Als Grünschnabel erfahre ich dank dem
Ableton Operator eine Einführung in die FM-Synthese. Ich finde ihn für diese Zwecke hinreichend komplex und übersichtlich/intuitiv genug. Ein wenig bedauere ich zwar, dass ich den NI-Voucher, den ich mit meinem Audiointerface bekommen hatte, für
Massive einlöste, statt für
FM8 - ein ärgerlicher Fehler. Trotzdem lerne ich gerade wegen der Grenzen des
Operator Prinzipielles dazu. Für manch einen hier ist es banal, aber ich wäre sonst z.B. in meiner Not nicht auf die Idee gekommen, einen "fixierten" Operator als zusätzlichen LFO zu benutzen - sogar mit Sample&Hold, wenn er auf 25Hz "rauscht". Was ich eigentlich ja schon bei meinen kleinen Analogen wie selbstverständlich behandelte (Modulationsquelle=Audioquelle) wurde noch einmal in anderer Weise mit Freude verinnerlicht. Auch das Aufzeichnen der Wellenformen anhand der "Frequenzdomänen" ist ebenso erhellend. Oder das Loopen von Hüllkurven und die rhythmischen Stukturen, die man allein damit erschaffen kann.
Ich finde also, dass aus dem
Operator einige Überraschungen rauszuholen sind, auch wenn vielleicht nicht so "bequem", wie mit seinen umfangreicheren Pendants.
In diesem Zusammenhang möchte ich in meiner dilettantischen Unbeschwertheit als Konzepttüftler ein paar Klangbeispiele zum Besten geben. Ich hatte es mir nach der Lektüre von S. Lems "Fiasko" spontan zur Aufgabe gemacht, die eine oder andere Assoziation klanglich zu verbildlichen. Rausgekommen ist ein Set an Presets für den
Operator (das nicht unbedingt "musikalisch" nutzbar ist, ich mag diese "klassischen" Synth-Klangteppiche nicht sonderlich). Zusatz: natürlich keine anderen Effekte, alles
Operator in Reinform.
src:
http://soundcloud.com/minorthree/operator-presets-inspired-by
In "Fiasko" erleidet zunächst ein junger Pilot in seinem Großschreiter Schiffbruch, und zwar in Birnams Wald, einer bizarren geologischen Formation auf dem Saturn-Mond Titan. In seiner hoffnungslosen Lage betätigt er den Vitrifikator und friert sich ungeschlacht ein. -- Jahrhunderte später wird er geborgen und findet sich - an partieller Amnesie leidend - auf der EURYDIKE wieder, einem gigantischen Raumschiff, dessen Astrogator Ter Horab heißt. Ziel der Expedition: die Konstellation Beta Harpyie. GeneralOperationalDevice, ein Computer der Finalgeneration und groß wie ein Taubenei, hält bei der Navigation die Fäden in der Hand, mitunter durch die Raum-Zeit-Blase eines Kollapsars. Nun löst sich HERMES vom Mutterschiff, in den Gefäßen seiner embryonifizierten Besatzung fließt das milchig-weiße Onax. Endlich angekommen, nähert man sich behutsam dem Planeten Quinta, auf dem mitunter ein unerklärlicher Radiokrieg tobt. Der sehnlichst erwünschte Kontakt zu der fremden Zivilisation wird grandios scheitern.