Das ist zwar nicht das thema hier - aber ich kann Dir sagen wie die herangehen:
Wenn die glück haben sitzen die in einem fetten studio und bearbeiten die sounds/samples, wie man das halt so macht... bis die fett klingen!
Das ist ja kein geheimnis!
Das könnte man denken, trifft aber in der Praxis oft nicht zu, bzw. nur eingeschränkt.
Ich denke man kann diesen Eindruck bekommen, weil beim "zeig dein Studio" meist auf die speziellen Sound-techniken und teuren Dickmacher eingegangen wird. Teuer und Dicker Sound erscheinen schon fast als Synonyme. Und damit kann man was Zeigen. Danach fragen die leute.
Nen kleinen Hintergrund Athmo sound interessiert doch kaum jemanden, wenn er nicht durch eine Filterbank, Overstayer und dann Eventide mit parallel compression gegangen sind. Also erzählt man dann die "tollen" sachen. Viel Arbeit in einen Sound zu stecken mit teurer signal-processing chain marketing.
Der Ansatz macht ggf. Sinn, wenn immer nur genau ein Sound gleichzeitig erklingt, wie z.B. bei Prince. Bzw. wenn sehr wenige Sounds gleichzeitig erklingen.
Wenn mehrere Sounds gleichzeitig erklingen macht das so weniger Sinn im Arrangement.
Da klingen dann plötzlich dünne Sounds im Kontext richtig gut, und es lässt sich deutlich einfacher damit arbeiten als mit fett aufgeblasenen sounds.
Das lässt sich auch mit der Trend bei multitimbralen Synths immer dünner zu klingen interpretieren (beispiel Roland JV->XV->Integra). Bei 128 Stimmen gleichzeitig und mehr machen nur fette Sounds als Aresnal wenig Sinn, dann wäre schon bei ca. 8 Sounds gleichzeitig alles dicht.
Einfach ausprobieren. Samples nehmen die jedes für sich superdick und breit sind von jedem Instrument (BD, SD, HH, Strings, Bass, Lead, FX), die einzeln alles wegblasen. Mit diesen ohne Filter ein Arrangement machen. Viel Spaß! Das dann gut klingen zu lassen ohne stark auszudünnen ist schwieriger als man annehmen mag.
Dicke sounds zu finden, die klanglich zusammen passen finde ich zudem schwieriger als bei dünneren.
Also dicke sounds machen einen im Arrangement eher langsam, halten auf und nageln einen stärker fest, lenken ab.
Ggf. lieber anders herum arbeiten, erst dünn dann mit dicken sounds ersetzen, wo notwendig. Das war früher mit "Demos" auch eher in. Im home studio stand ja nur einfacher Kram und man hat damit einen Label-Vertrag und dann ein Studio gesucht, dass das dann produziert. Also mehr oder weniger das gleiche, aber mit besseren sounds und mit polishing und gimmiks. In Demos steht die Arrangement-Idee mehr im Vordergrund als das Sounddesign, das heute gefühlt oftmals dominiert. Es wird alles verwurschtelt in einem Schritt angegangen. Heute dominiert oft der Sound über die "musikalische" Ideen. Sound führt über inspiration zu Arrangement. "Signature sound" Thematik. Obwohl es heute schwieriger erscheint, für mich zumindest, klanglich zu überraschen.
Warum ist sound (einzelner Instrumente) so wichtig, ich glaube wichtiger als früher.
Sound ist kurz und schnell, mann muss nicht erst 4 minuten hören um das arrangement zu verstehen, ob es einem gefällt. Fastfood sound. Passt der sound nicht, wird weitergeskippt. Man muss nicht spulen und hat "unendlich" Auswahl als Konsument.