Also ich bin das Heft durchgegangen und habe mir die DVD angesehen.
Durch die DVD hat sich die Investition schon gelohnt.
DVD Seminar:
Sehr viele Spuren die so ein Pop Song belegt.
Alleine die Bass Drum und die Snare Drum waren aufwendig konstruiert , und haben glaube ich 8 Kanäle belegt.
Überraschend häufiger Einsatz von Phaser und Flanger.
Cymbals mit Flanger , das war mir neu , "I did not know that".
Frequenzen eingrenzen ( wie hier schon erwähnt ) , vor allem Low Cuts im Bassbereich um keinen Brei zu erzeugen.
Ein Teil der mir gefallen hat war die Doppelung eines kurzen G1tarrenparts.
Aufwendig gedoppelt hat der wirklich einen sehr schönen schwebenden Sound erzeugt.
Und dann der Einsatz von Drumloops , mehr oder weniger in der Art und Weise wie ich Loops auch als absolut nützliche Parts empfinde.
Loops und Samples haben "fast" schon einen schlechten Ruf durch Leute die einfach vorgefertigtes Material in Programmen wie Acid zusammenknallen und sich dann wie Genies vorkommen.
Aus der Composer/Producer Sicht sind Loops für mich ein Segen.
Man darf nur kein Material nehmen das zum Selbstzweck wird.
Das es in dem Seminar um mehrheitlich Analoges Material ging war in diesem Fall kein Problem , weil sich alles auf den Mix konzentriert hat.
Wäre es um die Aufnahme eines Geigen Quartetts gegangen und der Produzent hätte eine Stunde über Mikrofone geredet
, dann wäre die DVD schon im Schredder gelandet.
Der Song selber. Tjaaa......
Auf jeden Fall konnte ich das Ding nach 90 Minuten nicht mehr hören.
Natürlich kann man den Song als DSDS Pille Palle abstempeln , und vor allem die einzelnen Parts waren wenig spektakulär.
Frühstücksmusik auf HR3.
Aber der Song war
handwerklich wasserdicht , von der Komposition und der Produktion.
Das unterscheidet ein verwertbares , marktfähiges , Produkt von.....ich weiss nicht.....einer Indie Nummer , einem Ego Trip ?
"Beat me over the Head with it" , aber ich habe Kommerzielle Interessen.
Kommerziell bedeutet für mich nicht nur dass man davon Leben kann ( und sei es nur in kleinem Rahmen ) , es bedeutet auch das Leute die Musik überhaupt hören.
Was gibt es schlimmeres als Musik die keiner hört , respektive , Musik die keiner hören will.
MySpace. MySpace ist eine gute Visitenkarte für Musiker die in der realen Welt aktiv sind. Ein Kontakt Medium , eine Anlaufstelle.
Wer damit den Leuten einfach unfertiges Zeug auf die Ohren drücken will , wird nichts erreichen.
Und wie deprimierend ist es wenn die eigenen "Experimente" nicht einmal auf MySpace Hörer finden ( für Lau ).
Ein paarhundert Mitleidsklicks , von denen man 90% selber erzeugt hat , weil man dauernd das Layout ändert.
Ich habe Song Ideen und "Schnipsel" herumfliegen , von denen ich einige
wirklich gut finde.
Aber solange ich daraus keine richtigen Songs mit Struktur , kein verwertbares Produkt mache , ist das alles wertlos.
Nach dem 90 Minuten Seminar kam ich mir wirklich vor als hätte ich in einem Klassenraum gesessen ( dicker Kopf ).
Aber es sind Informationen hängen geblieben über die ich weiter nachdenke.
Leider habe ich das Dance Music Seminar verpasst das eine Ausgabe vorher behandelt wurde.
Vielleicht finde ich das Heft noch an einem Bahnhofs Kiosk ( oder nachbestellen ).
Das Magazin Selber:
Ein paar Artikel habe ich komplett gelesen , und bin den Rest sporadisch durchgegangen.
Das hauptsächlich Hardware besprochen wird kann ich auf einer Seite verstehen.
Hardware ist immer noch das Non Plus Ultra in dem Metier.
Auf der anderen Seite ist die Software Ecke dieses Themas heute schon so hochentwickelt das man sie selbst aus einer konservativen Sicht nicht einfach wegschieben kann.
Wir haben nicht mehr 1999 als Profis die Audio-Software noch belächeln konnten.
Konservativ wäre für mich ein Verhältniss von 75% Hardware , 25% Software.
Alles andere ist an der Realität vorbei.
Auch wenn es "nur" um eine Art Pre-Production , bzw. um die Erzeugung erster vorzeigbarer Mixes geht.
So ein Magazin muss sich überlegen ob es eine Publikation für ein paartausend Tontechniker sein will , oder auch eine , dem gegenüber gewaltige Mehrheit , von Musikern ansprechen will die auf dem Computer produzieren.
Je nachdem auf welchem Level sich ein Projekt von mir befindet , würde ich in eine bestimmte Richtung investieren.
Und am Ende ( mit dem Megahit in der Tasche ) würde unausweichlich der Trip in ein professionelles Recording , und dann Mastering Studio stehen.
Zu den Profis , mit ihrer Erfahrung , und all den Tools.
Ist nicht so als ob ich in einer Fantasie Welt lebe , in der ich alles auf meinem Computer mache , und dann das Resultat zu iTunes schicke ( um dann jeden Tag im Briefkasten nach Schecks zu sehen
).
Für meine Zwecke wäre es völlig irre mir z.B. einen Hardware Kompressor für 1000€ zu holen , und dann noch ein Reverb....
Auf dem Level auf dem ich arbeite ist Software absolut konkurrenzlos ( Preis , Leistung , Flexibilität ).
Hardware ? Monitore. Gute Monitore wie angesprochen wurde. Was man nicht hört kann man nicht mixen.
Ein gutes Masterkeyboard , eine Box mit Fadern und Reglern wäre ganz praktisch ( eine DAW komplett mit der Maus zu steuern ist nicht gerade das Wahre ).
Wie auch immer. Wenn ein Magazin zu diesem Thema meine Arbeitsumgebung so
gar nicht wiederspiegelt ist das für meine Zwecke am Ziel vorbei.
Wo sind die ganzen Plug Ins ?
Im hinteren Teil des Magazins wurde irgendein obskurer VSTi besprochen....
Simplon oder so ähnlich , habs nicht gelesen.
Womöglich noch ein VSTi mit 3 Oszillatoren und 24dB Filtern , "mit verblüffend ähnlicher Moog Filtercharakteristik"(?).
Gee , sowas gab es noch nie.
Durch die DVD hat sich die Investition auf jeden Fall gelohnt.
Die 5,50€ sind ein Fairer Preis.
Ob ich mir eine Ausgabe des Magazines hole , würde ich immer davon abhängig machen was auf der DVD für ein Seminar angeboten wird.
Downmix einer Pop Produktion , daraus konnte ich schon etwas lernen.
Wenn es zu spezifisch wird , z.B. das richtige aufnehmen von G1tarren , oder 90 Minuten Mikrofone und Vocals , das wäre nichts für mich.
Mein Fazit: DVD Seminar , sehr gut.
Das Heft selber eher weniger mein Ding.