Clavia Nord Stage 4 - 16.2. Release

Ich finde das ist wie schon beim Vorgänger: Das ist ein nettes Instrument mit ordentlichen Sounds, und die Features sind ja auch okay - wenn auch ziemlich begrenzt. Es ist recht einfach griffige Sounds zu programmieren, geht extrem schnell und supereasy, macht deswegen auch Spass, zumindest eine Zeit lang. Aber die Preisgestaltung. Zu viel Geld für zu wenig Inhalt.
Die Konkurrenz hat da doch deutlich mehr für gleiches oder sogar deutlich weniger Geld.
Das Argument "In Schweden gefertigt" zieht bei mir nicht so wirklich. Was heisst das letztlich? Die Innereien kommen aus Fabriken in China und wer schon mal mitbekommen hat was bei dem Vorgängermodell(en) alles so nach relativ überschaubarer Zeit kaputt gehen kann UND welche Preise die für ihre Ersatzteile aufrufen kotzt im Strahl. Über die Herkunft der Tastatur habe ich nichts gelesen, aber ich nehme an dass sie da wie bei den Vorgängern auf die Produkte von Fatar bauen. Die sind gut und in vielen anderen Instrumenten zu finden, aber auch nicht Top. Das Gehäuse ist hier weiter einfachstes gedengeltes Blech mit Lücken, zusammengenagelt wie eine Waschmaschine ´79 aus der DDR. Das schicke Rot kann mich da nicht blenden. Wer Premiumpreise aufruft muss auch Premium liefern. Das sehe ich hier nicht.
Ich sehe auf dem Ghäuse auch wieder die kleinen LEDs direkt über der Tastatur. Das bedeutet sie haben wieder keine freien Splitpoints integriert sondern vorgegebene Stellen die man nehmen muss. Mann.
Die Fans der Serie werden weiterhin über jede Nuance des Pianosamples Nr. 7 diskutieren, für diesen Kundenkreis ist das gemacht. In der Szene weiß nur ein sehr geringer Prozentsatz wie man einen einfachen Synthsound programmiert und kann deswegen auch nicht nachvollziehen wie viele Grenzen das Gerät hat. Auch für den Livebetrieb.
Ich denke das Teil ist ein minimal-Upgrade des Vorgängers, es bringt nichts neues, sondern füllt nur Lücken im Vorgänger und wird sich genau so wie die Vorgängermodelle verkaufen. Die Besitzer werden stolz sein so ein "Edelmodell" zu besitzen. Und der Kollege Keyboarder von der anderen Band wird mich wieder fragen wie man da für den Song X Sounds hinbekommt.
Für mich wäre das ein Instrument in der 2000,-EUR Klasse. Aber nicht über das Doppelte, das ist nicht okay.
Der Vergleich mit DDR Haushaltstechnik hinkt ziemlich, gerade dort gab es gesetzliche Vorgaben zur Mindesthaltbarkeit und günstigen Reparaturmöglichkeiten. Hier zum Nachlesen, auch das manche DDR Produkte von Quelle aus dem Programm genommen wurden, weil zu langlebig und damit störend im kapitalistischen Warenkreislauf:
 
Danke, Deinen Kommentar dazu finde ich noch besser als meinen.
Ich denke du hast vollkommen Recht, ich habe das nur vergessen.
 
Gibts eigentlich einen Grund, warum es nun 1000 Euro mehr kostet, im Vergleich zum letzten Modell?
 
Gier? Höhere Produktionskosten in China wegen Corona? Steigerung der Exklusivität? Ah, der Synthsamplespeicher wurde gut verdoppelt auf sagenhafte 1GB.
 
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Habe für meinen Nord Stage 2 HA 88 3300 Euro bezahlt. Habe mich mit dem Stage noch nicht satt gespielt .
On Stage und at Home immer noch sehr zuverlässig.
Der neue Stage 4 muss sich erst einmal behaupten die Synth Sektion stammt aus dem Wave 2 …
Frage wird ein Wechsel für mich interessant 🤔🎹🎶
 
Ich habe das Stage 4 jetzt seit 2 Monaten im Einsatz (zu Hause ständig, 6 Proben mit der Band und 2 Auftritte), und ich habe den Kauf nicht bereut (ich habe auch einen kräftigen Rabatt bekommen). Exzellente Tastatur, das neue Layout etc. ist alles perfekt für mich.

Schöne Zugabe war dann vor 4 Wochen das neue Stockholm EP, das ich gleich live verwendet habe. Es klingt und spielt sich wunderbar und hat sich auch ohne große Bearbeitung gut durchgesetzt.

Ja, das Ding ist teuer aber leider auch echt gut. Und mir spart es Zeit und Nerven, weil ich damit irgendwie immer schnell zum Ziel komme.
 
Mit einem Stage kommt man schnell ans Ziel, aber auch schnell ans Limit wenn man genauere Vorstellungen hat was man machen will, wenn es über klassisch Keyboard und ein bisschen Synth und Sample hinausgeht. Super einfach zu bedienen, klingt gut, aber unverschämt teuer für das gebotene und lächerlich limitiert. Soweit ich weiss kann man beim 4 immer noch keine Splipoints selber setzen. Das ist ein Beispiel bei dem mir noch viel mehr einfällt, ohne Motivation hier alles voll zu schreiben.
Wer keine Lust hat groß zu programmieren, wenig Sounds gleichzeitig abbilden muss, schnell zu einem einfachen Ziel kommen will, senen Schwerpunkt auf Piano hat und dabei viel Buck für wenig Bang egal ist, für den ist ein Stage richtig. Ich hatte es mal mit einem 3er versucht. Das war nix. Konnte dauernd irgendwas nicht, nach einem halben Jahr mit Gigs habe ich ihn wieder verkauft und was richtiges für meine Erwartungen angeschafft.

Die Frage "NS 4 oder Moog Muse" find ich sehr verwirrend. Das eine hat kaum was mit dem anderen gemein und bedient ganz unterschiedliche Bedürfnisse.
 
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Tja, da hätte ich lieber den Nord Wave 2 genommen. Ich bin auch jetzt am überlegen entweder Moog Muse, oder Clavia Nord Stage 4 Compact.

In diesem Video sieht man Terry Riley an einem Nord Stage sitzen. Der Mann ist 89 Jahre, der muss 100% wissen welcher Synth gut ist.


"Daumen hoch" insbesondere für die gepostete Terry Riley Doku... coole Socke, erfülltes Künstlerleben. Und offensichtlich mental noch ziemlich weit vorne mit 89 Jahren... kann man sich selbst nur wünschen.
 


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