Was tönt wie ein Jupiter 8 und kostet ein Bruchteil?

Markus Horn schrieb:
florian_anwander schrieb:
Von den modernen finde ich dass der Nord Lead 1 und der Nord Modular (1) erstaunlich JP8-mäßig klingen kann.
Warum gerade Nord Lead 1? Kommt der näher ran als etwas der Nord Lead 2x?

Weil ich gerne mehr darüber wissen möchte und Markus Horn mir mit dieser Frage zuvorkam.
 
Das mit Clavia kann ich nicht bestätigen. Da klingt keiner wie der Jupiter 8, aber er ist auch nach dem Vorbild des Prophet 5 entstanden und bildete den Begriff "virtual analog". Eine Strukturkopie mit erweiterten Möglichkeiten. Der NL1 hat nach meiner Anischt 0,0 Vorteile gegenüber dem NL2. Habe übrigens beide gehabt.
 
Summa schrieb:
Wo genau liegen die klanglichen Unterschiede, den Demos nach auf Synthmania nach zu schliessen scheinen die Sync Sounds am Jupiter 8 ungewoehnlich gleichmaessig und weniger "kratzig" zu klingen oder meinst du was anderes?
Unterschiede zu was? Ich nehme an Du meinst zum Prophet 5. Ich schätze der größte technisch begründete klangliche Unterschied ist das etwas andere Filter, und die anders konstruierten VCOs. Ausserdem kann der P5 Filter-FM, aber die hat quasi nie jemand benutzt.

Wie so oft, liegen die Gründe für die Wahrnehmung eines unterschiedlichen Klanges meines Erachtens ganz wo anders:
1) die unterschiedliche Bedienoberfläche ist prägend: man stellt andere Sounds an einem JP8 ein als an einem P5. Ein bisschen mag es noch an der Parameterdimensionierung liegen (da sind die Modulationsamounts beim P5 im durchschnitt größer)
2) der P5 wurde hauptsächlich von amerikanschen Musikern benutzt, während der JP8 hauptsächlich in Europa benutzt wurde. Entsprechend werden die Klänge, die aus dem Musik- und Sound-Geschmack der unterschiedlichen Musikszenen stammen, den beiden Instrumenten zugeordnet. Italodisco klingt nicht so, weil die einen Jupiter 8 verwendet haben, sondern dem Jupiter 8 werden die Sounds zugeschrieben, die die Italiener mochten.
 
Ich hatte leider noch keine Gelegenheit, mal einen Jupiter-8 zu spielen. Aber die Arturia-Demo habe ich ausprobiert.
Ich war echt enttäuscht davon. Die Sounds waren allesamt nichts Außergewöhnliches. Würde ich mir nie kaufen.
Auf meinen JX-3P lasse ich allerdings nichts kommen. Mit ein bißchen Programmiergeschick kann man selbst mit den lahmen LFOs und der einzig vorhandenen Hüllkurve richtig geile Sounds zusammenbauen. Der harsche Filter und der sehr eigen klingende Sync-Sound ist es, was den 3P neben seinen sahnigen Strings auszeichnet.
Aber die Relation des Gebotenen zum Preis eines Jupiter-8...hmm :roll:
 
florian_anwander schrieb:
Summa schrieb:
Wo genau liegen die klanglichen Unterschiede, den Demos nach auf Synthmania nach zu schliessen scheinen die Sync Sounds am Jupiter 8 ungewoehnlich gleichmaessig und weniger "kratzig" zu klingen oder meinst du was anderes?
Unterschiede zu was? Ich nehme an Du meinst zum Prophet 5. Ich schätze der größte technisch begründete klangliche Unterschied ist das etwas andere Filter, und die anders konstruierten VCOs. Ausserdem kann der P5 Filter-FM, aber die hat quasi nie jemand benutzt.

Wie so oft, liegen die Gründe für die Wahrnehmung eines unterschiedlichen Klanges meines Erachtens ganz wo anders:
1) die unterschiedliche Bedienoberfläche ist prägend: man stellt andere Sounds an einem JP8 ein als an einem P5. Ein bisschen mag es noch an der Parameterdimensionierung liegen (da sind die Modulationsamounts beim P5 im durchschnitt größer)
2) der P5 wurde hauptsächlich von amerikanschen Musikern benutzt, während der JP8 hauptsächlich in Europa benutzt wurde. Entsprechend werden die Klänge, die aus dem Musik- und Sound-Geschmack der unterschiedlichen Musikszenen stammen, den beiden Instrumenten zugeordnet. Italodisco klingt nicht so, weil die einen Jupiter 8 verwendet haben, sondern dem Jupiter 8 werden die Sounds zugeschrieben, die die Italiener mochten.
Diese Fakten unterschreibe ich zu 100 %.

Und, ja, es gibt die so genannten typischen Klänge. Aber man sollte überlegen, was wirklich den Sound erfüllt oder trifft, den man im Kopf hat. Und wenn das ein existierender Sound ist, kann man vielleicht ein Sample davon bekommen und benutzen (man mag mich dafür jetzt steinigen). Jedenfalls wegen einem Sound einen ganzen (und noch dazu teuren) Synth zu kaufen halte ich für unangemessen - man kauft ja auch nicht ein ganzes Schwein, bloß weil man mal ein Schnitzel haben will.

Bei den Demos muss man zudem sehen, dass sie ja nicht gemacht wurden, um zu vergleichen, sondern um die persönlich gesehenen Stärken einzelner Geräte darzustellen. Bei youtube gibt es ein paar Vergleiche, bei denen man auch "sehen" kann, was gemacht wurde. Ich persönlich bin bei den Demos schon ziemlich reingefallen, weil ein Synth mit ein paar "tollen" Klängen im Demo ansonsten jedenfalls nicht meinen Geschmack traf, und ich habe das Ding dann eben wieder verkaufen müssen.
 
sternrekorder schrieb:
Ich hatte leider noch keine Gelegenheit, mal einen Jupiter-8 zu spielen. Aber die Arturia-Demo habe ich ausprobiert.
Ich war echt enttäuscht davon. Die Sounds waren allesamt nichts Außergewöhnliches. Würde ich mir nie kaufen.
Die Arturia "emulation" hat nichts mit dem realen Klang eines JP8 zu tun.
 
soundmunich schrieb:
Jedenfalls wegen einem Sound einen ganzen (und noch dazu teuren) Synth zu kaufen halte ich für unangemessen - man kauft ja auch nicht ein ganzes Schwein, bloß weil man mal ein Schnitzel haben will.
Ich gebe zu bedenken, dass Sound manchmal in der Bedeutung Gesamtklang und machmal in der Bedeutung Patch benutzt wird. Um im Bild zu bleiben: Als Rindfleisch-Fan will man viell. regelmäßig was vom Rind. Viell. lohnt dann eine Kooperation mit einem Bauern ;-)
 
kalyxos schrieb:
soundmunich schrieb:
Jedenfalls wegen einem Sound einen ganzen (und noch dazu teuren) Synth zu kaufen halte ich für unangemessen - man kauft ja auch nicht ein ganzes Schwein, bloß weil man mal ein Schnitzel haben will.
Ich gebe zu bedenken, dass Sound manchmal in der Bedeutung Gesamtklang und machmal in der Bedeutung Patch benutzt wird. Um im Bild zu bleiben: Als Rindfleisch-Fan will man viell. regelmäßig was vom Rind. Viell. lohnt dann eine Kooperation mit einem Bauern ;-)
Wo Du Recht hast hast Du Recht. Wäre vielleicht überhaupt auch Anwendungsfeld dieses Forums hier:

Suche Kooperation mit Rinder-haltendem Bauern - äh, sorry, mit Jupiter 8 Besitzer - zwecks regelmäßigem Bezug. Also, man kriegt z.B. für 8,- Euro im Monat ein Jahr lang Sampels oder für 100,- Euro einmalig einen "Arbeitstag" am Wunschgerät (vielleicht inklusive "Pausengetränke" 8) ) und man spart sich die Anschaffung der ganzen Kuh :? (Spaß, ich meine natürlich des eigenen Jupiter 8) ).

Also ich halte die Idee nicht für schlecht, da sie doch eine ganz neue Welt zu brauchbaren Kosten eröffnet - man muss nicht mehr alles selbst haben.

Die Top-Lösung wäre dann: Rent-a-Synth. Eine Woche Jupiter 8 für 200,- Euro plus Versicherung und persönlicher Nutzer-Transport selbstverständlich (man nimmt eine Woche Urlaub her für das ultimative Synth-Erlebnis).

"Cross-Renting" wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Vielleicht gründet man auch regionale Pools? Ich wäre im Raum München dabei (für mich persönlich kommt die Rumfahrerei über 100 km und mehr nicht in Frage). Immerhin könnte ich einen LAMM in den Pool einbringen.

Weiß jemand was, wie man entsprechende Versicherungen kriegt?

Nur damit es keine Missverständnisse gibt: Die Euro-Angaben sind absolut aus der Luft gegriffen und stellen keine persönlche Meinung oder gar absolute Wertbemessung dar. Beschimpfungen über die beispielhaft genannten Kostenhöhe können also unterlassen werden.
 
synth-sharing ist eine sehr gute idee! dann hätte man irgendwann alle wahnisinnigen hitwunderkisten durch - und könnte sich in aller seelenruhe den absolut nützlichen, gegenwärtig erhältlichen instrumenten zuwenden. der zweite bildungsweg zur kreativen ruhe.
 
Neo schrieb:
Die Arturia "emulation" hat nichts mit dem realen Klang eines JP8 zu tun.
:supi: Stimmt und imho gilt das auch für alle Aturia Emulationen und ihren realen Vorbildern.
Für meine Ohren klingen die Arturia-Softsynths alle gleich - egal welcher Synth gerade "emuliert" wird. Richtig schlecht finde ich den Klang nicht, aber auch nicht so gut, dass der Preis dieser Plugins gerechtfertigt wäre.
 
in ihrem werbevideo schwärmt ein jupiter 8 eigner, von dem exakten sound des plug-dingens.
gut, was der dann als demo spielt...jesus, da tät's auch ne triangel :)

habt ihr mal drüber nachgedacht, was so in 50J oder 100 jahren sein wird ?
das kostet ein jupiter oder juno wahrscheinlich ne halbe millionen :roll:

so ein komplexes system ist ja wohl kaum über die jahrzehnte zu retten. da hat es ein steinway, stradivari oder fender schon einfacher...
 
Eure Kommentare bestätigen mein Eindruck weitgehend: Der JX-3P ist ein JP8 light.

Eigentlich war ich ja auf der Suche nach einem Juno 60, als mir vor einiger Zeit für einen günstigen Preis ein 3P angeboten wurde. Obwohl ich etwas skeptisch war - auf den paar Youtube-Filmchen, die ich damals gerade fand, kam das Teil nicht so vielversprechend rüber - griff ich zu. Und dann: Ich konnte es kaum fassen - der 3P klingt fast so wie der JP8! Klar sind die Möglichkeiten beschränkt, aber so schwüle Sync-Leads wie bei Spliff's "Damals" (die dafür sicher den JP8 verwendeten) sind mit dem 3P praktisch 1 zu 1 möglich.

Das Image des 3P scheint eher niedrig zu sein, weil er (zu) oft mit Juno 60/106ern verglichen wird, die traumhaft zu bedienen sind und klarer klingen (Kunststück bei nur einem DCO pro Stimme). Dabei ist der 3P auch ohne PG nicht schwierig zu bedienen und bietet dank den beiden DCS's klanglich mehr Abwechslung.

Auch der JX-8P ist ein gutklingendes Teil, aber auch mehr hifi-mässig und nicht mehr so vintage wie der 3P. Das trifft meiner Meinung nach auch auf die kleinen Alpha-Junos zu, die ganz nette Funktionen haben. Doch sowohl 8P als auch JU1/2 finde ich klanglich klar weiter entfernt vom JP8 als der 3P.
 
VEB_soundengine schrieb:
so ein komplexes system ist ja wohl kaum über die jahrzehnte zu retten. da hat es ein steinway, stradivari oder fender schon einfacher...

klar. so ne blöde fiedel kann sich ja wohl jeder selbst schnitzen. gegen das gefühl, das nur das göttliche eingegebene hochkomplexe überfilter eines jupiter 8 vermitteln kann hingegen ist eine mondreise pipifax.
 
VEB_soundengine schrieb:
in ihrem werbevideo schwärmt ein jupiter 8 eigner, von dem exakten sound des plug-dingens.
gut, was der dann als demo spielt...jesus, da tät's auch ne triangel :)

habt ihr mal drüber nachgedacht, was so in 50J oder 100 jahren sein wird ?
das kostet ein jupiter oder juno wahrscheinlich ne halbe millionen :roll:

so ein komplexes system ist ja wohl kaum über die jahrzehnte zu retten. da hat es ein steinway, stradivari oder fender schon einfacher...
Na ja, Klaviere werden mit dem Alter nicht besser. Und bei Gitarren und Geigen lebt der Vintage-Boom (bei Geigen ist es schon eher ein Vintage-Zwang) auch sehr viel von vollkommen irrealen Mythen und einem Gruppen-Druck der Musiker untereinander. Ich hoffe ja eigentlich, dass die Leute irgendwann mal begreifen, dass heute die Gitarren- und Geigenbauer so viel mehr physikalische Kenntnisse über Materialien haben, dass eine neu gebaute Meistergitarre jedes Vintage-Instrument in den Schatten stellt.

Auch bei Synthesizern sehe ich eigentlich keine Notwendigkeit mehr, die alten Kisten zu kaufen - erst recht nicht bei den Preisen.
 
soundmunich schrieb:
Hier ein eventuelles Schnäppchen aus Griechenland
ebay 220666556737
Wieder eingestellt unter 220667032581
Das ist - naja kein Schnäppchen, aber eins der günstigsten JP8 Angebot seit langem. Ich hab mal einem griechischen Bekannten geschrieben, ob er den Verkäufer kennt.
 
florian_anwander schrieb:
Summa schrieb:
Wo genau liegen die klanglichen Unterschiede, den Demos nach auf Synthmania nach zu schliessen scheinen die Sync Sounds am Jupiter 8 ungewoehnlich gleichmaessig und weniger "kratzig" zu klingen oder meinst du was anderes?
Unterschiede zu was? Ich nehme an Du meinst zum Prophet 5. Ich schätze der größte technisch begründete klangliche Unterschied ist das etwas andere Filter, und die anders konstruierten VCOs. Ausserdem kann der P5 Filter-FM, aber die hat quasi nie jemand benutzt.

Ging mir eher um die von dir angesprochenen Besonderheiten des Hardsync, denn Filter und Oszillatoren bekommt man ja mit 'nem fexiblen Synth (2 Filter komplex zu verschalten mit flexiblen Filtermodellen, flexible Oszillatorwellenform, Waveshaper etc.) so nachgebaut, dass sie in den Grenzen eines bestimmten Sounds funktionieren, bei Oszillatorsync muesste ich im Moment noch das Handtuch werfen...
 
Summa schrieb:
Ging mir eher um die von dir angesprochenen Besonderheiten des Hardsync, denn Filter und Oszillatoren bekommt man ja mit 'nem fexiblen Synth (2 Filter komplex zu verschalten mit flexiblen Filtermodellen, flexible Oszillatorwellenform, Waveshaper etc.) so nachgebaut, dass sie in den Grenzen eines bestimmten Sounds funktionieren, bei Oszillatorsync muesste ich im Moment noch das Handtuch werfen...
Oh ja, die Möglichkeit vergaß ich: Einfach selbst einen nachbauen. Für den privaten Gebrauch wäre es eh immer erlaubt, und speziell z.B. beim Jupi sind auch eh alle Patente schon abgelaufen. Also nix wie los und den Lötkolben aufgeheizt.
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Ach ja, die Lösung ist nicht ernst gemeint :shock:
 
florian_anwander schrieb:
soundmunich schrieb:
Hier ein eventuelles Schnäppchen aus Griechenland
ebay 220666556737
Wieder eingestellt unter 220667032581
Das ist - naja kein Schnäppchen, aber eins der günstigsten JP8 Angebot seit langem. Ich hab mal einem griechischen Bekannten geschrieben, ob er den Verkäufer kennt.

Instrument's serial number: 2020**
Das ist also einer der letzten Serien ...
 
soundmunich schrieb:
Summa schrieb:
Ging mir eher um die von dir angesprochenen Besonderheiten des Hardsync, denn Filter und Oszillatoren bekommt man ja mit 'nem fexiblen Synth (2 Filter komplex zu verschalten mit flexiblen Filtermodellen, flexible Oszillatorwellenform, Waveshaper etc.) so nachgebaut, dass sie in den Grenzen eines bestimmten Sounds funktionieren, bei Oszillatorsync muesste ich im Moment noch das Handtuch werfen...
Oh ja, die Möglichkeit vergaß ich: Einfach selbst einen nachbauen. Für den privaten Gebrauch wäre es eh immer erlaubt, und speziell z.B. beim Jupi sind auch eh alle Patente schon abgelaufen. Also nix wie los und den Lötkolben aufgeheizt.

Ich meinte nicht den ganzen Jupiter nachbauen sondern die jeweiligen Sound mit einem klanglich entsprechend flexiblen Klangerzeuger, fast so wie man das frueher gemacht hat ;-) Die meisten Strukturkopien leben ja davon dass die wenigsten Sounds 'ne 100%ige Uebereinstimmung mit dem Original benoetigen um zu ueberzeugen.
 
von jx-3p, jx-10p, juno60, seq t-8, jup 8, jup 6 und jup 4 ist mir letzterer geblieben. der jx3p war mein erster poly, hatte ihn seinerzeits neu gekauft, 2250 dm ;-) er klingt total anders als ein achter, sorry. die filter sind in der tat ähnlich, man kann sie intern auch tweaken in richtung mehr resonanz.
insbesondere für pads ist der jup 8 einzigartig, ein oberheim dagegen eine nasale hupe. der jup8 hatte zwei platinen voll bestückt mit elektronik, eine mega hardware, voller alu und stahl .. ich bereue den verkauf ein wenig, aber platz brauchen die dinger .. und grundsätzlich sind polyphone nicht so ergiebig ..
es gibt sicher ne art revival für bands, da muss aber das design stimmen. bezahlen will und wird heute keiner mehr ein 8voice synth, der diskret aufgebaut ist.
ich werde das aber ma spasshalber ausrechnen, was es kosten würde, rein von der elektronik her.
 


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