Woher kommt dieser 80er-“Glitzer-Sound“?

Ich hab das gerade an meinem Korg Poly-61M programmiert, das klingt (selbst mit Unmengen Chorus) extrem nach Plastik, man kann nur beide DCOs gleichzeitig modulieren und ich die höchstmögliche Oktave ist eine zu niedrig... Ich hör mir den Original-Sound später nochmal an.
 
Ich bin mir sehr sehr sicher, dass das meist Jupiter8 Sounds sind. Münchner Freiheit hatten im Studio gerne JP8 genommen, live hatten sie zu Anfang den dabei, später nach meiner Erinnerung auch einen AX73.

Was man nie vergessen darf: da wurde immer Chorus oder Pitchshifter und dann massig Reverb draufgelegt, das ist das was das eigentliche "Glitzern" ausmacht.
 
Ich bin mir sehr sehr sicher, dass das meist Jupiter8 Sounds sind. Münchner Freiheit hatten im Studio gerne JP8 genommen, live hatten sie zu Anfang den dabei, später nach meiner Erinnerung auch einen AX73.

Was man nie vergessen darf: da wurde immer Chorus oder Pitchshifter und dann massig Reverb draufgelegt, das ist das was das eigentliche "Glitzern" ausmacht.
Bei der Münchner Freiheit definitiv, allerdings ist das ein komplett anderer Sound - ich hatte das, als ich diesen Thread erstellt hatte, etwas verwechselt.
 
Ich denke mal, diese Klänge kann man mit fast allen Synths machen - wenn man will.

Ich musste gerade an ein Lied von 82 denken, wo ab 1:05 und vor allem ab 3:08 ein sehr schöner, heller, glitzernder Synth zu hören ist.


https://youtu.be/RshWauqUAAo


Synclavier und Emulator wurden auch für solche Klänge verwendet.

Bei Whitney Houston fand ich es schlicht nervig, ehrlich gesagt. Wenn das Lied im Radio kommt, schalt ich auch schon um, denn das ist Foltermusik für meine Ohren 🤐 Aber ich mag noch einige ihrer ersten Lieder, wie Take good care of my heart.
 
DX7 also, dachte mir schon das kommt von meinem Hass Synth. Bestimmtes Preset, dass ich bei Dexed finden kann.
 
Dürfte das hier sein, Factory Preset:

 
Eigentlich ist's egal, woher der Glitzer kommt. Die Frage ist mehr; was der Glitzer der 80er eigentlich genau ist und wie unnd wo er am besten zur Geltung kommt. Hier mal am Beispiel der 2006er Neuauflage von Sandra's 'Hi Hi Hi'. Produziert erst 2006 von Christian Geller. Also zu einer Zeit, wo 80er gerade anfingen, wieder Retro-cool zu werden, was meist ein knappes Vierteljahrhundert nach einer Epocher braucht, wie allgemein hin bekannt :)



Ganz klassisch ist es bei 1:05 und gleich darauf nochmal bei 1:08 zu hören. Später im Song noch ein paar Male. Es ist genau diese Art von musikalischem Feeling, dass den Glanz der 80er Pop-Ära ausmachten. Herrlich. Mit dem Wechsel der Tonlage kommt genau diese langezogene Arpeggio mit dem typischen digital-klingendem Glitzer-Bell-Sound der 80er und dem entsprechenden Hall. Das ist so geil gemacht! An genau dieser Stelle klingt es nämlich besonders erfrischend - wie ein Prickeln im bunten 80er Cocktail. Aber das eigentlich Lustige/Kuriose ist, dass das Original von ´86 diesen Glitzer garnicht hat :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt nach 'nem Bitcrusher/Rate Reducer, wenn wir den selben Effect meinen, liegt auch auf dem Refrain. Nochmal in besserer Qualität:

Hi! Hi! Hi! (2006)
 

Gleich a Anfang etliche Male - dann kommt der Gesangs-/PianoPart an deren Ende wieder der Glitzer steht. Im zweiten Durchlauf (der Track besteht aus 2 Gesamtdurchläufen und ist einer der allerersten ünerhaupt aus dem Genre, die das Konzept von Refrain/Strophe deutlich verlassen) schließt es mit dem Glitzer sogar den Song ab.

Und auch bei Joane Daniels' After The Rainbow

Gibtz typischen `80er-Jahre Glitzer. Aber nicht als Arpeggio, sondern als Sweep-Sound mit Envelope. Ganz typisch die Passage ab 1:17. Und bei 1:30 rum hört man, nur ganz schwach, im Hintergrund ein richtiges akkustisches Glitzern (so 1:36-1:37). Der ganze Track ist dann voll mit Glitzer im weiteren Verlauf.

Das ist so ein starker Trigger, dass es mich wundert, dass das Thema hier, bisher nicht so recht durchschlug :) Der Threadsteller hat das Ding der 80er jedenfalls genau erkannt. Für micht macht das im Wesentlichen die 80er aus - neben der starken Mechanisierung des Rhythmus.

EDIT:
Auch bei Ivan Cattaneo

Der ganze Song im Prinzip fast. Hier sogar in iner musikalischen Breite, die sich gewaschen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich ist's egal, woher der Glitzer kommt. Die Frage ist mehr; was der Glitzer der 80er eigentlich genau ist und wie unnd wo er am besten zur Geltung kommt. Hier mal am Beispiel der 2006er Neuauflage von Sandra's 'Hi Hi Hi'. Produziert erst 2006 von Christian Geller. Also zu einer Zeit, wo 80er gerade anfingen, wieder Retro-cool zu werden, was meist ein knappes Vierteljahrhundert nach einer Epocher braucht, wie allgemein hin bekannt :)



Ganz klassisch ist es bei 1:05 und gleich darauf nochmal bei 1:08 zu hören. Später im Song noch ein paar Male. Es ist genau diese Art von musikalischem Feeling, dass den Glanz der 80er Pop-Ära ausmachten. Herrlich. Mit dem Wechsel der Tonlage kommt genau diese langezogene Arpeggio mit dem typischen digital-klingendem Glitzer-Bell-Sound der 80er und dem entsprechenden Hall. Das ist so geil gemacht! An genau dieser Stelle klingt es nämlich besonders erfrischend - wie ein Prickeln im bunten 80er Cocktail. Aber das eigentlich Lustige/Kuriose ist, dass das Original von ´86 diesen Glitzer garnicht hat :)

Man kann das alles heute auch gut mit Samplern machen. Wenn ich mich richtig erinnere, haben Blank & Jones bei dem Sandra Album "Stay in Touch" die älteren Cretu-Klänge als Samples verwenden dürfen, was unüberhörbar in diesem 2012 veröffentlichten Album ist.
Gerade "Kings & Queens" (saugeiler Track übrigens, angelehnt an "Maria Magdalena"), produziert von Jens Gad (der Bruder von Toby Gad), der auch damals mit Cretu für den typischen Sandra-Sound verantwortlich war (und später auch bei den Enigma-Sachen mitgewirkt hat), neben Hubert Kemmer, zeigt diesen typisch starken 80's Glitzer-Sound..



Auszug aus wiki:
"Das Album wurde von Blank & Jones gemeinsam mit Andy Kaufhold produziert. Die Musik stammt überwiegend von Jens Gad, der zuvor als Produzent für Sandra tätig gewesen war. Sun in Disguise stammt von Hubert Kemmler alias Hubert Kah und seiner Ex-Frau Susanne Sigl. Auch der Titelsong Stay In Touch und die zweite Single-Kopplung Infinite Kiss stammen von Kemmler.[1][2][3]"

Auszeichnend bei dieser Art von Sound (wie schon w.o. von Florian angesprochen):
- viel Reverb (besonders auf die Snare mit etwas langen Attack, aber auch auf die Pianos/Leads + Delay und natürlich auch auf die Vocals)
- obenrum +EQ und gar Exciter
- kräftige Breakbeats (meist LM-1) gerade im Falle der Cretu-Produktionen (was auch geiler rüberkommt, als der 4/4'er dum-dum-Beat)
- gut viel Pads mit langen Release

Marti Fischer hat den 80's-Sound (hier anhand von Modern Talking und dem 4/4-Beat von Bohlen) zerlegt und erklärt, wie das damals so zu Stande kam..

 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade "Kings & Queens" (saugeiler Track übrigens, angelehnt an "Maria Magdalena"), produziert von Jens Gad (der Bruder von Toby Gad), der auch damals mit Cretu für den typischen Sandra-Sound verantwortlich war (und später auch bei den Enigma-Sachen mitgewirkt hat), neben Hubert Kemmer, zeigt diesen typisch starken 80's Glitzer-Sound..
Man merkt der Stimme halt ein wenig das Alter an, ist wie bei Tori Amos und Kate Bush, die komme auch nicht mehr ganz so hoch wie früher, da passen Sachen die an die alten Hits angelehnt sind nicht mehr ganz zum aktuellen Timbre.
 
Glitzer-Sound der anderen Art und es läuft durch den ganzen Song. Es gibt mehrere Songs mit ähnlichen Glitzer, mir ist der von Chris de Burgh zuerst wieder eingefallen. Das liegt wohl an dem Coverbild.



Ich vermute eine Gitarre hier mit Chorus.

In diese Live-Version ist es ein Synth und der Sound ist stärker im Vordergrund. Fast schon zu penetrant.

 


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