Also ich habe mit einem gebraucht gekauften Akai S3000 XL gestern auch etwas Panik bekommen.
Das Gerät war ein Ebay-Kauf von einem ahnungslosen Verkäufer, der angeblich nichtmal ein Stromkabel da hatte, um
das Teil zu testen. Es gab sonst in seiner Statistik auch nur Antiquitäten und Haushaltswaren, aber mit guten Bewertungen. Von daher habe ich da keine Betrugsabsichten vermutet.
Das Foto bei Ebay zeigte nur die Front und keine Rückseite, aber die Front sah wirklich noch gut erhalten aus.
Dementsprechend gab es auch in der Artikelbeschreibung keine Angabe zur eingebauten Speichermenge, installiertem OS Version etc.
Ich habe mal ins Blaue geschossen und dem Verkäufer ein Angebot unter dem Mindestpreis gemacht, und dann tatsächlich eine Verkaufzusage bekommen.
Die Verpackung war nicht sehr gut, weil die Polsterung überall nur 1 cm dicke Luftpolsterfolie war, aber ich hatte Glück.
Der Sampler kam hier gestern unbeschadet an, und funktionierte tatsächlich, nur halt mit einem grottigen Display, was man nur noch mit einer Taschenlampe lesen kann. Sowas hatte ich aber schon erwartet. Es sind 32MB installiert, ein Riegel sogar von Mutek, also richtig teurer RAM, und sogar OS 2.0 onboard. Und das Erweiterungsboard mit den 8 Zusatz-Ausgängen war auch noch drin - Viele bauen das nämlich aus und verkaufen es einzeln. Leider ist kein Effektboard drin, aber das konnte ich auch nicht erwarten. Einige Bedientasten reagierten nicht direkt, aber nach mehrmaligem Betätigen gehen die nun auch wieder. Das Gerät war nur stark nikotinisiert, von daher war auch erstmal Putzen angesagt.
Nun wollte ich das dunkle Display gegen das Display von einem AKAI CD3000 tauschen, was aber schiefgelaufen ist.
Das Display vom S3000 XL hat andere Chips auf der Platine, und ist offenbar nicht kompatibel zum CD3000, obwohl der Anschlussstecker gleich ist.
Jedenfalls blieb hier der Bildschirm dunkel, da passierte nix. Nach dem Wiederumbau bliebt aber nun mein S3000 XL auch mit dem Original-Display und allen Anschlüssen richtig dran ebenfalls dunkel. Da packte mich schon etwas Panik, und meine Laune war im Keller.
Das versuchte Tausch-Display ging im CD3000 dann wieder einwandfrei, wurde also nicht beschädigt.
Der S3000 XL bootete ansonsten ausser dem dunklen Display ohne Anzeige normal, und es leuchteten nicht alle LED wie hier beim Thread-Ersteller.
Diesen Fehler hatte ich aber schonmal vor einigen Jahren, als ich einen S2800 auf LED umrüsten wollte, und da etwas von mir falsch gemacht wurde beim Anklemmen des Display-Kabels von neuen LED Display. Damals hatte ich aktive Unterstützung vom englischen Verkäufer meines Displays erhalten.
Er wusste direkt was los war. Beim S2800 als auch beim S3000XL ist direkt neben dem Display-Stecker auf dem Mainboard ein hochstehender Widerstand, extra nicht flach auf die Platine gelötet, sondern ca. 8 mm hochstehend mit langen Beinen. Dieser war beim S2800 zerschossen, konnte man im ausgeschalteten und stromlosen Zustand des Samplers mit dem Multimeter auf Ohm gestellt nachmessen. Auch beim S3000 Xl war der kaputt.
Mit einer Lupe konnte man in der Mitte sogar einen schwarzen Fleck erkennen.
Diesen Widerstand habe ich durch einen 39 Ohm / 1 Watt Widerstand ersetzt. ( Der Original-Widerstand hat 33 Ohm und 0,5 W ) Danach bootete der Sampler wieder mit einer Anzeige.
Ich habe den Widerstand nur direkt an die Beine vom alten Widerstand angelötet, die ich noch etwas hochstehen liess und nicht flach auf der Platine abgeknipst habe. War etwas fummelig, aber mit einem kleinen Lötkolben ging das recht gut. Den Display-Stecker habe ich rausgezogen für die Arbeiten.
So musste ich nicht das Mainboard ausbauen. Alle derartigen Arbeiten natürlich OHNE Netzstecker also im stromlosen Zustandes des Samplers ausführen !
Das was ich jetzt noch machen wollte, ist ein Austausch der Elkos in Netzteil des Akais S3000 XL.
Denn es gibt noch ein anderes Problem, was wohl von Anfang an hier so mitkam. Der Sampler startet bei einem Kaltstart nur mit Hintergrundbeleuchtung und Strom für die Floppy, und keine LED geht an. Wenn ich dann Aus- und wieder Anschalte, startet der Sampler normal ohne Fehlermeldung und funktioniert einwandfrei. Alle Versorgungspannungen +12Volt,-12 V, +5 Volt kommen aus dem Netzteil, auch wenn der Fehler auftritt.
Netzteil-Fehler scheinen bei AKAI Samplern dieser Baureihe selten zu sein.
Vielleicht kann mir da jemand noch berichten, warum hier der Kaltstart eigentlich nie klappt.
Hatte ich so noch nie bei einem Sampler.
- Ich ergänze mal meinen Eintrag hier mit einem Foto vom Innenleben des AKAI S3000 XL und mit einem Hinweis zu dem
Widerstand, der bei mir durchgebrannt war.
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Zum Problem des Thread-Erstellers :
- Da der AKAI S3000 XL ja eigentlich auch nur ein Computer ist, ähnlich wie ein IBM 386 aus der gleichen Zeit, so kann ich nur raten, wie hier bereits schonmal gesagt wurde, das Gerät einfach mal ganz ohne RAM zu starten. Also ohne die eingesteckten RAM-Module.
PCs aus dieser Ära konnte man bei Bootproblemen und Hängern nach Speicherumbau nämlich auch so wieder beleben, oder mit einem Bios-Reset, was hier leider so nicht möglich ist.
- Ich würde den Sampler von SwS auch noch mit einem anderen Bios Chip noch versuchen zu booten, diese kann man für rel. kleines Geld bei Ebay nachkaufen.