"Why is Modern Music so awful?" Teilaspekt: Loudness-War, Stille und die Notwendigkeit alle wichtigen Teile in die ersten 10 Sekunden zu packen.

goorooj

Sproing Wamp Bizzt
Nachdem ich keine Lust habe mir für ein Youtubevideo einen blöden Hut aufzusetzen und aufgeregt in ein Mikro zu quaken ( ...ich ausserdem die Weisheit einfach auch nicht mit Löffeln gefressen habe ) versuche ich das mal hier schriftlich als Starter anzubringen:

Ich will nicht verallgemeiern dass das für alle gilt, aber ich denke wir haben hier ein Thema in den wirklich relevanten Charts und FÜR alle die ein grosses Publikum ansprechen wollen:

In diversen Videos ( hier zusammengefasst https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/betrachtung-why-is-modern-music-so-awful.167353/ ) werden unter anderem diese relevanten, meiner Meinung nach verwandten, Aspekte angerissen:

- Aufgrund der kurzen Aufmerksamkeitsspanne beim Streaming werden alle relevanten Songteile meist schon am Anfang des Songs einmal kurz angespielt um die Aufmerksamkeit zu wecken, meist geht der Song heute mit dem Hook los.
( nicht dass das früher nicht auch schon getan wurde... siehe z.B. Black Betty oder, vielleicht noch besser, "Breadfan" von Budgie mit dem Hook am Anfang, einem ruhigen Mittelteil und nie wirklich Langeweile... und allgemein der ganze "Riff-Rock" von AC/DC bis Sweet Child of Mine ).
wie kollidiert das mit dem Anspruch auf Spannung und stetige Steigerung in einem Song?

- Loudness Wars: übermässige Kompression um die leisen Songteile lauter zu machen versus Limiter:
Wenn ich generell Kompression verwende um stille Parts hochzuschrauben werden Informationen erzeugt die vorher ja nicht so da waren, die Msuik verliert Klarheit und Nuancen. Wie kann ich das vermeiden? nur Limiter verwenden?
Generelle Ideen/NBeispiele dazu?

- Stille: wie geht ihr damit um, findet das statt?
Ich kann mich dunkel erinnern dass es schon früher ein problem war dass Stille in einem Song als Ende des Songs und Start eines neuen erkannt wurde. Bei Plattenspielern war das noch kein prtoblem, aber schon beim CD-Wechsler und zufallswiedergabe, erst recht Spotify und co....


Dann gibt es noch allgemein das Problem dass ich früher ein Album hatte, auf dem die Singlekracher vorhanden waren aber eben auch sehr komplexe Nummern die einfach auf der Platte/CD mit abgespielt wurden, teilweise einfach serh leise und lange Intros hatten und heute im Streaming keine Chance hätten, würde man die nicht schon kennen. wie löst man das heute dass die nicht untergehen? Zu sagen "wenn das mal auf dem Rock am Ring live gespielt wurde rufen das die Leute auch auf Spotify ab" ist ein bisserl zu einfach.

Es macht m.E. auch keinen Sinn hier Nischenacts anzusprechen die "das heute genauso machen wie früher", ich will tatsächlich auf wirklich erfolgreiche neue Produktionen raus die auch hoch in den Charts landen.
Künstler die ohne diese Einschränkungen sehr gute Musik machen aber damit kein Auskommen haben, weil sich das einfach niemand anhört gibts wie Sand am Meer.
 
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- Stille: wie geht ihr damit um, findet das statt?
Ich kann mich dunkel erinnern dass es schon früher ein problem war dass Stille in einem Song als Ende des Songs und Start eines neuen erkannt wurde. Bei Plattenspielern war das noch kein prtoblem, aber schon beim CD-Wechsler und zufallswiedergabe, erst recht Spotify und co....

Plattenspieler können ja auch gar keine wirkliche Stille, man hört ja immer noch irgendwelche Lauf-Geräusche, Knackser usw. Bei Spotify ist es eine interessante Frage, da würde ich erstmal denken, dass Spotify nicht auf die Stille achtet sondern einfach anhand der Dateigröße und Dateilänge weiß, wie lange ein Track geht und fertig.

Aber kann man bei Spotify einen Hiddentrack machen? Das finde ich nämlich schade, das sowas ja eigentlich nur auf CD geht, weil man da nicht weiß, was noch kommt. Was macht denn Spotify, wenn ich denen einen Track schicke, der nach 3min Musik noch 2Min Stille hat und dann noch ein 3Min Stück kommt? Geht das überhaupt?
 
Nachdem ich keine Lust habe mir für ein Youtubevideo einen blöden Hut aufzusetzen und aufgeregt in ein Mikro zu quaken ( ...ich ausserdem die Weisheit einfach auch nicht mit Löffeln gefressen habe ) versuche ich das mal hier schriftlich als Starter anzubringen:

Ich will nicht verallgemeiern dass das für alle gilt, aber ich denke wir haben hier ein Thema in den wirklich relevanten Charts und FÜR alle die ein grosses Publikum ansprechen wollen:

In diversen Videos ( hier zusammengefasst https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/betrachtung-why-is-modern-music-so-awful.167353/ ) werden unter anderem diese relevanten, meiner Meinung nach verwandten, Aspekte angerissen:

- Aufgrund der kurzen Aufmerksamkeitsspanne beim Streaming werden alle relevanten Songteile meist schon am Anfang des Songs einmal kurz angespielt um die Aufmerksamkeit zu wecken, meist geht der Song heute mit dem Hook los.
( nicht dass das früher nicht auch schon getan wurde... siehe z.B. Black Betty oder, vielleicht noch besser, "Breadfan" von Budgie mit dem Hook am Anfang, einem ruhigen Mittelteil und nie wirklich Langeweile... und allgemein der ganze "Riff-Rock" von AC/DC bis Sweet Child of Mine ).
wie kollidiert das mit dem Anspruch auf Spannung und stetige Steigerung in einem Song?

(Es folgen nur meine subjektiven Beobachtungen)

Ich sehe in Chart Songs nicht eine stetige Steigerung in einem Song, sondern ständige "Micro Steigerungen", Höhepunkte teils angedeutet, dann zurück auf Null, sofort wieder hoch, also ein ständiges "knapp vor dem Kommen" oder MicroDauerOrgasmen, alles emotional
oft extrem übertrieben. Und jeder kleine Teil, jedes Motif, jeder break, muss möglichst schon eine hook für sich sein.



- Loudness Wars: übermässige Kompression um die leisen Songteile lauter zu machen versus Limiter:
Wenn ich generell Kompression verwende um stille Parts hochzuschrauben werden Informationen erzeugt die vorher ja nicht so da waren, die Msuik verliert Klarheit und Nuancen. Wie kann ich das vermeiden? nur Limiter verwenden?
Generelle Ideen/NBeispiele dazu?
In der Charts Liga machen das nicht die Künstler, sondern wie jeden Teilaspekt "Meister" ihres Fachs (ob man das nun gut findet oder nicht). Der Umgang mit Saturation, Limiting, Homogenisierung mit dem Rest der Charts etc etc etc ist heute auf einem abstrus hohen Level.
Es gibt Masterings, die nur Klarheit nd Lautheit erzeugen, es gibt Masterings, die mit starker Saturation arbeiten und dennoch (subjektiv) sehr ansprechend klingen, etc etc etc
Schaffen es überhaupt noch Homemasterings in die Charts? Plugins, die vorgeben, diese Kunst für dich zu erledigen, gibt es ja genug, ich persönlich finde "Music Hack Master Plan" ziemlich gelungen. KI wird das Ganze sicher "revolutionieren".
Limiter ( = sehr hohe oder unendliche Ratio) kappen Spitzen, deswegen haben sie immer irgendeinen Einfluss auf den Sound. Ich bin da auch nicht so drin, aber heute wird ja auch ganz viel mit Clippern gearbeitet, um Spitzen schon vor dem Limiten aus dem Material zu "filtern"
und viele solcher Sachen.


 
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Plattenspieler können ja auch gar keine wirkliche Stille, man hört ja immer noch irgendwelche Lauf-Geräusche, Knackser usw. Bei Spotify ist es eine interessante Frage, da würde ich erstmal denken, dass Spotify nicht auf die Stille achtet sondern einfach anhand der Dateigröße und Dateilänge weiß, wie lange ein Track geht und fertig.

Aber kann man bei Spotify einen Hiddentrack machen? Das finde ich nämlich schade, das sowas ja eigentlich nur auf CD geht, weil man da nicht weiß, was noch kommt. Was macht denn Spotify, wenn ich denen einen Track schicke, der nach 3min Musik noch 2Min Stille hat und dann noch ein 3Min Stück kommt? Geht das überhaupt?

Bei Spoitfy hast du wohl recht, aber ich kann wohl kaum verhindern dass der Hörer denkt "Spotify kaputt" und manuell weiterschaltet. Beim Plattenspieler muss ich erst mal aufstehen und hinlaufen wenn ich denke dass die Nadel auf dem stillen Part hängt, da hast du bei stillen Parts noch die Masseträgheit auf deiner Seite.

Ich habe mal irgendwo hier gelesen dass ab einem bestimmten Abstand der Beats das Gehirn keine Beats mehr "zählen" kann und durcheinander kommt, wann der nächste denn jetzt fällig ist.
Eine Idee die mir gerade kam wäre jetzt irgendeinen wirklich krassen längeren Stab als Intro 5-7 mal ( also auch nicht in erwarteter Anzahl ) in solchen, aber eigentlich regelmässigen, Abständen zu spielen dass immer dann der nächste kommt wenn das Gehirn gerade anfängt zu denken "kommt da noch was?"

Live hätte ich andere Möglichkeiten das zu tun. Und da das ungewöhnlich ist, wird wohl die Reaktion recht positiv sein. Nur... ob das im Streaming funktioniert, wenn eh in der Regel keine zusammengehörigen Alben mehr abgespielt werden wo ich sowas unterbringen kann?
 
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(Es folgen nur meine subjektiven Beobachtungen)

Ich sehe in Chart Songs nicht eine stetige Steigerung in einem Song, sondern ständige "Micro Steigerungen", Höhepunkte teils angedeutet, dann zurück auf Null, sofort wieder hoch, also ein ständiges "knapp vor dem Kommen" oder MicroDauerOrgasmen, alles emotional
oft extrem übertrieben. Und jeder kleine Teil, jedes Motif, jeder break, muss möglichst schon eine hook für sich sein.

Ja. Und nach dem 10. Song in der Playlist bist du abgestumpft, hörst gar micht mehr richtig zu und findest es entweder seltsam wenn das NICHT passiert oder schaltest auf den Classic stream :D
Ich habe das Gefühl dass die "alten" Sachen viel diverser waren und dich mehr gepackt haben. Ich rede jetzt wie immer von Charts.

In der Charts Liga machen das nicht die Künstler, sondern wie jeden Teilaspekt "Meister" ihres Fachs (ob man das nun gut findet oder nicht). Der Umgang mit Saturation, Limiting, Homogenisierung mit dem Rest der Charts etc etc etc ist heute auf einem abstrus hohen Level.

Nachdem das aber, zumindest bei den Chartproduktionen, meistens immer dieselben sind die "ihren"Workflow haben klingt auch alles ähnlich.
Youtube ist auch keine Hilfe wenn Videos den interessierten angehenden Producern schnell "den genau richtigen Workflow" beibringen statt sie selber denken und experimentieren zu lassen, solche Videos gibt es zwar auch aber eher wenige...
Also wirklich in der Tiefe Alternativen aufzuzeigen die das System "dahinter" beleuchten, was eigentlich passiert wenn ich gewisse Einstellungen vornehme und wie die möglichen Wechselwirkungen sind...
Jeder will heute schnelle Lösungen. Mastering-KI wird da keine grosse Hilfe sein was Diversität angeht.
 
Ich denke, die Kernfrage ist: will man mit seine Musik so machen, wie sie einem gefällt, oder will man mit seiner Musik Geld verdienen?
Wenn ersteres, dann macht man was man will. Wenn zweiteres, dann ist es dringlich empfehlenswert sich an die Regeln zu halten, über die sich hier beschwert wird.

Aber eines sollte bitte definitiv nicht passieren: werft bitte anderen nicht vor, wenn sie die Regeln, die zum mit-Musik-Geld-verdienen nötig sind, nutzen, weil sie eben damit Geld verdienen wollen.

Ach ja: Dass die Hookline an den Anfang gehört, das wussten schon Mozart oder Bach.
 
@goorooj
Nur fürs Verständnis: geht's dir darum, deine Sachen in die Charts zu bekommen oder die Chartmusik zu kritisieren? So ganz klar ist es mir nicht.
 
ich will tatsächlich auf wirklich erfolgreiche neue Produktionen raus die auch hoch in den Charts landen.
Offenbar kann es auch mal hilfreich sein, sich überhaupt nicht an diese Regeln zu halten. Siehe The Cure. Gut, die haben Fans. Trotzdem ist das neue Album komplett „unkommerziell“ und vielleicht gerade deshalb solch ein Erfolg. Vom Loudnesswahn abgesehen.
 
was auf jedenfall beobachtbar ist, daß die aktuelle chart musik sehr einheitlich dem hiphop frönt, bzw daran angelehnt ist.


vor den 2010er jahren, gab es in den charts neben hiphop auch metal, rock, schlager, selten auch independent musik.
aber das wurde alles vom hiphop verdrängt.
ein nettes weibliches träller stimmchen, oder einen sänger der gebrochen englisch oder deutsch singt, dazu fette beats mit synths und fertig ist der chart hit.
 
Ich bin sowas von raus aus dem ganzen Musikgeschehen, dass ich nicht mal weiß, wo ich die aktuellen Charts hören könnte. Interessiert mich auch nicht.

Taylor Swift, Ed Sheeran, Billie Eilish und ähnliche Größen der Musikindustrie, kenne ich nur vom Namen her. Ich erkenne weder deren Stimmen, noch kenne ich einen einzigen Songnamen von denen. Manches habe ich bestimmt schon mal gehört, aber zuordnen kann ich es nicht. Muss ich auch nicht.

Möchte sagen: Um hier mitreden zu können, muss man sich mit der Musik befassen, die man nicht mag. Ich kann nachvollziehen, dass die Produzenten, die sich ihre Kunden nicht immer aussuchen können, da Frust rauslassen müssen, aber die Meisten hier sind nicht in dieser Situation.
 
Nun eine Taylor Swift kann zur Zeit alles auf den Markt oder auf eine Bühne bringen, das läuft alles und bringt das nötige Kleingeld in die Kasse. In ein paar Jahren ist die wieder weg und eine neue, jüngere Frau steht an ihrer Stelle und topt alles.

Aber diese angesprochenen Punkte hat es doch schon in der einen oder anderen Form schon oft gegeben.
Es sind immer wieder so Säue die durchs Dorf getrieben werden.
Vor ein paar Jahren war es der Nuschel-Pop, wo Frauenstimmen eher nuschelig den Song heruntergesungen haben.
Dann gab es Phasen wo zu immer gerappt wurde. Singsang, Rap, Singsang, fertig.

Heute werden die Songs aus den 80ern 90ern und 2000ern recycelt und mit neuen, frischen Beats auf den Markt gebracht.
Morgen gibts was anderes "neues", dann kommt eine Taylor Nachfolgerin, dann Rap und 70er Blumentapeten, usw.
Und dann werden mal wieder die alten Sachen mit nem noch besseren Beat zum vierten Mal rausgebracht, weil die jungen Konsumenten kennen die alten Sachen ja nicht.

Das Karussel dreht sich immer im Kreis, hier und da ein neues Feuerwehrauto und weiter gehts.
 
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Nur weil Billie Eilish genannt wurde.
Deren erste beiden Scheiben finde ich grandios und innovativ und da ist ziemlich viel dabei was eher nicht regelkonform ist.
Da wäre ich allerdings ohne den Tipp von meiner Tochter auch nicht draufgekommen mir das mal in Ruhe anzuhören.

Oder andersherum formuliert, ein ernsthaftes Urteil über aktuelle Chartmusik kann ich mir eigentlich nicht erlauben, weil ich sie nicht kenne.
 
Wenn es so leicht wäre, genau die 10% frischen Musikwind über ausgetretene Hit-Pfade wehen zu lassen, die den Mainstream aufhorchen lassen, dann würden nicht so viele im Schlamm stecken und die 90% Dreck beklagen. Sagt ja keiner, dass man da lang latschen muss, wo alle langlatschen.

Der Loudness-War ist eine Art technischer Darwinismus. Wer nicht mitmacht, wird von der Digitalisierung gefressen.
Stille im in-ear ist sowieso nicht erwünscht, weil da ja der Soundtrack des Alltags dudeln soll. Und Build-Ups sind das einfachste am Musik machen überhaupt.
Am Schwierigsten ist es catchy zu sein und dabei noch irgendeine Gravitas, Erhabenheit oder Relevanz zu erzeugen.

Einfache und starke Gedanken (Texte), Melodien und Begleit-Riffs/Hooks oder wie man das heutzutage nennt :) sind sauschwer.
Aber bald macht das ja die KI. Dann kann jeder nen Hit prompten.
 
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Ich denke, die Kernfrage ist: will man mit seine Musik so machen, wie sie einem gefällt, oder will man mit seiner Musik Geld verdienen?
Wenn ersteres, dann macht man was man will. Wenn zweiteres, dann ist es dringlich empfehlenswert sich an die Regeln zu halten, über die sich hier beschwert wird.

Aber eines sollte bitte definitiv nicht passieren: werft bitte anderen nicht vor, wenn sie die Regeln, die zum mit-Musik-Geld-verdienen nötig sind, nutzen, weil sie eben damit Geld verdienen wollen.

Ach ja: Dass die Hookline an den Anfang gehört, das wussten schon Mozart oder Bach.

Im Prinzip weder noch.
Geld ist egal, aber man will doch schon gehört werden. Also kann man schon den einen oder anderen Kompromiss eingehen, aber halt nicht immer und alle.

Ich dachte jetzt eher an "Comfortably Numb" und ähnliches. Da ist am Anfang von einer Hookline lang nichts zu hören.
"American Pie" war 8 Minuten lang, ging langsam los und dann erst in den Hook. Trotzdem einer der erfolgreichsten Songs überhaupt.

Oder etwas neuer, U2 "where the streets have no name", das Intro dauert eine Minute und trotzdem war es in den top ten.

@goorooj
Nur fürs Verständnis: geht's dir darum, deine Sachen in die Charts zu bekommen oder die Chartmusik zu kritisieren? So ganz klar ist es mir nicht.

wie oben, weder noch. Das ist wie mit Schnitzel. Wenn jemand mit seinem Schnitzelwagen ( :D ) gutes Geld verdient indem er einfach seit Jahrzenten für das gleiche Publikum die gleichen Schnitzel macht dann würde ich das nicht kritisieren, er lebt davon, und den Leuten gefällts. Und wenn jetzt alle anderen Schnitzelwagen auch diese Schnitzel genauso machen weil es sich halt rausgestellt hat dasss das so am einfachsten ist, was solls.

Aber nur weil das alle so machen muss man dass doch nicht auch so machen, wenn man halt einfach keine Schnitzel mag. Und trotzdem sein Publikum finden.
Einfach NICHT so klingen wie alle anderen.

Und darum dreht sich die Frage.
Nicht einfach Blaupause A mit der du relativ leicht Erfolg hast sondern abheben, und wie würde das gehen. Wie kann man Dinge an welcher Stelle ändern, wo die Schrauebn wieder etwas weniger fest anziehen ohne dass alles auseinanderfällt.
 
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- Stille: wie geht ihr damit um, findet das statt?
Wir haben schon mehrmals ein Konzert mit Stille gestartet. Auf die Bühne gehen, Instrumente umhängen, Plätze einnehmen und dann ... für eine Minute "einfrieren". Kein Sound, keine Bewegung. Nix. 1 Minute nix ist fucking lange ...

--> fast alle Leute hatten große Probleme damit. Zumindest bei unseren Konzerten. Stille wird halt nicht erwartet. Aber: es wurde oft noch tagelang diskutiert was das jetzt war und warum ... und das ist IMO durchaus ein Erfolg: Wenn Leute überhaupt über deinen Gig diskutieren.

Bei Tonträgern stelle ich mir das mit der Stille noch viel schwieriger vor, da fehlt ja der visuelle "Rückkanal". Wenn da nach einer Minute nix kommt werden alle denken dass der Tonträger/die Datei kaputt ist ...
 
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Ich dachte jetzt eher an "Comfortably Numb" und ähnliches. Da ist am Anfang von einer Hookline lang nichts zu hören.
"American Pie" war 8 Minuten lang, ging langsam los und dann erst in den Hook. Trotzdem einer der erfolgreichsten Songs überhaupt.
Diese Songs wurden alle auf Schallplatten gepresst und kosteten Geld und Mühe um an die Musik heran zu kommen.
Eine Schallplatte legt man auf und hört sie durch.

Alle Songs, auch die kruden und seltsamen.


Heute wird gestreamt. Gefällt ein Song nicht in den ersten Sekunden, kommt der Nächste. So landet man in Playlisten. Was Heute wohl das wichtigste ist. Oftmals kennt man nicht mal mehr den Interpreten der Musik. Die Musik kommt und geht, Recherche nach dem Künstler unterbleibt in der Regel.

Ungewöhnliches hat heute deshalb kaum eine Chance bekannt zu werden. Deshalb erzeugen alle den Einheitsbrei um die Kriterien zu erfüllen gehört zu werden.
 
Geld ist egal, aber man will doch schon gehört werden.
Das ist natürlich keine schwarz/weiß-Angelegeheit, und Dein "ich will doch gehört werden" ist halt einer der Grautöne (tatsächlich einer der nah bei beim "Geld-Schwarz" ist). Du kaufst den Leuten Deine Ego-Befriedigung ab und zahlst mit der Hookline am Anfang. Ein ganz einfacher Handel.
 
Das ist der Preis den man zahlen muss, ebenso bei Sound und Gerätewahl. Will ich in einem gewissen Genre gehört werden, muss ich nach dessen Regeln spielen und die Musik in einem gewissen Grad uniformieren. Zumindest fundamental, ob ich obendrauf mit Petersilie oder Balsamico dekoriere ist dann zweitrangig.

Oder man hat das Glück, dass man mit den eigenen Ergüssen neue Trends setzten kann, das haben aber die Allerwenigsten.
 
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Wir haben schon mehrmals ein Konzert mit Stille gestartet. Auf die Bühne gehen, Instrumente umhängen, Plätze einnehmen und dann ... für eine Minute "einfrieren". Kein Sound, keine Bewegung. Nix. 1 Minute nix ist fucking lange ...

--> fast alle Leute hatten große Probleme damit. Zumindest bei unseren Konzerten. Stille wird halt nicht erwartet. Aber: es wurde oft noch tagelang diskutiert was das jetzt war und warum ... und das ist IMO durchaus ein Erfolg: Wenn Leute überhaupt über deinen Gig diskutieren.

Bei Tonträgern stelle ich mir das mit der Stille noch viel schwieriger vor, da fehlt ja der visuelle "Rückkanal". Wenn da nach einer Minute nix kommt werden alle denken dass der Tonträger/die Datei kaputt ist ...

Nach allem was ich hier bis jetzt so lese geht eine Abweichung von Schema F nur Live, weil Schema F mittlerweile einfach hart verdrahtet ist.

Album bei Elektronik/Pop gibt´s nicht mehr, was aber durchaus eine Spätfolge der 90er ist, als viele Acts aus der Dance-Ecke das Album einfach einer oder zwei erfolgreichen Singles zur Monetarisierung hinterhergeworfen und alles draufgepackt haben was gerade noch so rum lag.... grauenhaftes Zeug dabei, ich habe ein paar hier. Natrülich gab es durchaus Ausnahmen.

Live kann das Publikum nicht nach 10 Sekunden umschalten. Und wenn du da Spannungsbögen aufbauen kannst und ein Konzept dahinter hast kannst du vielleicht auch deine zugehörigen Vinyls gut am Merch Stand verkloppen, bei Konzerten im kleinen Stil. Eine verkaufte Vinyl ist finde ich mehr Wert als 10.000 Streams, weil die bleibt....

Ich glaube aus der elektronischen Ecke machen das z.B. VNV Nation ganz gut, der Typ hat eine extrem gute Live Präsenz und damit hat er es schon auf Platz 4 in den deutschen Album Charts geschafft, auch mit ungewöhnlicheren Songs und teils langen Intros.
Wer als (wie ich es einordne ) Crossover zwischen Rock, Pop und Elektro perfekt funktioniert ist auch Muse, "Supermassive Black Hole" ist ein Hit und hat auch ein längeres Intro. Da sind auch die Live Shows legendär gut.
Wobei Muse als Beispiel fast schlecht sind... die haben ihr 2001er Album nochmal neu gemischt und gemastered, jetzt knallt das auch von vorn bis hinten durch, die leisen Parts sind lauter etc., also dem gängigen Geschmack angepasst.
Ich finde die alte Version hat viel mehr Klasse.
 
... Album bei Elektronik/Pop gibt´s nicht mehr, ...

um nur mal 4 relevante aus verschiedenen Bereichen zu nennen


Für mich ist auch ganz klar ein Unterschied zwischen Alben-Künstlern (maximal Qualität im besten Fall) und Hits-Künstlern (maximal Impact / Drug-Feed im schlimmsten = häufigsten Fall)
 
Eine verkaufte Vinyl ist finde ich mehr Wert als 10.000 Streams

10k Streams auf Spotify sind auch gerade mal 33€ brutto und im Grunde für die meisten Elektromucker eine sehr hohe Zahl.

Wenn man sich eine Kleinauflage pressen ließe, bspw bei Hofa 100Stck = 1839€, stehen dem über 500.000 Streams gegenüber, um preislich äquivalent zu sein.

Total kaputter Steamingmarkt. Eigtl müsste das weg.
 


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