Zwecken. [2] Er selbst war davon zwar nicht begeistert, seine Bandkollegen aber fanden die Verzerrung großartig und überstimmten ihn.