Apropos "einseitiger Ausfall", eine kleine DIY-Geschichte:
Ich habe in den 80'ern einen Synth mit Curtis-ICs, ähnlich einem ProOne aufgebaut.
Das Ganze war von den PCBs her modular aufgebaut, in der Werkstatt funktionierten die Module alle prima.
Nachdem ich alle Schaltungen komplett ins Gehäuse gebaut hatte, fiel mir irgendwann auf, daß die VCOs in den höheren Lagen nicht sauber klangen, d.h., Bässe waren super, ein hoher Lead-Sound war dagegen kaum erträglich, kratzig.
Eine langwierige Diskussion (per Post/Telefon) mit Hajo Wiechers und Dieter Doepfer begann, ohne Erfolg. Ich habe sogar Teile der internen Verkabelung geändert - alles brachte nichts.
In der Folge habe ich den Synth nur noch als Bass-Synth eingesetzt.
Als ich vor einiger Zeit den Synth ausschlachten wollte, um die Curtis-Module für meinen Modular zu benutzen, habe ich mir erstmal ein DVM genommen und Spannungen nachgemessen, da ich durch meine "Pläne" und die Verkabelung nach all den Jahren nicht mehr durchblickte.
Dabei ist es mir schon komisch vorgekommen, daß der Minusrail nur -4,5V führte, es sollten eigentlich -15V sein.
Nach einigem Forschen bin ich dahinter gekommen, daß die sekundäre Sicherung im negativen Zweig kaputt war. Über den Trafo muss also wohl eine Restspannung induziert worden sein.
Ich habe die Sicherung ersetzt, und siehe da - das "Kratzen" war weg!!
Über 20 Jahre habe ich also mit dem Manko gelebt ((und gespielt), bin nie auf die Idee gekommen, daß etwas mit der Spannungsversorgung nicht ok war - der Synth lief ja ansonsten einwandfrei.
Jetzt bin ich wenigstens froh, daß alle Curtis-Module in Ordnung sind und im Modular zu neuem Leben erwachen werden.