Ab wann kann ein digitaler polyphoner Synthesizer als semi-modular bezeichnet werden?...

Michael Burman

⌘⌘⌘⌘⌘
Verschiedene Routings von Oscillatoren zu den Filtern, verschiedene Filter-Verschaltungen und Filter-Modi/-Modelle, umfangreiche Modulationsmatrix – ab wann kann ein digitaler polyphoner Synthesizer als semi-modular bezeichnet werden?...
 
Bin schon was müde...:zzz:
Synths mit Anteilen von fester (daher nur Semi) und beliebiger Verdrahtung (das kann auch virtuell in Form einer Mod Matrix sein), imho Sachen die sich nicht mit 'nem einfachen Umschalter oder Mixer realisieren lassen. Wie z.B. die beliebige und sogar mehrfachen Zuordnung der freien Hüllkurven deiner Ultranova.
 
Somit wäre Ultranova ein semi-modularer digitaler polyphoner Synthesizer, richtig?... :cool:

Wobei monophon kann sie natürlich auch. 8)
 
Ich hätt' da immer das Bild eines MS20 im Kopf. Bisschen Kabel, aber geht auch ohne.

Ne Modmatrix auf Hardwareebene mag da noch stimmen, aber geht ein Schalter oder die Steuerung über Software nicht eindeutig über ein sinnvolles Maß der Differenzierung hinaus ?

Demnach wäre ein Virus ein Semimodularer Synth... also nee
 
Demnach jeder Synth der eine Quelle auf min 2 Ziele verteilen kann.

Reicht da schon Velocity auf Lautstärke und Env ?
 
Ui, mein Kronos ist semi-modular:

Verschiedene Routings von Oscillatoren zu den Filtern ==> Check
verschiedene Filter-Verschaltungen und Filter-Modi/-Modelle ==> Check
umfangreiche Modulationsmatrix ==> Check

Wieder was gelernt. :huepfling:
 
Verschiedene Routings von Oscillatoren zu den Filtern, verschiedene Filter-Verschaltungen und Filter-Modi/-Modelle, umfangreiche Modulationsmatrix – ab wann kann ein digitaler polyphoner Synthesizer als semi-modular bezeichnet werden?...
Wenn man die Tonhöhe von den Oszillatoren unabhängig von einander spielen kann, gleiches gilt für die Hüllkurven..... ansonsten ist es nur ein Synth mit umfangreichen Modulations Möglichkeiten. :)
 
ab wann kann ein digitaler polyphoner Synthesizer als semi-modular bezeichnet werden?...
https://www.sequencer.de/synth/index.php/Semi_modular

Wenn Signal- und Modulationswege komplett frei bestimmt werden können und eigentlich sogar wenn die Module selbst frei wählbar sind.
Ich selbst bin aber bereit einen ARP2600 schon modular zu nennen, da man alle Baugruppen frei verschalten KANN - PrePatching ist übrigens nicht semi, sondern nur eine Hilfe - aber untrennbar verpatcht - das ist dann nicht mehr frei und daher nicht vollmodular.

es gibt auch pseudomodular - so ein MS20 zB hat faktisch kaum Modulare Elemente, da er nur in der Modulation offen ist, der Signalweg ist total fest.
 
...ob die Ultranova seit ca.10Jahren zur Speerspitze der Synthesizerentwicklung gehört und eigentlich sowieso das beste Gerät ist?
 
Ui, mein Kronos ist semi-modular:


Wahrscheinlich müsste die MOD-7 Engine sogar "richtig modular" / "voll modular" sein;
...ausser die dünnen Pfeile skizzieren eine Festverdrahtung - was sich mir gerade nicht so ganz erschliesst.


MOD-7_Screen.jpg






auch virtuell in Form einer Mod Matrix


Geht das hier bereits als "kleine Matrix" durch? :runterpfeil:


Studiologic_Sledge2_panel_LFO_rzut.jpg
 
Die MOD-7 ist die FM Synthese - hier kann man aus einigen (festverdrahteten) Kombinationen der FM Operatoren wählen. Außerdem kann der Kronos ja noch sowas:
fd20e5cbeed402b836f623cabf7500b5_pc.jpg


Aus dieser Richtung habe ich den Kronos nie gesehen. Für mich war der immer eine Digitale Workstation. Dass man die Worte "digital" und "modular" auch zusammen sehen kann, war mir neu.
 
Das hier ist der MS20 und der ist nicht frei patchbar, übrigens ist semi nicht immer "schlecht" - es gibt auch bewusst Kompaktsysteme mit festen Modulen und Prepatching, zB Main Unit System 700 oder ARP2600 und M5 - diese sind aber deshalb dennoch modular, aber nicht vollmodular aber definitiv weit mehr als semimodular.

Mit den Systemen 100m, 700 und 2600 kann man allerdings sehr schnell arbeiten - aber Module tauschen geht nicht, aber Audio und Modulationswege sind frei. Ich definiere sowas bereits als Modular und sicher nicht mehr Semi, sonst müsste man den Begriff Pseudomodular einführen für MS20 und co - also ohne Audio-Signalfreiheit und ab dieser erst Semi verwenden und ab echter Modularisieren würde man von Voll-Modularisierung sprechen.
Die Kategorie Modular wäre eben den offenen Systemen inkl EMS vorbehalten, die ja frei sind aber zB wie der G2 nur bedingt Aus/Eingänge haben oder in sich geschlossen sind, aber dennoch alles ermöglichen.

Und - so ein System 700 lässt prinzipiell zu andere Module zu verwenden, 100m auch..
aber es wurde halt nicht angeboten bzw wurde wenig genutzt, bei Moog noch weniger, dennoch ist das modular..


Wir hatten mal so eine Diskussion https://www.sequencer.de/synthesize...n-ii-4-worte-fuer-modular.99785/#post-1155422

ergänzend noch: Top10 Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme

Der MOD7 ist nicht komplett frei - aber lässt einige Veränderungen zu, er wäre also weiter "Semi", die Module und eine Reihe von Anordnungen sind fest oder in einer festen Weise mit bestimmtem Optionen - das ist super - aber eben nicht vollmodular.

Glaube bei Kronos und Co wird man generell bei maximal Semi bleiben, auch der Xpander oder Matrix 12 wäre semi - deshalb ist das eben eigentlich eine sehr spezielle Form, und immer wieder klar erkennbar daran, dass der Signalweg fest bleibt - nur wenige erlauben da auch mehr wie Solaris oder wenn OSCs immerhin anders gepatcht werden können. Selten aber VCAs und VCFs oder der Abgriff der Ringmodulation - sowas ist dann sicher noch immer semi - und das ist meist Kompaktsynthesizer in der Darreichung.
 
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Demnach jeder Synth der eine Quelle auf min 2 Ziele verteilen kann.

Reicht da schon Velocity auf Lautstärke und Env ?

Bei Sachen die zur Steuerung von außen gehören wie z.B. CCs, velocity, pitchbend, pressure etc. würde ich die Grenze ziehen.
Quelle auf zwei bzw. wenige Ziele wie z.B. Filter oder Amp-Envelope auch auf Pulsbreite oder FM Amount, sind meist fest verdrahtet und nur die Modulationstiefe lässt sich ändern, also imho nicht wirklich modular. Gleiches gilt aus meiner Sicht auch für eine kleinere Anzahl von festen Zielen (z.B.Tonhöhe, Amplitude, Filterfrequenz, FM Amount) bei LFOs.
Sobald die Verschaltungen von Quellen und Ziele vergleichsweise wahlfrei sind, z.B. LFO auf Evenlope-Sustain, Resonanz etc., Envelope oder LFO moduliert sich selbst etc. etc. wirds imho Semi Modular.
 
Das sind aber trotzdem alles MOD-Wege, keine Audio - daher ist das alles leicht - semimodular zu bezeichnen. Also die Frage bezieht sich ja auf ENV und LFO - alles Modquellen.

Wenn es Filter, OSCs und VCAs und Mixer und Abgriffpunkte von FM oder Ringmod verändern würde, wäre es schon eher "modularer" aber das macht kaum ein Hersteller.
 
Das sind aber trotzdem alles MOD-Wege, keine Audio - daher ist das alles leicht - semimodular zu bezeichnen. Also die Frage bezieht sich ja auf ENV und LFO - alles Modquellen.

Wenn es Filter, OSCs und VCAs und Mixer und Abgriffpunkte von FM oder Ringmod verändern würde, wäre es schon eher "modularer" aber das macht kaum ein Hersteller.

Audiowege hat man bei 'ner FM-Matrix wie bei FM7/8 etc. aber was die Steuerung betrifft keine Modularität, sondern 'ne enorme Anzahl von Hüllkurven und LFOs mit festen Zielen, sieht man mal von Octopus ab.
 
ja, aber es ist noch immer eingeschränkt und nicht komplett frei. Das muss es auch nicht, dadurch wird es schneller zu bedienen.
Aber es gibt eben auch da Grenzen, wenn diese auch weit gefasst sind.
Es gibt ja auch noch Unterschiede vom TG77 zum DX7 und zum FS1R - die haben feste Algorithmen, also Verschaltungen, der TG ist da offener, aber total alles geht nicht, es ist nur offener - aber - ohne Frage ist das super. Nur - man spricht da nicht von modular, das wäre es nicht - aber es ist eben auch fließend.

Aber erst wenn ALLE Audiowege frei patchbar sind ist es modular, sonst semi - wobei gar nicht veränderlich ist halt klassisch für semi, es gibt hier ebenfalls keine klare Definition, es gibt ältere die eben schon die von mir beschrieben Systeme als semi bezeichnen, weil die Module fest sind.

Man kann es also beliebig festlegen. Ich selbst hab meine Definition ja beschrieben, ich würde 4 Kategorien verteilen. Die passen dann recht gut.

Und semimodular ist meist eine der schnellsten Konzepte, bei FM8 ist das Konzept auch schon noch gut genug, aber es ist spezialisiert auf FM, logisch..

Die einzelnen OPs sind jeweils OSCS mit ENV dran, auch das ist "fest". man kann es nicht anders machen, auch wenn es genial und sinnvoll ist.
 
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Sag mal, @Moogulator, kann das irgendwie sein, dass Du ein wandelndes Lexikon bist? Ist ja unfassbar, was Du alles weißt. Chapeau! (**hier ein Hut-ab Smiley denken**)
 
Hmm, ich mache das Forum 16 Jahre und hab Bock, das kann jeder. Morgen wirst du wie jemand hier schon zzZZZ Smilies machen und sagen - kenn ick. Ich reiche nur weiter. Kann aber gern zerlegt werden, sollte es bessere Ideen geben. Ich glaube hier gibt es etliche Leute die mehr wissen als ich.
 
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...ob die Ultranova seit ca.10Jahren zur Speerspitze der Synthesizerentwicklung gehört und eigentlich sowieso das beste Gerät ist?
Ist ein guter Kompromiss zwischen Preis und Leistung, Futter für eine bestimmte Zielgruppe. Ist auch so ein Teil das ich mir nicht wegen dem Grundsound sondern wegen bestimmter Funktionen (Virtual Sync/Ringmod Kombination) die ich gerne nutze geholt hab.
 
Geht schon, siehe Linplug Octopus.
da ist das offen also man kann OSCs und ENVS getrennt neu und frei zusammenschalten? oder total anders arrangieren? Dann wäre es in der Tat modular. Hab das Ding nie gehabt, meine aber es sind auch OPs, also Sin-OSCs mit VCA Steuerung durch eine ENV, also eine kleine Schaltung - davon einige und die kann man in einer Matrix verschalten und glaubich auch filtern.
Super!

Aber wäre nicht ganz modular, aber hat was modulares, .. möchte das aber wie gesagt nicht extrem auffalten, weil "modular" keine Auszeichnung für etwas ist. Es ist eben nur komplett offen. Das Moog Modular System ist zB sehr sehr offen, aber - so konsequent, dass schon ne Menge noch ein eigenes Modul benötigt. Das Gegenteil von dem, was man heute in Eurorack tendenziell bekommt, mit immer mehr pro Modul und selbst da gibts zB Drums, die für sich genommen absolut nicht modular sind, da man nur an das Modell heran kommt, nicht aber da was umbauen kann.
Das ist alles, es macht aber den Job - schneller als wenn man das alles patchen muss.
 
da ist das offen also man kann OSCs und ENVS getrennt neu und frei zusammenschalten? oder total anders arrangieren? Dann wäre es in der Tat modular. Hab das Ding nie gehabt, meine aber es sind auch OPs, also Sin-OSCs mit VCA Steuerung durch eine ENV, also eine kleine Schaltung - davon einige und die kann man in einer Matrix verschalten und glaubich auch filtern.
Super!

Ist schon 'ne Weile her, dass ich Sounds für den gemacht hab', aber afair gibts 8 additve Oszillatoren/Operatoren und 2 Filter, 'ne FM Matrix. Die Envelopes muss man per Mod-Matrix mit den Operatoren/Filter selbst verknüpfen. Gibt auch keine LFOs, macht man alles mit den loopbaren Hüllkurven. Gibt eigentlich nur Operatoren/Filter und Hüllkurven mit Mod Kurven, mit denen sich sogar das Feedback steuern lässt. Habs hier leider nicht installiert, sonst könnt' ich mit mehr Details dienen.
 
Also ist der Massive semi....?
Ja, mit Hilfe des Routings hat man sogar die Möglichkeit ein paar der Audio Signalwege zu verschieben, Feedbacks zu erzeugen, an bestimmten Stellen Insert Effekte einzufügen, einen Oszillator an den Filtern vorbei zu leiten.
 


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