Oszilloskop (Tipps zum [Gebraucht-] Kauf?)

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Anonymous

Guest
Bin grad am überlegen, ob ich mir nicht langsam mal ein Oszilloskop gebraucht holen sollte (neu sind die ja schweine teuer).

Was muss man denn da beachten?

Soll nur für Audio-Schaltung benutzt werden, also kein HF-Zeug oder so.

Irgendwo hab ich gelesen, dass man mindesten ein 40 MHz Teil holen soll und woanders stand, dass ein 20 MHz Ding für Audio-Kram ausreicht.

Bin leicht verwirrt.

In der Schweinebucht gibt's ja immer ganz viele von den Teilen im Angebot.
 
Ich hab mal eins ersteigert (100€), bin sehr zufrieden....

Es muss gut abgestimmt sein, unter anderem soll die Linie waagrecht übers Display gehen (gegroundet). Selber justieren ist Mühsam. Genau wie bei Synths sollten auch keine Potis Kratzen und Schalter unsauber schliessen. Sonst wird das Einstellen zur ewigen Fummelei (hatte ich schon mal). Ich nehme mal an, du wirst was altes ersteigern, dann ist sicher nicht schlecht wenn Tektronix oder Hameg draufsteht.

2 Kanäle solltens schon sein. Je nach Geldbeutel wären dann Cursorfunktionen ganz nett, z.B eine Spannung an einem beliebigen Punkt der Welle messen, Pulszeiten bestimmen, Frequenzmessung, usw...
Ich weiss aber nicht, ob man sowas schn gebraucht kriegt.
 
Meins ist uralt, ein Röhrenteil, wahrscheinlich älter als ich selber.

Klar wären ganz viele Funktionen toll, zwei Kanäle, oder sogar zwei Strahlen, aber meine Erfahrung ist, daß in meinem Bereich (auch nur Musikelektronik) diese alte Krücke völlig ausreicht, das wichtigste ist, daß man überhaupt ein Signal SIEHT.

Ob das ein Rechteck oder Dreieck ist, ob das Signal clippt usw, das ist imho wichtig.
Um genaue Werte geht`s mir da nicht, dafür habe ich dann mein DMM.
 
naja, einen 2. Kanal möchte ich nicht missen. Bei Abgleicharbeiten kann man damit z.B. das abzugleichende Signal mit einem Referenzsignal vergleichen.

Bei Audioschaltungen find ich das Feature "Vorher-Nacher" auch sehr nützlich. Aber 2-Kanäle sind ja die Regel...

ältere Oszis haben meist mikrige Bildschirme und brauchen doch sehr viel Platz...Auf ebay sehe ich grad viele Hamegs 203, 204, 205 usw... die sind ideal für die heimische Werkstatt.
 
Hi,
analoge haben bei der Grenzfrequenz 'nen Abfall von 3dB. Signale drüber siehst du auch, aber eben abgeschwächt. Entscheidend ist eher, bis wohin der Trigger reicht. Um einen Sinus zu verfolgen ja kein großes Problem.
Wenn dich die Kurvenform interessiert, sollte das Teil etwas "Headroom" haben. Manche Leute empfehlen mindestens Fmessx10.
Bei Digitaloszis siehts anders aus. Entscheidend ist nicht nur die Analogbandbreite, sondern auch die Samplingrate im nichtrepititierenden Betrieb (single shot). Dort sieht die Welt anders aus: Bei 20Ms/s kannst du dir noch eine reine 20MHz schwingung als Dreieck angucken, alles andere ist raten. Also um die Kurvenform einigermaßen zu rekonstruieren sind so an die 10 Samples pro Periode ratsam. Beim obigen Beispiel hättest du also eine nutzbare Grenzfrequenz von 2MHz. Bei den Bastelteilen mit 100KS/s stehst du mit NF fast im Regen...
Zu empfehlenswerten Oskars:
1: Tek. Profiinstrumente, immer noch sehr gesucht. Oft fertige Anzeigeröhre, teuer... Also ist angucken und Probieren angesagt. Selbstabholung ist da eh ratsam, die 76xx- Schränke wiegen um die 30kg.
2: Hameg: Einfach aufgebaut, die Triggerung kann dich zum Wahnsinn treiben. Hauptproblem sind die Schalter für Ablenkung und Pegel. Die sind bei Werkstattgeräten oft hinüber, Wackler sind die Folge.
3: HP, manchmal seltsam in der Bedienung, sonst siehe Tek.

Allgemein wüde ich vor dem Kauf mal die Bezeichnung des Wunschkandidaten in groups.google.de eingeben. Oft sind da doch nette Stories dabei.

Halt die Augen offen, manchmal bringt auch eine (Such)Anzeige im örtlichen Anzeigenblatt etwas. Epay ist bei Hamegs Beispielsweise überteuert.
 
tulle schrieb:
Halt die Augen offen, manchmal bringt auch eine (Such)Anzeige im örtlichen Anzeigenblatt etwas. Epay ist bei Hamegs Beispielsweise überteuert.

Dennoch mit ein bischen Glück..
Man sollte sich doch genau den Anwendungsfall ansehen.
Für Home-User, die an ihren Sound-Maschinen basteln,
kommt es bei den Standard-Röhren-Möhren doch nicht
auf die Grenzfrequenz an, es sei man selektiert Obertöne
im MHz-Bereich :roll:
Das Triggern ist für den Anfänger ungewohnt und daher
Übungssache und ich behaupte, daß einfache Oskars hier
sogar mehr Sinn machen, weil sie besser zu durchschauen sind.
Ich hätte natürlich auch gerne 'nen Mehrkanal-Boliden von
Tektronix oder vielleicht einen Spectrum-Analyzer :mrgreen:

Aber dann würde mich mein liebes Weib wahrscheinlich auch
in e-bay 'reinsellen... Startpreis 1€

Sinus
 
Sinus schrieb:
Das Triggern ist für den Anfänger ungewohnt und daher
Übungssache und ich behaupte, daß einfache Oskars hier
sogar mehr Sinn machen, weil sie besser zu durchschauen sind.
Durchschauen schon, aber das Tek verliert deutlich seltener die Triggerung als das Hameg. Ich hab hier ein 7403 und ein HM-605. Das Tek ist schon besser, aber leider gerade defekt... Baujahr '74. Die Elkos sind alle ausgetrocknet und haben das Netzteil mitgerissen.
Egal, wenn ich mir ein neues kaufen würde: TDS 1022. Ok, bißchen teuer(Gewerbliche Angebote knapp über 1KEuro), dafür *das* Gerätchen zum Basteln. Größer muß gar nicht, die Dinger haben dann 'nen Lüfter eingebaut (TDS3XXX), und die großen sind 'eh Windows-Rechner mit einer eingebauten High-End-Meßwerkkarte.
 
Wenn man soviel Geld ausgeben will umbedingt im *professionellen* Gebraucht-Meßgerätehandel umsehen, sowas muß man nicht (ganz) neu kaufen.

Ein Hinweis noch: es gibt analog und digitale Osziloskope. Für Audio-NF-Zwecke reichen analoge aus, die sind auch erheblich billiger. Mit denen kann man aber nur periodische (sich regelmässig wiederholende) Signale darstellen. Digitale Osziloskope können auch einmalige oder nichtperiodiche Signale darstellen. (Und wehe hier faselt wer was von analogen Speicherscopes - die will man sich nicht wirklich antun). Die billigste digital-Scope-Lösung sind USB-Vorsätze für den PC, das geht so bei 500€ los. (Und taugt 'geht so' mässig)

Aber sowas dürfte für sonicwarrior soweiso nicht in Frage kommen, ich glaub der sucht eher was in gebraucht und für <100€, dafür gibts bei Ebay jede Menge 'Serviceosziloscope'. Ich würd versuchen eins von privat (nicht Werkstatt) zu bekommen, dann sind die Schalter nur oxidiert, nicht ausgenudelt. Muß nicht Hameg sein, die Phillips oder Grundig sind auch ok. Die Teks(...) sind komplizierter, älter und nerviger zu Bedienen. Die einen sind Service-Scope für Radio- und Fernsehtechnik, die anderen Laborsziloskope mit mehr Möglichkeiten. An der Uni hatte wir Bastel-Hiwis immer eins der besseren Rohde und Schwarz - den anderen war das Ding einfach zu fummelig.

Ich hab mit der Triggerung meines Hamegs keine Probleme gehabt, die war eher unproblematischer als die vom Rohde&Schwarz, weil einfach langsamer (das R&S muss wegen 2. Zeitbasis viel schneller/genauer triggern können.)
 
sonicwarrior schrieb:
Fetz schrieb:
ich glaub der sucht eher was in gebraucht und für <100€

So ziemlich genau getroffen. :D

Bin ja auch nur ein kleiner Privatlöter.

ich hab mir mal vor langer zeit (ende 70er) eine DDR-kiste gekauft.
damals -für 900märker- war das ding für hobby-isten top, heut wäre es vermutlich unteres limit
ich hab das ding heute noch in gebrauch, die funktionen reichen.
spricht eigentlich was dagen, eine pc-karte/pc-oszilloskop einzusetzen ?
 
Da ich auf der Arbeit ständig vor nem Computer hocke, möchte
ich in meiner Freizeit eigentlich so wenig wie möglich damit zu tun haben.
 
Die PC-Vorsätze gibt es auch eher nur in neu und sind damit recht teuer. Und so toll sind die auch nicht. (Jedenfalls das Teil mit dem wir mal rumprobiert hatten, wäre für uns eine kompakte preiswerte Ergänzung (im Vergleich zum Scopemeter oder THS 710 o.ä) zum Laptop beim vor Ort-Service gewesen.)
 
Da mir das zu anstrengend war woanders zu schauen, hab ich jetzt einfach doch in der Bucht ein Hameg HM103 geschossen.

Hat zwar nur 1 Kanal mit 10 MHz, aber ich hoffe das reicht.

Naja, erstmal hoffe ich, dass es überhaupt (und funktionierend) ankommt.
War dafür auch nicht so teuer. :?
 
Zu den Hameg-Oszis gibt es die Schaltpläne, waren zumindest bei meinem 203-4 dabei. Damit dürfte eine eventuelle Reparatur kein Problem sein.
 
Habe mir vor einem halben Jahr eine steinaltes 2-Kanal Grundig mit 15 MHz für 35,- oder 40 ,- Euro geschossen und in der Nähe abgeholt.

Die Röhre schien noch recht OK zu sein, das Einzige, was sie nicht oder nur sehr begrenzt darstellen will, sind die Senkrechten Linien bei einem Rechtecksignal.

Hat trotzdem bis jetzt völlig ausgereicht und ist super robust, einmal hat es bei einer Messung eines Phaseanschnittdimmers durch falsche Einstellung des Tastkopfes und zu hohe Spannung schätze ich mal die Haussicherung rausgehauen, das Oszi hat´s überhaupt nicht interessiert ...
 
Ich hab ein PCS500A von Velleman, man kann ganz gut damit arbeiten, für das Geld. Ich bin ja auch die teuren Teile aus der Uni gewöhnt...da hat mans aber mitunter mit der Datenübertragung zum PC nicht so einfach.

Nachteil beim PCS500A: Parallelport.
Aber das ist bei meinem Laptop vorhanden.
Vor allem ist es schön kompakt und leicht. Für audiokram reicht es allemal, finde ich.

Ausserdem hab ich noch ein altes 10MHz Analogoszi rumstehen, macht sich auch ganz gut.
 
Zum Posting weiter vorne:

Hat eigentlich jedes Digitale Osci auch eine Cursormessung?

Und wie sieht es mit Cursormessungen auf Analog Oscis aus, sind die brauchbar?
 
tomcat schrieb:
Und wie sieht es mit Cursormessungen auf Analog Oscis aus, sind die brauchbar?

Sowas gibt das? Neumodischer Schnickschnack! Es gibt ein Gitter und notfalls nimmt man das Geodreieck zu Hilfe. (Deshalb sind die Gitter bestenfalls auch in echte cm und mm eingeteilt.)
 
ich hab mir mal vor 10 jahren ein grundig MO22-20 gekauft für 150 maak ..
hatte auch probleme mit der focusierung es ging entweder horizontal oder vertikal scharf einzustellen, was bei dir auch so sein könnte wenn es die Senkrechten Linien nicht richtig darstellt. Bei mir war der Sub Focus Poti ( glaube 10k im gerät selbst ) durchgekohlt. einfach ausgetauscht und eingestellt. nun ist es seit her ok.

Ist sogar halbdigital mit automatischer Zeitbasis und Cursor zum reinzoomen in bestimmte teile.
 
Die senkrechten vom Rechteck müssen sehr dünn sein - da ist der Strahl doch ratz-fatz durch. Je breitbandiger das Scope und je besser der Rechteck desto schlimmer. Ein 'idealer' Rechteck hat überhaupt keine 'senkrechten'. (Die sind unendlich kurz und deshalb auch unendlich dunkel...)
 
joa .. hast schon recht damit .. aber bei mir war das so das entweder die senkrechten 5mm breit waren oder die horizontalen 5mm breit waren wenn du aussen am gerät am fokus gedreht hast und die jeweils andere linie war scharf. naja es war eben defekt. die rep hat 70 pfennig für den poti gekostet. ;-)
 
Fetz schrieb:
tomcat schrieb:
Und wie sieht es mit Cursormessungen auf Analog Oscis aus, sind die brauchbar?

Sowas gibt das? Neumodischer Schnickschnack! Es gibt ein Gitter und notfalls nimmt man das Geodreieck zu Hilfe. (Deshalb sind die Gitter bestenfalls auch in echte cm und mm eingeteilt.)

Scheinbar ;-)

Mich interessiert nur theoretisch wo die Vorteile eines Speicheroscis sind. Imho für One Shot Messungen (die man für unsere Anwendungen sowieso selten braucht). Soweit ich das richtig verstanden habe ist bei digit. Speicheroscis die Refresh bzw. Sampling Frequenz der eines analogen Oscis unterlegen, ausser es wird sehr teuer. Korrekt?
 
Für Audio haben (digitale) Speicherscopes keine echten Nachteile. Allerdings sind sie eben auch nicht unbedingt nötig. Wenns Geld reicht ist digital schon besser, aber ein gebrauchtes analoges in nicht so schlechter Qualität ist sicher besser (und billiger) als ein super Low Cost USB-Osziloskop Vorsatz, bei dem man nie so genau weiß was er grade tut.
 
Ich frage auch deswegen weil einige HP Speicherscopes verhältnismässig günstig angeboten werden, zum selben Preis wie manch andere analoge mit besagter Cursorfunktion (Digital: HP 54501, HP 54502 - Analog: Fluke PM 3082/84, Textronix...). Darüber hab ich mich gewundert.
 
tomcat schrieb:
, ausser es wird sehr teuer. Korrekt?
Naja, teuer ist relativ. HP hat jetzt ein Einstiegsmodell mit 100MHz Analogbandbreite und 1GS/s für 800 ocken ohne Märchensteuer. 2 Kanal mit Farbdisplay. Also so wie TDS 20xx von Tek. Erhältlich aber nur für Gewerbliche vom freundlichen HP-Vertrieb.
Eigentlich müßten die Preise für die ollen 100MS/s Kisten ja purzeln, aber es passiert nix.
Komich.http://stgwww.home.agilent.com/agilent/product.jspx?nid=-536902749.0.00&cc=DE&lc=ger
 
Meiner ist jetzt da.

Ich lass den gerade aklimatisieren.
Mach ich immer erstmal.

Jetzt muss ich nur nochwas zum testen finden. 8)
 
Klinkenstecker auf Scope-Adapter löten!
Und dann in alles reinstecken wo er reinpasst.
(Der Semtex hat da viele ergiebige Buchsen)
 
Hab mich jetzt das erste Mal getraut, das Ding anzuwerfen.

Aber es ist alles irgendwie ein bißchen verwirrend.

Ich hatte das Ding gar nicht irgendwo dran, hab aber trotzdem ein komisches Signal angezeigt bekommen, wenn ich es an den SEMTEX LFO-Ausgang rangehalten habe, kam keine Änderung (Patchkabel rein und dann die Krokoklemme an die Spitze gehangen).
Naja, bin jetzt eh zu müde um weiterzumachen.
Das Handbuch fand ich eher noch weiter verwirrend als aufklärend. :?

Bin jedenfalls froh, nicht ein komplizierteres Teil erstanden zu haben, da hätte ich ja noch mehr wie der Ochs vorm Berg gestanden.
Vielleicht isses ja auch einfach kapott.
 


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