Kostenlos Auftreten um bekannt zu werden ?

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naja _ wenns ums gemeinsame mucken geht find ich das ok - wenns um aufwertung der kneipe geht ist das was anderes. ...


hier gabs mal so sessions - da bekam jeder n bier wenn er spielte und die eröffnungskombo (spielte dann meißt ne stunde bis die anderen einstiegen) n fuffie. das war n schöner treffpunkt für sonntags abend und publkum gabs auch und ne menge nette bekanntschaften konnte man da schließen undmit wirklich guten musikern zusammen spielen. (manchmal auch mit wirklich schlechten)


da find ich das ok.


auch ok _ für projekte als benefiz


als vorband für ne wirklich große band und dann aber ordentlich catering etc. und die möglichkeit cd´s etc. an den mang bringen zu können und überhaupt die möglichkeit sich mala uf ne richtig großen bühne spielen zu hören -> kannman viel lernen dabei.


bekannt wird man auf die unterschiedlichsten wege ... so hippieausbeutershice _ nein danke
 
Wer seine ersten Sporen verdient, wird nicht umhin kommen, für lau zu spielen. "Bis Du Deine erste Kohle für einen Gig verlangen kannst, mußt du jahrelang knechten," wie mal ein etwas älterer Kollege von mir meinte. Was ich nicht verkehrt finde -- Lehrjahre sind keine Herrenjahre, oder wie heißt das? Wie mein Oppa immer sagte (er hatte nach dem Krieg eine kleine Tanzkapelle, mit der er sich und seine Familie über Wasser hielt): "Junge, wenn Du Musik machst, bekommst Du immer eine kalte Frikadelle und ein warmes Bier -- und manchmal auch ein warmes Bett!".

Wenn aber die Sache darauf hinausläuft, daß jemand nicht zahlen will -- so, wie sich das oben liest --, dann weiß ich nicht, was der als Gegenleistung erwartet. "You get what you pay for", heißt es. Ist sicherlich schön als Forum für Anfänger oder Nichtausgelastete -- aber selbst bei Pub-Bands in England gibt´s immer Bier, Crisps und Sandwiches für die Musiker.

Ein Freund von mir hat das auch jahrelang gemacht, jeden noch so kleinen Gig vor fünf Leuten mitgenommen. Irgendwann hat er dann ganz konsequent gesagt, das reicht, jetzt trete ich nur noch auf, wenn ich dafür bezahlt werde. Mittlerweile reist er in der Weltgschichte rum und gibt vor internationalem Publikum Konzerte mit namhaften Musikern -- das kam, nachdem er sich hochgespielt und jahrelang geknechtet hat.

Stephen
 
Wenn ich das richtig verstehe wollen die erstmal für lau testen und wenn es funktioniert, grösser auffahren.
Etwas blöd formuliert. Man müsste da mal nachhaken .

Ich wollt nurmal anmerken das zwischen bekannt werden und bekannt bleiben auch nochmal ein Unterschied besteht. :lol:
 
so wie ich das lese wollen die erstmal für lau sich n publikum anspielen lassen um dann auf eigene rechnung acts zu buchen wo sie dann eintritt nehmen können ...


kann man viel interpretieren.
 
So wie ich das verstehe hat sich das jemand als Joke ausgedacht.
Lustig natürlich weil es nicht weit hergeholt ist.
 
ist ein FB Meme von vor 1-2 Jahren oder mehr. Sagt viel aus. Es gibt auch die Sache mit den Katzenbildern (38478374 Likes) und Meine Musik (2 Likes) und ähnliche, nicht ganz so "böse"..
 
Kostenloses Auftritte? Darum hatten wir uns in den 60ern sehr bemüht. Wir hatten einige Stücke "auf dem Kasten" und wollten damit auch mal auftreten. Wir hatten uns dann manchmal noch einen Verstärker und ne Box aus dem Musikladen geliehen in der einer von uns eine Lehre machte. Mit Bus und Straßenbahn haben wir das Zeug transportiert (Führerschein hatte noch keiner, geschweige denn ein Auto)
Mit 'nem Handwagen sind wir dann zu 2 oder 3 Adressen gezogen wo fast regelmäßig Kapellen spielten (Tanzkapellen). Zunächst mussten wir immer den Wirt anbetteln ob wir mal eine "Einlage" (so nannte man das) geben dürften, dann fragten wie die Musiker. Die hatten selten was dagegen denn erstens machten wir ihnen keine Konkurrenz mit unseren wilden Stücken und die hatten ihr Geld sowieso im Sack. Wir spielten dann sowas: Beatles: Lady Madonna, Day Tripper, Pretty Things: L.S.D., Hey Mama keep your big Mouth shut, Road Runner, Cream: White Rooms und unvermeidlich: Peter Gunn, Under The Boardwalk und House of the rising Sun und wenn es länger gehen sollte, Improvisationen nach dem Blues-Schema: "ein langsames auf D, ein schnelleres auf A usw).
Kohle bekamen wir nie, oft nur spärlichen Applaus weil das Tanzpublikum oft nur bei 2 oder 3 Stücken aus Jux mitschwofte, dann wollten die aber wieder FOX und Polka haben. Einmal war es richtig Klasse, das Publikum wollte uns nicht gehen lassen, die bezahlte Kapelle betrank sich und wir mussten viele Impros spielen weil wir nicht genügend Repertoire hatten. Das war immer ein Draufzahl-Ding sozusagen aber es hat Spaß gemacht und wir haben ein wenig Bühnenerfahrung bekommen (unbezahlbar).
Die Meinungen über kostenlose Auftritte gingen schon damals auseinander: Wir fanden das richtig und nützlich weil man bei einer Bewerbung auch mal sagen konnte: Wir haben schon da und dort gespielt. Andere meinten, wenn man umsonst spielt, versaut man sich selbst den Wert (den Preis). Allerdings haben wir nie nach finanziellem Gewinn gestrebt, das waren eher "Träume"
 
ich hatte mal mit viel enthusiasmus ein ambientliveset für chillout zusammengebastelt - nur machines => richtig was zum anfassen, hören, schauen ...


hab da irgendwann gar nicht mehr versucht damit zu spielen, weil mir zu oft der satz entgegenschallte "WAS 100€ ???? ____ NÖ da lassen wir einfach n paar mp3 laufen das uts ja dann auch .... "


für mich ist alles unter 50€/h ne art benefiz - gibt das die veranstaltung nicht her (also hab ich zu der veranstaltung keine emotionale bezüglichkeit) mach ich das nciht mehr ...



oder anders gesagt man sollte sein liveset nicht unter der bpm-marke bezahlen lassen ;-)
 
kl~ak schrieb:
oder anders gesagt man sollte sein liveset nicht unter der bpm-marke bezahlen lassen ;-)

Damit hast Du vielleicht ein Problem angesprochen. Aus der Sicht eines Veranstalters ist es egal ob da ein DJ hinterm Pult rumzappelt oder ob es jemand mit Synthesizern ist - egal in dem Fall dass dabei quasi Gleiches herauskommt. Je nachdem was das für ein "Laden" ist werden viele Gäste den Unterschied gar nicht bemerken. Solange BPM und Uniformität sooo wichtig sind, dürften sich die Chancen für Livemusik nicht verbessern.
Noch mehr einsparen kann der Veranstalter natürlich wenn er auch jegliche Zappelei auf einem Podest/Bühne verzichtet und dann selbst Konserven laufen lässt. Frage: Was will das Publikum wirklich?
 
Es gibt verschiedene Aspekte, die hier drin stecken. Allerdings würde ich das gern neutraler sehen.

1) Geht ruhigeres Material schlechter als tanzbares? Oder ist es die passende Atmosphäre dazu? Dh, wenn man Ruhiges anders einbettet, dann…
2) Reicht eine gute "Performance" oder geht es um musikalische Fertigkeiten? Oder interessiert das nur Nerdforen?
3) Wenn man das in Erfahrung gebracht hat, wird man seinen Stil dem anpassen, um das entsprechend zu erreichen?

Da das jetzt identisch ist mit dem "kann man von Musik leben" Thread, würde ich sagen - zusammenschieben? viewtopic.php?f=98&t=90207
 
Also wenn ich Newcommer und geil aufs Spielen wäre, würde ich am Anfang schon umsonst spielen.
Einfach um Erfahrungen zu machen, Routine zu bekommen. Bringt ja nix wenn man irgendwann für
teures Geld gebucht wird und der Veranstallter merkt das man vom Fach keine Ahnung oder
komische Vorstellungen hat :lol:

Auch ists ne gute Übung um Lampenfieber in Griff zu bekommen und auch das Publikum so ein
bischen in Griff zu bekommen, während man ja Anfangs erstmal total auf die Technik konzentriert ist.

Später würde ich dann die Preise langsam anziehen oder auch gleich absagen. Aber hauptsache mal
versuchen den Stein ins Rollen zu bringen.

Man darf auch nicht vergessen das ältere Leute oft weniger Bock aufs spielen haben ("oh mann
schon wieder schleppen") und da natürlich oft andere Maßstäbe haben als jüngere...
 
@ moogulor

hör mal auf ds vermischen zu wollen - hier gehts ja nicht um davon leben zu können, sondern um die unterschiedliche beleuchtung der vergütung von liveperformances ... und da wurde ja auch von vielen gesagt, dass es gründe gibt kostenlos zu spielen die vollkommen in ordnung gehen. der jammerthread soll mal bleiben wo er ist. wer nicht damit klarkommt das die realität außerhalb der homerecordingarea die macht hat solls einfach bleiben lassen und depressiv zu hause hocken und sich beselbtweihreuchern und denke er wär n großer künstler ... jeder der davon lebt hat irgendwie auch was dafür getan - und wenn er sich eben selbst verarscht und verkauft ist das auch ne leistung die man anerkennen muss. das geningele "ooohhhr mene musik will keiner kaufen"kann ich echt nciht hören -> meine musik kauft auch keiner. und wievile non den leuten kaufen denn musik oder bezahlen gerne mal 8€ für n unbekannten liveact.


alles fragen für den anderen thread !!!!



wir könne hier neutral bleiben und gedanklich mal durchspielen wieweit was sinnvoll sein kann.



zu deinen fragen: 2. ist n geiles streitthema und wurde hier auch schon ausreichend beleuchtet ... die antwort ist kurz und einfach und wurde eigentlich einen post früher schon gegeben.

3. ist auch nciht für diesen thread weil man hier ja erstmal davon ausgeht, dass man das macht was man selber machen will - unabhängig ob man berühmt werden will oder nciht bzw. ob man damit kommerziell erfolgreich werden will ___ bzw. hier gehts bis jetzt darum das sich jemand als künstler versteht und die frage ist ob man seine unst auch ggf. ohne finanzielle vergütung darbieten möchte, WEIL es evtl. eben acuh andere aspekte gibt die einem dazu bewegen können das zu tun bzw. daraus einen nutzen zu erzielen. und das unterscheiden diesen thread von dem anderen.


zu 1. die antwort hast du selber schon gegeben - sonst würde es ja nur erfolgreiche tanzmusi geben ... also kommt es auf das setting an und nicht auf die musik.


es war ja auch nciht so, dass meine mucke keiner gut fand - die chilloutsessions, die ich gemacht habe (viele dann eben früh um 8 (was ich als sehr gute speielzeit empfand weil amn einfch ausgeschlafen um 7 am tatort erscheint) zb am nachmittag auf wiesen sind alles sehr gut angekommen - oder bei vernissagen ... gefallen hat ds sehr und die leute waren sehr interessiert an der technik. nur bei kommerziellen veranstaltungen wo richtig kohle geflossen ist wurde eher lieber ungerne was bezahlt. -> die gigs auf der wiese am nachmittag von kleinen crews organisiert haben immer kohle gegeben ___ wenn da über die bar nicht genug reingekommen ist habe ich da auch mehrmals auf die kohle verzichtet. aber wenn das geld da ist und ich dafinitiv zu qualitätssteigerung der veranstaltung beitrage und ich keinen grund habe dort live zu spielen sehe ich das eben auch nciht ein. habe ja meinen job und der ist nicht mucke - das macht mir eben nur spass

:mrgreen:


@ zolo

richtig - es gibt genügend gründe auch mal so für sich das zu machen ... ich hab zb manchmal bei ner band sax gespielt weil die auf großen bühnen spielen konnten und ich es einfach geil fand, wenn ich in die tröte blase und der raum richtig scheppert. dazu noch n bier und ne bezahlte autofahrt ne gute party mit n paar netten leuten ... das kanns halt auch sein.


wenn ich allerdings mit der gleichen kombo von nem festival wo 50000-80000 leute anwesend sind zur besten zeit am sonnabend gebucht werde und wir dann vor ort nach dem gig feststllen müssen, dass sich die 200€ pP auf 200€ für alle geschrumpft haben ist doch klar, dass man das nie wieder macht und vorher n hiebund stichfesten vertrag macht - es sei denn es ist einem total wichtig mal auf ner bühne zu stehen wo ca. 2000 leute anwesend sind um sich auszutesten oder einfach mal das feeling zu haben .... der grad ist sehr scharf und man muss da auf sein gefühl achten ...
 
@ moogulator


oder diese EA-party :dunno: wieviel bekommst du denn da an gage ?


-> ich habe mir noch gar keine gedanken gemacht wieviel man da bekommt ... ich denke ich bekomm so viel wie du :mrgreen:


=> ne im ernst: hier gehts um was anderes als im ningelthread ... ;-)


(oder bekommst du geld für deinen auftritt - dann gehörts doch zusammen)
 
Wenn ich pleite bin geh ich mit der gitte in die fussgängerzone und mach im schnit 20-30 euro die stunde. Ein annehmbarer stundenlohn wie ich finde. Gitarrespiel sehe ich auch als ne art rentenversicherung. Den meine rente ( hab ich eh nie daran geglaubt ) wird irgendwann ziemlich mickrig sein und wenn man als opa mit gitarrespiel in der fussgängerzone am tag ein oder zwei bicmäcs machen kann und noch was übrig bleibt für die kleine haushaltskasse, dann ist das doch prima.was braucht man den mehr zum leben wenn man alt ist ? Eben,da zählt doch nur das man gesund und fit ist.

Elektronische gigs,kommt immer drauf an. Manchmal für umme, manchmal besteh ich auf fahrgeld, bei bestimmten veranstaltungen nehm ich geld und ich sag auch mal ab wenns mir nicht passt. ( sind auch eher kleine sachen in der region und keine welttourneen mit koks und nutten ) Kommt drauf an. Auf der kleinen familiären party den dicken machen und gage einfordern ist einfach nur lächerlich,sowie bei grösseren veranstaltungen mit über fünf euro eintritt und ner grösseren anzahl von besuchern nehm ich geld und klär das im vorfeld ab.
Naja. Denke das sind normale vorgänge.. Aber diese attitüte, ohhh man verdient geld und ist deshalb professionell..fand ich schon immer total albern genau wie diese aufgesetzte profiattitte mit supermastering , mein hammer ist so till weil der poti aus echtem bagalit.. :lol: man merkt recht schnell wers draufhat, wenn man gemeinsam jammt.. ;-)

früher im proberaum war unser credo:

" wir machen unsern sound und lassen uns nicht verbiegen, und wenn wir dafür geld bekommen ist es eine angenehme begleiterscheinung. Wir verkaufen uns nicht."
Der spass steht ebenfalls im vordergrund.. Und musik als haupteinnahmequelle um seinen lebensunterhalt zu bestreiten ?
Das kommt doch einer entzauberung der künste gleich da man ja andauernd leistung erbringen muss und nicht wenn die muse einen küsst.
Ist aber ansichtssache und jedem sei es gegönnt wenn er mit musik reich wird und dabei glücklich ist.

Tja
 
Gitarrenmässig nur eigene sachen. naja, ne art crossover aus manu chau,paco de lucia, gipsy kings, pop,picking,folk,

Elektronisch je nach dem. Aber am liebsten slow house um die 110-115 bpm.
 
Zolo schrieb:


das weiß man nicht :mrgreen:

-> gehört aber nicht inn die abteilung kostenlos ... bekannt auf jeden fall schon


in meiner stadt very FAMOUS






-> als ich mal mit m sax vor ihm stand und fragte ob wir kurz mal jmmen wollen hat der mich fortgejagt und erklärt das der park SEIN platz ist und ihc hier nicht spielen kann .... eben ein profi

:selfhammer:


spielt auch nur für geld .... glaube ich :dunno:
 
sehr schön :supi:

-> spielt aber sicher auch gerne für geld - und braucht ja nciht mehr berühmt werden ... hat aber auf jeden fall viel gespielt und das sicher nciht immer für geld ....
 
Zolo schrieb:
[...] Man darf auch nicht vergessen das ältere Leute oft weniger Bock aufs spielen haben ("oh mann
schon wieder schleppen") und da natürlich oft andere Maßstäbe haben als jüngere...

Ich bin so alt, ich habe mir neulich schonmal eine Urne ausgesucht.

Stephen
 
Meine Auflistung ging an Cyborg - um die Idee ruhigere Sachen mit sehr tanzbaren Sachen zu mischen und welche Auswirkung das hat und ob man da etwas ansetzen kann als Möglichkeit was man untersuchen könnte & was irgendwie die Leute dabei hält. Ganz allgemein. Es geht übrigens NICHT ums Jammern - auch nicht in dem von mir verlinkten Thread, sondern nur um den Realitätsabgleich und Chancen.

Ich habe div. Festivals gesehen, wo das versucht wurde. Die Leute mit verschiedener Musik brauchen ja auch Zeit um sich auf das einzustellen, mit welcher Erwartung kommen die Leute? Stehen sie oder sitzen sie? Ist das da gemütlich oder eher so was Graues in freundlicher Industrie-Umgebung. Ggf. tauscht sich sogar das Volk komplett aus (Stadtfeste) oder es ist ein Haufen der auf div- Bands wartet? Sind die Bands bekannter oder eher nicht bekannt? Sowas spielt bestimmt eine Rolle. Wie werden die Leute an die Musik "geführt".

Das wäre aus meiner Sicht die Betrachtung .. die ggf. auch OT ist, aber hier halt erwähnt wurde.
Aber nun doch mit großen Unterschieden belegt sein kann und man kann mal nachdenken weshalb.

Hoffe, das war nicht schlimm, Herr KL-AK? Fands halt interessant.
 
@Moogulator: Deine Fragen bemühen sich um das "Wie?", d. h. die Ausgestaltung von Live-Auftritten. Im Thread geht's um das "Ob?", d. h. die Frage, ob man überhaupt kostenlos auftreten soll. Sehe das wie Herr Kl~ak: Sind zwei Themen, die beide interessant sind, aber nicht zwangsläufig zusammen diskutiert werden sollten. Gleiches gilt für die Integration des Themas "Kostenloses Auftreten ..." in den Thread "Wie arm/reich ...". Letzterer ist so schon komplex genug ;-)

Zum kostenlosen Auftreten: Ich persönlich halte viel davon, die Frage nach dem Nutzen für alle Beteiligten zu stellen. Bezogen auf den Ausgangspost: Das "kleine Restaurant" hat den Nutzen für die Musiker kommuniziert: Überhaupt erst einmal bekannt zu werden, d. h., eine Chance für Newcomer. Es ist nicht unüblich, dass man erst einmal eine Arbeitsprobe abgibt, bevor man einen Auftrag erhält. Insofern würde ich sagen: Für Newcomer ist ein solches Angebot interessant. Ob ein Nutzen für das Restaurant und dessen Publikum entsteht, ist unklar. Letztlich wird dieser abhängig sein von der Musikerauswahl, die das Restaurant im Sinne seiner Gäste trifft. Insofern geht das Restaurant bereits ein Risiko (offener Nutzen) ein. Zudem bietet das Restaurant die Option, wenn es gut läuft, das Programm am Wochenende auszubauen. Hier besteht also Verhandlungspotenzial für die Musiker, die das Restaurant erfolgreich unterstützen. Fazit: Auch wenn die Anzeige für ein verbreitetes Symptom der Ausbeutung von Musikern herangezogen wurde: Ich kann diese beim besten Willen nicht erkennen.

Zur persönlichen Erfahrung: Die ersten Gigs, die ich gespielt habe, waren alle im Freundeskreis auf irgendwelchen Parties. Da wäre niemand auch nur im Traum auf die Idee gekommen, Geld dafür zu verlangen bzw. dafür zu zahlen.Vielmehr waren wir froh, dass wir unsere Freunde und Bekannte mit unserer Musik nerven durften. Danach kamen Gigs in kleinen Locations. Wir waren froh, dass wir überhaupt dort mal spielen und neue Zuhörer beschallen durften. Danach kam die Zusammenarbeit mit einer lokalen Zeitung und einem lokalen Radiosender, aufgrund derer wir in angesagten Locations spielen durften. Auch da waren wir froh, dass diese das Risiko auf sich genommen haben. Irgendwie muss man bei dem Thema halt auch mal auf dem Teppich bleiben: Wenn man anfängt und ganz klein ist, dann ist es ganz viel wert, wenn man überhaupt eine Chance erhält und spielen darf. Dann geht's eben darum überhaupt erst mal bekannt zu werden. Wenn man dann das Geschäft in einen Laden mitbringt und das Haus rockt, dann verlangt man Kohle. Aber erst dann kann man überhaupt erst auf Augenhöhe verhandeln.
 
Moogulator schrieb:
1) Geht ruhigeres Material schlechter als tanzbares? Oder ist es die passende Atmosphäre dazu?

Was für "Material" (schlimmer, abwertender, völlig unkünstlerischer Ausdruck) ankommt hängt von mehreren Faktoren ab würde ich meinen.
* Zuerst muss es natürlich nach gekonnt und gewollt klingen und keine Vorstellung sein bei dem irgendwer mehr oder weniger suchend an Knöppen dreht
* Dann muss man sich klar darüber werden ob man nur den eigenen Stil präsentieren will oder ab man (sofern man dazu fähig ist) sich dem Publikum/der Situation anpassen will.
Mit zweiter Methode ist eher Geld zu verdienen aber man muss dann eventuell auf eigene Überzeugung verzichten. Aus einem "Künstler" wird ein "Dienstleister". Klingt schrecklich nüchtern, aber das muss geklärt sein.

Ob ruhiges oder tanzbares besser geht? Komische Frage, das hängt doch vom Ort und der Gelegenheit ab. Wer tanzbares spielen will, sollte sich nicht im Vorprogramm einer Ladenkirche präsentieren und mit ummz ummz wird man wohl kaum Chancen haben bei einer Kunst-Vernissage oder in einer Bücherei bei einer Autorenlesung als Rahmenprogramm anzukommen.
Das waren übrigens schon 2 Tipps: die Kunstszene, Buchhandlungen mit kulturellem Programm... Auftrittsmöglichkeiten....
 


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