Festfilterbänke

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Anonymous

Guest
Bin ich grad drüber gestolpert:

MOTM-450 Review (Mit Vergleichstest mit ner Synthesizers.com Festfilterbank, scheinen aber beide Protos gewesen zu sein, siehe Kommentare).

So viele Festfilterbänke (<- Edit: dank Feinstrom, es heisst wirklich Bänke, statt Banken ;-) ) scheint es ja nicht zu geben, das MOTM-450 ist das anscheinend einzige Teil, was es auch als DIY-Kit gibt.

Wer hat denn hier noch ne .com Festfilterbank und kann was zum "Übersprechen" sagen?

Edit: Ups, das gehört ja jetzt in den Modularbereich rein, sorry. :oops:
 
Also, laut der "Sammelsurium-Listen" haben nur Bernie und meic die Filterbank von Synthesizers.Com.

Ich finde das Thema sehr interessant.
Die einzigen Erfahrungen, die ich mit einer Filterbank gemacht hatte, waren die mit dem Arturia-Modular. Und davon war ich so begeistert, daß ich eine Filterbank in meinem Modular haben wollte.

Aber die Dinger sind groß und nehmen viel Modulbreiten in Anspruch und (auch) deshalb bin ich mittlererweile am zweifeln.

Ich frage mich, wieviele Bänder braucht man in der Praxis wirklich?

Wenn es darum geht, "natürliche" Instrumenten-Resonanzen zu erzeugen, dürften 2-3 Bänder ausreichen.
Wenn es um sonstige Effekte geht, "kann" natürlich die Anzahl unbegrenzt werden, aber man muss ja auch bedenken, daß man entsprechend viele Audiowege weiterführen muss (bei Einzelouts), also genügend VCAs und evtl Hüllkurven oder LFOs dahinter zur Verfügung haben muss.

In meinem Formant vor vielen Jahren hatte ich das "RFM", das Resonanzfiltermodul.
Das hatte 3 Bänder, allerdings als (voll)parametrische Bandpässe mit Cutoff, Q und Anhebung/Absenkung.

Wenn man also 3 Bänder hat, deren Mittenfrequenz einstellbar ist, sollte das doch eigentlich für die meisten Fälle genügen.
Von daher bin ich eher geneigt, wieder so etwas einzubauen. Platinen gäbe es ja auch noch (aumaku hatte vor kurzem mal so etwas gepostet).

Dazu würde ich gerne auch die Meinung von den Filterbankbesitzern hören.


Eine eher technische Frage hätte ich auch:
Das von MOTM verwendete Schaltungsprinzip "FDNR filters (frequency dependent negative reactance)" würde mich sehr interessieren.
Kennt jemand irgendwelche links, wo das verdeutlicht wird?
Ich habe im Netz leider nichts darüber gefunden, auch in meinen Filterbüchern nicht.
 
serenadi schrieb:
Ich frage mich, wieviele Bänder braucht man in der Praxis wirklich?

Wenn es darum geht, "natürliche" Instrumenten-Resonanzen zu erzeugen, dürften 2-3 Bänder ausreichen.
Wenn es um sonstige Effekte geht, "kann" natürlich die Anzahl unbegrenzt werden, aber man muss ja auch bedenken, daß man entsprechend viele Audiowege weiterführen muss (bei Einzelouts), also genügend VCAs und evtl Hüllkurven oder LFOs dahinter zur Verfügung haben muss.

Die recht musikalische Abstufung der 12 Bänder von der Moog Festfilterbank wurden ja nicht ohne Grund so auch von Synthesizers.com übernommen (1/2 Oct. Intervall). So kann man ganz bestimmte Töne gezielt herausfiltern und wieder soft beimischen
Man braucht nicht immer für jedes Band einen Einzelausgang und den kompletten eigenen Signalweg mit Envs, VCAs usw.
Fast immer reicht an der FFB auch die Summe aus.

Ich nutze die FFB sehr gerne für Formantsounds und kreiere dann stimmähnliches Zeugs. Ich liebe es, wenn mein Synthie mit mir spricht und ich mag ganz besonders sein hämisches, synthetisches Lachen...
 
@Bernie: Du hattest ja auch mal den Formant, und bestimmt auch das RFM drinne.

Denkst Du, der Einsatzbereich ist ein grundsätzlich anderer, wie vergleichst Du es mit der Filterbank?
 
serenadi schrieb:
Das hatte 3 Bänder, allerdings als (voll)parametrische Bandpässe mit Cutoff, Q und Anhebung/Absenkung.

... Platinen gäbe es ja auch noch (aumaku hatte vor kurzem mal so etwas gepostet).

Da könnte der Ken Stone Bandpass was für Dich sein.
Ist allerdings kein Regler für Anhebung/Absenkung dabei,
müsste man dann per Mod realisieren.
 
Wenn mich nicht alles täuscht, ist es das Gleiche Prinzip, wie bei dem RFM von der Elektor, eine 12dB State variable-Schaltung.

Wenn man das mit dem Prinzip der Filterbank vergleicht, nämlich nur Absenkung, dann läßt sich das ja durch ein einfaches "Ausgangspoti" realisieren.

Beim RFM wurden die drei Band-Signale ja dem Eingangsignal hinzugefügt, deshalb die Anhebung.
 
serenadi schrieb:
@Bernie: Du hattest ja auch mal den Formant, und bestimmt auch das RFM drinne.

Denkst Du, der Einsatzbereich ist ein grundsätzlich anderer, wie vergleichst Du es mit der Filterbank?
Das ist ja schon ewig her....

Die FFBs sind schon universeller und man braucht die Bänder öfter auch alle gleichzeitig.
Ich nutze die Moog / Dotcom FFB sehr gerne, um einzelne Frequenzen innerhalb einer Sequenz abzusenken um dadurch gezielt Akzente zu setzen.
Zum besseren Verständnis ein einfaches Beispiel:
Hat man eine einfache 8-Step-Sequenz und senkt beispielsweise die Frequenzen von Step 1, 2, 3, 4, 6 und 7 ein wenig (!) ab, bekommt man ein sehr schönen Groove. Gibt man dann noch auf Step 1 und 4 ein zartes gesynctes Audiodelay, gehts gleich richtig ab. man nimmt das Statische und die ganze Sequenz wirkt sehr lebhaft.
Da kann man natürlich auch ins Endlose experimentieren und sollte nur ein Beispiel sein.

Ich nutze auch gerne zwei FFBs, um den Sound stereomäßig breiter zu machen. Dazu splitte ich das Monosignal auf und senke an jeder FFB minimal die gegenteiligen Frequezbänder etwas ab. Das Stereosignal ergibt ein ziemliches Brett, besonders wenn man da mal Fremdsignale wie spacige Flächen durchschickt.
Mit den Einzelouts kann man ein bestimmtes Frequenzspektrum abgreifen, mit etwas Hall versehen und dann wieder beimischen -auch ein schöner Effekt.
Die Einsatzmöglichkeiten sind schier unendlich...
 
serenadi schrieb:
Wenn man das mit dem Prinzip der Filterbank vergleicht, nämlich nur Absenkung, dann läßt sich das ja durch ein einfaches "Ausgangspoti" realisieren.
Die FFB ist ja schon eher ein steiles Notchfilter, ähnlich einem analogen Vocoder, nur so kann man auch ziemlich gezielt die einzelnen Bänder sauber herausfiltern.
 
falls nicht genannt: viele modularsysteme haben eine filterbank.. auch die von SND ist noch zu nennen und eine günstige von mam gibts auch.

ich mag die von http://www.sequencer.de/syns/moog Moog und auch die von http://www.sequencer.de/syns/synthesizers.com Synthesizers.com ..
kann die von http://www.sequencer.de/syns/moog Moog definitiv empfehlen..

alle anderen ,wie die im http://www.sequencer.de/syns/radikal Spectralis sind sicher schon genannt worden..
 
Die von MAM hab ich(2x). Gabs mal bei Thomann für 55.-€. Also für den Preis kann man nichts sagen, sicher interessant für erste Versuche.
Hab sie halt für den Bass genutzt oder mit der Sherman zusammen.

Würde mich interessieren wie ihr die MAM AFB8 einschätzt.
Ich werde mir sicher noch fürs kommende/werdende Modularsystem eine zulegen und wüsste gern was ihr von der Doepfer haltet grad im Vergleich zur Dotcom.
Also ich will auf jeden Fall einzelausgänge, ich denke dann wirds erst richtig spannend. Ist sicher super um einzelne frequenzen mit eigener Hüllkurve dazuzumischen um die Klangchraktere schön formen zu können.
 
Die von MAM, ist die auch für Modular-Pegel ausgelegt?
Ich vermute ehr für Line-Signale, dann würde es schwierig mit dem Rauschen, gerade bei vielen Bändern summiert sich das schon.

Was die Doepfer betrifft, in dem von sonicwarrior erwähnten Vergleich
(MOTM-450 Review) steht, daß die MOTM der Doepfer sehr ahnlich wäre, vom Sound.
 
Super, zusammen mit Bernies diversen Teilen wird die Entscheidung bestimmt leichter.
Oder schwerer. ;-)
 
Naja, bei mir gab es keine Wahl. Ich wollte eine Filterbank, und im Doepfer-Rahmen war noch Platz. Ich hätte nicht gewusst wohin mit einer von Dotcom. ;-)
 
Die MAM hat Line Pegel.

@Jörg
erzähl doch bitte was. Glücklich mit ? Haste schon vergleiche ziehen können
 
In irgendnem KEYS-Interview meinte Heiko Laux mal, dass die Mam AFB-8 nicht so prall wär (im Vergleich zur SND-Festfilterbank).
Ich meine er hätte was von Phasen-Schweinereien oder so gesagt.

Find's grad nich. :roll:
 
@funky40: Sie ist noch gar nicht da! :) Sobald sie da ist, kann ich gerne was dazu schreiben. Mit den Vergleichsmöglichkeiten sieht es aber mau aus.
 
sonicwarrior schrieb:
In irgendnem KEYS-Interview meinte Heiko Laux mal, dass die Mam AFB-8 nicht so prall wär (im Vergleich zur SND-Festfilterbank).
Ich meine er hätte was von Phasen-Schweinereien oder so gesagt.

Find's grad nich. :roll:

naja, die SND kostet auch ein Vielfaches
 
ich hab ja auch den mam.

hab das teil vor nen zoom 1204 geschaltet.
sehr ergiebig...
:D
 
Die Doepfer FFB ist jetzt da!
Ich hab Spass inne Backen! :tralala:

Ich merke schon, so ein Teil hat mir gefehlt!
Bin gespannt auf die Vergleiche beim Happy Knobbing! :)
 
Jawoll. Nix mehr zu hören.

Im Moment hab ich hier ein ganz nettes Patch: Mobius steuert Semtex normal über CV/Gate, ein Oszillatorsignal wird am Patchfeld abgegriffen und geht in die Festfilterbank, Ausgang der Festfilterbank geht in den Mod VCA vom Semtex, Ausgang vom Mod VCA geht in den Ext Audio, Mod VCA ist dabei CV gesteuert vom Accent-Ausgang des Mobius.
Jetzt kann ich im Mobius auf beliebigen Steps den Accent aktivieren/deaktivieren und hab auf diesen Steps dann über den Ext Audio-Poti beliebig beimischbare Frequenzbetonungen. Das geht von dominanten Effekten bis zu dezenten Grooves. Sehr geil! :mrgreen:
 
jo, und im arturia http://www.sequencer.de/syns/moog Moog v gibts auch eine .. deren freq sind sogar einstellbar.. klingt ganz gut..
 
Oh, man, ich suche grad eigentlich nur nen Thread, wo es AFAIK darum ging, das nen Chip vom Maxikorg oder einer der Konsorten nachgebaut wurde (700, 770, kA).
Und jetzt stolper ich über mehrere andere interessante alte Threads.

serenadi schrieb:
Das von MOTM verwendete Schaltungsprinzip "FDNR filters (frequency dependent negative reactance)" würde mich sehr interessieren.
Kennt jemand irgendwelche links, wo das verdeutlicht wird?
Ich habe im Netz leider nichts darüber gefunden, auch in meinen Filterbüchern nicht.

Analog Devices AD713 Datenblatt.

Das brachte mich auf die Ideen, selber ne Filterbank zu machen.
Bis jetzt aber nur nen Hirngespinst.

Der Chip ist ausserdem trotz "Low Cost" recht teuer und ich wüsste auch nicht, was ich alsl LowPass und HighPass nehmen sollte.
 
Im OP275 Datenblatt (S.10) steht auch das Beispiel eines FDNR-Lowpass, leider ohne Berechnung (ist auf 40kHz (!) dimensioniert.

Mehr habe ich bisher leider auch nicht gefunden.
 
serenadi schrieb:
Im OP275 Datenblatt (S.10) steht auch das Beispiel eines FDNR-Lowpass, leider ohne Berechnung (ist auf 40kHz (!) dimensioniert.

Mehr habe ich bisher leider auch nicht gefunden.

Beim Spectralis war die Filterbank zunächst analog. Im Spectron waren ganz normale Multiple Feedback Bandpässe ähnlich dem Elektor Vocoder. Sowas geht aber heute gar nicht mehr, weil es einfach zu doll "atmet". Der zweite analoge Entwurf war dann auf ein FDNR Entwurf. berechnet hatte ich den mit einem Filter Synthese Programm:

http://www.filter-solutions.com/

Dort gibt es übrigens auch eine zwei Wochen lauffähige Demoversion. Teilt man sich die Zeit schön an, kann man seine Filterbank bis zum Auslaufen der Demo-Version fertig dimensioniert haben;-)
Die Ergebnisse hatte ich ja testweise aufgebaut und eine Version meiner zweiten analogen Filterbank war dann ein halbes Jahr lang als Prototyp im Einsatz. Kurz danach überfiel uns Panik. Der erste Grund für die Panik war die überaus stattlliche Anzahl engtolerierter Kondensatoren, die wirklich nicht so einfach zu kriegen waren.
Der zweite Panikpunkt war aber das Problem der Phasenauslöschungen. Diese zu elimieren hätte noch mehr Schaltungsaufwand bedeutet. Das absolute KO Kriterium war dann aber die statische Festlegung auf Frequenzbänder. Güte und Spreizung der Teilbänder eines Bandpasses. Es ist einfach zu schön, diese Parameter zur Laufzeit zu ändern. Nach vielem Hin- und Her-habe ich mich bereitschlagen lassen, die digitale Version der Filterbank im AB Vergleich mit der analogen zu bewerten. Seit dem bin ich einigermassen geheilt. Festfilterbänke würde ich nie mehr per Analogtechnik bauen wollen. Normale Synthie-Filter wie eine Transistorkaskade ist nach wie vor analog einfach am besten. Eine Fix-Filterbank ist allerdings ein ganz anderes Thema. Da hat eine digitale bei gutem Algorithmus einige Vorteile.

Bei dem Noisegroove auf der Spectralis Webseite, hört man was eine Fixed Filterbank mit Rauschen anstellen kann - wenn diese eine Sequenzergesteuerte Lautstärkesteuerung erlaubt. Man hört bei der Demo auch schön was akustisch passiert, wenn man die Güte und die Spreizung verändert (was in Analogtechnik so nicht drin ist).



Die Bassdrum ist übrigens das, was der Lowpass Filter der Filterbank von dem Rauschen durchlässt... Alles was man hört ist wirklich nur Rauschen und Festfilterbank.

Sorry, ich musste jetzt so ausschweifen, weil die Filterbank ja mein ursprüngliches Kernelement beim Spectralis war. Die Sequenzergesteuerte Festfilterbank hat über Jahre in meinem Kopf herumgespukt und ich bin froh, dass ich das Teil im Spectralis realisieren konnte.

Mit dem Filtersolution Programm kann man übrigens sowohl analoge, als auch digitale Filter berechnen. ...
 
Wahrscheinlich wird es dann eh günstiger ne Dotcom Filterbank zu nehmen.

Es ist aber ehrlich gesagt gar nicht das Endprodukt, dass mich so brennend interessiert, sondern der Entwicklungsprozess und das aufbauen von dem Teil (-> Erfahrungsgewinn).

Und ne Filterbank in nem Modularsystem ist halt was anderes als ne digitale Filterbank in nem relativ geschlossenen System.

Zumal das Modularsystem bei mir nen anderen Standort hat, als der restliche Kram, sozusagen als alternative Möglichkeit, hier fehlt dann nur noch ein Recorder um spontane Sessions aufnehmen zu können.
 
OT-Mode on:
So viele Festfilterbanken scheint es ja nicht zu geben
Da lacht meine Deutschlehrer- und Sprachpingelseele aber aus vollem Herzen. Endlich sagt mal jemand "Banken"! Seit ich Musik mache, hör ich immer nur "Soundbänke" und "Filterbänke".
Danke!

OT-Mode off.
 


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