Wie nennt man diese Kombination (Akkord)

übermäßige Quarte
Ja, die hat noch gefehlt, bzw. war nur im Wiki-Link drin. Ein Intervall aus 6 Halbtönen kann also auch eine übermäßige Quarte sein. ;-)

Das ist richtig. Aber physikalisch betrachtet ist die Quarte natürlich "vollkommen konsonant" genau wie die Quinte und Oktave. Dass sie in der Harmonielehre als dissonant betrachtet werden kann, hängt damit zusammen, dass sie je nach harmonischem Kontext eine Auflösungstendenz zur Terz besitzt - und ein Stück weit ist es auch Folge der temperierten Stimmung - aber wenn wir das mit einbeziehen, wird es sehr kompliziert.
Es ist ja auch so, dass im harmonischen und melodischen Kontext die "Quarte" funktionell oft als Undezime gedeutet und notiert wird. Mit Terz und Quinte (und Septime) passiert so etwas nicht. Dagegen aber außerdem mit Sekunde (-> None) und der Sexte (-> Tredezime).
 
Es ist ja auch so, dass im harmonischen und melodischen Kontext die "Quarte" funktionell oft als Undezime gedeutet und notiert wird.
Das betrifft den Bereich der Akkord-Erweiterungen in der Jazz-Harmonik. Hier sind die Intervalle, die zu einem Grundakkord hinzukommen, mehr oder weniger "Färbungen", die keinen funktionsharmonischen Zusammenhang aufweisen, sondern im Prinzip "nur" zur Klangfarbe beitragen. So ähnlich als würde man z. B. im Modularsystem einen Subharmonischen-Generator bemühen oder mit FM oder additiver Synthese ungewöhnliche Oberton-Spektren erzeugen.

Mit Terz und Quinte (und Septime) passiert so etwas nicht.
Geht ja auch nicht, da durch Dur- und Moll-Angaben bereits eindeutig definiert.

Dagegen aber außerdem mit Sekunde (-> None) und der Sexte (-> Tredezime).
Siehe oben.
 
Also ich glaube ja, dass Musiktherorie von einem geheimen Zirkel erdacht wurde um dumme Musiker vom Musik machen abzuhalten.
Quatsch.

Musiktheorie ist in erster Linie Analyse. Sie passiert meist nicht "vor" sondern "nach" Entstehung der Musik. Man findet Strukturen in der Musik, die ist, und kann so die Gesetzmäßigkeiten ihres "Funktionierens" erklären. Zum Beispiel wurden Jahrzehnte lang Musiker nach den Satztechniken des Barock ausgebildet, die aber erst festgehalten wurden, nachdem das Barockzeitalter bereits vorbei war.

Komponisten und Künstler werden die "Theorie" immer wieder durchbrechen und Neues schaffen, aber die Theorie wird sie immer auch wieder einholen und analysieren, wie sie gearbeitet haben.

Es ist aber ein Trugschluss zu glauben, dass Unkenntnis "genial" machen würde. Meistens führt Unkenntnis nur zu alberner Einfachheit. Dabei kann dann auch mal zufällig etwas Gutes herauskommen, meistens aber nicht.
 
Hier sind die Intervalle, die zu einem Grundakkord hinzukommen, mehr oder weniger "Färbungen", die keinen funktionsharmonischen Zusammenhang aufweisen, sondern im Prinzip "nur" zur Klangfarbe beitragen. So ähnlich als würde man z. B. im Modularsystem einen Subharmonischen-Generator bemühen oder mit FM oder additiver Synthese ungewöhnliche Oberton-Spektren erzeugen.
Deshalb auch dissonant, weil kein Mehl und Wasser, sondern Salz und Pfeffer. ;-)
 
Ich bleibe dabei: Musiktheorie ist von der herrschenden Künstlerelite erschaffen worden um die bestehenden Machtstrukturen zu zementieren.
Dann nehme ich an, dass du z.B. den Schalter "OCTAVE" an deinem Minilogue nicht anfasst, weil das ja ein böses Wort aus Musiktheorie ist, das weiß der Teufel was bedeutet und bewirkt. :teufelsblitz: :mrgreen:
 
Ich bleibe dabei: Musiktheorie ist von der herrschenden Künstlerelite erschaffen worden um die bestehenden Machtstrukturen zu zementieren.
Ernsthaft: Das ist wirklich nicht wahr. Historisch ist es sogar ganz genau umgekehrt. Die theoretisch festgehaltene Harmonielehre war bereits im alten Griechenland zu Zeiten von Pythagoras weiter entwickelt als die tatsächliche Musikpraxis. Im Mittelalter war die Musiktheorie der Musikpraxis meilenweit voraus. Mit Macht hat das nichts zu tun, sondern damit, dass die Musiklehre im antiken "Quadrivium" eine Einheit mit Arithmetik, Geometrie und Astronomie bildete.

Unsere Musikkultur hat sich tatsächlich zuerst in der Theorie entwickelt und danch erst in der Praxis. Die Theorie war dabei in der Antike und im Mittelalter immer eng vernetzt mit Physik und Mathematik.

Eigentlich müsste uns das als Synthesizer-Musikern doch gefallen, oder nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kann Musiktheorie analytisch sein, wenn sie den Rahmen für die Musikpraxis festlegt? Muss ja so sein, wenn die Theorie weiter ist als die Praxis,
Moment. Du hast jetzt meine Worte verdreht. Die Theorie war in der Antike und im Mittelalter der Praxis voraus. Unser Tonsystem wurde von Pythagoras durch mathematisch exakte Teilungsverhältnisse einer Saite (Monochord) festgelegt. Mönche in den Klöstern des Mittelalters haben Musiktheorie betrieben mit dem Ziel, die Harmonie der himmlischen "Sphären" zu verstehen. In der Neuzeit haben die Künstler sozusagen "die Ketten gesprengt" und ab da geht die Theorie im Nachhinein deskriptiv (beschreibend) vor.
 
Wie kann Musiktheorie analytisch sein, wenn sie den Rahmen für die Musikpraxis festlegt? Muss ja so sein, wenn die Theorie weiter ist als die Praxis,

In dem sie dekriptiv und a-posteriori ist und nicht präskriptiv und a-priori.
Wurde aber IIRC schon mehrfach erwähnt.

Und den Rahmen für die Musikpraxis umreisst sie dann, wenn Du innerhalb dieses Rahmens musizieren möchtest. Dazu bist Du aber nicht gezwungen.

Keiner schreibt Dir vor, wie Du Musik machen musst.
Aber es gibt viele Leute, die würden gerne wissen, wie 'unsere' Musik funktioniert, warum sie so ist, wie sie ist, warum wir 12 Töne pro Oktave haben, warum wir Oktaven haben, warum Volkslieder meistens in Dur, selten in Moll und nie in lokrisch sind, ...

Diese einfachen Erkenntnisse als 'elitär' zu bezeichnen kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Das ist in den Grundlagen weder schwer noch Geheimwissen, das in den inneren Zirkeln unter der Hand weiter gegeben wird, wenn man erleuchtet genug ist.

Wie schon erwähnt:
Die Grundlagen sind nicht elitär, die lernt man im Instrumentalunterricht mit.
Sogar, wenn man ohne Lehrer lernt mit einer entsprechenden Schule, man braucht keinen teuren Lehrer.
Und Material für umsonst gibt es zuhauf in diesem komischen Internet.

Es kommt nur darauf an: Willst Du?
Es ist völlig OK zu sagen: ich will nicht. Aber die Mär von der Musiktheorie für die Elite ist genau das: eine Mär.

Und Du musst nicht wollen. Keine zwingt Dich dazu, wie denn auch!? Du darfst Musik machen, wie Du willst. Aber Dinge, die Du nicht verstehen willst, als 'eilitär' zu bezeichnen, ist ziemlich strange. Aber diesem Topos bin ich schon öfters begegnet, nicht nur in Foren.

Grüße
Omega Minus
 
OT:
Das ist hier im Forum neuerdings eingerissen: etwas Provokatives oder auch mal einfach Dämliches (damit meine ich jetzt nicht dich, dbra!) zu schreiben, einfach um zu kucken, wie die anderen drauf reagieren.
Das führt meistens zu Unfrieden, weil sich immer irgendwer angegriffen fühlt oder die vermeintliche Ironie nicht versteht (und das ist dann eben NICHT die Schuld dessen, der's nicht versteht!).
Vielleicht könnten wir uns mal angewöhnen, in solchen Diskussionen sachbetont und im Sinne des OT zu schreiben, wie es ursprünglich mal im Sinne des Forums (von Foren allgemein!) war. Danke!

Schöne Grüße
Bert

Ach ja: Da, wo ich herkomme, kommt die Post nicht mit Tatütata, sondern der Onkel Polizist, und der nutzt traditionell die Quarte.
Kennt eigentlich noch jemand dieses Atari-Virus "Tatü", der aus einem Polizeiauto bestand, das alle paar Minuten mit Tatütata unten über den Bildschirm fuhr?
 
Nein. Ich fürchte, du willst mir nur den schwarzen Peter zuschieben.

Du sagst im Nachhinein, es halt als Persiflage angefangen.
Ich schrieb, dass es für mich nicht als Persiflage erlannebar war.
Ich habe eine Begründung geschireben, die erklärt, warum Persiflage, Sarksmus, Ironie und Co. im Internet ohne Emotionsanzeigar oft schlecht erkennbar ist. Insbesondere von Leuten wie mir, die damit an sich schon Probleme haben.
Und jetzt pullst Du noch 'ne Opferkarte ("der will mir den schwarzen peter zuschieben").

Ich möchte einfach nur klare Kommunikation, Du offensichtlich nicht.

Grüße
Omega Minus
 


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