clipnotic schrieb:
puh also ich dachte mit dieser Kenton Box hab ich wenigstens mit dem Midi schon mal meine Ruhe aber scheinbar doch nicht ... ?
Nicht wirklich.
Wieviele Synths hast Du? 4? Sind das Tastatursynths oder Expander?
Wie nutzt Du die bzw sind die aufgebaut? Haben die Multimode und wieviele Kanäle willst Du von jedem nutzen?
Ich geb mal ein Beispiel aus früheren Zeiten mit etwas mehr Setup als heute.
Vorhanden waren Roland JX-10, Yamaha DX7II (beide duotimbral), ein Ensoniq SQ-R (16x Multimode) und die Drummachines Alesis HR-16 und SR-16. Daneben noch diverse andere, wechselnde Geräte, aber diese bildeten den Grundstock.
Angeschlossen an einen Rechner, damals Atari ST mit Unitor II, also insgesamt 3x MIDI out und in. Dahinter hing eine Akai ME-80P 8x10 Patchbay, die alle Verbindungen verwaltete. So konnte ich jedes Gerät auf jeden der 3 Stränge schalten. Ich hab oft einfach sehr gerne live gejammt und über die maximal 4 Tastaturzonen der beiden Synths entsprechende Sounds der Expander angesteuert, und zwar entweder mit oder ohne Rechner. Entsprechend war auch die Patchbay programmiert. Die beiden Tastensynths hingen meist zusammen an einem Strang, der SQ-R an einem zweiten und die Drummachines am Dritten.
Wurden die Drummies vom Sequenzer angesteuert, brauchte es kein MIDIClock. Liefen sie synchron zum Sequenzer, habe ich die Clock gezielt nur auf den passenden Strang geschickt. Der Atari hat sich dabei aber nicht so angestellt wie aktuelle Systeme das teilweise tun.
Meist wurden vom JX-10 und DX7II auch beide möglichen Kanäle/Parts genutzt, vom SQ-R je nach Struktur 3-4 Parts. Wenn weitere Geräte eingebunden waren, gings durchaus schonmal über die 16 Kanäle-Grenze drüber, und spätestens ab dann muß man eh aufteilen.
Wenn das also bei Dir nicht nur 4 monotimbrale Synths (nur ein Klang gleichzeitig) sind und Du die auch ausnutzen willst, kann das auf der Leitung schnell eng werden. Mit den großen Multiportinterfaces kannst Du ganz gezielt sagen, was wohin geschickt wird und so die Datenströme entflechten. Wenn Du Deine Clock und viele Controller über nur einen einzigen MIDI-Port schickst, der dann auf alle verteilt wird, kannst Du das eben nicht, und es gibt Synthis, die sich bei manchen MIDI-Sachen zickig benehmen oder selbst den Kanal derart vollmüllen, daß nichts mehr geht. Das ist ein weiterer Vorteil einer Patchbay bzw eines entsprechenden Interfaces: die können filtern! Stell Dir mal vor, Du hättest einen Poly 800 als Steuertastatur, der sendet im Ruhezustand andauernd Controller mit Nullwerten. Mit Deiner Thrubox kann der Dir dein ganzes Set wunderbar lahmlegen, mit einem Interface oder einer Patchbay wird bei dem Port, an dem der 800er hängt, einfach der Kram gefiltert und gut ist.
Das sind Sachen, auf die man in einem mittleren bis großem MIDI-Setup immer achten sollte. Dieses Wissen um den Umgang damit geht leider mehr und mehr verloren, hinzu kommt die oft schlamperte Implementierung der MIDI-Anbindung in Software und auch Firmware, weil den Programmierern oft einfach die Erfahrung damit fehlt oder der Kram nix mehr kosten darf.
Da muß man nicht gleich die Flinte gedanklich ins Korn werfen, nur weils ne Hürde gibt, sondern sich mit den möglichen Tücken des Objekts vertraut machen. Nur, wenn man um diese Tücken weiß, kann man auch damit umgehen. Leider sind seit den 90ern etliche Tücken bei der Rechneranbindung hinzugekommen und ich kann jeden verstehen, der MIDI-Sequenzing lieber per Hardware oder mit einem Atari (oder einem alten Mac) macht. Mit den alten Sachen lief der Kram ja auch stabiler, leider, und die wirklich guten Interfaces werden teilweise nimmer hergestellt.
Mackie Onyx ist ein wenig Overkill, zudem schaffen die Dinger noch eigene Probleme, die ganzen Berichte im Netz kommen nicht von ungefähr. Ist zudem Firewire und kein USB.
Für einen PC mit Steckkarten war das Delta 1010 LT von M-Audio immer eine gute Wahl.
Problem ist, daß Du einen PC hast. Bei einem Mac könntest Du jetzt einfach eine weitere Audiokarte dazupacken, ohne daß die sich in die Quere kommen, das geht mit Windows nur dann, wenn die Karten vom gleichen Hersteller sind und es deren Treiber auch unterstützt!