Tim Thalers Theme

Rolo

Rolo

*****
Ich habe mich schon oft gefragt mit was dieser Panflötenartige Klang am Anfang
von diesem Track eingespielt wurde.
Ich habe immer versucht mit Sinus Wellen das nachzubasteln aber leider erfolglos.
Kann mir jemand sagen wie Christian Bruhn das gemacht hat?
 
Das ist ein VCO mit Rechteckwelle, gefiltert und mit Vibrato. Hier ist es mit dem Minimoog gemacht.
 
Danke :supi:
Habe es mal mit meinen monophonen ausprobiert aber ich bekomme es nicht so hin.
Muss wohl wirklich ein Moog sein in diesem Fall um da annähernd ran zu kommen.
Ich werds nochmal mit dem arturia vst minimoog versuchen.
 
Der Roland SH-2000 fand für Klänge dieser Art gerne Verwendung in der Münchner Szene.

Hört man auch bei Captain Future.

Stephen
 
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass er viel mit de Jupiter 4 gemacht hat. Allerdings war dies im Zusammenhang mit dem Captain Future Soundtrack
 
Hier mal ein Versuch mit MiniMogueVA. Sound ist ganz gut, denke ich, am Ausdruck wäre noch zu arbeiten. ;-)
 

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SkywalkerBL schrieb:
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass er viel mit de Jupiter 4 gemacht hat. Allerdings war dies im Zusammenhang mit dem Captain Future Soundtrack

Der Klang wird über den Aftertouch moduliert -- das macht selbst solche Popelsounds wie die Flöte des SH-2000 ziemlich ausdrucksstark. Selbige Flöte hört man übrigens auch bei zeitgenössischen Aufnahmen von Kitaro oder Mike Oldfield.

Christian Bruhn erscheint mir nicht unbedingt als der kompetenteste und informierteste aller Synthesiserspieler -- sonst hätte er ja auch nicht Leute wie Kristian Schultze ins Boot geholt, und der ist leider mittlerweile nicht mehr unter uns, sodaß wir ihn nicht mehr fragen können.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Der Klang wird über den Aftertouch moduliert -- das macht selbst solche Popelsounds wie die Flöte des SH-2000 ziemlich ausdrucksstark.
Irgendwie macht genau das den Unterschied zwischen guten und schlechten Synths aus: Bei den schlechten klingt eine einfache Wellenform mit etwas Filter "poplig", da kann man drehen, wie man will, während bei den guten der gleiche einfache Analogsound aus irgendeinem Grund plötzlich so faszinierend klingt, daß man's gar nicht aushält.
So daß ich mich bei manchen (alten, guten) Popsongs wundere, "wieso finde ich das so toll, der Sound ist doch eigentlich so einfach".
 
PySeq schrieb:
Irgendwie macht genau das den Unterschied zwischen guten und schlechten Synths aus: Bei den schlechten klingt eine einfache Wellenform mit etwas Filter "poplig", da kann man drehen, wie man will, während bei den guten der gleiche einfache Analogsound aus irgendeinem Grund plötzlich so faszinierend klingt, daß man's gar nicht aushält.

Genau so ist es.

Im Falle Tim Thaler ist dem Sound ein klein wenig White Noise zugemischt, OSC 3 ist als LFO auf Dauervibrato und das Wheel steuert den Filter Cutoff.

In der Tat sind viele gute Sounds reduziert auf wesentliche Merkmale. Daher klingen überproduzierte Sounds zwar gerne pompös, aber wenig charaktervoll. Klare Eigenschaften für Sounds zu definieren ist wie einen klaren Entschluss fassen. Das hat dann Direktheit und etwas Konkretes. Was man dann lieben oder auch nicht mögen kann, es polarisiert. Manche beschreiben solche Sounds als langweilig. Das ist dann ein Irrtum :)
 
ppg360 schrieb:
Der Klang wird über den Aftertouch moduliert -- das macht selbst solche Popelsounds wie die Flöte des SH-2000 ziemlich ausdrucksstark. Selbige Flöte hört man übrigens auch bei zeitgenössischen Aufnahmen von Kitaro oder Mike Oldfield.
Der Aftertouch beim SH-2000 spielt sich extrem feinfühlig, moderne Tastaturen kommen da nicht mit. Super Sache.
 
swissdoc schrieb:
ppg360 schrieb:
Der Klang wird über den Aftertouch moduliert -- das macht selbst solche Popelsounds wie die Flöte des SH-2000 ziemlich ausdrucksstark. Selbige Flöte hört man übrigens auch bei zeitgenössischen Aufnahmen von Kitaro oder Mike Oldfield.
Der Aftertouch beim SH-2000 spielt sich extrem feinfühlig, moderne Tastaturen kommen da nicht mit. Super Sache.

Das ist wie beim ARP Pro Soloist / Pro DGX -- erstaunlich, wie lebendig diese eigentlich völlig dämlichen und limitierten Furzkisten klingen. Da kommen ein Mini Moog oder Odyssey zuweilen nicht mehr mit.

Stephen
 
Danke euch allen für die Antworten.
Das mit dem sh2000 ist sehr interessant und ein guter Tip.
Diesen schrulligen Oldtimer mit seinem schönen Design (vor allem diese schönen Zungentaster) hätte ich gerne wenn noch Platz da wäre.
Jetzt mal ne ganz blöde Frage aber was ist denn nun bei dem Sh2000 der Unterschied zu einem
analog monosynth wie z.B. der Basstation2 ausser dass die Bs2 mehr kann?
Ich habe nämlich hier die BS2 und bin am schrauben und machen.Allerdings bin ich noch nicht so weit
diesen Sound von C.Bruhn so hinbekommen zu haben.
Mich würde aber mal interessieren ob zwischen beiden Geräten wirklich in bestimmten Dingen Welten liegen
oder ob ich besagte Sounds mit der BS2 eigentlich hinzubekommen haben sollte.
 
das ist halt der eigene sound der geräte. ist wie beim autofahren. mitm golf kommste auch von a nach b, warum sollte das in einem citroen ds also anders sein.

die alten synths waren alle diskret aufgebaute, auf einen speziellen sound hin gewerkelte musikinstrumente, zufallstreffer. zum beispiel das hohner clavinet auf "superstition", da kannste emulieren, wie du willst, genau SO kriegst du es nicht hin. oder ein fender rhodes.

die meisten neuen synths sollen ALLES können, und dabei geht ihnen einfach der charakter verloren.
 
Ich denke ich werde mir die Kiste mal klarmachen.
Ist ja schon rein optisch was besonderes.
 
Der SH2000 hat eine Moog-Kaskade drinnen und einen lustiges Design im VCO, man setzt einfach einen Sägezahn aus vielen Rechtecken zusammen.
Das Teil ist allerdings breit wie Hölle.

Hier ein paar Sounds vom SH-2000:

play:


Die Sounds bei 1:34 würde man einer Preset-Kiste so nicht zutrauen.
Reverb ist wohl vom DRP20, aber ist alles schon lange her, die Datei ist von 2003.
 
Rolo schrieb:
Ich habe nämlich hier die BS2 und bin am schrauben und machen.Allerdings bin ich noch nicht so weit
diesen Sound von C.Bruhn so hinbekommen zu haben.
Mich würde aber mal interessieren ob zwischen beiden Geräten wirklich in bestimmten Dingen Welten liegen
oder ob ich besagte Sounds mit der BS2 eigentlich hinzubekommen haben sollte.
Ich hab' hier auch die BS2. Man kann von ihr halt keinen Moog-Klang erwarten, und sie ist auch kein SH-101. Manchmal bin ich mit meinen Ergebnissen, wenn ich mit ihr versuche, sowas nachzumachen, auch nicht 100%ig zufrieden (ich poste nachher mal was). Dann denke ich, "hättste doch lieber den SubPhatty genommen". Aber der war halt wesentlich teurer, außerdem gibt's ja ganz gute MiniMoog-Emulationen (Arturia, Diva). Mein Beispiel oben war mit 'ner kostenlosen. Für ein privates Cover wäre das vielleicht sogar ausreichend.
Rolo schrieb:
Ich denke ich werde mir die Kiste mal klarmachen.
Ist ja schon rein optisch was besonderes.
Bitte zieh' statt des SH-2000 auch mal den SH-2 in Betracht. Weiß jetzt nicht, ob und wie die verwandt sind. Aber der SH-2 war immer hin der Synth von Duran Durans "Save a Prayer". Kann nicht so schlecht sein. ;-)
 
Der SH-2 ist ein frei einstellbarer Synthesiser, der SH-2000 ist ein Presetgerät. Wenn es um genau *diesen* Flötenklang geht, dann ist nur genau *dieser* Synthesiser für genau *dieses* Ergebnis geeignet.

Natürlich kann der SH-2 viel mehr.

Stephen
 
Rolo schrieb:
Ich habe nämlich hier die BS2 und bin am schrauben und machen.Allerdings bin ich noch nicht so weit
diesen Sound von C.Bruhn so hinbekommen zu haben.
Mich würde aber mal interessieren ob zwischen beiden Geräten wirklich in bestimmten Dingen Welten liegen
oder ob ich besagte Sounds mit der BS2 eigentlich hinzubekommen haben sollte.

Vielleicht hilft diese VIdeo dabei :



Oder vom Aufbau her dieser Artikel hier vielleicht :

http://www.soundonsound.com/sos/sep03/articles/synthsecrets.htm
 
SH2000 ist zum Glück nicht so rar aber im Preis schon wieder ganz schön angezogen
Ach das ist ein schönes Gerät.Ich hätte den damals nehmen sollen als Bernie ihn so günstig
in 1a Zustand angeboten hatte.
Hey Bernie ,hast du den Kasten noch? :mrgreen:
 
Anbei mal meine BS2 (pur, keine Effekte). Meine Daten:
Code:
Tim-Thaler-Flöte, Bass-Station 2:
Osc1: Rechteck, 4'
Osc2: Saw, 4'
Kein SubOsc, kein Rauschen,
Filter-Cutoff: 4 von 10, Resonance: 0,
ModEnv-Depth: +2 von 6,
Glide: 0
Filter-ADSR: 4, 3, 10 6
Amp-ADSR: 3, 5.5, 8, 3
Vibrato: LFO1: Dreieck, Speed ca. 65, nur über Mod-Wheel auf Osc-Pitch (1).
Das Vibrato wurde nachträglich mit dem Mod-Wheel auf einer zweiten Midi-Spur (auf demselben Midi-Kanal) zugefügt.
Also, ich finde das Ergebnis gar nicht mal schlecht.
 

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Das ist schon ganz ok, es fehlen noch Details. Die Hüllkurve hat erkennbar einen Knick nach unten, bevor sie auf dem Sustain Level landet. Das analoge White Noise in geringem Pegel hinzugefügt, sorgt für eine gewisse Brüchigkeit, ohne das klingts etwas fad. Den gelegentlich leicht geöffneten Cutoff nicht vergessen, ist hier ein Dynamikelement für den Ausdruck. Im Original dürfte ein Plattenhall verwendet sein, ein bisschen mit PreDelay testen und wenig Intensität, aber einigermaßen ordentlich Decay. Die Melodieführung hat eine spröde Emotionalität, die ist der Story gewidmet und muss mit entsprechender Hingabe vorgetragen werden. Möglicherweise war das damals Kristian Schultze, dem das Wasser zu reichen ist nicht ganz ohne. Ich würde eine Eigeninterpretation als Ausweg vorziehen.
 
Klaus P Rausch schrieb:
Das ist schon ganz ok, es fehlen noch Details. Die Hüllkurve hat erkennbar einen Knick nach unten, bevor sie auf dem Sustain Level landet. Das analoge White Noise in geringem Pegel hinzugefügt, sorgt für eine gewisse Brüchigkeit, ohne das klingts etwas fad. Den gelegentlich leicht geöffneten Cutoff nicht vergessen, ist hier ein Dynamikelement für den Ausdruck. Im Original dürfte ein Plattenhall verwendet sein, ein bisschen mit PreDelay testen und wenig Intensität, aber einigermaßen ordentlich Decay. Die Melodieführung hat eine spröde Emotionalität, die ist der Story gewidmet und muss mit entsprechender Hingabe vorgetragen werden. Möglicherweise war das damals Kristian Schultze, dem das Wasser zu reichen ist nicht ganz ohne. Ich würde eine Eigeninterpretation als Ausweg vorziehen.
Vielen Dank für die ausführlichen Hinweise. Es ist also noch Luft nach oben. Das ist gut, dann kann man aus dem Gerät also noch mehr herausholen, wenn man sich nur besser auskennt. Das ist ja besser, als wenn es das Gerät wäre, das es nicht schafft.
Wenn man ernsthaft etwas nachmachen will, sollte man das Original-Audio auch in der DAW direkt danebenlegen und vergleichen. Das hatte ich jetzt noch nicht gemacht.

Optimal fände ich ja eigentlich, wenn hier ganz viele Leute ihre Versionen mit den entsprechenden Daten posten würden, so daß vielleicht am Ende einer es richtig gut trifft und man von diesem lernen könnte. So ähnlich ist das ja in der Linux-Community mit Programmcode. Aber vielleicht geht das bei Musik und Sounds so nicht, ich weiß es nicht.
 
Beim Captain Future-Sountrack gibts auch so ein Lied mit ner Flöte :



Im Keyboards Interview sagt Christian Bruhn zu den eingesetzten Synthesizer folgendes :

Zitat: "Welche Synthesizer kamen denn da zum
Einsatz?
Kristian Schultze hat einen Prophet 5
gespielt und einen Minimoog, damals noch
ohne MIDI, meiner ist mittlerweile midifiziert.
Ein Jupiter-4 war auch noch mit dabei."
 
PySeq schrieb:
Anbei mal meine BS2 (pur, keine Effekte). Meine Daten:
Code:
Tim-Thaler-Flöte, Bass-Station 2:
Osc1: Rechteck, 4'
Osc2: Saw, 4'
Kein SubOsc, kein Rauschen,
Filter-Cutoff: 4 von 10, Resonance: 0,
ModEnv-Depth: +2 von 6,
Glide: 0
Filter-ADSR: 4, 3, 10 6
Amp-ADSR: 3, 5.5, 8, 3
Vibrato: LFO1: Dreieck, Speed ca. 65, nur über Mod-Wheel auf Osc-Pitch (1).
Das Vibrato wurde nachträglich mit dem Mod-Wheel auf einer zweiten Midi-Spur (auf demselben Midi-Kanal) zugefügt.
Also, ich finde das Ergebnis gar nicht mal schlecht.

Wirklich gut ,vielleicht noch ne octave tiefer und irgendwie fehlt noch was ..aber was kann ich nicht sagen da Rätsel ich noch.
Danke für das gute Beispiel :supi:
 
swissdoc schrieb:
ppg360 schrieb:
Der Klang wird über den Aftertouch moduliert -- das macht selbst solche Popelsounds wie die Flöte des SH-2000 ziemlich ausdrucksstark. Selbige Flöte hört man übrigens auch bei zeitgenössischen Aufnahmen von Kitaro oder Mike Oldfield.
Der Aftertouch beim SH-2000 spielt sich extrem feinfühlig, moderne Tastaturen kommen da nicht mit. Super Sache.

Hört sich gut an,
Ist auf jeden Fall auch etwas für Liebhaber richtig alter Oldtimer ist die eher einen schmalem Geldbeutel haben.
Scheint in hoher Stückzahl gebaut worden zu sein.
Bin voll froh dass es den Sh2000 gibt und kann mir vorstellen dass man mit dem viel Spass haben kann und dass der die
eigene Musik sehr bereichern kann.
 
PySeq schrieb:
Optimal fände ich ja eigentlich, wenn hier ganz viele Leute ihre Versionen mit den entsprechenden Daten posten würden, so daß vielleicht am Ende einer es richtig gut trifft und man von diesem lernen könnte. .

Ja das wäre cool..würde mich über jeden Versuch/Sound freuen.
Wenn ich mit meinem Gear demnächst vielleicht mal nah dran komm poste ich es auf jeden Fall 8)
 
Klaus P Rausch schrieb:
Das ist schon ganz ok, es fehlen noch Details. Die Hüllkurve hat erkennbar einen Knick nach unten, bevor sie auf dem Sustain Level landet. Das analoge White Noise in geringem Pegel hinzugefügt, sorgt für eine gewisse Brüchigkeit, ohne das klingts etwas fad. Den gelegentlich leicht geöffneten Cutoff nicht vergessen, ist hier ein Dynamikelement für den Ausdruck. Im Original dürfte ein Plattenhall verwendet sein, ein bisschen mit PreDelay testen und wenig Intensität, aber einigermaßen ordentlich Decay. Die Melodieführung hat eine spröde Emotionalität, die ist der Story gewidmet und muss mit entsprechender Hingabe vorgetragen werden. Möglicherweise war das damals Kristian Schultze, dem das Wasser zu reichen ist nicht ganz ohne. Ich würde eine Eigeninterpretation als Ausweg vorziehen.



Auch Danke für deine Hinweise. :supi:
 
Hab' gerade mal wieder "Moonraker" gesehen. Da ist eine Szene, in der James Bond ein Türschloß (einer geheimen Einrichtung) mit einer Zahlenkombination öffnet. Als Klang ist auch so eine Flöte unterlegt, Sample anbei.
"Moonraker" ist ja von 1979 - ebenso wie Timm Thaler. Ich tippe auf MiniMoog.
 

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  • moonraker.mp3
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Nur mal so...
...entstammen der musikalischen Plansprache Solresol des Franzosen François Sudre. Musikalisch basieren sie auf einer Dur-Pentatonik mit Oktavendopplung. Ein Beispiel für eine Tonfolge dieser Art wäre g' – a' – f' – f – c'. Die Folge von fünf Tönen (d' – e' – c' – c – g als Bsp. für die Tonart C-Dur) taucht später in verschiedenen Filmen auf, unter anderem als Türcode im James-Bond-Film Moonraker
:opa:
 

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