Festfilterbänke

Ich hatte mir auch mal überlegt, die Schaltung der Moog-Festfilterbank nachzubauen. Dort wurden leider sehr hohe Induktivitäten verwendet, z.B. 4H Spulen, die man wirklich nur per Spezialanfertigung beziehen könnte.
Aber klanglich sind LC-Filter natürlich etwas sehr feines :)

lG

Cornel
 
Feinstrom schrieb:
Da lacht meine Deutschlehrer- und Sprachpingelseele aber aus vollem Herzen.

In Deutsch war ich schon immer ne Lusche.
Bei Google bin ich mit meinen "Festfilterbanken" auch alleine auf weiter Front, dann hab ich es halt mal geändert.

intercorni schrieb:
Ich hatte mir auch mal überlegt, die Schaltung der Moog-Festfilterbank nachzubauen.

Das war auch mal ne Überlegung.

Naja, erstmal ein bißchen rumprobieren.
 
intercorni schrieb:
Dort wurden leider sehr hohe Induktivitäten verwendet, z.B. 4H Spulen, die man wirklich nur per Spezialanfertigung beziehen könnte.

Das Problem der LC-Kreise hat MOTM wohl auch erkannt und deshalb die Festfilterbank auf FDNR-Basis aufgebaut, da diese Schaltungstechnik den LC-Filtern wohl sehr nahe kommt.

"The FDNR simulates the phase response as well as the frequency response of the LRC Moog circuit"
Quelle

@Elektro_Lurch: Danke für Deine Ausführungen.
Klar ist der Aufwand sehr hoch, ist auch nicht gerade preiswert.
Die Aussagen verschiedener "Fachleute" (Mic, Bernie ... ) sprechen allerdings für eine analoge FFB.
Die Verfügbarkeit von recht eng-tolerierten Kondensatoren ist ja auch nicht mehr soo das Problem.

Mich interessiert vor allem die Möglichkeit, da noch hinter die Bandpässe VCAs zu klemmen (die dann den kleinsten Aufwand darstellen).

Allerdings denke ich auch, daß man mit z.B. 4 VC-Bandpässen flexibler ist.
 
Analoge Festfilterbänke klingen von Modell zu Modell so unterschiedlich, dass man da kaum generelle Aussagen machen kann. Klanglich flexibel sein heisst ja ohnehin, verschiedenste Varianten von Filtern zu haben.

Bauteilbeschaffung ist generell ein grosses Problem. Besondere Kondensatoren machen da keine Ausnahme. Je kleiner die Anzahl benötigter Komponenten in einem Produkt, desto risikoloser ist die Fertigung. Deutsche Distributoren halten deutlich weniger Bauteile am Lager, als Firmen in den USA. Wenn man für eine Auflage des Spectralis einen Kondensator, den man pro Gerät gerade mal 4 mal einsetzt, nur ab 10.000 Stück erhalten kann, ohne auf die Apotheken Kleinanbieter auszuweichen, freut man sich über jeden Kondensator, den man nicht benötigt. Die Bauteilbeschaffung für ein Gerät wie dem Spectralis, bei dem in der jetztigen Version immer noch hunderte verschiedenster Komponenten im Einsatz sind, ist ein Haufen Arbeit. Bei der aktuellen Auflage musste ich für die DSP Stromversorgung schon wieder Spulen in den USA anfordern, weil ich hier 10-16 Wochen Lieferzeit gehabt hätte, und nur bei grosser Abnahme überhaupt drangekommen wäre.

Das ist wirklich nicht zu unterschätzen. Allerdings ist der Aufwand aus dem Nichts DSP Algorithmen zu schreiben natürlich oft ein noch deutlich grösseres Problem und für Selbstbauer ist die Beschaffung ja auch nur ein kleines Problem. Da kommt es in der Regel ja nicht auf den Tag an.

Deswegen kann ich die Filtersynthese mit Filter Solutions jedem Bastler wärmstens empfehlen. Das Programm haut fertige Schaltungen mit genauen Werten für alle frequenzbestimmenden Bauteile raus - wobei die Werte natürlich auf die Wertereihen der Bauteile angepasst sind.
 
Ich habe gestern mal meine MAM AFB8 dem Doepfer System Nachgeschaltet und bin grad wieder mit beschäftigt
Ganz cool das.


Serenadi äusserte seine Bedenken vonwegen Rauschen wenn man da was externes ins System reinpatcht.
Hab das grad eben mal getestet und das signal über nen einfachen DIY 10xAmp wieder zurück ins System gepatcht.
No Problem. ( Allerdings ist mein Patch nicht grad das idealeTestmittel um dies "richtig" auszutesten. )

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Bin jetzt am überlegen ob ich mir schon jetzt eine "richtige" kaufen soll. Da käme aber jetzt nur die doepfer in frage.

Happy Knobbing war ja mittlerweile und Jörg hat sich sicher auch schon etwas mehr mit seiner doepfer beschäftigt.
Was meint ihr so, habt ihr die Doepfer und dotcom etwas verglichen ?


1.) Was sind deine Erfahrungen Jörg ?
2.) Wird der Klang nicht dumpfer ?
3:)Hast du sie mit einzelouts ?
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Hab jetzt alles nochmals gelesen. die Geschihcte mit dem Programm was Elektro Lurch gepostet hat ist interessant.............
4.) Gibts hier noch Leute die an den Bau einer Festfilterbank denken ?
 
Übrigens ... laut Paul Schreiber wird es die MOTM Festfilterbank definitiv nicht geben.
Warum, hat er nicht geschrieben, war wohl eher nur ein theoretischer Gedankenansatz. ;-)

Eigentlich wollte er die FFB auch aus seiner Seite herausnehmen, ist wohl ein vielbeschäftigter Mann...
 
Funky40 schrieb:
Happy Knobbing war ja mittlerweile und Jörg hat sich sicher auch schon etwas mehr mit seiner doepfer beschäftigt.
Was meint ihr so, habt ihr die Doepfer und dotcom etwas verglichen ?


1.) Was sind deine Erfahrungen Jörg ?
2.) Wird der Klang nicht dumpfer ?
3:)Hast du sie mit einzelouts ?

Erst mal möchte ich sagen, dass ich es auf jeden Fall sehr cool finde, überhaupt eine Festfilterbank im Setup zu haben. Ich benutze sie öfter, als ich zunächst dachte. Einzelouts habe ich aber nicht, und ich vermisse sie auch überhaupt nicht.
Den Vergleich mit Dotcom habe ich beim Happy Knobbing nicht gemacht. Wenn ich alles gemacht hätte was ich wollte, hätte das Event wohl mehrere Tage gehen müssen... Trotzdem schade natürlich.

Meine Erfahrungen, ja was soll ich sagen, die Doepfer FFB tut das, was sie tun soll. Der Klang ist ziemlich "neutral".
Ich bin mir nicht sicher, was du mit "dumpfer" meinst. Es sind eben lauter Bandpassfilter. Im Gegensatz zum Dotcom hat die Doepfer FFB keinen zusätzlichen High und Low Pass an Bord, also werden die allerhöchsten und allertiefsten Frequenzen auf jeden Fall rausgefiltert.
Macht aber nix, denn in der Praxis sieht es bei mir so aus, dass ich das Originalsignal und das Signal der FFB über einen Mixer laufen lasse und so immer beides in beliebigem Mischungsverhältnis zur Verfügung habe.
 
Ich kenne die Döpfer FFB nicht.
Bei Dotcom und bei Moog wird aber der Klang nicht dumpfer, die FFB von Döpfer wird da auch nicht anders sein.
Das Rauschen kann man eigentlich vergessen und ist eh immer abhängig vom Eingangssignal. Man mischt ja bei der Festfilterbank nix hinzu, es wird auch nichts verstärkt, sondern man filtert nur gezielt bestimmte Frequenzen heraus.
Einzelausgänge sind für einige Sachen schon sehr wichtig, darauf würde ich nicht mehr verzichten wollen. Meine Dotcom hat Einzelouts und die eine von meinen beiden Moog FFBs, hab ich extra nachträglich mit einzelnen Outputs umrüsten lassen. Das Signal liegt ja stets parallel an und kann am Mixout sowie gleichzeitig auch noch an den Einzelouts abgegriffen werden -das ist ein großer Vorteil.
Man kann so ganz bestimmte Frequenzen abgreifen und separat bearbeiten. Da gibts ja unzählige Einsatzmöglichkeiten. Ich hab grad aus einem komplexen Audiosignal die Kick herausgefiltert, um einen Trigger für den Sequenzer zu generieren.
 
jo einzelouts muss ich unbedingt haben, ansonsten würde die MAM vorerst reichen.
Die ist wirklich gar nicht schlecht für den Anfang.



Das mit dem dumpfer ist so ne sache.......... ( ist halt so ein Gefühl was ich jetzt schon mehrfach hatte. grad auch den filtern die ich hab fehlt einfach was im klang )
aber egal, habe mich entschieden ne Doepfer zu besorgen .
( die hat ja sogar 15 Bänder )
Und ja, ich bin mir sicher dass die im Dauereinsatz sein wird.
habe ja auch bisher meistens mehrere Filter parallel gepatcht.


Bernie schrieb:
Ich hab grad aus einem komplexen Audiosignal die Kick herausgefiltert, um einen Trigger für den Sequenzer zu generieren.

Klingt sehr interessant. Hier fängt's dann an richtig spannend zu werden ......................
Wo gehst du denn dann rein mit dem signal ? in nen Envelop follower , oder gibts da noch andere Möglichkeiten ?
 
"Einzeln" ist nicht Standard, man muss bei der größeren Zahl dann schon erstmal Hand anlegen..

Ich kenne die beiden teuren und den Dotcom, sie sind alle sehr brauchbar, müssen aber per DIY umgebaut werden, jedoch denke ich nicht, jemand wird nach Moog fahnden.. sondern eher aktuelle Module nutzen..

Qualitativ hätte ich bei dotcom keine Bedenken..
 
Funky40 schrieb:
Klingt sehr interessant. Hier fängt's dann an richtig spannend zu werden ......................
Wo gehst du denn dann rein mit dem signal ? in nen Envelop follower , oder gibts da noch andere Möglichkeiten ?
Entweder über den Envelope-Follower, um daraus einen Trigger oder ein Gate zu erzeugen.
Ich hatte u. a. mal für einen Remix eine phattere Kick mit einem kurzen knackigen Delay haben wollen. Die Kickdrum und das Delay wurden direkt von der originalen Kick aus dem Song angesteuert. Die alte Bassdrum hab ich mit der FFB dann fast restlos herausgefiltert (dafür braucht man die Einzelausgänge!) und die neue drübergemischt. Das geht alles in einem Rutsch.

Manchmal steuere ich mit dem separierten Audiotrigger dann direkt einen Drumcomputer an, denn viele ältere Drummies laufen auch sehr schön im Sync, nur mit einem Audiotrigger.
Die Möglichkeiten sind ja schier unbegrenzt.
 
Fetz schrieb:
Einzelouts nachrüsten sollte ziemlich einfach möglich sein.

ja, ist bei Doepfer auf der Seite sogar beschrieben, man muss eigentlich nur ein bisschen löten können. )
Oh, und ne Frontplatte machen können.............

1.) Wie ist das, wenn ich die outs sagen wir 3mal abgreifen will, sollte ich die noch jeweils Buffern ?
( jo, bin mal wieder am träumen, ist aber mittlerweile umsetzbar für mich. Vor allem auch dank eurer Hilfe :D )

Ich denke daran nebst direkt ausgängen noch nen zweiten Mix zu erstellen. ( halt zusätzliche 15 Potis )
Geht ja dann gleich in einem und spart ne zweite filterbank.
2.) Oder mache ich da nen denkfehler ? denke nicht oder ?
 
Da Synthesizer.Com ja auch das Aid-Modul anbietet, dürfte es schon auf der FFB-Platine vorbereitet sein.

Für den Preis von 69$ bekommt man da nur eine Frontplatte mit den Klinkenbuchsen, die an die FFB angeschlossen werden. Elektronik steckt garantiert nicht dahinter.

Genauso verhält es sich ja auch beim VCO-Aid.
 
Funky40 schrieb:
Wie ist das, wenn ich die outs sagen wir 3mal abgreifen will, sollte ich die noch jeweils Buffern ?

Schaden kann das nicht. ;-)
Ist halt wie bei Verwendung von Multiples.

Wie stabil letztendlich die Ausgänge sind kann man eigentlich nur ausprobieren.
Oder Dieter fragen. ;-)

Aber 15 Puffer sind nicht der Aufwand, bei Verwendung von TL074 hast Du halt 4 ICs, weitere Bauteile braucht es ja gar nicht.
 
serenadi schrieb:
Eine eher technische Frage hätte ich auch:
Das von MOTM verwendete Schaltungsprinzip "FDNR filters (frequency dependent negative reactance)" würde mich sehr interessieren.
Kennt jemand irgendwelche links, wo das verdeutlicht wird?
Ich habe im Netz leider nichts darüber gefunden, auch in meinen Filterbüchern nicht.
Hmm, meinen die vielleicht den Gyrator?
 
serenadi schrieb:
Da Synthesizer.Com ja auch das Aid-Modul anbietet, dürfte es schon auf der FFB-Platine vorbereitet sein.

Für den Preis von 69$ bekommt man da nur eine Frontplatte mit den Klinkenbuchsen, die an die FFB angeschlossen werden. Elektronik steckt garantiert nicht dahinter.

Genauso verhält es sich ja auch beim VCO-Aid.

Die FFB-Aid besteht nur aus einer Frontplatte mit den Klinkenbuchsen, da ist keine Platine drauf. An den Buchsen sind bereits Kabel mit Flachsteckern dran, die rückseitig einfach an der Platine der Filterbank aufgesteckt werden.
 


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