Musik 37 Dollar für 1 Mio Streams !

Nur Musik ist hier gefragt, pur! (nicht die komische Band, sondern…)
Rolo

Rolo

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Wie crass, was für eine Ausbeuterei dieser Streamingdienste. Selbst 370 Dollar wäre noch sehr knausrig prozentual.
Was sind das für Geier diese Streamingdienste. Ist das nicht so ne Art Wucher oder Ausbeutung? Warum wird bei so etwas
nicht Staatlich eingegriffen?

 
Warum macht man dann überhaupt mit?

Entweder man hat einen Knebelvertrag und muss dahin oder man lässt es einfach.

Bei 1.000.000 Streams sind doch sicher mind. 500 Leute dabei die entweder einen physischen Tonträger oder auf einem individuellen Portal die Musik kaufen würden.
Dann hätte er immer noch keine goldene Nase aber immerhin etwas mehr.

Ich persönlich nehme mich da auch nicht von den Nutznießern dieser Portale aus, habe eine Apple Music Flatrate. Da ich aber gar keine Zeit habe mich da inflationär zu berieseln zahle ich im Schnitt dann doch mind. 0,50-1€/Song. Gibt Monate da nutze ich das gar nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch billig.
Ich frag mich ob ich das nicht auch investieren soll, 370 $ damit sich 1 Mio Menschen meine Musik reinziehen.

Oder hab ich da was falsch verstanden?

Strafen für Leute die publizieren wurden schon in den 70er, 80ern vorgeschlagen.
 
Bei 37€/Mio haben aber schon Leute aus seinen Reihen das meiste von seinem Kuchenstück mitgegessen.

Mir sind Zahlen von bis zu 4000€/1 Mio schon zu Ohren gekommen.

Im Endeffekt wird da nur sein „Fakt“ beleuchtet, wer kennt seine Verträge?

Hat er eventuell schon zehn- oder Hunderttausende bereits als Vorschuss bekommen und diese ominösen 37€/1 Mio sind nur der Overhead des Re-Flows?

Bin da noch ambivalent zwischen „Mitleid“ oder ob das nur ein „Früher konnte man noch super verdienen Mimimi“ ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Abrechnung mit Streaming-Diensten ist von den Verträgen mit den Labels und/oder Aggregatoren abhängig.
Diese nehmen, je nach Vertrag gerne auch mal 60% der Einnahmen durch die Streaming-Dienste.
Setzten wir mal den Aggregator CD-Baby an, einer der Grössten, so gibt es da beispielsweise für einen Stream bei Spotify 0.0039$, das ist bei einer Million Plays immerhin schon 3900$, selbst wenn da 60% an die Aggregatoren weggehen und man davon ausgeht, das noch ein Verlag (40%) mit drinsteckt, sind das immer noch 936$, deshalb ist die genannte Zahl von 37 Pfund übertrieben niedrig.
Trotzdem ist dieses ganze System für Komponisten/Musiker sehr schlecht, früher habe ich durch die Gema und Lizenzen einen grösseren Teil meines Einkommens bestritten, daran ist seit einigen Jahren nicht mehr zu denken.
 
Es hängt sehr viel davon ab, welchen Deal ein(e) Künstler(in) mit ihrem Label haben. Ed Sheeran sieht jedenfalls mehr Geld für 1.000.000 Streams als Gary Numan. $37/1Mio hört sich für mich auch relativ wenig an für einen Artist Share. Soviel verdiene ich als Produzent vielleicht (müsste ich jetzt nachschauen) aber mein Anteil ist ein Bruchteil dessen, was Band/Artist bekommen.

Trotzdem ist klar, daß
  1. Eine Flat Rate von €10 zu billig angesetzt ist, zumal der Streamingmarkt sehr zu Gunsten der Megastars ausgerichtet ist.
  2. Die Plattenfirmen einen viel zu hohen Anteil des Streamingeinkommens abgreifen. Das sind Prozentsätze, wie zu Zeiten, als vorwiegend CD's und Vinyl hergestellt werden mussten.
  3. Ein Haufen Leute trotzdem nicht für Musik bezahlen, bzw. beii YouTube hören. Google ist einer der größten Nutznießer, weil sie nur einen Bruchteil dessen auszahlen, was Spotify und Co. zahlen. (Die Tatsache, daß Google über Jahre Urheberrechtsverletzungen geduldet hat, ohne die Youtube nicht Youtube wäre ist eine andere Diskussion)
  4. Spotify könnte durchaus kleineren Künstlern einen besseren Deal anbieten, je nachdem wie hoch die Anzahl der Streams ist. Macht man ja bei den Steuern genauso (Grob gesagt Zahnarzt zahlt mehr Steuern als Krankenpfleger). Stattdessen machen sie Künstler/innen ein "Pay To Play" Angebot (noch weniger Tantiemen gegen Promotion).
Das britische Parlament beschäftigt sich momentan mit der Problematik, und etliche Abgeordnete sind sich der Probleme bewust. Für viele Künstler(ihnen) ist ausserdem der Wegfall von Live Einnahmen existenzbedrohend.




 
“whatever happens to musicians will eventually happen to everybody.” - Bruce Sterling

Letztlich ist das nur ein Nebeneffekt der Automation.
 
Grob gesagt Zahnarzt zahlt mehr Steuern als Krankenpfleger.
Der Zahnarzt zahlt *prozentual* mehr Steuern, aber auch nur wenn er nicht anfängt alle möglichen kreativen Steuergestaltungsmöglichkeinten zu nutzen. Mich würde es nicht wundern, wenn manche Zahnärzte absolut weniger Steuern zahlen, als ihr Sprechstundenhilfen.......
 
Bei allem Respekt für Herrn Numan, habe seine Musik Ende der 70er/Anfang der 80er wirklich gemocht, aber wenn er seine Verträge so macht, wie er seine Abrechnung ausdruckt, dann wundert mich das nicht.
Abgesehen davon wäre die Summe natürlich wirklich ein Skandal.

Aus dem Artikel:
"Numan führt weiter aus: „Ich habe, ich glaube, es war vor etwa einem Jahr, eine Abrechnung ausgedruckt… Meine Streaming-Abrechnung kam rein und ich habe sie nicht angeschaut, ich habe sie einfach gedruckt, und ich schaute etwa eine halbe Stunde später rüber, sie war immer noch am Drucken.“ Er fügt hinzu: „Es waren Hunderte und Hunderte von Seiten. Und am Ende kostete es etwa £112 [ca. 126 Euro, Anm. d. Red.]. Es war kaum das [Papier] wert, auf dem es gedruckt war, und es dauerte fast eine halbe Stunde, es zu drucken. Wissen Sie, es ist so viel Zeug, so viel Strömung, und es ist absolut nichts drin."
 
K.A. was ihr habt - oder anders: Was habt ihr den erwartet ?
Es ist heute so, wie hinter dem Link berichtet wird. Pro Track (Stream) bekommt man nicht mal 1 Cent (0.7 Ct. oder so) -> und das netto und vor Steuern.
Der Produzent/Komponist/Urheber bekommt am wenigsten vom Gesamtkuchen. Der Rest geht an Label, Verlag, Vertreib usw....

Wie crass, was für eine Ausbeuterei dieser Streamingdienste. Selbst 370 Dollar wäre noch sehr knausrig prozentual.
Was sind das für Geier diese Streamingdienste. Ist das nicht so ne Art Wucher oder Ausbeutung? Warum wird bei so etwas
nicht Staatlich eingegriffen?

 
Aus dem Artikel:
"Numan führt weiter aus: „Ich habe, ich glaube, es war vor etwa einem Jahr, eine Abrechnung ausgedruckt… Meine Streaming-Abrechnung kam rein und ich habe sie nicht angeschaut, ich habe sie einfach gedruckt, und ich schaute etwa eine halbe Stunde später rüber, sie war immer noch am Drucken.“ Er fügt hinzu: „Es waren Hunderte und Hunderte von Seiten. Und am Ende kostete es etwa £112 [ca. 126 Euro, Anm. d. Red.]. Es war kaum das [Papier] wert, auf dem es gedruckt war, und es dauerte fast eine halbe Stunde, es zu drucken. Wissen Sie, es ist so viel Zeug, so viel Strömung, und es ist absolut nichts drin."

Ich mag Numan zwar, aber bei allem Respekt kommt er mir nicht immer wie der hellste vor.

Und früher hat er immer für Thatcher getrommelt usw., also letztlich für die Wegbereiter des Systems das wir nun mal haben.

Jetzt merkt er irgendwie daß er halt nur ein Produkt ist bei dem die Grenzkosten halt mit dem technischen Fortschritt gegen Null gegangen sind.

Damit ist er dann nicht einverstanden.

Kann man verstehen. Nur jetzt nach Sozialismus zu rufen ist ein bisschen, naja, macht nicht die beste Figur.
 
Ich denke Streaming ist eher Werbung um Tickets, Merchandise und/oder Lizenzen zur Weitervermarktung zu verkaufen - und das auch eher für A-B Liga Musiker.
 
Was hierbei gerne vergessen wird: Spotify ist eigentlich auch ein extrem gutes (und weitestgehend) kostenloses Vehikel, um Reichweite zu bekommen. Alleine in relevante Vorschlagslisten aufgenommen zu werden, hat schon für den ein oder anderen Nischenkünstler den Durchbruch gebracht. Gleiches gilt auch für YouTube. Sicherlich sind die Erlöse damit sehr überschaubar. Aber wo verdient man heutzutage als Underground-Künstler denn überhaupt noch ein paar Euros nur über den Verkauf?

Wenn ich umgekehrt überlege, wie viele Künstler ich in den letzten Jahren überhaupt erst über Spotify entdeckt habe... Und das geht bestimmt nicht nur mir so. Und von einigen kaufe ich mir dann auch Alben (aus Solidarität - gehört wird meistens aus Faulheit dann doch über Spotify).
 
Ich mag Numan zwar, aber bei allem Respekt kommt er mir nicht immer wie der hellste vor.

Und früher hat er immer für Thatcher getrommelt usw., also letztlich für die Wegbereiter des Systems das wir nun mal haben.

Jetzt merkt er irgendwie daß er halt nur ein Produkt ist bei dem die Grenzkosten halt mit dem technischen Fortschritt gegen Null gegangen sind.

Damit ist er dann nicht einverstanden.

Kann man verstehen. Nur jetzt nach Sozialismus zu rufen ist ein bisschen, naja, macht nicht die beste Figur.

Gary weiß wo der LFO beim Moog ist, da kannst Du nicht erwarten, dass man weiß wie man Druckaufträge abbrechen kann.... hahahaha... das hätte ich so nicht erzählt, ist ja eine Einladung zum Shitstorm.

Aber ganz ehrlich, liegt ja nicht an Numan sondern da scheint einfach ein Ausbeutungssystem vorzuliegen was natürlich wieder extrem engstirnig ist, weil die Kuh die man melkt nicht neuen Content generiert kann sondern sich einen Nebenjob suchen muss. Jetzt muss man gerade beim Beispiel Numan noch verstehen, dass wir hier von einer 80er Ikone sprechen, die überwiegend eine treue Fanbase hat, keine Charts-Hits o. ä. Das ist nun kein gehypter Ed Sheeran als Massenproduktr und wenn man das Geschäftsmodell fair ausprägen würde, könnte das auch funktionieren. 5 % Anteil am Gehalt aus Streamingdiensten kann doch nicht sein.

Ich sehe übrigens kein Rufen GN nach Sozialismus, es geht um faire Entlohnung. Und wenn man etwas über den Tellerrand schaut, vor 10 Jahren zu Hochzeiten des illegalen Downloads waren Künstler gekniffen, jetzt schon wieder und dafür vertraglich geknebelt?
Plattfirmen sind keine Heiligen und das gab es schon vor der Digitalisierung. Wozu das geführt hat dürfte bekannt sein, aber das Kurzzeitgedächtnis... :/
 
Ich sehe übrigens kein Rufen GN nach Sozialismus, es geht um faire Entlohnung.

Was ist "fair"?

Es geht doch darum daß der Staat (wer sonst) eingreifen soll, um den "freien Markt" (der in Wirklichkeit ein Oligopol ist) so zu "verzerren" daß der schwache, sich nicht mehr selbst ernähren könnende Künstler ein Bröselchen mehr abkriegt.

Anders gesagt, um Umverteilung, diesmal - und das nennen Gegner solcher Umverteilung gern "Sozialismus" - von oben nach unten statt wie sonst üblich von unten nach oben.

Man kann aber auch auf dem Standpunkt stehen daß seine Msuik heute eben nicht mehr Wert ist.
Was dagegen etwas mehr Wert generiert, aufgrund der Masse, ist die Verteilung von Musik. Der Inhalt ist zweitrangig und austauschbar.

Das ist wie Wasser aus der Leitung.
 
Pro Track (Stream) bekommt man nicht mal 1 Cent (0.7 Ct. oder so) -> und das netto und vor Steuern.
Der Produzent/Komponist/Urheber bekommt am wenigsten vom Gesamtkuchen. Der Rest geht an Label, Verlag, Vertreib usw....

Ich bekomme ja monatliche Abrechnungen der Streaming-Dienste, um mal einen Überblick zu geben:
Am besten zahlt noch YouTube USA, da gibt es für einen Play 0,012 € (da ist der Aggregator schon abgezogen)
Spotify in Dritte-Welt-Ländern ist das andere Extrem, das ist dann bereits die vierte Nachkommastelle, Uruguay 0,0009 €
Deezer ist so in der Mitte 0,005 €
Der Durchschnitt liegt da ungefähr bei 0,003 €
Davon sieht der Künstler dann aber widerum nur die Hälfte, der Rest geht, wie Du schon sagst ans Label....
 
Hinzufügen möchte ich noch, ich habe keine Ahnung wie man mit dem Problem umgeht, und es betrifft nicht nur Musiker, die trifft es halt als erstes.

Ich hab auch schon Labelabrechnungen bekommen und immer nichts ausbezahlt bekommen weil ich gar nicht die Summe erreicht habe ab der die sich herabgelassen haben etwas zu überweisen. Dh diesen Kleinstbetrag haben sie dann gleich ganz behalten.
 
Habe noch mal reingesehen.
Pro Track kommt man bei einigen Anbietern auf € 0,0003
Bei einigen anderen können es sogar nur € 0,0001 werden.
So reich können Musiker werden.
 
Das ist ja furchtbar. Ich hoffe nicht das ich darauf mal angewiesen sein muss.
 
Niemand wird gezwungen, seine Musik dort fast kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Wer das macht, weiß vorher, das er leer ausgeht. Da braucht man nachher auch nicht jammern.
Man könnte solche Streamingdienste grundsätzlich ablehnen, das würde den Wert von Musik vielleicht wieder erhöhen.
 
*Heul heul*
*Wäh wäh*

[…]

Und nun kommen wir zum eigentlichen Punkt: Der Künstler möchte auf sein neues Album aufmerksam machen


Sorry, da war das Bill Kaulitz Interview im Spiegel vor ein paar Tagen weit besser gelungen.
 
@intercorni

Ja aber bei den Beträgen, kann man sein Zeug doch auch gleich auf SC kostenlos zu Verfügung stellen. Kann mir nicht vorstellen das ich mit meinem Kram auf 1Mio Klicks komme. Das wird nicht passieren, zumindest gehe ich davon aus. Dann bleibt es eben ein Hobby und gut ist.
 
Niemand der gehört werden möchte kommt um Spotify & Co herum. Letztendlich konsumieren die Mehrzahl der Hörerschaft per Streaming
und das wird sich sobald auch nich ändern.
Selbst wirklich sehr hörenswerte und sehr gute Musik, geht in der riesigen Flut aus gequirlter Scheiße unter, weil jeder akustisch wahrnehmbare Furz gleich hochgeladen wird.
Wer will sich den da durchkämpfen: "Ey, ich hab da nen neuen Track gemacht, war echt zwei Stunden harte Abeit" ...
Das bringt garnix, weder finanziell, noch etwas für den Bekanntheitsgrad.
 
Niemand wird gezwungen, seine Musik dort fast kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Wer das macht, weiß vorher, das er leer ausgeht. Da braucht man nachher auch nicht jammern.
Man könnte solche Streamingdienste grundsätzlich ablehnen, das würde den Wert von Musik vielleicht wieder erhöhen.
Das entscheidet das Label und/oder Verlag über wen und wo vertrieben wird = das entscheidet nicht der Künstler/Produzent (der unter Vertrag steht) <- es sei denn, alles liegt in einer Hand.
Die Entscheidung des Schaffenden selbst (Artist/Produzent) liegt bei einer Sache = ob er/sie den ("Platten")vertrag unter den vorl. Konditionen eingehen will oder nicht.
 
Streaming wie Spotify ist auch nur ein Medium, das möchte ich weder bestreiten noch schönreden. Auch hier muss das Marketing stimmen. Es ist ja nicht so, dass ich millionen Plays automatisch erhalte, nur weil ich diese Plattform verwende.
 


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