Die verbleibenden Unterschiede, die zwischen A6 und Minimonsta hörbar sind, beruhen auf nicht 100% identischen Hüllkurven, etwas anderes Sättigungs-/Resonanzverhaltens des Filters etc., die ich um 2Uhr morgens halt nicht mehr besser hinbiegen mochte. Ich betone hier aber audrücklich "anders" und nicht "besser". Denn ich sehe nicht ein, was daran unbedingt "klanglich analoger" sein soll, wenn die Kennlinie der Hüllkurve den Filter halt ein Quentchen anders zuschnappen lässt. Demzufolge dürfte man dem Xpander angesichts dessen doch recht "andersartigen" Hüllkurven ja auch keinen "politisch korrekten Analogklang" attestieren.
Mit diesem Versuch ging es mir daher letztendlich nicht darum, beide Synths 100% in Übereinstimmung zu bringen, sondern einfach soweit, dass ich für mich die Frage beantworten konnte, ob sich für mich die Anschaffung eines Andromedas
aus rein klanglichen Gründen (es gibt auch andere) lohnt, d.h. ob die vorhandenen Abweichungen in einem Rahmen sind, der für mich eine reale musikalische Relevanz hat und somit so eine Investition rechtfertigt.
Dies ist eine Frage die jeder für sich selber beantworten muss. Persönlich kann ich mir keine musikalische Situation vorstellen, wo die verbleibenden
klanglichen Unterschiede ein relevantes Kriterium wären. Aber die Vorstellung davon, was Musik ist, ist ja bekanntlich verschieden.
Dem Argument, welches jemand hier vorgebracht hatte, dass nämlich der Andromeda auf Grund seines Klangcharakters eh nicht als Referenz für Analogklang gelten sollte, kann ich persönlich aber beipflichten. Ich hatte einige Jahre lang leihweise Zugang zu einem Prophet5, und das Feeling welches mir dieses Instrument beim Spielen gab, habe ich vom Andromeda nie bekommen -und das lag beileibe nicht an der Holzverschalung des P5.
Denn ich habe vom Moog Voyager
trotz Holzverschalung und dicken Knöppen auch nie ein vergleichbares Feeling bekommen. Vielleicht ist tatsächlich etwas an der (oft gelesenen) Meinung, dass die "neuen" Analogen nicht mehr so klingen wie die alten. Aber Vintage kommt mir nicht ins Haus. Ich kann es mir aus professionellen Gründen nicht leisten, mit tickenden Zeitbomben auf die Bühne zu gehen. und wenn "Neu-Analog" für meine Ohren nicht besser als Software klingt, dann kann ich geradesogut Software nehmen. Und die ganze Haptik-Sache gibt's ja immer besser werdende Controller, oder gar diese Openlabs-Dinger.
Ich bereue es aber schon einwenig, diesen Versuch nicht als Blindfoldtest ausgeführt zu haben. Die z.T. recht selbstsicheren Aussagen hier sind mir doch schon einwenig suspekt. Aber ich hab' keine Zeit und auch keine Lust mehr, nochmals so einen Test zu machen, wozu auch. Es war ein persönliches Experiment, ein mp3 zum reinhören, und ein persönliches Fazit. Das "kann digital analog klingen"-Thema ist damit für mich wie gesagt vom Tisch. Und wenn der Solaris dann bald kommt, erst recht.
Grüssenz,
tim
(und @ Admins: Ja, den kryptischen Helvetismus "Jetzt gilt's ernst" darf man getrost aus dem Threadtitel entfernen.
Danke.)