90er Trance-Fläche von Stevie B-Zet verstehen und nachbauen

H

Hammerbrooklyn

Guest


Hallo :)

Weiß von euch jemand, aus welchen Sounds die ersten 25 Sekunden des Stücks zusammengesetzt sind und wie ich jeden einzelnen mit nem Rev2/JU 06a/M nachbauen kann? Ich brauche keine 1:1 Anleitung aber suche Tipps, wie ich an die Sache rangehe, da ich gerade nicht weiß, wie ich anfangen soll. Am Anfang kommt eine Fläche, dann ist da noch ein Sound mit hohem Rauschanteil, der wie ein Echolot wirkt, und ab sec. 15 setzt etwas mit einem leierigen LFO ein. Zudem klingt alles sehr sanft und schwebend.

Danke fürs Anhören! :) (Auch ohne Klanganalyse lohnt sich das Stück.)
 
naja, "Echolot"-Sounds bekommt man mit Rauschen + Resonanzfilter kurz vor Selbstoszillation + Highpass (wenn man nicht von Anfang an einen Bandpass nimmt) hin. Dann liegen natürlich noch FX (Delay/Reverb etc.) drauf.

Bei der Fläche ganz am Anfang liegt auch etwas rauschiges drunter, das mit einem Filter (etwas weniger Resonanz) moduliert wird. Ansonsten fällt mir da beim Grundklang nichts wirklich spezifisches auf - mit entsprechenden FX kann man viele Pads so ähnlich klingen lassen. Da von Anfang an ein tiefer Ton zusammen mit hohen Tönen eingesetzt wird, müsste man schauen, ob es sich um einen oder zwei getrennte Patches handelt.
 
Das Pad bekommst du mit jedem Rompler hin, das Echolot klingt eher wie nen bearbeitetes Trillerpfeifensample oder
ne Schelle, Tambourine, schnell getriggert oder irgendwie anders bearbeitet.

Aber geiler Titel btw. Wegen solchen Tracks habe ich Trance lieben gelernt und wegen Trance von Heute hassen :D
 
Dissidenten ist wohl eine Band die mit Musikern aus allen Bereichen der Welt zusammengearbeitet hat, von daher ist davon auszugehen dass im Remix auch Schnipsel von Audio Tracks div. World Instrumente verwurstet wurden, was sich bei der (imho spannenderen) A Seite besser erkennen lässt.



Dissidenten - Jungle Book Part II (Mantra-Trance Mix) (1994)

Siehe auch:

 
naja, "Echolot"-Sounds bekommt man mit Rauschen + Resonanzfilter kurz vor Selbstoszillation + Highpass (wenn man nicht von Anfang an einen Bandpass nimmt) hin. Dann liegen natürlich noch FX (Delay/Reverb etc.) drauf.

Bei der Fläche ganz am Anfang liegt auch etwas rauschiges drunter, das mit einem Filter (etwas weniger Resonanz) moduliert wird. Ansonsten fällt mir da beim Grundklang nichts wirklich spezifisches auf - mit entsprechenden FX kann man viele Pads so ähnlich klingen lassen. Da von Anfang an ein tiefer Ton zusammen mit hohen Tönen eingesetzt wird, müsste man schauen, ob es sich um einen oder zwei getrennte Patches handelt.

Das Pad bekommst du mit jedem Rompler hin, das Echolot klingt eher wie nen bearbeitetes Trillerpfeifensample oder
ne Schelle, Tambourine, schnell getriggert oder irgendwie anders bearbeitet.

Aber geiler Titel btw. Wegen solchen Tracks habe ich Trance lieben gelernt und wegen Trance von Heute hassen :D

Dissidenten ist wohl eine Band die mit Musikern aus allen Bereichen der Welt zusammengearbeitet hat, von daher ist davon auszugehen dass im Remix auch Schnipsel von Audio Tracks div. World Instrumente verwurstet wurden, was sich bei der (imho spannenderen) A Seite besser erkennen lässt.



Dissidenten - Jungle Book Part II (Mantra-Trance Mix) (1994)

Siehe auch:


Danke für die Tipps. Wahrscheinlich macht es die Summe aus den vielleicht nicht spektakulären Einzelteilen in diesem Fall, wobei schon auch Samples dabei sein könnten. Das ist auch ein guter Hinweis. Hatte mal ein Album der Dissidenten, das war so das Früh-90er-Ethnozeugs wie Deep Forest etc. Weiß einer von euch auch die Noten/Akkorde? Bei ganz simplen Trancedingern bekomme ich das mit Ausdauer und Probieren selbst hin; hier leider nicht :sad:

Finde das Stück unheimlich magisch und die Fläche bewegt mich seit mehr als 25 Jahren.
 
B-Zet hat damals sehr viel den JD-990 und den Prophet VS eingesetzt. Die Platte ist von 1993, also könnte es theoretisch schon der JD-990 sein. Es gibt ein sehr umfangreiches Interview mit ihm in Keys irgendwann aus 1995 oder 1996. Ich tippe mal auf einer Layer Sound aus JD und Prophet/ Korg Wavestation.
 
B-Zet hat damals sehr viel den JD-990 und den Prophet VS eingesetzt. Die Platte ist von 1993, also könnte es theoretisch schon der JD-990 sein. Es gibt ein sehr umfangreiches Interview mit ihm in Keys irgendwann aus 1995 oder 1996. Ich tippe mal auf einer Layer Sound aus JD und Prophet/ Korg Wavestation.
Und er hat auf den Matrix geschworen stand in einer anderen Keys. Jetzt bräuchte man die Heft-CD vom angehängten Artikel.
 

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Weiß einer von euch auch die Noten/Akkorde?
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Das im Intro über ein tiefes gehaltenes F gespielt.

Im Intro hört man erst ein hoch gespieltes Stringspad, dann kommt das andere "getriggerte(gegated/moduliert)" Pad mit denselben Noten eine Oktave tiefer dazu.
Das Weiche, Wabernde wird durch den massiven Einsatz von Delays/Hall und längeren Attack und Releasezeiten erreicht.
Der Bass bewegt sich ebenfalls ums F herum.
Das "Echolot" könnte auch ein Crickets Sample sein, mal hoch und mal tief abgespielt (das tiefere Rauschen im Hintergrund).
 
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Das im Intro über ein tiefes gehaltenes F gespielt.

Im Intro hört man erst ein hoch gespieltes Stringspad, dann kommt das andere "getriggerte(gegated/moduliert)" Pad mit denselben Noten eine Oktave tiefer dazu.
Das Weiche, Wabernde wird durch den massiven Einsatz von Delays/Hall und längeren Attack und Releasezeiten erreicht.
Der Bass bewegt sich ebenfalls ums F herum.
Das "Echolot" könnte auch ein Crickets Sample sein, mal hoch und mal tief abgespielt (das tiefere Rauschen im Hintergrund).
Vielen Dank :) Das werde ich die Tage mal ausprobieren!
 
Ich liebte das Album When I see von B-zet und habe es damals mehrere 100 Male gehört. Und - es wurde schon gesagt. Im besagten Keys-Interview erzählte er vom JD990 als Pad Lieferant für dieses Album. Ich habe es zweimal, als ich das erste mal nicht fand in der Sammlung bekam ich Panik.
 
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Ich liebte das Album When I see von B-zet und habe es damals mehrere 100 Male gehört. Und - es wurde schon gesagt. Im besagten Keys-Interview erzählte er vom JD990 als Pad Lieferant für dieses Album. Ich habe es zweimal, als ich das erste mal nicht fand in der Sammlung bekam ich Panik.
Noch heute eines meiner Lieblingsalben.
 
Gab es nicht im Rahmen des Korg-Prophecy-Tests in der Keys noch ein Kurzinterview mit ihm, sowie ein Klangbeispiel?
 
Ich liebte das Album When I see von B-zet und habe es damals mehrere 100 Male gehört. Und - es wurde schon gesagt. Im besagten Keys-Interview erzählte er vom JD990 als Pad Lieferant für dieses Album. Ich habe es zweimal, als ich das erste mal nicht fand in der Sammlung bekam ich Panik.
"When I see" fehlt mir noch. Habe "Archaic Modulation" auf Recycle or Die, allerdings erst 2020 bekommen, und seit damals auch hunderte Male "Der kalte Finger" zum Entspannen und als Lern-CD gehört.

Hier noch ein Interview mit Britzke. Miles von Tranergy hat einige der Frankfurter Protagonisten interviewt, allerdings darf man bei dessen Interviews keine Wunder in Richtung, Fragen, Gesprächsführung erwarten.



Edit: "The Day after" ist auch noch ein ziemlicher Kracher gewesen.
 
Das Heft und die CD habe ich noch.
Ich bin mal so fresch und frage ganz direkt: Hättest du Lust und die Möglichkeit, den Artikel zu scannen und die CD als MP3 bereitzustellen?

Bin gerade nicht daheim, aber werde die Tage noch den Retroartikel zum Matrix hier reinstellen, wo Britzke auch zu Wort kommt. Das war ne Keys Anfang der Nuller, in der auch ein Artikel zum Sunsyn drin ist.
 
Soooo das hier ist gerade aus meinem Deluge gepurzelt (out of the Box).
Keine Nachbearbeitung....
Alles mit der Deluge VA engine keine Samples (bis auf 909).
Das ganze soll natürlich keine 1:1 Kopie sein sondern ein versuch das Pad und dessen Spirit mit einfachen mitteln nach zu bauen.


https://drive.google.com/file/d/13ZWLaCRdQcT7KVuLZmYHuSrqha4d4JJS/view?usp=sharing

Kleines Track update:
Das Pad wurde etwas verändert.
Habe dem Sidechain-effekt noch einen step hinzugefügt.

Mal schauen vielleicht lade ich den Track noch ins Soundcloud als Stevie B-Zet Homage....
 
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Hier noch der Snippet aus der Retrozone, Keys Januar 2000.
 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der LFO-modulierte Flächenklang ist offensichtlich mit einem sorgfältig getimeten LFO gemacht, das beim NoteOn zurückgesetzt wird. Das hört man ab den Akkordwechseln ab 1:44, weil er da wohl immer auf dem achtel vor dem Akkordwechsel den vorigen Akkord nochmal anschlägt. Das Timing der LFO-Frequenz ist wichtig, weil die VCF-Modulation wie Side-Compression wirkt ohne tatsächlich Kompression zu sein.
Die Modulation ist auf der Cutoff-Frequenz und ein kleines bisschen auf dem VCO-Tuning. Das macht das "Jammerige" am Anfang aus (und das fehlt bei @highsiderr s sonst sehr gutem Nachbau).

Das mit dem LFO-Reset spricht auch sehr für den Matrix. Könnte insgesamt ein Factory Flöten Preset sein, bei dem er nur die LFO-Sache hinzugefügt hat.
 
LFO dachte ich auch zuerst, aber da das einen bestimmten Rhythmus hat und nicht nur zyklisch ist, würde ich auf was anderes tippen.
Edit:

Das hört man ab den Akkordwechseln ab 1:44, weil er da wohl immer auf dem achtel vor dem Akkordwechsel den vorigen Akkord nochmal anschlägt.

Jetzt hab ich das erst verstanden. Der Rhythmus (diese doppelten Trigger) ergibt sich dann aus den Überlagerungen. Stimmt, ergibt Sinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der LFO-modulierte Flächenklang ist offensichtlich mit einem sorgfältig getimeten LFO gemacht, das beim NoteOn zurückgesetzt wird. Das hört man ab den Akkordwechseln ab 1:44, weil er da wohl immer auf dem achtel vor dem Akkordwechsel den vorigen Akkord nochmal anschlägt. Das Timing der LFO-Frequenz ist wichtig, weil die VCF-Modulation wie Side-Compression wirkt ohne tatsächlich Kompression zu sein.
Die Modulation ist auf der Cutoff-Frequenz und ein kleines bisschen auf dem VCO-Tuning. Das macht das "Jammerige" am Anfang aus (und das fehlt bei @highsiderr s sonst sehr gutem Nachbau).

Das mit dem LFO-Reset spricht auch sehr für den Matrix. Könnte insgesamt ein Factory Flöten Preset sein, bei dem er nur die LFO-Sache hinzugefügt hat.
Hmmm das mit dem LFO klingt logisch.
Und so wird er es auch gemacht haben.
Habe dazu den Sidechain Effekt des Deluge benutzt.
Das String pad habe ich am Deluge auch nicht richtig hinbekommen.
Allein dieses enthält ja schon leichte Modulationen.
Insgesamt aber recht spannend wieviele wege es nach Rom gibt.....
 
Was für ein Zufall, habe mir die Junglebook Part. II Scheibe (neben 3 anderen Platten) gerade vor ein paar Tagen auf Vinyl gekauft.
Musste ich einfach haben, auch wenn sie nicht oft gespielt werden wird.
Ankucken langt!

Meisterwerk!
 


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